Der Wahre Meister und Seine Mission

XIII

Unermüdlich sagte uns Hazur, dass der Pfad von Licht und Ton die Grundlage aller Religionen ist. Sokrates sprach von einem ätherischen Ton, der ihn in eine wunderbare Welt bringe, von der er vorher überhaupt nichts gewusst habe. Goethe bezog sich auf den Gesang der Sphären. Pythagoras beschrieb es als Licht und Musik aller Harmonien. In den Veden wird es Vakya und Jyoti genannt. Zoroaster entzündete die ewigen und immer währenden Feuer und praktizierte Sarosha. Als Siddharta, der Prinz des Friedens, das Licht in sich sah, wurde er wahrlich der Erleuchtete, und die Buddhisten verehren bis heute die unbekannte und unerkennbare Kraft, die sie mit den Worten Aum Mani Padme Hum anbeten, was bedeutet, dass Aum wie ein Kronjuwel erstrahlt und einen Ton wie den fernen Donners von sich gibt.

Dies ist somit das Älteste, was uns durch die Zeiten hindurch überliefert wurde und sich bis in die eisgraue Vergangenheit zurückverfolgen lässt. Es ist die große Wahrheit, die uns Hazur verkündet hat, wobei Er mit einem Zwinkern in den Augen und einem Lächeln auf den Lippen immer hinzufügte:

Solltet ihr auf eurer Suche etwas Besseres als dieses finden, nehmt es bitte unter allen Umständen an und lasst mich ebenfalls davon wissen.

Aber trotz all unserer Bemühungen ist es uns bisher nicht gelungen, etwas Höheres zu finden; und unser ganzes Forschen auf dem Gebiet der Religion hat gezeigt, dass die offenbarte Wahrheit auf dem zweifachen Prinzip von Licht und Ton begründet ist. Was wird die Folge sein, wenn wir einem Meister der Wahrheit begegnen und der Letztere geneigt sein sollte, unser Selbst mit Seinem eigenen Lebensimpuls zu beleben? Dieses menschliche Leben wird seine Erfüllung finden. Wie begünstigt sind wir! Wir fanden einen solchen Meister, wir saßen zu Seinen Füßen, Er nahm uns an und segnete uns, indem Er das Heilige Wort in uns offenbarte und uns eine Verbindung mit dem hörbaren Lebensstrom gab.

Die erste und vordringlichste Aufgabe, die Sich eine wirklich Große Meister-Seele stellt, ist, alle Kinder Gottes auf gemeinsamer Ebene zu vereinen, ganz gleich, welcher Religion sie Treue schulden.

Es war auf Geheiß von Hazur, dass dieses Forum des Ruhani Satsang gegründet wurde. Es ist eine allgemeine Stätte der Begegnung für Menschen aller religiösen Gemeinschaften und unterschiedlicher Bekenntnisse. Er verwendet keine sektiererischen Zeichen und Symbole der einen oder anderen Religion. Er ist lediglich ein Übungsplatz, oder nennt ihn eine Schule der Spiritualität, wo Spiritualität ohne Unterschied von Mahatmas aller religiösen Richtungen gepredigt wird und man praktische Schritte unternimmt, um den riesigen Menschenversammlungen die moralischen und spirituellen Werte einzuprägen, welche die verschiedenartigen Glaubensanschauungen einschließen. Spiritualität bildet das reiche Erbgut der Menschheit, das zu allen Zeiten und in allen Ländern sehr begehrt ist; doch sie erscheint und verschwindet wie ein Strom, der sich durch das Dickicht des Zweifels, Argwohns und Misstrauens windet, wie es die Menschen in ihrer Alltagswelt für gewöhnlich haben, welche voll zahlloser Ängste und Sorgen ist. Sobald wir dieses unschätzbare Erbe des Menschen aus den Augen verlieren und auf der Stufenleiter menschlicher Werte absinken, stellt Gott in Seiner unendlichen Barmherzigkeit die Mittel bereit, damit wir uns neu orientieren, indem Er Seine Gottheit mit Hilfe eines Menschen Seiner Wahl an einem Ort offenbart, den Er für den besten hält. V

or verhältnismäßig kurzer Zeit ließ Soami Ji Maharaj diese uralte und halb vergessene Wissenschaft, die uns überliefert ist, neu aufblühen, und wir ziehen Nutzen daraus. Das verpflichtet natürlich, sich dieses großen Schatzhauses, das unser ist, würdig zu erweisen. Wir müssen danach streben, rein in unseren Gedanken zu sein, liebevoll und höflich in unseren Worten, gütig und sanft in unseren Taten, und vor allem müssen wir jeden Tag regelmäßig eine ausreichende Zeit der Praxis des Heiligen Wortes widmen und uns dadurch für das Reich Gottes, welches in uns ist, rüsten.

Es ist Hazurs Gnade, dass Er uns als Sein Eigen annahm, uns mit dem Licht und der Stimme Gottes verband, indem Er sie uns offenbarte; und wir sollten Ihm jeden Augenblick unseres Lebens dankbar sein. Selbst ein Hausierer zählt seine Tageseinnahmen, wenn er am Abend heimkehrt. Gleichermaßen erstellt ein Ladenbesitzer etwa alle sechs Monate oder gar noch öfter eine Bilanz über Gewinn und Verlust. Wir müssen sehen, wie es erst mit uns stand und wo wir jetzt stehen. Wenn wir besser sind als vorher, ist es recht; falls nicht, müssen wir uns nach den Gründen für das Zurückbleiben fragen. Bewahren wir wenigstens das Kapital, den Bestand, mit dem wir ausgestattet wurden: die Erfahrung des Inneren Sehens und des Inneren Hörens, welche Er uns gab, oder haben wir durch unsere Nachlässigkeit, Achtlosigkeit und Ungeschicklichkeit alles ausnahmslos verloren?

Diese ganzen Fragen bedürfen unserer ernsthaften Überlegung. Wir müssen zusehen, wie wir die Erfahrung, mit der wir am ersten Tag begonnen haben, entwickeln und erweitern können. Wir müssen, wenn nötig, von einem fortgeschrittenen Glaubensbruder einen Auffrischungskurs haben, so dass alle Schwierigkeiten, die uns bedrängen, überwunden werden und wir imstande sind, vorwärts zu kommen. Die Enthüllung des Heiligen Wortes ist ein unvergleichliches Geschenk des Großen Meisters, und bedenkt, es wurde uns frei, uneingeschränkt und auf Vertrauen gegeben; man sollte es sich deshalb auf keinen Fall durch die Finger gleiten lassen, nur weil es uns im Sinne weltlicher Zahlungsmittel nichts gekostet hat.

Ich erinnere mich, dass einmal einige Amerikaner an Hazur schrieben, sie wären durchaus bereit und gewillt, ihren irdischen Besitz, den sie in Fülle hätten, für einen Teil Seines spirituellen Reichtums einzutauschen. Wisst ihr, was Er ihnen antwortete? Er sagte, dass Er ihres weltlichen Besitzes nicht bedürfe, da Er den Göttlichen Reichtum von Naam im Überfluss habe, wie auch alle anderen freien Gaben Gottes – Licht, Luft und Wasser. Er sei hier, Seine spirituellen Schätze mit allen Kindern Gottes, wo immer sie sich befänden, zu teilen. Solche Hohen Seelen werden mit einem Auftrag von Gott in die Welt gesandt, um die Menschen an ihr längst vergessenes Erbe zu erinnern, von dem wir uns wegen der rauchgeschwärzten Brille vor unseren Augen kaum eine Vorstellung machen können. Sie kommen zu keinem anderen Zweck, als nach den verlorenen Schafen zu suchen, den moralisch und spirituell Kranken, damit Er sie in die Herde zurückführt.

So lasst uns Ihm – dem Großen Meister, Der uns schon auf den Pfad gestellt hat und auch noch weitere auf ihn stellt, unseren tiefen Dank sagen. Es ist einzig Seine Gnade, dass Er von den inneren spirituellen Ebenen aus nach uns sieht und immer bereit ist, Seine Strahlende Form im Inneren zu offenbaren, wenn wir nur nach innen gehen und uns Ihm zuwenden. Er erwartet uns sehnlich am Augenbrennpunkt, um uns mit mannigfachen Segnungen zu überschütten. Wir sollten auf allerbeste Weise danach streben, unseren Teil zu tun, damit wir Ihn erreichen und es Ihm möglich machen, uns nach oben zu ziehen und in unsere Ewige Heimat zu bringen.