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Teil I

Gleichnisse über Saat,
Sonne, Schule, u. a.

Die Saat (I)

Wenn ihr einen Pfeffersamen in die Erde legt und ihm Wasser gebt, was wird die Folge davon sein? Es wird eine Pflanze herauskommen, die Hunderte von Pfefferkörnern bringt. Und wenn ihr den Samen einer Frucht sät und ihn wässert, wird ein Baum wachsen, der Hunderte solcher Früchte trägt. Genauso wird der Gedanke, der in euch aufkommt, eine Rückwirkung haben. Ihr hegt einen Gedanken, und alle anderen Gedanken werden hochkommen, ähnlich dem Pfeffer oder den Mangofrüchten.

Die Saat (II)

Ich sage euch: eine Saat wird ausgesät. War das Huhn vor dem Ei da oder das Ei vor dem Huhn? Gibt es einen Ausweg? Nein? War die Saat erst da oder der Baum? Es gibt also keinen Ausweg. Wenn ihr euch über diese Ebenen des Denkens – der physischen, astralen und kausalen – erhebt und ein Bewusster Mitarbeiter des Göttlichen Plans werdet, sind alle Saaten verbrannt und können nicht mehr wachsen. So stehen die Dinge. Seid ihr ein Vater, der einen Sohn hat, welcher mit anderen streitet, würdet ihr ihn da der Polizei übergeben wollen? Er würde vielleicht ein oder zweimal Schläge von euch bekommen, aber ihr würdet ihn nicht der Polizei übergeben. Etwa so ist es.

Die Saat (III)

Wie ihr sät, so werdet ihr ernten. Ihr müsst entkommen, versteht ihr? Indem ihr selbstlos werdet, müsst ihr den Rückwirkungen des Karmas entkommen. Genau wie Samenkörner, wenn sie geröstet werden, versteht ihr mich? Wenn man sie dann auf ein Feld aussät, keimen sie nicht mehr. Gleichermaßen werden all eure Karmas beseitigt, wenn ihr selbstlos werdet. Die Karmas, die noch aufgespeichert liegen, um Frucht zu bringen, werden, wenn man selbstlos wird, durch regelmäßige Innere Übung praktisch weggebrannt, geröstet. Wie bei einem Konkursverfahren, oder wenn jemand bankrott macht und all seine finanziellen Rücklagen einfach aufgelöst werden. Wenn ihr zu einem Meister kommt, wickelt Er für die Zukunft auf gleiche Weise die ganzen alten Karmas der Vergangenheit ab.

Die Saat ist nicht verloren

Keine Macht kann sie verderben. Sie wird früher oder später wachsen, wachsen und nochmals wachsen, wenn geeignete Umstände eintreten. Wenn sie an irgendeiner Krankheit, und ungünstigen Umständen leiden, sagen solche Menschen: „Oh Gott, was habe ich getan?“ Wandelt sich ein Mensch, ist es zu seinem Besten. Ich habe solche Fälle erlebt. Mein Meister pflegte zu sagen: „Ich gebe ihm ein langes Seil. Lasst uns sehen, wie weit er geht.“ Mit einem kleinen Ruck kommt er dann und richtet sich danach, versteht ihr? Selbst wenn er in diesem Leben gar nichts tut, geht diese Saat nicht verloren. Er wird wieder als Mensch geboren, nicht darunter, denn diese Saat kann nirgends anders aufgehen. Ich sagte euch, dass der Mensch im Werden ist. Manche sind bereit, andere sind noch nicht soweit.

Dieselbe Sache

Ihr mögt Wasser aus einem Fluss nehmen, es gefrieren und zu Eis werden lassen, dennoch ist beides dasselbe Element desselben Flusses. So ist, von der trägen Materie bis zum reinen Bewusstsein, alles Seine Offenbarung. Die ganze Welt ist der Tempel Gottes, und es gibt keinen Ort, wo Er nicht ist. Jemand hat geschrieben, dass der Fisch, obwohl er im Fluss oder Meer lebt und sein lebensspendendes Element das Wasser ist, dennoch ständig fragt: „Wo ist Wasser?“ Im Wasser zu leben und dennoch zu verdursten, das ist widersinnig. Es kann mit einem Töpfer verglichen werden, der kleine und große Töpfe macht, vielleicht sogar ein Pferd oder einen Elefanten modelliert oder einen Becher oder Krug herstellt, – immer ist es doch derselbe Töpfer, der alle diese Gegenstände formt und dazu stets denselben Ton verwendet. Dies ist unsere Lage in der Welt. Da die Menschen die Wirklichkeit nicht kennen und keine Verbindung mit ihr haben, ist die Welt voller Unrast und Sorgen. Es heißt, dass die ganze Welt durch einen einzigen Lichtstrahl geschaffen wurde. Als Gott sprach: „Ich möchte Mich offenbaren“, da wurde Licht.

Tut Eine Sache zu Einer Zeit (I)

Ihr müsst diese Gewohnheit entwickeln, Eine Sache zu Einer Zeit zu tun. Wie ich euch schon so oft gesagt habe; wenn ihr esst, dann konzentriert euch ganz darauf – dankt Gott! Wenn ihr eine Arbeit tut, dann seid ganz bei der Sache. Ich gab euch Beispiele aus dem Leben Napoleons. In der Nacht vor der Schlacht von Waterloo, schrieb er die Richtlinien für eine Volksschule nieder. Das war um ein Uhr nachts. Die Schlacht sollte um neun Uhr morgens beginnen. Am selben Tag um acht Uhr ging er im Garten spazieren. Und seine Minister liefen aufgeregt umher: „Was ist los? Was wollt ihr?“, fragte er. „Die Schlacht wird in einer Stunde beginnen!“ - „Oh, das ist um neun Uhr – jetzt ist es erst acht.“ Seht ihr? Das war seine Antwort.

Tut Eine Sache zu Einer Zeit (II)

Es waren einmal zwei Freunde. Einer ging sehr gern in die Kirche, und der andere sagte, dass es Zeit für ein Fußballspiel sei. Beide waren auf ihre Weise stark. Einer ging zur Kirche und der andere zum Fußballplatz. Nun dachte der in der Kirche: ‘Mein Freund spielt nun sicher Fußball’ und der auf dem Spielfeld dachte: ‘Mein Freund betet gerade zu Gott.’ Welcher von beiden ist der Bessere? Versteht ihr? Das kann man nur beseitigen, wenn man die Gewohnheit entwickelt, eine Sache zu einer Zeit zu tun.

Der Same

Wenn man einen Chili-Samen sät, wird die Pflanze, die sich entwickelt, Hunderte von Chilis tragen. Gleicherweise wird man, wenn man einen Mango-Sämling in den gleichen Boden pflanzt, Mangos bekommen. Folglich kommt aus dem gleichen Boden die Schärfe der Chilis und die Süße der Mangos. Von allem, was man sät, wird man die gleiche Frucht annehmen müssen, und es gibt für niemanden ein Entkommen, solange man nicht in der Handlung frei von der Rückwirkung wird. Wenn ein Mensch fortfährt, anzunehmen, dass er alles tut, dann wird er alles, was er sät, ernten, und gute Taten werden gute Frucht bringen und schlechte Taten schlechte Frucht. Lord Krishna sagte, dass beide Arten von Karma wie goldene oder eiserne Ketten sind, welche binden.

Der Schatzräuber

Wenn ihr wüsstet, dass irgendwo ein Schatz verborgen liegt, würdet ihr ihn dann nicht ausgraben wollen? Denkt ihr, ein Dieb, der, von niemandem beobachtet, in ein unbewachtes Haus käme, würde in der Nacht schlafen? Wie viele sagen: „Gott ist in uns“ und dennoch schlafen sie weiter, ohne sich darum zu kümmern? Warum graben sie die Wahrheit nicht aus? Selbst wenn wir Einem begegnen, Der uns helfen kann die Wahrheit hervorzubringen, und Der sie uns ein wenig verständlich macht, schicken wir uns nicht an zu graben. Die übliche Entschuldigung ist: „Ich habe keine Zeit.“ Ist es nicht so? Möchtet ihr, dass jemand anders statt eurer den Schatz ausgräbt?

Schläge

Wenn die Seele stark ist, ist das ganze Wesen stark. Wenn fünf oder sechs Leute einander schlagen und dabei ein Schwacher schwer getroffen wird, geht er unter den Schlägen sehr leicht zu Boden. Ein starker Mann wird euch sagen: „Ja, Ich habe etwas abbekommen, aber ich lebe und bin soweit in Ordnung, um zu berichten, wie es geschah.“ Wenn die Seele täglich an der Spirituellen Nahrung teilhat und spirituell erstarkt, mag Unglück oder Glück auf ihn zukommen, seine Angehörigen mögen ihren Karmas entsprechend sterben oder geboren werden, und er wird die Folgen seines eigenen Karmas ertragen wie andere, doch all dies berührt ihn nicht.

Der Schlaf

Die Schwierigkeit besteht darin, jemanden aufzuspüren, der den ersten Schritt tut, uns aus dem Schlaf zu rütteln. Jeder ist ganz vertieft in die Sinne und wird ein Teil der Gemütssubstanz, ob er nun ein Gelehrter, ein Intellektueller oder ein Ungebildeter, ein Reicher oder Armer ist. Dasselbe gilt für die Prediger und Ausleger religiöser Texte! Alle sind nach außen gerichtet: „Die Schar junger Mädchen, zerstreut durch die äußeren Freuden, vergessen ihr Heim.“ Alle verkörperten Seelen sind fröhliche Gefährten, die so sehr darauf bedacht sind, sich zu erfreuen, dass sie dadurch das Bewusstsein ihrer Selbst verloren haben. Die Gebildeten, die Weltklugen, die Gelehrten, die Kritiker – alle schlafen. Die einen werden von den Sehorganen weggezogen, andere durch das Gehör, den Geschmacks und Tastsinn. Alle sind von der einen oder anderen Illusion besessen, und alle wurden Sklaven dieser oder jener Leidenschaft, die sie entweder in den Tod treiben oder sie ihr ganzes Leben lang in Knechtschaft halten. Zum Beispiel verbrennt sich die Motte selbst in einer Flamme, weil bei ihr der Gesichtssinn vorherrscht. Wenn nun ein Tier, in dem nur ein Sinnesorgan vorherrscht, eine solche Marter erleidet, so bedenke man, wie es beim Menschen sein muss, bei dem alle fünf Sinne stark entwickelt sind.

Wir schlafen

Chirurgen führen Operationen durch, und der Leib wird aufgeschnitten; diese Operationen dauern stundenlang, dennoch können wir nicht davonlaufen, aus dem Körper heraus. Eine Kraft hält uns dort. Diese kontrollierende Kraft wird Gott genannt. Wenn die Meister also kommen, blicken Sie auf uns und haben Mitleid mit uns. Wir Menschen sind wie Geschäftsleute, wir fragen: „In Ordnung, was werden wir bekommen, wenn wir erwachen?“ Aus diesem Grund sagen uns die Meister: „Wenn ihr wirklich erwacht (euch über das Körperbewusstsein erhebt und zu sterben lernt), auf dass ihr zu leben beginnen könnt, werdet ihr eine sehr kostbare Perle, ein unschätzbares Juwel erhalten; und das ist Gott. Ihr werdet ihn finden, der das Ziel unseres Lebens ist. Die Zeit und die Flut warten auf niemanden. Je eher wir das Ziel erreichen, desto besser.

Schlafen und wachen

Ein Bett ist für den Ehemann und seine Frau ausgebettet; der Ehemann ist immer wach, aber die Frau schläft weiter. Sowohl Gott als auch die Seele wohnen am selben Ort, aber die Seele schläft in der Täuschung und Bindung.

Schlaf / Traum / Vision

Manchmal kommt es vor, dass ein Mensch ein weiteres Leben nehmen muss; aber in besonderen Fällen kann der Meister dieses Leben in Träumen ablaufen lassen. Ihr empfindet und seht alles. Aber das geschieht selten. Es gibt Träume und es gibt Visionen. Zwischen diesen beiden entsteht ein großer Unterschied. Manchmal seid ihr euch während der Träume nicht im klaren, und morgens beim Aufstehen glaubt ihr, etwas gesehen zu haben. Aber in Visionen seht ihr wirklich, ihr seid hellwach, ihr seht die Dinge, und ihr erinnert euch der Zeit, auch am Morgen sind sie noch ganz lebendig. Träume sind unklar, ihr seid zu der Zeit nicht völlig bewusst. Ihr könnt dem Meister begegnen, ihr könnt viele zukünftige Dinge sehen, die sich ereignen werden. Das sind Visionen. Zuweilen kommt es vor, dass man von einem Ort träumt, und Jahre später ist man tatsächlich dort. Das sind Visionen. Lasst mich irgendwelche ungewöhnlichen Gedanken oder Träume wissen. Manchmal kommen Träume aus der Vergangenheit auf. Sie sind nicht zuverlässig, sage ich euch. Visionen sind zuverlässig. Im Schlaf verlassen wir gewöhnlich den Körper. Wir ziehen uns vom Körper, von außen, zurück. Im Kehlkopf hat man Träume. Geht ihr zum Nabelzentrum, dann seid ihr im Tiefschlaf. In Visionen ist man hellwach, und der Körper schläft. Je mehr ihr entspannt, desto mehr fühlt ihr euch zurückgezogen. Lasst sie gehen (die Seele), verlasst den Körper. Seid nicht an ihn gebunden. Entspannt euch völlig, wie in der Meditation. Deshalb sage ich, setzt euch für eine Weile hin und erhebt euch dann im Innern. Geht einfach, geht hinauf. Es kommt darauf an, sich völlig zu entspannen. Ihr mögt sitzen oder liegen. Im Liegen besteht lediglich die Gefahr, dass ihr einschlaft. Aber es ist derselbe Vorgang. Im Schlaf ziehen wir uns auch zurück. Einmal fragte jemand den Propheten Mohammed, ob er schlafe, und er entgegnete: „Mein Körper schläft, ich schlafe nicht.“ Die Seele schläft nicht, sie zieht sich zurück. Wenn ihr euch zurückzieht, ist der erste Vorgang beim Schlaf und bei der Meditation der Gleiche. Die Seele zieht sich von außen zurück, sie zieht sich auch vom Körper unten zurück und erhebt sich zur Rückseite der Augen genau so, wie wenn ein Mensch stirbt. Das ist der gewöhnliche Vorgang. Im Traum sinkt die Seele in den Kehlkopf, im Tiefschlaf sinkt sie bis zum Nabel. Aber sowie ihr euch entwickelt, werdet ihr bewusst bleiben, und der Körper schläft. So wird das Schlafbedürfnis verringert, je mehr ihr daran gewöhnt seid. Ihr mögt im Allgemeinen sieben Stunden, sechs Stunden, fünf Stunden, vier Stunden, drei Stunden schlafen. Uns ist von vielen bekannt, dass sie nur ein, zwei Stunden schlafen. Dies erfährt man im physischen Körper, wenn man ihn völlig verlässt. Der Körper ruht, aber ihr seid hellwach. Der Meister benötigt weniger als ein oder zwei Stunden Schlaf. Das heißt, zum Entspannen zuweilen, wenn ich ermüdet bin. Schreitet ihr fort, so verringert sich der Bedarf an Schlaf. Es ist eine Wiederaufladung. Man erholt sich täglich. Von der Spirituellen Gesundheit hängt das Leben von Gemüt und Körper ab. Die Seele zieht sich zurück und ihr kommt wieder in den Körper. Das heißt: neu aufgeladen. Die heilende Kraft liegt in der Seele. Ein Traum ist immer unklar, unzusammenhängend. Am Morgen mag man eine vage Vorstellung davon haben. Diese Träume sind also genauso wenig ungewöhnlich wie alle unvollständigen, unzusammenhängenden und solche, aus denen man nicht klug wird.

Schlagt die Frauen nicht

Wir suchen immer die Fehler in anderen zu sehen. Dies ist falsch. Die Folge ist, das ihr selbst genau diesen Fehler annehmt. Einmal las ich in einem Buch einen Bericht, dass Missionare nach Japan gingen und begannen, eines der Gebote nach Mose zu predigen: „Schlagt die Frauen nicht.“ Und die Menschen fragten erstaunt: „Schlagen sie in eurem Lande Frauen?“ Das war ihnen neu. Sie lebten alle freundschaftlich nebeneinander. So wurde geschildert, dass sie nach regelmäßigem Predigen auf diese Weise anfingen, die Frauen zu schlagen. Seht ihr? Wenn ihr zu anderen sagt: „tut das nicht, tut das nicht, tut das nicht“, werdet ihr genau diese Sache in euch widerspiegeln, und im Laufe der Zeit werdet ihr so. Seht also immer auf euch selbst. Seid wahr zu euch selbst; das ist das bedeutendste Erfordernis.

Schlangen / Tiere

Der Mensch ist die maßgebende Kraft, das Höchste der ganzen Schöpfung. Er hat für seine jüngeren Brüder (Vierfüßler, Vögel, Reptilien etc.), die alle Glieder der Familie Gottes sind, zu sorgen. Sie sind die jüngeren Brüder. Wir sind die Oberhäupter. Das Familienoberhaupt sollte für das Wohl aller sorgen, und wir gehen hin und essen sie. Das ist nicht vernünftig. Ich liebe euch und esse eure Kinder. Wir sagen, dass wir Gott lieben, die ganze Schöpfung ist Sein. Wir haben hier Kobras. Wenn ihr Liebe für sie habt, so strahlt das aus. Sie haben ebenfalls einen Sinn, seht ihr. „Seid klug wie die Schlangen“, sagte Christus. Unsere Gedanken wirken also zurück; sie verteidigen sich uns gegenüber. So begab es sich in Delhi, wo soeben der Satsang begonnen hatte und eine Kobra kam. Es waren etwa zweihundert bis dreihundert Menschen da. Die Kobra kam direkt vor mich hin und saß da. Diese Kobra zu erschießen würde keine Lösung sein. Der Vortrag ging weiter. Sie schaute für mehr als anderthalb Stunden auf mich. Als der Vortrag zu Ende war, kroch sie weg. Die Leute sagten: „Wir sollten sie töten.“ Aber weshalb? Sie hat niemandem etwas getan. Wir sind Menschen, nicht wahr? Der Mensch ist groß. Sie sind alle unsere Kinder. Ihr selbst habt eure Kinder verdorben. Die ganze Natur ist schön, wenn sie nicht durch des Menschen Hand gepeinigt wird. Rückwirkungen, Rückwirkungen.

Ihr solltet sie lieben. Was die Schlangen angeht, so tun sie im allgemeinen keinem Kind etwas zuleide. Manchmal nimmt ein Kind eine Schlange sogar in den Mund, und sie tut ihm nichts.

Doch „Schlangen“ sind nur sehr habsüchtige Menschen; solche, die Geld angehäuft haben. Ich sage euch: Es kam einmal ein Mann, der eine weibliche Kobra tötete, die hier lebte. Die männliche Kobra kam monatelang hierher, um diesen Mann zu finden. Aber er kam nie. Sie sind sehr klug. Wir haben eine prachtvolle Welt, doch wir haben sie durch unsere eigenen Gedanken verdorben.

Der Schlüssel

Obgleich nur jene, die vom Herrn Selber angenommen wurden, für diesen Inneren Pfad zu der Quelle geeignet sind, müssen sie doch den Schlüssel für die Tür vom Guru erhalten, Der nicht nur den Weg öffnet, sondern die Seele hindurch und weiter auf der ganzen Strecke der Reise führt.

Schmerz in der Wunde

(Auf die Frage ob wir während des Essens Simran üben oder schweigen sollen, antwortet der Meister:) Ihr habt eine schmerzhafte Wunde und sie ist verbunden worden. Denkt ihr, wenn ihr esst, ständig an den Schmerz oder nicht? Der Schmerz ist natürlich da, aber ihr esst trotzdem.

Schmutz (I)

Wenn ihr ein sehr schmutziges Tuch habt, gebt ihr es natürlich in eine Wäscherei oder steckt es in die Waschmaschine. Tut das! Selbst das schmutzigste Tuch wird sauber werden. Was ist Schmutz? Jeder äußere Ausdruck – entschuldigt – ob gut oder schlecht. Handschellen mögen aus Gold oder Eisen gemacht sein, doch fesseln sie euch nicht gleichermaßen? Solange ihr der Handelnde seid, werdet ihr ernten müssen, was ihr gesät habt.

Schmutz (II)

Wenn das Gemüt schmutzig ist, ist alles schmutzig; sich körperlich zu waschen, reinigt das Gemüt sicher nicht. Selbst wenn der Fisch (Gemüt) in das klare Wasser des heiligen Ganges geht, kann er den üblen Geruch nicht loswerden. Es gibt welche, die den Körper geben, nicht viele, aber es gibt einige. Ihr werdet Tausende finden, die bereit sind, ihren Reichtum aufzugeben, obwohl es solche gibt, die zögern: „Du kannst meine Haut haben, aber ich möchte nicht einen Pfennig mit dir teilen.“ Aber ihr werdet nicht einen finden, der bereit ist, sein Gemüt zu geben. Wer den Mut hat, das zu tun, würde sofort Gott erkennen. Wer sein Gemüt gibt, wird das Geheimnis aller Geheimnisse erhalten. Früher pflegte der Meister nicht eher die Initiation zu erteilen, bis Er etwas aus dem Schüler gemacht hatte, so wie ein Töpfer den Ton erst formt und brennt und ihn dann mit etwas füllt.

Schmutz bedeckt!

Er (der Meister) weiß, dass sie, die Seele, von Schmutz bedecktes reines Gold ist. Er wird versuchen, diesen Schmutz fortzuwaschen und dann seid ihr Gold. Dieses Abwaschen kann nur ein Meister bewirken. Wenn wir uns einfach Ihm ergeben, um so schneller wird Er es tun. Wenn ein Kind von Schmutz beschmiert ist und die Mutter es waschen will, das Kind sich aber mit Händen und Füßen wehrt, lässt die Mutter es dann gehen? Sie ergreift es und wäscht es sauber. Auf ähnliche Weise seid nicht ihr es, die all diese Dinge wegwaschen können. Gestattet es einfach Dem „zu Dessen Füßen Ihr sitzt“. Das ist Gottes Aufgabe.

Ehre dem Schneidermeister

Ein Schneidermeister machte einen sehr guten Anzug, der ausgezeichnet passte. Der Kunde brüstete sich einfach damit: „Oh! Wie gut er passt! Wie gut ich aussehe!“ – Die Ehre sollte dem Schneidermeister zukommen, nicht euch. So gebührt all diese Ehre dem Meister oder dem Lehrer oder dem Gott in Ihm, seht ihr? Das ist die Hauptsache.

Schöpfung

Als Gott den Menschen schuf, befahl Er sogar den Engeln, sich vor dem Menschen zu verbeugen. In den Upanishaden steht geschrieben, dass die Seelen der Rishis froh waren, die menschliche Geburt wiederzuerlangen, als sie zur Erde zurückkehrten, nachdem sie nach langem Aufenthalt in den himmlischen Regionen ihre verdiente Belohnung erhalten haben. Die großen Rishis und Meister, welche auf die Welt kamen, lösten das Rätsel des Lebens und entdeckten, dass der Mensch ein dreigeteiltes Wesen ist. Er hat einen physischen Körper, und er hat einen Verstand, und er ist ein Bewusstes Wesen, das Seele genannt wird. Die Seele ist ein Tropfen vom Meer allen Bewusstseins. Die Maschinerie des Körpers arbeitet nur so lange wie wir (die Seele) in ihm sind. Wenn wir den Körner verlassen, wird niemand länger als nötig seine Nähe haben wollen. Er ist zweifellos eine erstaunliche Maschine, aber sie wird nur so lange arbeiten, wie diese Kraft in ihr ist und nicht länger. In den Upanishaden wird die Frage gestellt: „Wer ist der große Künstler, der die menschliche Form erschuf?“ Seht nur, wie viele Planeten es gibt, von denen einige schon 5000 Jahre kreisen – man wird ganz benommen, wenn man solche Wunder bedenkt – und doch stoßen sie nicht miteinander zusammen. Es ist ganz offensichtlich, dass sie von etwas kontrolliert werden, und dieselbe Kraft kontrolliert auch uns in diesem Körper. Ihr könnt sie Gott oder auch Naam nennen, die ganze Schöpfung ist die Offenbarung dieser Kraft.

Die Schranke

Unser Gemüt ist die Schranke zwischen Seele und Gott. Ein ganzes Leben des Gurubhakti ist erforderlich, und im nächsten Leben werdet ihr Naam erhalten. Die dritte Geburt bringt euch die Rettung, und in der vierten werdet ihr eure Wahre Heimat erreichen. Alle diese Stufen können mit der Gnade des Gurus sogar in einem einzigen Menschenleben verwirklicht werden.

Schülerschaft

Es gibt viele Arten von Menschen, die Gottwärts reisen. Der eine ist ein Gurusikh – der Geliebte des Gurus. Ein weiterer ist der, der nach den Wünschen des Gurus lebt. Dann gibt es noch jenen, der so viel Glück hatte, den Guru zu sehen. Der vierte ist der noch glücklichere, der die Gelegenheit hatte, dem Guru zu dienen. Und wer kann all diese Schüler wirklich lieben? Nur der, der den Guru wirklich liebt, der in der Gemeinschaft des Gurus die Liebe des Herrn in sich erweckt hat.

Die Schule (I)

Angenommen, eine bestimmte Schule ist sehr gut gebaut, mit wunderbaren Spielplätzen und gefälligen Uniformen für die Jungen, aber kein Junge erreicht auf dieser Schule den Abschluss. – Welches ist dann Ihr Nutzen?

Die Schule (II)

Wir sind Gemeinschaftswesen und brauchen eine soziale Gemeinschaft, in der wir leben können. Aber welche Schule ist besser? Eine Schule mag sehr großer Säle, wunderbare Spielplätze, schön gekleidete Schüler haben, aber wenn keiner erfolgreich ist, was dann? Alle diese Religionsgemeinschaften sind dazu gedacht, vollkommene Menschen hervorzubringen. Diese Vorbereitung wird zustande kommen, wenn ihr Gott liebt.

Die Schule (III)

Nehmen wir an, jemand verlässt die Grundschule in der ersten Klasse; in der nächsten Schule wird er nicht wieder mit der ersten Klasse beginnen, er wird weiterkommen. Doch eines ist ganz sicher, sage ich euch: die Liebe ist eine große Kraft. Wenn ihr Liebe für den Meister habt, werdet ihr, selbst wenn ihr ein Sünder seid, unwiderstehlich angezogen. Was ist Sünde? – Eure Aufmerksamkeit an die äußeren Dinge gefesselt zu halten, ob es nun Gutes oder Übles ist. Wohin werden die gehen, die den Meister lieben? Wohin der Meister geht.

Schule und Wissen

Ein Student von heute ist irgendwie unfähig, Wahres Wissen zu erlangen, das ihm helfen könnte, rechtes Verständnis für das Leben zu erwerben, was rechte Gedanken, rechte Rede und rechtes Handeln zur Folge hat. Tatsächlich ist das wirkliche Ziel der Erziehung, den Charakter und die Persönlichkeit eines Schülers zu entwickeln, seinen Verstand und viel Willens- und Seelenkraft. Die beste Erziehung ist die, welche uns lehrt, dass Dienen das Ziel des Wissens ist.

Einmal stellte Huen Tsang eine Frage an Shil Bhadra, den Direktor der Nalanda- Universität: „Was ist Wissen?“ Er anwortete: „Mein Kind, Wissen ist das Erkennen der Grundsätze oder der Gesetze des Lebens. Und der beste Lebensgrundsatz ist Mitgefühl – das, was du hast, mit anderen zu teilen.“ Er sagte, dass jene, die Nahrung nur für sich selbst zubereiten, Diebe sind.

Wie Gentile, ein großer Denker, sagt: „Eine Schule ohne Spirituellen Gehalt ist Sinneswidrigkeit.“

Wissen ohne entsprechendes Handeln ist leer wie ein Schatten. Erziehung ist kein vergilbtes Pergament, sondern das belebende Wasser des Geistes. Die Schule sollte eine Heimstatt für Lehrer und Schüler sein, die in ihren Studien, in der Freizeit und in ihrem täglichen Leben die geschätzte Tugend der Demut widerspiegeln. Solange unser Wissen uns nicht befähigt, die edlen Dinge des Lebens aufzunehmen, hat es seinen Zweck verfehlt. Al Ghazali, ein Mann des Wissens und der Meditation, sagt in seinem Buch „Kind“: „Wisse mein Kind, dass Wissen, ohne entsprechend zu handeln, sinnlos ist, und die vornehmste Tätigkeit ist Dienen.

Lehrer sollten die Schüler im Geiste der Sympathie und Liebe erziehen, indem sie Unterweisung mit Begeisterung und Wissen mit Liebe verbinden. Es mag einer die Universitätsprüfung bestehen und dennoch den Gegebenheiten des Lebens gegenüber unwissend bleiben. Er mag tausend Bücher gelesen haben und doch nicht besser sein als ein Ungebildeter. Aber wirkliche Erziehung wird ihn wahrhaft gebildet machen; und die Seele der Bildung ist Höflichkeit. Wissen mag stolz machen, Bildung macht bescheiden.

Sonderbarerweise sind sich Kultur und Landwirtschaft in vieler Hinsicht ähnlich. Der Bereich Kshetra der Seele kann durch Disziplinieren der Wünsche und Gefühle kultiviert werden. Wer könnte es besser ausgedrückt haben als Buddha, der, während er über die Ähnlichkeit sprach, bemerkte: „Ich pflüge und säe und wachse, und von meinem Pflügen und Säen ernte ich unsterbliche Frucht. Mein Feld ist die Religion, das Unkraut, das ich jäte, sind Leidenschaften, mein Pflug ist Weisheit, meine Saat ist Reinheit.“ Unsere Rishis haben gebetet: „Tamso ma Jyotirgamaya“ (Führe mich von Dunkel zum Licht.) Aber diese Dunkelheit kann nicht in nur einem Tag erhellt werden. Ziegelsteine, Mörtel, Bequemlichkeit und Luxus können eine solche Schulung nicht bewirken. Es ist die geeignete Umgebung, welche diese Dinge mit sich bringt, deshalb sollte in den Schulen mehr Nachdruck auf diese gelegt werden als auf Vorschriften, Lehrbücher und Gebäude.

Das zarte Herz eines Kindes verlangt nach sehr feinfühliger Behandlung. Tatsächlich beginnt die Erziehung bereits vor der Geburt, und darum muss jeder werdenden Mutter mehr Sorgfalt und eine bessere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Es ist die beständige Verbindung mit sanften Kräften, welche tugendhafte Menschen hervorbringt. Ein Kind ist der Mittelpunkt des schöpferischen Lebens. Es muss sich öffnen, wie sich eine Blume öffnet, behutsam, durch Zuneigung, nicht mit Gewalt. Lasst das Kind nicht in den Prüfungsmechanismus eingeengt sein, behandelt es nicht schroff und tadelt es nicht. Die Früchte der Gemeinschaft sind vielfältig. Die erste Frucht ist „Artha“, welche auf den wirtschaftlichen Aspekt der Erziehung hinweist. Die zweite ist „Dharma“, welche Achtung vor dem Gesetz verlangt. „Kama“ sorgt für die freiere und vollständige Entwicklung des Menschen. Die wichtigste ist natürlich die vierte Frucht, „Moksha“, die völlige Befreiung. Dies bedeutet frei sein von unserem kleinen Selbst, was uns zwingt, unsere Blindgläubigkeit, Kleinlichkeit und unseren übertriebenen Patriotismus abzulegen. Wenn Erziehung es uns nicht möglich macht, uns über die Stufen unseres gewöhnlichen Selbst zu erheben und unser Durchschnittsgemüt zu Höhen, die über unserer normalen Sicht liegen, zu führen, erfüllt sie nicht ihren eigentlichen Zweck.

Schwäche und Stärke / Nahrung für die Seele

Beim Erwachen frühmorgens muss man des Herrn gedenken und über Naam meditieren. Auf diese Weise wird der Seele vor dem Körper Nahrung gegeben. Aber die Menschen geben lieber nur dem Körper oder dem Verstand Nahrung, und die Seele erhält gewöhnlich nichts. Aus dem Grunde wird die Seele immer schwächer, ist furchtsam und ängstlich. Das ganze Wesen wird von Angst erfüllt. Wisset, dass die Seele vom Wesen Gottes ist; sie ist ein Kind des Löwen, denn Gott steht über der Angst. Er ist furchtlos und unerschrocken. Wenn die Seele vom Wesen des Herrn und ihre Natur daher ebenfalls furchtlos ist, warum ist dann der Mensch so voller Furcht? Einfach weil sich die Seele nicht ihrer Wahren Natur bewusst ist; – sie erhält nie ihre Nahrung, das Brot und Wasser des Lebens. Ist die Aufmerksamkeit überhaupt nicht konzentriert, werden die Sinne nicht arbeiten, und der Körper wird nicht funktionieren. Die Seele ist von gleicher Natur und Kaste wie Sat Naam; sie ist das Kind des Herrn, ein Prinz des Herrschers, und somit keine geringe Persönlichkeit. Wenn vier Trinker zusammensitzen, werden alle Unterschiede von Stand und Religion beiseitegeschoben und vergessen, und in ihrem Rausch umarmen sie einander, denn es gibt keinen Streit. Wenn große Menschen auf die Welt kommen, hinterlassen sie ihre Fußspuren; sie hinterlassen die Botschaft ihrer Verwirklichung und zeigen den Weg dorthin. Körper, Gemüt und Reichtum müssen dem Guru übergeben werden, und Seinen Anweisungen unbedingt nachzukommen, ist absolut notwendig für den Erfolg. „Nehmt eure Habe und geht mit den Heiligen; lasst die giftigen Verstrickungen hinter euch. Das Gemüt wird dem Satguru verkauft, dann werden alle Handlungen des Dienens Frucht tragen.“

Schwärze und Balance

Ein Meister sagte, dass, wenn man in einem Raum voll von schwarzer Tusche gestoßen würde, man nicht verhindern könne, einige schwarze Flecken irgendwo zu bekommen, ganz gleich wie vorsichtig man sei. Ein anderer Meister sagt: „Es ist eine sehr merkwürdige Situation, du hast eine Holzplanke in den Fluss geworfen und hast mich veranlasst, mich draufzusetzen, und nun sagst Du mir, meine Kleider dürften nicht nass werden!“ O Brüder, wie ist es möglich, trocken zu bleiben? Wie kann man sich retten? Die Meister sagen: „Mach ein Loch in den Scheitel und entkomme von dort.“

Schweigen

Erhebt euch über die Sinne, dann werdet ihr den Körper vergessen. Härten auszuüben, was eine Sache der Sinne ist, oder auch Schweigen zu beachten, sei es für sechs Monate oder selbst zehn Jahre, bringt euch nicht weit. Das Gemüt eines Menschen, der Schweigen übt, ist im Innern eifrig am Werk. Die Zunge ist still, aber das Gemüt ist laut. Ein solcher Mensch gibt Zeichen und schreibt nieder, was er braucht und was er will, das andere tun sollen.