Der Zweck des menschlichen Lebens

III

Die Menschen verlieren sich im Allgemeinen in den verschiedenartigen Namen Gottes. Die ganze Welt spricht von Naam, aber es gibt nur wenige, welche die Wahre Bedeutung von Naam kennen. Naam ist eine Sache der Praxis. Wenn wir uns nicht selbst erkennen, indem wir uns über das Körperbewusstsein erheben, kann die Seele keine Verbindung mit der Überseele herstellen. Deshalb müssen wir unsere Seele mit Naam verbinden.

[...] jene, die sich mit dem Wort verbunden haben, deren Mühen werden enden. Nicht nur werden sie erlöst sein, o Nanak, sondern viele andere werden mit ihnen die Freiheit finden.

Jap Ji / Schluss

Und im Gurbani steht:

Ein Gurumukh (Sprachrohr des Meisters) kann Millionen Seelen befreien, wenn Er nur ein Fünkchen Seines Lebensimpulses gibt.

Emerson sagt:

Der Schlüssel zum Erfolg sind unsere eigenen Gedanken.

Um auf irgendeinem Weg des Lebens einen Fortschritt zu erzielen, muss man seine Aufmerksamkeit auf jenen speziellen Aspekt konzentrieren. Ähnlich ist es, wenn man seine Aufmerksamkeit auf das Überselbst richtet: Man wird dann Spirituelle Größe erlangen. 

Buleh Shah, ein Moslem-Heiliger, erkundigte sich bei Seinem Spirituellen Lehrer, wie man Gott finden könne. 

Der Führer erwiderte:

Es ist so leicht, wie das Zurückziehen der Aufmerksamkeit von hier, der Welt und sie mit dort, dem Wort zu verbinden.

Unser Wirkliches Selbst ist unsere Aufmerksamkeit. Wir sind Seele, keine Körper, aber wir sind von unseren Körpern ganz in Anspruch genommen.

Soami Ji sagt uns:

Lasst uns alle unsere Aufmerksamkeit mit dem Wort verbinden. Körper und Reichtum werden keine Hilfe sein, wenn wir der Negativen Kraft gegenüberstehen.

Der menschliche Körper ist der erste Gefährte der Seele. Er kommt mit ihr zusammen, wenn das Kind geboren wird. Aber selbst dieser Gefährte verlässt uns beim Tod, ganz zu schweigen von den weltlichen Verbindungen, an die wir uns gewöhnt haben. Unser eigenes Wesen, das in ständiger Berührung mit dieser materiellen Welt ist, hat sich zu diesem Niveau erniedrigt. Das Ergebnis davon ist, dass wir immer wieder auf diese vergängliche Welt kommen müssen.

Im Gurbani steht:

Die Seele geht stets dahin, wo sie gebunden ist.

Wenn wir zu Lebzeiten fähig sind, uns selbst zu analysieren und lernen, uns über das Körperbewusstsein zu erheben, dadurch, dass wir einen höheren Kontakt mit Naam bekommen, erlangen wir eine Glückseligkeit, Die uns alle weltlichen Vergnügungen und Bindungen vergessen lässt:

Weltliche Vergnügungen sind nichts gegenüber der Göttlichen Glückseligkeit.

Gurbani

Deshalb lehrten Heilige:

O Freund, gib die schalen sinnlichen Vergnügungen auf und trinke das süße Elixier von Naam.

Gurbani

Wenn man eine Kostprobe der Wahren Wonne bekommt, werden alle weltlichen Vergnügungen schal. Die Wirkliche Glückseligkeit ist entweder innerhalb unseres eigenen Seins oder in Naam – der Wirkenden Gotteskraft – denn die Seele ist von Ihrem Wesen.

Die Seele ist ein Funken des Göttlichen Geistes. Sie ist in sich selbst Wonne, uns sie ist ein Bewusstes Wesen. Die Seele ist der Quell aller Seligkeit, nicht der Körper oder gar weltliche Dinge. Heilige haben uns warnend darauf hingewiesen, dass weltliche Dinge, die unsere Aufmerksamkeit fesseln, keinesfalls eine tatsächliche Hilfe für uns sind. Nicht nur werden diese weltlichen Dinge beim Tod zurückbleiben, sondern die ständige Bindung an sie zieht die Seele immer wieder in diese Welt.

Was nützt es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele.

Die Seele bewohnt dieses Haus, den Körper. Sie muss diese sterbliche Hülle ablegen und alles zurücklassen. Wenn die Zeit kommt, zu der wir diesen Körper verlassen müssen, werden wir sehr schmerzlich berührt wegen unserer Bindung an ihn. Das Bereuen hat dann keinen Sinn mehr. Wenn die Seele während des Lebens eine Verbindung mit dem Jenseits zustande bringt, erlangt sie vollkommenen Frieden. Wir aber denken ja nie an die jenseitige Welt.

Im Allgemeinen folgen wir dem Grundsatz: Iss, trink und sei fröhlich! Wenn uns irgendjemand an den Tod erinnert, beachten wir dies nicht und sagen, dass wir uns mit ihm befassen werden, wenn er kommt. Das ist keine weise Einstellung. Wenn eine Taube beim Anblick einer Katze die Augen schließt, wird die Katze sie nicht schonen. Jeder muss den Körper verlassen. Es gibt keine Ausnahme von dieser Regel.

Kaiser und Könige, Reiche und Arme, alle müssen gehen, wenn sie an der Reihe sind.

Gurbani

Wir müssen alle gehen, aber wir wissen nicht wann. Wir sollten auf diese Veränderung vorbereitet sein. Aber sind wir das?

Jeder fürchtet den Tod und wünscht, ewig zu leben. Wenn man durch die Göttliche Gnade des Gurus lernt, schon während des Lebens zu sterben, kann man ein Bewusster Mitarbeiter des Herrn werden. Jeder, der so stirbt, erlangt Erlösung.

Gurbani