Der Wahre Meister und Seine Mission

III

Die heiligen Bücher dienen dem Meister als Hilfen, und wenn man Ihm folgt, wird man ins Jenseits gebracht. Wenn Sich nicht eine Meister-Seele auf der Erde verkörpert, kann niemand den wahren Sinn der Bücher erfahren.

Gurbani

Obwohl das Göttliche Prinzip des Lebenslichts in allen Menschen gegenwärtig ist, schlummert es, bis es wieder aktiviert wird. Und wer tut das? Der, Welcher es in Sich Selbst enthüllt hat, kann es auch uns offenbaren. Hierin besteht die Kompetenz eines Satgurus – eines auserwählten Menschen, in Dem die Kraft Gottes zum Segen der Menschheit wirkt. Nennt Ihn einen Menschen in Gott oder Gott im Menschen, es ist ein und dasselbe. So führt Gott Seinen Erlösungsplan aus.

Niemand kommt zum Vater denn durch mich

sagte Jesus. Und ferner:

Niemand kennet den Vater denn der Sohn und wem es der Sohn will offenbaren.

Der Meister oder Gott im Menschen erscheint erst, wenn der Schüler bereit ist, heißt ein uraltes Sprichwort.

Der barmherzige Vater hat verfügt: Gebt meinen Kindern, was immer sie wünschen.

Wenn wir mit aller Aufrichtigkeit nach Gott verlangen, gibt es keinen Grund, warum Er nicht Mittel und Wege schaffen sollte, Sich Selbst zu offenbaren. Es gibt immer Nahrung für die Hungrigen und Wasser für die Durstigen. Wo Feuer ist, muss Sauerstoff zu Hilfe kommen, damit es nicht ausgeht.

Christus sagt:

Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.

Ähnlich steht im Koran:

Worum immer mein Kind bittet, das soll ihm gewährt werden.

Hier müssen wir für eine Weile innehalten und prüfen, worum wir bitten. Wir bitten Gott nie um Gott. Wir bitten Ihn um Erfolg in unseren weltlichen Bestrebungen, damit wir im Leben vorwärtskommen, um Name und Ruhm, Befreiung von Krankheit und dergleichen mehr. Kurz, wir bitten um weltliche Dinge, und sie werden gegeben, sei es jetzt oder in der Zukunft. Dadurch ist das Rad des Lebens immer in Bewegung. Wenn wir um Ihn bitten, wird Er Selbst in die Welt kommen, und wir müssen nicht auf der sich stufenweise entwickelnden Suche nach Ihm immer wieder geboren werden. Er wird, wie König Parikshat, den entscheidenden Schritt Selbst tun, denn so will es das Gesetz. Der Mensch ist der Lehrer des Menschen. Auch Gott muss eine menschliche Form annehmen, um die Menschen zu lehren. Seine Kraft und Glorie strahlen vom Menschlichen Pol aus, über Den Er zur Erhebung der Menschheit wirkt. Das sind die erwählten Wenigen oder Auserwählten, Die von Zeit zu Zeit, entsprechend dem dringenden Erfordernis der Stunde und des Ortes, in Erscheinung treten. Mein Meister pflegte zu sagen: Gleiches zieht Gleiches an, und so ist es allein Gott im Menschen, Der die menschliche Seele führt.

Solltet ihr das Glück haben, einen Wahren Meister zu finden, dann übergebt Ihm alles ohne irgendwelche Bedenken.

Gurbani

Begegnen wir einem Kompetenten Meister, haben wir unsern Teil zu tun. Im Allgemeinen gibt es bei uns drei Arten geistiger Vorbehalte, und diese stellen für unseren Fortschritt ein unbedingtes Hindernis dar. Wir legen unseren Stolz nicht ab, den Stolz auf Körper, Besitz und Reichtum und schließlich den auf intellektuelle Kenntnisse, die jeweils im Zusammenhang stehen mit tan (Körper), man (Gemüt) und dhan (Reichtum). Das ist der Grund, warum mit Nachdruck betont wurde, alles zu den Füßen des Meisters niederzulegen. Es mag jedoch beachtet werden, dass ein Wahrer Meister nichts von diesen Dingen braucht, nicht das Geringste. Es bedeutet lediglich, dass sie als Seine Gaben anzusehen sind und als ein von Ihm anvertrautes heiliges Gut bewahrt und bestmöglich genutzt werden müssen, um für den Ausgleich karmischer Schulden sowohl den Kindern und der Familie zu dienen als auch der Gesellschaft und dem Land, den wirklich Bedürftigen und Notleidenden, den Kranken, Hungernden und Dürstenden. Die Handlungen, welche im Geist eines dem Meister geweihten Werkzeugs ausgeführt werden, haben schwerlich irgendeine bindende Wirkung für euch, und ihr werdet leicht und mühelos dem sonst unerbittlichen Gesetz des Karma – was du säst, das wirst du ernten – entgehen. Dies wird euch in all euren Handlungen – körperlicher, geistiger und moralischer Art – spirituell rein machen. Es wird euch mit wahrer Demut und einem Geist selbstlosen oder uneigennützigen Dienens erfüllen, was alles für den Pilger auf dem Pfad der Liebe so sehr nötig ist.

Voll der Kraft Gottes, verteilt der Meister das Heilige Wort.

Gurbani

Wenn wir uns selbst von den Bindungen an alle geschaffenen Dinge befreien und unseren Willen im Göttlichen Willen des Meisters aufgehen lassen, nimmt das Heilige Wort, das bereits in uns ist, in unserem Bewusstsein die erste Stelle ein. Es wird, mit anderen Worten, offenbart und kann durch die wirkliche Verbindung praktiziert werden.

Raja Janaka berief einmal eine Zusammenkunft aller Pandits und religiösen Führer des Reiches ein und fragte, ob ihm irgendjemand in dieser erlauchten Versammlung die Göttliche Verbindung geben könne, aber keinem war das möglich außer Yagyavalkya, der nur die Theorie der Spiritualität erklären konnte, aber nicht in der Lage war, einen praktischen Beweis zu geben. Etwas später wurde für denselben Zweck eine weitere Konferenz dieser Art einberufen, und der König wünschte, dass irgendeiner vortreten solle, der fähig sei, eine direkte, unmittelbare innere Erfahrung zu geben, und zwar in einer so kurzen Zeit, wie man sie braucht, um ein Pferd zu reiten. Das wurde dem König tatsächlich durch den Weisen Ashtavakra gewährt, einen seltsam missgestalteten Menschen mit acht Höckern an seinem Körper, was sein Name anzeigt. Darin liegt die Größe eines Kompetenten Lebenden Meisters. Es ist also leichter gesagt als getan. Da mögen viele sein, die gelehrte Reden halten, Schriften erklären, vedische Hymnen rezitieren und Epen erzählen können; aber nur eine Vortreffliche Seele kann euch innen führen und augenblicklich einen Kontakt mit dem Lebenslicht in euch geben, dem Licht, das in der Finsternis scheint und das die Finsternis nicht begriffen hat.