Teil I: Kapitel III / II

Hatha Yoga

Diese Yoga-Art befasst sich mit der Kontrolle des Körpers und der körperlichen Betätigungen als Mittel, um das Gemüt zu beruhigen. Er zielt darauf ab, den menschlichen Körper stark zu machen, damit er fähig wird, unter härtesten und schwierigsten Bedingungen zu beharren und durchzuhalten, um gegenüber physischen Krankheiten und Leiden weitgehend gefeit zu sein. Aber über einen starken Körper und ein vielleicht hohes Alter hinaus erreichbar durch die Praxis von Pranayamas oder Habs-i-dam, wie es die Moslems nennen (Kontrolle und Regulierung des Atems) ist er allein von keiner großen Hilfe für die Selbstverwirklichung, aber er mag bis zu einem gewissen Grad den Boden bereiten für die höhere Spirituelle Schulung, die dahin führt. Er ist gewissermaßen eine 'Leiter zum Raja Yoga'. Aber er kann nicht einmal dem Gemüt einen hohen Grad der Beherrschung bringen, wie es jedoch für gewöhnlich angenommen wird.

Wenn man Hatha Yoga übt, kann man durch bestimmte Asanas, Mudras und Bhandas physische Haltungen und Stellungen und durch Pranayama-Übungen einige Siddhis oder psychische Kräfte erwerben.

Dieses System schließt auch das Beachten einer Anzahl von Bußübungen und Härten ein, wie Fasten und Nachtwachen, Maun oder ein Schweigegelübde, das sich über Monate oder Jahre hin erstreckt, Panch Agni Tapas (das Sitzen inmitten von vier brennenden Feuern, auf jeder Seite eines, und die sengende Sonne von oben), das Stehen auf nur einem Bein, Sich-mit-dem-Kopf-nach-unten-Hängen usw. Einige christliche Heilige gingen zu großen Extremen über, indem sie nägelbesetzte Tuniken und Hemden aus Rosshaar trugen, sich geißelten und kasteiten, und dies alles in der Nachahmung der Leiden Christi.

Auch bei den Moslem Shias finden wir Spuren der Selbstfolterung, als sie sich während der Muharram-Tage mit an Eisenketten befestigten Messern Brust und Rücken schlugen, in Erinnerung an Hassan und Hussain, die Enkel des Propheten, die zusammen mit einer Handvoll ihrer Anhänger schreckliche Leiden erdulden mussten, als sie ihren Glauben gegen eine andere Gruppe ihrer Religion, unter Yazid, in der brennenden Ebene von Karbla zu verteidigen hatten.

Aber alle diese schrecklichen Selbstkasteiungen, wie heroisch sie in sich auch sein mögen, bringen schwerlich irgendeinen Spirituellen Nutzen ein.

Was nützt es, den Körper zu quälen und zu züchtigen, wenn die Schlange des Gemüts weit unter der Oberfläche in Sicherheit verborgen liegt und weiterhin ganz unversehrt wächst und gedeiht?

Von diesen Formen der Selbstfolterung abgesehen, strebt der eigentliche Hatha Yoga danach, den Körper als ein Werkzeug für höhere Yoga-Arten zu vervollkommnen, und mag von daher einigen Wert haben, indem er den Körper gegen Beanspruchung und Anstrengung, die damit verbunden sind, widerstandsfähig macht. Aber selbst die tägliche Praxis der Hatha Yoga Kriyas ist eine zu schwere Übung. Oft führt sie zu inneren Komplikationen, die sich zeitweise als von ernster und unheilbarer Art erweisen und das Leben gefährden.

Diese Kriyas haben den Zweck, die Arterien und andere Kanäle des Körpers von angehäuften mineralischen Ablagerungen, wie Kreide, Kalk und Salze usw., zu reinigen, da sie das System belasten und eine Grundursache von Krankheit und Verfall sind. Der Prozess der Entgiftung und Verjüngung wird mittels reinigender Übungen bewirkt, die unter der Bezeichnung Shat Karma bekannt sind. Es handelt sich um:

  1. Neti Karma (Reinigung der Nase): Ein Stück aus dünnem Musselin von etwa 70 cm Länge wird zu einer Schnur zusammengedreht und diese mit Wachs überzogen. Sie wird abwechselnd durch jedes der Nasenlöcher geführt, und nachdem man ein wenig gerieben hat, um die Nase vom Schleim usw. zu reinigen, durch den Mund herausgenommen. Dies hilft bei der Heilung von Nasen- und Halskrankheiten. Es hält den Kopf kühl und verbessert die Sicht. Menschen, die unter Nasen- und Augenkrankheiten oder an Säurebildung leiden, können stattdessen Jala Neti üben: Säuberung mit reinem Wasser.

  2. Dhoti Karma (Magenspülung): Ein etwa 6 ½ m langes und etwa 7 ½ cm breites Stück Stoff wird mit lauwarmen Wasser getränkt und leicht ausgewrungen. So ist es stückchenweise mit Hilfe von warmem Wasser zu schlucken, bis noch etwa 60 cm zurückbleiben. Nachdem man es einige Minuten im Magen gelassen und den Leib geschüttelt hat, wird es ganz langsam wieder herausgezogen. Dies befreit den Verdauungskanal von Unreinheiten wie Schleim, Galle und anderen Rückständen und heilt erweiterte Milz und Husten usw. Diese Übung erfordert äußerste Sorgfalt und Aufmerksamkeit, damit sich der Stoff nicht mit den Eingeweiden verwickelt und Komplikationen ernster Art nach sich zieht, die sich als verhängnisvoll erweisen. Sie sollte nicht durchgeführt werden, wenn man an Halsentzündung, Krankheiten der Bronchien, Magenreizung usw. leidet oder Husten hat.

  3. Basti Karma (Reinigung der Eingeweide): Es ist eine Art Klistierspritze, mit der den unteren Eingeweiden durch den Mastdarm Wasser zugeführt wird. Nachdem es einige Zeit eingehalten wurde, wird es seitwärts geschüttelt und wieder herausgelassen. Dies beseitigt Verstopfung und löst innerlich verhärtete Abfallstoffe, die gewöhnlich zurückbleiben. Wenn man dem lauwarmen Wasser etwas Glyzerin beifügt, ist es vorteilhafter. Es wird bei Leiden angewandt, die mit dem männlichen Organ und dem After in Verbindung stehen, und heilt Blähungsstörungen, Galle, Lymphe und Krankheiten der Milz und der Leber. Wer täglich Basti übt, schwächt die zarten Eingeweide und kann eine innerliche Entzündung hervorrufen. Daher ist eine sorgfältige Anleitung notwendig. Man kann sie, wenn nötig, durch Reinigung mit Luft ersetzen, indem man statt Wasser Luft einzieht und anschließend wieder herauslässt.

  4. Gaja Karni oder Kunj Karma: Diese Übung ist auch unter Sankha Pashala bekannt. Sie besteht darin, dass man den Magen mit Wasser anfüllt, ihn durch die Muskeltätigkeit durchspült und das Wasser durch den Mund wieder herauslässt, wie es der Gaja oder Elefant mit dem Rüssel macht. Auf diese Weise werden zwei oder drei Liter warmes Wasser getrunken und, nachdem man das innere System durch kreisförmiges Bewegen der Muskeln gespült hat, wieder ausgebrochen. Diese Übung hilft besonders jenen, die unter Gallenkrankheiten oder Säurebildung leiden.

  5. Niyoli Karma (Schütteln des Leibes): Diese Übung wird ausgeführt, wenn man im Sidha oder Padma Asana sitzt und die Hände auf die Knie gelegt hat. Der obere Körperteil mit den Eingeweiden wird in rascher Folge von rechts nach links geschüttelt, um so alle Unreinheiten, die dem Körper innen anhaften, zu entfernen. Diese Übung hilft bei Unterleibsleiden gastrischer oder blähender Art, da sie das System von Verdauungsausscheidungen befreit. Sie ist auch bei der Muskelzusammenziehung von Nutzen, was wiederum bei der Yoga-Atmung oder Pranayama hilfreich ist.

  6. Tratak Karma (Festhalten des Blickes): Dies ist ein Drishti: Er besteht darin, dass der Blick zunächst auf ein äußeres Zentrum geheftet wird und dann allmählich auf innere Zentren zu verlegen ist, wie auf den vorangegangenen Seiten unter Yog Vidya und Yog Sadhna, Abschnitt Pranayama ausführlich erläutert wurde. Durch diese Übung wird das Schauen stetig, und wenn es nach innen gekehrt ist, beginnt man die Wunder der Inneren Welt von Trikuti wahrzunehmen, dem höchsten Himmel solcher Yogis.1

Außer den oben genannten gibt es noch zwei weitere Übungen:

  1. Kapal Dhoti (rasches Ein- und Ausatmen) zur Reinigung der Lunge. Diese Übung kann leicht den Platz von Neti einnehmen, sollte jedoch in der Regenzeit und bei Krankheit gemieden werden. Die Atmung sollte rasch, aber nicht hastig vor sich gehen, damit es nicht die Lunge oder das Atmungssystem angreift.

  2. Shankh Pashali: Diese Übung besteht darin, dass man durch den Mund etwas Wasser aufnimmt und es unmittelbar darauf durch den Mastdarm abführt, nachdem man den Leib ein wenig geschüttelt hat. Dies reinigt das ganze Verdauungssystem, indem es alle Rückstände daraus entfernt.

Wenn diese Übungen insgesamt nicht unter Anleitung, Führung und Kontrolle eines Adepten in den Yoga-Sadhans ausgeführt werden, erweisen sie sich öfter als schädlich denn als nützlich und hilfreich. Man muss auch zugeben, dass sie etwas Gekünsteltes und Unnatürliches an sich haben, und es wurde über Vorfälle berichtet, worin sogar Adepten an den Folgen dieser Übungen zu leiden hatten.

Darum ist es besser, zu den natürlichen Mitteln der einfachen, gesunden und frischen vegetarischen Ernährung in ihrer natürlichen Form Zuflucht zu nehmen: Milch und Butter, frisches Wasser, regelmäßige, jedoch nicht ermüdende Übungen, tiefes Atmen usw., was alles frei von den Gefahren ist, die durch Hatha Yoga-Übungen hervorgerufen werden können.

So sehen wir, dass man im Hatha Yoga zunächst den physischen Körper in Ordnung bringen muss und dass dies durch Shat Karmas oder die sechs einleitenden Praktiken erfolgt, wie sie oben beschrieben wurden. Danach hat man, um diese Yoga-Art erfolgreich durchzuführen und darin etwas zu erreichen, an folgende Übungen heranzugehen:

  • Gewissenhaftes Beherzigen der Yamas und Niyamas;

  • Beachten von Sanyam oder Mäßigkeit und Zucht auf allen Gebieten des Lebens und besonders in Gedanken, Worten und Taten;

  • Körperliche Haltung: Asanas, Mudras und Bandhas;

  • Pranayama oder Kontrolle und Regulierung des Atmungssystems, was alles unter Ashtang Yoga erläutert wurde.

Nun wollen wir sehen, was einige Schriftsteller über den Platz, den der Hatha Yoga auf dem Spirituellen Pfad einnimmt, zu sagen haben: Shri Yogindra spricht in der Einführung zu seinem  'Hatha Yoga (Vereinfacht)' wie folgt darüber:

Man muss dieses Yogasystem in der weit zurückliegenden Vergangenheit für notwendig gehalten haben, als die Erziehung und Heranbildung des Physischen zu einer wesentlichen Form der Schulung und Beherrschung des Mentalen, Moralischen und Psychischen wurde. In diesem Zusammenhang wird und sollte Hatha Yoga als methodische Annäherung an das Höchste im Yoga betrachtet werden. Und da er sich vor allem mit dem Physischen, dem menschlichen Körper, in Verbindung mit dem Mentalen befasst, wird er demgemäß auch als physiologischer Yoga oder Ghatasya Yoga  bezeichnet.

Der Autor Alain Danielou bezeichnet in seinem Buch 'Die Methode der Reintegration' das Verfahren des Hatha Yoga als Wiederherstellung durch Kraft und Stärke, weil das Selbst nicht in Reichweite des Schwachen liegt und indem er auf das Thema und die Methode eingeht, sagt er:

Hatha Yoga ist der Name, welcher der Technik und den Übungen gegeben wurde, durch die der Körper und die Lebensenergien unter Kontrolle gebracht werden können. Obwohl nur eines der Mittel des Yoga, dient er als erste Vorbereitung auf dem Weg zur Wiedervervollkommnung und ist für weitere Erkenntnis wesentlich […]

Alle Abhandlungen über Yoga betonen, dass es der alleinige Zweck der Körperübungen des Hatha Yoga sei, das physische Hindernis auf dem Spirituellen oder königlichen Pfad der Wiedervervollständigung Raja Yoga zu übersteigen.

'Hatha' bedeutet wörtlich Willenskraft oder der unbezähmbare Wille, etwas zu tun oder etwas zu erreichen, wie ungewöhnlich es auch immer scheinen mag. Die Bedeutung des Wortes Hatha erklärt Danielou aus dem Goraksha Samhita:

Die Silbe 'Ha' repräsentiert die Sonne und die Silbe 'Tha' den Mond. Die Verbindung (Yoga) von Sonne und Mond ist darum 'Hatha Yoga'.

Die kosmischen Prinzipien, die sich in der planetarischen Welt als Sonne und Mond offenbaren, kann man in jedem lebenden Wesen vorfinden. Im Menschen erscheinen sie hauptsächlich in zwei Formen; die eine im feinstofflichen Körper und die andere im grobstofflichen. Im feinstofflichen Körper treten sie als zwei Kanäle zutage, die sich zusammen mit unserem Wahrnehmungsvermögen zwischen dem feinstofflichen Zentrum am Ende des Rückgrats und dem Stirnzentrum bewegen. Sie werden Ida und Pingala genannt. Der eine entspricht dem kalten Aspekt des Mondes und der andere dem warmen der Sonne.

Im grobstofflichen Körper entsprechen das lunare und das solare Prinzip den kühlen Lebensenergien der Atmung und den warmen der Verdauung und werden Prana und Apana genannt. Durch Gleichschaltung dieser beiden wirksamsten Lebensimpulse erreicht der Yogi sein Ziel. Im Hinblick auf die Atmung wird die kalte Luft, die man einatmet, Prana Vayu genannt, während die warme, die man ausatmet, als Apana Vayu bezeichnet wird.

Der Hatha Yoga hat gewisse, nicht zu leugnende Vorteile, von denen viele bereits in den vorangegangenen Kapiteln beschrieben wurden und als Asanas, Pranayama oder Pratyahara zur Sprache kamen. Er stellt die Grundlage eines gesunden Lebens dar und setzt einen in die Lage, durch das Ausscheiden der sich im Körper befindlichen giftigen und unreinen Stoffe vielen physischen Anforderungen standzuhalten. Zu einem Yogi kommt der Tod nicht als das qualvolle Ende eines langen Verfallsprozesses, sondern so wie das Blatt oder die reife Frucht vom herbstlichen Baum fällt eine Trennung, die auf natürliche Weise durch die innere Reife bewirkt wird. Das Erlangen der Kontrolle über verschiedene physische Funktionen bringt auch eine gewisse geistige Kontrolle mit sich, denn eine strenge Körperzucht ist nicht möglich ohne gleichzeitige Willensschulung; die Entwicklung des einen führt auch die des anderen herbei.

Nichtsdestoweniger sind auch die physischen und psychischen Kräfte, die der Hatha Yoga dem erfolgreichen Sadhak sichert, nicht ohne Fallstricke und Gefahren. Anstatt sie für den weiteren Spirituellen Fortschritt strikt verborgen zu halten, oder sie nur für höchst humanitäre Zwecke zu gebrauchen, werden sie nicht selten dazu missbraucht, um öffentlichen Beifall und Reichtum zu erlangen. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass der gewöhnliche Mensch diesen Yoga mit Personen in Verbindung bringt, die auf glühenden Kohlen gehen, Glasscherben und Metall schlucken, Schlangenköpfe und Nagetiere essen, fahrende Autos anhalten oder sich von einem Lastwagen überfahren und von Elefanten überrennen lassen. Der ernstgesinnte Yogaschüler, der einen solchen Missbrauch der Kräfte beobachtet, wird seine Übungen ausschließlich als Sprungbrett zum Raja Yoga gebrauchen oder sie gänzlich unterlassen als nur eine weitere Ablenkung vom Ziel, als ein anderes Mittel, um das Ego aufzublähen, das eigentlich bezwungen werden sollte.

Huston Smith hat dieses Thema in 'Die Religionen des Menschen' zusammengefasst:

Manche Menschen sind hauptsächlich an der Ausrichtung und Auswertung ihres Körpers interessiert. Unnötig zu sagen, dass es in Indien das Gleiche gibt – Menschen, deren Hauptinteresse der Bemeisterung ihres Körpers gilt. […] Wo der Westen Stärke und Schönheit gesucht hat, war Indien an der Genauigkeit und Beherrschung interessiert, einer idealen und vollkommenen Beherrschung des Körpers und jeder seiner Funktionen […] Julian Huxley hat vorsichtig zu sagen gewagt, dass Indien einiges von dem entdeckt zu haben scheint, wozu der Körper gebraucht werden kann und wovon der Westen überhaupt keine Ahnung hat. Dieses umfassende Lehrsystem schließt einen authentischen Yoga ein, den 'Hatha Yoga'. Ursprünglich wurde er als Einleitung für den Spirituellen Yoga ausgeübt. Aber da er in diesem Zusammenhang heute größtenteils eingebüßt hat, brauchen wir uns an dieser Stelle nicht damit zu befassen. Das Urteil der Hindu-Weisen darüber mag auch das unsere sein: Unglaubliches kann mit dem Körper vollbracht werden, falls du interessiert und willens bist, dein Leben daran zu setzen. Aber diese Dinge haben kaum etwas mit Erleuchtung zu tun. In Wirklichkeit nähren sie den Wunsch, sich zu brüsten. Ihre Beherrschung trägt zum Stolz bei und ist darum für den Spirituellen Fortschritt von Nachteil.

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Erläuterung: 1) *Baba Garib Das sagt uns, dass die Yogis Til als 'Kshar', Sahasdal Kanwal oder Sahasrar als 'Akshar' und Trikuti als 'Neh Akshar' betrachten. Die Yogishwars gehen einen Schritt weiter und von Sahasrar beginnend, gehen sie nach Daswan Dwar, während die Terminologie der Heiligen in dieser Hinsicht Trikuti für 'Kshar', Daswan Dwar für 'Akshar' und Bhanwar Gupha für 'Neh Akshar' ist, und dann das Jenseits, das heißt, Sat Lok.

* (Die Übersetzung dieses Abschnitts ist an die
englischsprachige Erstedition von 1961 angeglichen;
Anm. d. Redaktion 2011.)

In den Schriften wird 'Akshar' das schöpferische Lebensprinzip genannt, und es heißt, dass einer, der sein Wesen erkennt und erfasst, die Befähigung für den Pfad gottwärts hat. 'Akshar Purush' ist mit Hilfe von 'Anhad' oder dem immerwährenden Tonprinzip für die Erschaffung der astralen und physischen Ebenen unterhalb 'Trikuti' verantwortlich. Dies alles ist der Auflösung unterworfen und ist als 'Kshar'  bekannt, im Gegensatz zu 'Akshar', dem unzerstörbaren 'Kutastha' und 'Avyakt' (was über dem Verfall und der Auflösung liegt). Jenseits von 'Kshar' und 'Akshar' ist 'Purshothan' oder 'Param Atma' (die Überseele – Gott). Vergl. Bhagavad Gita Kap. 12:3-4 und Kap.15:16-17.

*Die Spirituellen Regionen jenseits von Trikuti, bestehen durch Sat Shabda – Sphota oder die Essenz des Wortes –, und der Herr dieser Aufteilungen ist Neh Akshar, aber auch er kann die große Auflösung nicht überdauern. Sat Lok oder Mukam-i-Haq ist die erste große Aufteilung, die jenseits der grenzüberschreitenden Linie der Auflösung liegt und ist ewiglich dieselbe – Neh Akshar Para – und dies ist tatsächlich die Wohnstätte der Heiligen, Ihr Geburtsland.

* (Die Übersetzung dieses Abschnitts ist an die
englischsprachige Erstedition von 1961 angeglichen;
Anm. d. Redaktion 2011.)