Der Zweck des menschlichen Lebens

IV

Wenn wir zu sterben lernen, indem wir uns über das Körperbewusstsein erheben, werden wir Ewiges Leben erlangen. 

Alle Heiligen sagen uns, dass Gott uns drei Körperformen verlieh:

  • die physische,

  • die astrale und

  • die supramentale oder kausale.

Auf der physischen Ebene, Pind arbeiten wir jetzt durch die Sinne. Nach dem Tod erlangt die Seele die astrale Form. Mit den astralen Sinnen kann sie die astrale Ebene durchqueren, And. Mit der supramentalen Form kann die Seele gleicherweise die kausale Ebene betreten, Brahmand. Jenseits dieser drei Ebenen erlangt die Seele Selbsterkenntnis. Nur auf dieser Stufe werden wir fähig sein, zu erfahren, wer wir wirklich sind.

Soami Ji sagt:

Wenn man das Feuer unaufhörlicher Wünsche vermeidet, ist dies die günstigste Zeit, Friedvolle Glückseligkeit zu erreichen.

Unsichtbare Feuerflammen verzehren die Welt.

Guru Nanak sagte:

Dies ist das Feuer der Wünsche, das sich überall ausgebreitet hat.

Obwohl wir die Opfer sind, werden wir es nicht gewahr. Nur die Heiligen kennen das wirkliche Ausmaß dieses Feuers. Einzig im Menschleben sind wir in der Lage, diesem höllischen Feuer zu entfliehen. Das ist der Grund, weshalb das menschliche Leben als die Krone der Schöpfung gilt. Aber ohne aufrichtige Anstrengung in der rechten Richtung kommt keine Erlösung zustande.

Wenn wir zum Beispiel glühende Hitze vermeiden wollen, suchen wir Schutz in einem Raum mit Klimaanlage. In unserem Fall ist der klimageregelte Raum in uns selbst. Wir müssen uns von außen zurückziehen und in ihn eintreten, um glückseligen Trost von allen Trübsalen der Welt zu finden. Es ist höchste Zeit, dass wir uns nach Innen wenden. Wenn wir diese Gottgegebene Gelegenheit nicht wahrnehmen, sind wir nicht besser als wilde Tiere. Der menschliche Körper ist von Wert, solange die Seele in ihm wohnt. Wir sollten das Beste in dieser Zeit aus ihm machen.

Der Mensch ist umgeben von den Flammen leidenschaftlicher Wünsche, von Ärger, Gier, Verhaftetsein und Eitelkeit. Dieser Verblendung kann man nur entrinnen, wenn man sich mit dem Wort verbindet. Unsere bedeutendste Aufgabe ist deshalb, die Aufmerksamkeit von draußen zurückzuziehen und sie in Einklang zu bringen mit der Inneren Göttlichen Melodie. Dann kommt Ewiger Friede in der Gestalt des Wortes.

Wer immer diese wesentliche Aufgabe vollbracht hat, ist im Leben wirklich erfolgreich. Sonst ist alles Lernen ohne jede Bedeutung, genauso wie Name, Ruf und Berühmtheit. Es ist nun an der Zeit zu lernen, wie man sich über das Körperbewusstsein erhebt, um das Wirkliche Selbst in uns zu erkennen.

Meditiere über die Gestalt des Satguru und diene Ihm getreu, so wird Er dich wegführen von allem Leid.

Soami Ji

Soami Ji sagt uns nun, wie wir die Seele mit der Gotteskraft, Naam verbinden können. Drei Schritte wären zu tun – sagt Er – um uns über das körperliche Bewusstsein zu erheben. 

Der erste ist Simran (Kontemplation), ständiges Denken an den Allmächtigen. Der zweite ist, dem Meister zu dienen. Der dritte, alle Wünsche zu überwachen. 

Wir sind immer damit beschäftigt, über weltliche Dinge nachzudenken. Wenn wir einen Kontakt mit dem Göttlichen Wort herstellen wollen, dann müssen wir zuerst ständig durch einen uns geläufigen Namen Seiner gedenken. Wir sollten uns das als bedeutendstes und vornehmstes Leitbild zur Gewohnheit machen, nämlich Seiner zu gedenken in jedem Augenblick unseres Lebens. Wir müssen weltliche Gedanken durch ständiges Denken an das Wort ersetzen.

Denke ununterbrochen an Ihn allein, so sehr, dass du den Schmerz über die Trennung zu spüren beginnst. Der erste Schritt ist, Seiner zu gedenken. Dieses Denken führt zur Liebe und lässt andererseits den Schmerz der Trennung fühlen. So entsteht eine starke Sehnsucht nach dem Geliebten.

Und einzig des Einen zu gedenken und sich nach Ihm zu sehnen, lobpreise Ihn allein unaufhörlich. Meditiere über Ihn mit all deiner Liebe.

Gurbani

Simran sollte mit intensiver Liebe zu Gott geübt werden. Liebe bringt Sammlung. Man vergesse die ganze Welt, wenn man an den Geliebten Einen denkt.