Teil I: Kapitel II / II – (iv)
e) Pranische Disziplin

Diese Disziplin, in Kürze, besteht in der Einrichtung:

  1. einiger Zentren innerhalb des Körpers, zum Beispiel am Plexus des Herzens oder der Region der vitalen Winde, wo Man-o-mai Atman verweilt.

  2. einiger anderer Zentren außerhalb des Körpers.

  3. Man muss an beiden Zentren arbeiten, innen und außen und Pranayam ausführen zwischen den beiden Zentren.

  4. der Praktizierung von Tratak oder der Disziplin des Sehens, indem man die Aufmerksamkeit nach und nach von außen nach innen bringt und sie für einige Zeit auf eines dieser inneren Zentren fixiert hält.

Will man außerhalb des Körpers Zentren errichten, muss man zunächst dafür sorgen, dass man alleine ist. Man malt auf weißes Papier einen gelben Flecken, legt das Papier auf den Tisch oder befestigt es in Augenhöhe an der Wand und übt Tratak, das heißt man heftet den Blick fest auf diesen Flecken, während Pingala tätig ist, und konzentriert seine Aufmerksamkeit auf den inneren Anahat-Ton, bis man sich allmählich in ihn vertieft. Wenn diese Übung einige Tage ausgeführt wurde, ist dieser Flecken in blau umzuändern, danach in rot und später in ein bläuliches Weiß; zuletzt wird er in einer leuchtend weißen Farbe gehalten, nachdem einige Tage mit jedem der farbigen Flecken geübt wurde.

Ziel der Tratak-Übung ist, eine klare Sicht der Elementarfarben zu gewinnen, die die Farben von Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther darstellen. Will man raschen Erfolg erzielen, muss diese Praxis mindestens zwei bis drei Stunden am Tag geübt werden. Sie ist gut für das Augenlicht und dient als große Hilfe bei der Beeinflussung anderer.

Man muss auch auf die richtige Entfernung zwischen den Flecken und dem Auge achten. Für den Anfang sollte sie etwa 60 cm ausmachen, und nach ein paar Tagen Übung sollte sie auf 50 cm verringert werden; danach auf 30 cm und schließlich auf 15 cm. Sobald dann diese Übung zu einem heiteren Vertieftsein führt, kann der Flecken bis zur Nasenspitze gebracht werden, was dann tatsächlich die echte Übung darstellt, worauf die Aufmerksamkeit allmählich zur Nasenwurzel zwischen den beiden Augenbrauen zu bringen ist. Das Wesentliche liegt darin, dass die verstreuten Vritis am Wandern im Äußeren gehindert und an dem stillen Punkt im Körper, dem Sitz des Gemütes, gesammelt werden. Auf diese Weise nach innen gekehrt, sind sie mit dem Anhat-Ton in Verbindung zu bringen. Dies führt von selbst zu einem Rhythmus in den Pranas, und sie werden zu gleicher Zeit auf die Vritis abgestimmt.

So kommen Gemüt und Pranas in Harmonie, und die Seele kann durch die Man-o-mai und Pran-mai-koshas oder die sie umgebenden Hüllen entfliehen.