F

Gleichnisse über Fasten,
Feuer, Freunde, u. a.

Die Fabrik

Das erste, was euch der Meister lehrt, ist, dass die Fabrik des menschlichen Körpers von euch angetrieben wird. Euer Körper hat verschiedene Abteilungen oder Bereiche wie eine Fabrik. Diese Bereiche sind Sehen, Hören, das Tastvermögen, der Geruchs- und der Geschmackssinn. Der äußere Ausdruck eurer Seele wird "Aufmerksamkeit" genannt. Wenn ihr irgendeine Abteilung der Fabrik stilllegen wollt, schaltet ihr die Verbindung oder Stromzufuhr zu dieser Abteilung ab. Dann steht sie still, hört zu arbeiten auf. Wenn Ihr die ganze Fabrik stilllegen wollt, betätigt ihr den Hauptschalter. Auf ähnliche Weise seid ihr es, die alle Abteilungen des Körpers belebt.
Der Meister zeigt euch, wie ihr eure Aufmerksamkeit zurückzieht, wie ihr die Verbindung mit den verschiedenen Abteilungen unterbrecht.

Das Fällen eines Baumes

Selbstprüfung ist der erste Schritt. Wir müssen alle Unvollkommenheiten eine nach der anderen ausmerzen. Genauso wie ihr zuerst alle Äste eines Baumes entfernt, wenn ihr ihn fällen wollt, weil dies euch hilft, auch den Stamm leicht abzuschlagen. Müsst ihr mit der Selbstprüfung beginnen, indem ihr alle Unzulänglichkeiten nach und nach ausmerzt. Ins Innere könnt ihr nur durch Überschreiten des Körpers und durch Selbstanalyse eintreten; das Göttliche Bindeglied ist in euch – verbindet euch damit. Das ist einfach das Abschneiden der Äste des Baumes, so dass er an der Wurzel abgehauen werden kann.

Fasten

Der Zweck des Fastens ist, weniger zu essen und sich für eine kurze Zeit der Nahrung zu enthalten. Alle Menschen erfreuen sich einer Ruhepause und eines Urlaubs, einige für eine Woche, weitere für vierzehn Tage und andere für einen Monat. Aber lassen wie je unseren Magen ruhen? Wir fahren damit fort, ihn zu belasten. Man kann es gelten lassen, ihm einmal oder zweimal am Tag etwas zu geben; aber nach fünf oder zehn Minuten oder nach einer oder zwei Stunden machen wir weiter und „geben Wasser auf die Mühle“. Nahrung, die ihr nicht völlig verdauen könnt, führt zu Krankheit und Leiden. Der eigentliche Zweck des Fastens wird von uns nicht erreicht wegen unserer besonderen Gewohnheiten. An einem Tag wird gefastet, indem ihr beschließt, nichts zu trinken. So bereitet ihr um 4 Uhr morgens eine Menge Brei mit Reis und Hülsenfrüchten, fügt eine Menge Butter hinzu und stopft den Magen zum Bersten voll, und für den Rest des Tages habt ihr Leibschmerzen. Es ist nichts gewonnen, wenn ihr nicht das Gefühl von Hunger und Durst überwunden habt. Der Zweck des Fastens ist, gleichgültig gegenüber dem Körper zu sein und die Sinnesströme zurückzuziehen. Den leeren Teil des Magens sollte das Licht Gottes ausfüllen. Doch sobald es Abend wird, beginnen wir wieder unmäßig zu essen. Dieser Tag, erklärt ihr, soll Fastentag sein, ausgenommen Gemüse und Früchte. Sich mit vier Kilo Obst vollzustopfen wird dem beabsichtigten Zweck nicht gerecht. Die Nahrung ist für den Menschen gedacht, so sollte man immer in Maßen essen. Esst weniger und erreicht euer Ziel, so dass die Nahrung richtig verdaut wird und Kraft gibt. Der Sinn des Fastens ist, dass ihr wacher werdet. Der Grund dafür, warum wir so schläfrig und träge sind und deshalb unser Gemüt unaufmerksam bleibt, ist, dass wir viel zu viel essen. Wir vergessen, dass die Nahrung für uns gedacht ist und nicht wir für die Nahrung. „Fasten stillt nicht den Hunger nach den Gütern der Welt, selbst wenn man schon allen weltlichen Reichtum hat.

Fasten und Nahrung

Der Zweck des Fastens ist, dass der Körper nicht mit Nahrung überladen sein und zuweilen ruhen sollte. Habt ihr jemals eurem Magen Ferien gegeben? Die Menschen drücken immer Nahrung hinunter, jede Stunde, jede halbe Stunde, dies schwächt das Verdauungssystem, und die Folge davon ist die eine oder andere Krankheit. Der wahre Zweck des Fastens ist, eine gute Gesundheit zu erlangen. Den Magen vor einem Fastentag zu überladen und ihn dann wieder zu belasten, nachdem das Fasten beendet ist, erzeugt nur noch mehr Seufzer und Klagen. Wenn ein wenig Platz im Magen und er nicht ganz mit Essen beladen ist, dann kann dieser Platz mit dem Licht Gottes gefüllt werden. Es gibt verschiedene Arten des Fastens. Man kann zum Beispiel nur mit Obst und Milch fasten; aber was wird gemacht? Sie essen und trinken es kiloweise. Nur die Nahrung, die verdaut wird, wird Kraft geben. Menschen haben gefastet und gefastet und doch nichts von wirklichem Wert erreicht, weil dadurch das Bewusstsein nicht erwacht. Würde ein höheres Ziel oder Ergebnis damit erreicht, erlangte man dadurch zum Beispiel eine Innere Verbindung mit Naam oder die Gemeinschaft des Satguru, dann wären Fasten, Pilgerfahrt, Härten usw. von Nutzen. Fasten nur um des Fastens willen ist spirituell wertlos.

Den Feind zum Freund machen

Soami Ji Maharaj riet den Suchern, diesen Feind, das Gemüt, zu ihrem Freund zu machen. Aber wie? Wenn ihr zum Beispiel die Nacht unter dem gleichen Dach mit einem Menschen verbringen müsst, von dem ihr wisst, dass er ein dreister Dieb ist, wie wollt ihr dann euer Geld und euren Besitz schützen? Die einzige Möglichkeit ist, dem Dieb selbst all eure Wertgegenstände anzuvertrauen und ihn dringend zu bitten, sie sicher für euch aufzubewahren. Mit anderen Worten: Geht die Sache positiv an. Selbst wenn ihr einmal jemanden, der ein Unrecht tut, dabei ertappt, übergebt ihn nicht den Behörden, sondern hebt besser das Gute in ihm hervor und ermutigt ihn, von seinen schlechten Gewohnheiten abzulassen und nach den guten zu leben. Das Gemüt liebt es, alle Arten von Freuden zu genießen, und es ist nicht seine Schuld, dass es durch all diese äußeren Dinge eine Berauschung auf der Sinnesebene erfährt. Es wird ganz bestimmt nicht eher von diesen Genüssen ablassen, bis ihm eine größere und verlockendere Freude geboten wird.

Der Felsen im Fluss

Stellt einmal einen großen Felsen in die Mitte eines schnellströmenden Flusses, und ihr werdet zwei Dinge erzeugen: Schaum und Getöse. Wenn ein Mensch ärgerlich ist, kann er nicht ruhig sprechen, und schließlich schäumt er. Wenn ihr bekommt, was ihr wünscht, verwandelt es sich in Verhaftetsein.

Die Fesseln

Die Fesseln des Verhaftetseins, der Habsucht usw. zu sprengen, ist das Werk des Satguru. Wenn ihr im wahren Sinne des Wortes Sein Dichter werdet, dann werdet ihr das Ziel dieses Lebens erreichen. Tatsache jedoch ist, dass wir tief in diese Welt verstrickt sind, genau wie ein schwer beladener Esel; wir stecken gänzlich im Schlamm fest. Wer kann uns herausziehen? Einer, Der in der Lage ist, erst die Bürde unserer früheren Karmas zu erleichtern, vermag es. Manchmal begehren wir gewisse Dinge von unserem Meister, und Er gibt sie uns. Doch wenn das Kind darauf beharrt, Gift zu bekommen, wird die Mutter, um ihr Kind zu besänftigen, in Worten zusagen, wird es ihm aber in Wirklichkeit nicht geben. Ähnlich gibt der Satguru nur das, was dabei hilft, schlechtes Karma von den Schülern fernzuhalten. Zuweilen wird das, worum wir bitten, eine Quelle des Kummers für uns. Das beste ist, zum Satguru zu beten, uns das zu gewähren, von dem Er denkt, dass es zu unserem Wohl ist.

Feuer

Wenn ihr ein Feuer mit Asche zuschüttet, sieht es so aus, als ob überhaupt kein Feuer da wäre, und doch wird eine starke Brise es wieder beleben und die Hitze darunter freisetzen. Wenn man jedoch Wasser darüber gießt, werden es selbst tausend Tornados nicht wiederbeleben können.

Wo Feuer brennt

Wo Feuer brennt, wird zuerst die Erde darum herum heiß, und dann breitet sich die Hitze weiter aus. Um euch zu retten, solltet ihr mit euch selbst Mitleid haben. Es gibt keine Feinde, bedenkt das. Unser Gemüt ist der Feind. Selbst die Atmosphäre wird zu klingen beginnen. Das hat Christus gemeint, als Er sagte, ihr solltet euch in eine Kammer (eures Herzens) einschließen. Sich in eine Kammer einzuschließen bedeutet, in Gedanken voll und ganz bei Ihm zu sein. Wenn auf diese Weise mehr als einer zusammensitzen, was für eine große Ausstrahlung wird das ergeben! Das ist der Zweck des Satsangs.

Das Feuer ist bereits da!

Nehmt das Beispiel von Streichholzschachteln: Ihr mögt Dutzende von Streichholzschachteln unter einen Herd legen, aber werden sie das Wasser erhitzen? Doch wenn ihr eins anzündet, werden alle in Brand gesetzt, dann wird das Wasser heiß werden. Versteht ihr, was ich sagen will? Wenn ein Mensch schon lodert und ihr mit ihm in Berührung kommt, werdet auch ihr zu lodern beginnen, seht ihr? Das Feuer ist bereits in euch und es wird hervorbrechen. Deshalb brauchen wir die Gemeinschaft eines Heiligen. Er ist Sich ständig der Gotteskraft in Sich bewusst. Er unterscheidet immer zwischen Sich und Ihm. Er sagt: „Ich bin der Menschensohn, und Gott ist in mir.“ Auch Christus sagte während Seines Lebens: „Der Menschensohn und der Vater, Der in ihm wohnt, spricht zu euch. Wer mich sieht, der sieht den Vater.“ Dies ist also die Wahrheit, die von allen Heiligen, Die in der Vergangenheit kamen, ausgegeben wurde. Es ist eine Zusammenfassung in wenigen Worten.

Feuer und Eis

Die Wahrheit bleibt, dass Gott das Universum schuf. Es gibt zwei Aspekte, der eine kommt zum Ausdruck, der andere zieht sich zurück. Das Wort „Brahm“ wird für die Kraft, die zum Ausdruck kommt, gebraucht, welche die Ursache all dessen ist, was sich im Universum offenbart. Diese wird „Negativ“ genannt. Die andere Kraft ist „Positiv“, die die Seelen zurückbringt zu Gott. Die zum Ausdruck kommende Kraft wird von einigen „Shaitan“ oder „Teufel“ und von den Rishis „Brahm“ genannt. Dies sind zwei von Gott geschaffene Kräfte, genau wie die Elektrizität einmal Feuer erzeugt und an anderer Stelle Wasser in Eis verwandelt. Die Kraft ist dieselbe, aber sie zeigt sich in zwei Formen: die eine bringt sich zum Ausdruck, die andere kehrt zum Ursprung zurück. Hätte es keine Kraft gegeben, die sich zum Ausdruck bringt, genannt Brahm, gäbe es überhaupt keine Welt. Dieses Brahm hat das Gesetz „Wie ihr sät, so werdet ihr ernten.“ Die Brahm Kraft ist sehr gerecht. Die Aufgabe der Inkarnationen von Brahm, wenn sie auf die Welt kommen, ist natürlich, die Bösen zu bestrafen, die Rechtschaffenen zu unterstützen und die Welt in Gang zu halten. Diese Sache ist sehr kompliziert.

Das verzehrende Feuer

Das Feuer des Begehrens verzehrt die Welt, jedes Haus wird ihm geopfert, jede Gemeinschaft, jede Stadt und jedes Land. Wie eine Infektion breitet es sich von Mensch zu Mensch aus, denn ein Mensch wird von dem Umgang, den er pflegt, geprägt. Haltet ihr Gemeinschaft mit einem weltlichen Menschen, wird sein Einfluss euch Nachteil bringen, da jedes seiner Worte in einer weltlichen Färbung getönt ist, und bald werdet ihr seinem Lebensstil voll und ganz folgen. Deshalb sagt Kabir Sahib, dass dieses Feuer die ganze Welt verbrennt, und nur jene, deren Inneres Auge geöffnet ist, können das sehen; die physischen Augen können diese Dinge nicht erkennen. Wenn sich der Mensch nur still hinsetzen und in sich hineinsehen wollte, würde er ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass ihn etwas aufzehrt. Das verborgene Feuer des Begehrens frisst sich in die tiefsten Tiefen unseres Wesens hinein, und nur durch das Wissen des Gurus kann man errettet werden. Im Gurbani steht: Das Feuer verzehrte jeden Grashalm, aber eine abgesonderte Pflanze blieb grün. Diese Pflanze muss die Gemeinschaft einer selbstverwirklichten Seele haben, sie muss mit der immergrünen Quelle verbunden sein. Maulana Rumi rät uns unter dem Baum zu sitzen, der mit duftenden Blüten überladen ist, der eine wohlriechende Kühle ausströmt. Was ist das? Es ist die Gemeinschaft einer verwirklichten Seele, Deren Inneres Auge geöffnet ist. Er sagt, dass das Herz in der Gemeinschaft mit Jemanden sein sollte, Der die Lage des Herzens kennt. Jemand der sich viele Stunden lang in der brennenden Sonne aufgehalten hat, wird einen schattigen Baum aufsuchen und sich in seiner Kühle erholen. In der Gegenwart des Gurus wird das Gemüt still und gesammelt. Wenn ihr euch retten wollt, ist dies der einzige Weg. Das Feuer der Täuschung greift einen über die Sinne an, und wenn man einmal gelernt hat, sich über sie zu erheben und den kühlen Frieden im Innern aufzunehmen, den Nektar der Wahrheit, dann verliert die äußere Hitze ihre Wirkung, so als wenn man in einem Raum mit einer Klimaanlage sitzt. Es ist ohne Bedeutung, wohin ihr geht, wenn eure Aufmerksamkeit gesammelt ist, kann euch die Hitze nichts anhaben. Das Elend des weltlichen Lebens quält uns, weil wir keine Kenntnis von dieser natürlichen Wissenschaft, dem Wissen vom Jenseits, haben.

Der Fisch im Wasser

Wir schwimmen in Ihm (Gott), genau wie ein Fisch im Wasser; wir leben von diesem lebensspendenden Nektar, aber sterben vor Durst. Ein kostbarer Edelstein muss unter anderen Steinen ausgewählt und gesondert geprüft werden, ehe seine Besonderheiten eingeschätzt werden können, andernfalls bleibt er lediglich ein Stein wie andere. So rührt unser ganzes Elend von dem Fehlen der Verbindung mit Gott her. Wasser, Wasser überall, aber nicht ein Tropfen zum trinken. Der Herr ist überall, wo ist Er nicht? Aber die Menschen sind nicht mehr genug vom Glück begünstigt, um auch nur eine kurze Erfahrung von Ihm zu haben, darum sterben wir vor Durst.

Die Flamme

Ein Moslem-Prophet sagt uns, dass selbst wenn wir dies hundert Jahre tun (Übungen, Rituale und Andachten ausführen), wir auch dann kein wahrer Schüler würden, denn wie kann der Herr verwirklicht werden, ohne dass die Liebe erwacht und die Flamme im Innern entzündet ist. Das Geheimnis des Herrn kann in einem solchen Zustand nicht offenbart werden, denn die Liebe ist eine verzehrende Flamme, in der nur der Gedanke an den Geliebten verbleiben kann. Das steht im Koran geschrieben. Eine solche Liebe ist wie ein Falke, wo er sich niederlässt, fliegen alle anderen Vögel fort.

Flammen

Wenn das Haus in Flammen steht, und auch wir brennen, sollten wir aus dem Haus herauskommen, das ist alles. Wenn ihr herausgekommen seid, dann findet heraus, wer das Feuer entfachte. Sie (die Meister) sagen: Geht zurück. Sie kommen, um eure alten Bindungen abzuschneiden, die Feinde in Gestalt von Freunden sind. Sie kommen mit einem Schwert.

Die Frage

Wenn man ein kleines Kind fragt: „Wer bist du?“ ist es verwirrt, öffnet seine Augen und den Mund weit und versucht, sich zu konzentrieren. Es hat ein Wahrnehmen der Bewusstheit, aber sowie es älter wird, üben die Sanskaras oder äußere Eindrücke ihren Einfluss aus. Dann beginnt es zu sagen: „Ich bin Singh, Khan, Jones, Smith usw.“ Fragt es ein paar Jahre später, und es wird sagen: „Ich bin ein Hindu, ein Christ, ein Moslem, ein Buddhist, ein Jain.“ Ist das nicht Vergesslichkeit? Ein kleines Kind ist sich seiner wahren Natur mehr bewusst.

Das Flugzeug

Ihr seid in einem Flugzeug, in dem euch ein Platz gegeben wurde. Nun fliegt auf den Schwingen des Licht- und Tonstroms, um direkt in eure Heimat zu gelangen.

Fortschritt

Der Mensch hat den Mond erreicht, und er denkt nun daran, seine Hand nach anderen Planeten auszustrecken, es ist nun eine Sache von Stunden, um um den Erdball zu reisen, wir können mit Radio und Fernsehen über Tausende von Kilometern hinweg hören und sehen. Bei all diesem Fortschritt sind wir noch nicht glücklich. Der Grund dafür liegt darin, das wir den dritten Aspekt des Menschen außer Acht gelassen haben. Ein Sufi Heiliger sagt: „O Mensch, du hast von allem so viel erkannt, aber wenn du dich nicht selbst erkannt hast, bist du ein Tor.“

Die verschleierte Frau

Man kann den Guru mit einer verschleierten Frau vergleichen, die an der Tür steht. Sie kann nicht nach draußen gehen, und wenn sie das Kind von Weitem weinen hört, lässt sie es weinen, doch wenn das Kind in die Nähe der Türe kommt und weint, nimmt sie es und zieht es hinein. Im Augenblick steht der Guru an der Türe zwischen den beiden Augenbrauen; er wartet dort darauf, euch nach Innen zu ziehen. Sitzt an der Türe und übt Simran; die einzige Schwierigkeit, die ihr habt, ist, dass Ihr nicht genügend Zeit dafür aufwendet, zu lernen, wie man dort sitzt. Und Er wartet eben auf die Zeit, da Seine Kinder zu Ihm kommen werden.

Freude an der Sache

Wie kann reines Bewusstsein (die Seele) irgendein Glück aus Gegenständen ziehen? Wenn ein Hund einen Knochen kaut, ist dann irgend etwas Süßes darin enthalten? Doch der Hund schneidet mit dem scharfen Knochen seine Zunge oder sein Zahnfleisch und schmeckt sein eigenes Blut. Nur wenn ein Mensch frei vom Gemüt und den Sinnen geworden ist, kann er wirklich all diese Dinge verstehen, wenn er beginnt, sie praktisch zu verwirklichen. Nun, was sollten wir in dieser Lage tun? Ein Kind zum Beispiel, verlässt den Schutz seines Heimes, um einen Tag lang mit seinen Eltern einen Jahrmarkt zu besuchen. Es ist eine ungeheure Menschenmenge dort, aber solange das Kind die Hand seiner Mutter festhält, kann es nicht von ihr getrennt werden. Es ist möglich, dass das Kind geneigt sein mag, die Hand seiner Mutter loszulassen, wenn es das könnte; aber wenn die Mutter es festhält, wie soll das dann möglich sein? Ihr sollt eure Hand hinreichen, sie hingeben. Wenn ihr Gott nicht gesehen habt, dann könnt Ihr euch Einem hingeben, in Dem Gott offenbart ist, einem Gott im Menschen.

Der Freund

Es heißt: Jeder wird in seinem Freund verherrlicht; es gibt nur eine Zielscheibe, aber viele Pfeile schießen darauf. Hunderte Liebende, aber der Geliebte ist derselbe.

Die Frucht des Baumes

Das Herz wird vom Anblick eines blütenbeladenen Baumes mit freudiger Hoffnung erfüllt, da er ein Vorzeichen ist, das eine ergiebige Ernte verspricht. Ein bewölkter Himmel kündet erfrischenden Regen an. Somit kann ein Herz, das mit großer Sorge, Pein, Qual und dem Schmerz der Trennung vom Herrn beladen ist, sich der Gewissheit erfreuen, dass diese Zeichen Sein baldiges Erscheinen ankündigen.

Viel Frucht

An jedem Ast sollten so viele Früchte sein, dass das Gewicht sie zur Erde beugt.

Das Füllen der Gefäße

Er wird euch nur so viel geben, wie euer Gefäß aufnehmen kann. Zuerst wird er es dafür geeignet machen und es dann füllen.

Die fünf Räuber

Fünf Räuber sind in die Schlafräume eingedrungen und haben das leerstehende Haus geplündert. Jeder schläft, und die fünf Räuber plündern hemmungslos. Wer sind diese fünf Räuber? Sie sind Ärger, Lust, Gier, Verhaftetsein und das Ego. Sie plündern die Leute aus, die in einem betäubten Zustand schlafen. So verliert der Mensch seinen wertvollsten Besitz und erkennt dies unseligerweise nicht, denn er ist so in die Freuden vertieft, dass alles Wissen, was er über das Rechte hatte, beiseite geschoben wird. Alle sind den fünf Räubern wehrlos ausgeliefert, und dass schließt die Belesenen und die Unbelesenen, die Reichen und die Berühmten in gleicher Weise ein.

Fürsorge

Eine Mutter denkt immer über die Besserung des Kindes nach, und so ist der Guru um den Fortschritt Seiner Schüler besorgt. Ist es wahrscheinlich, dass die Mutter ihr Kind verstößt, wenn es sich ihr gegenüber schlecht beträgt? Tatsache ist, dass wir nicht einmal zu erkennen versuchen, was der Guru ist. Gebt das Ego auf, oder es wird euch zum Verhängnis werden.

Fürsorge / Meisterliebe

Es ist nicht nur der Schüler, welcher an seinen Meister denkt, auch der Meister denkt an Seinen Schüler, genauso, wie sich eine Mutter beständig ihres Kindes erinnert und an es denkt, wo immer sie sein mag. Ihre Liebe für das Kind ist so groß, dass, wann immer das Kind leidet, sie ebenfalls Leid empfindet. Wenn das bei der weltlichen Liebe zutrifft, um wie viel größer und höher muss da die Spirituelle Liebe sein. Es ist das größte Glück, einen Meister zu haben. Genauso wie die Feldlerche Tausende von Kilometern von ihrem Nest wegfliegt, aber dennoch mit voller Aufmerksamkeit für ihre Jungen sorgt, so denkt auch der Meister aus Tausenden Kilometern Entfernung an uns und sendet uns Seinen Lebensimpuls. Das ist nichts Erdichtetes, sondern eine Tatsache. Es ist der Gottmensch, welcher uns zuerst liebt. Unsere Liebe ist eine Entsprechung. Wenn ein Kind geboren wird, ist es die Mutter, welche das Kind zuerst liebt. Sie sorgt für es und ernährt es mit dem Ergebnis, dass das Kind nicht ohne sie leben kann. Gleicherweise, wenn der Schüler Trennungsschmerzen empfindet, ist es der Meister, Der dem Schüler diese Schmerzen gibt. Selbst wenn ihr Ihn vergesst, wird Er euch nie vergessen noch verlassen.

Die Funken

Wie Funken einem Feuer entspringen, fallen sie zurück, um wieder ein Teil davon zu werden. Wir sind die Funken dieses Lebendigen Lichts. Die Seele hat einen ihr angeborenen Wunsch, in ihre Heimat zurückzukehren, aber in diesem fremden Land ferngehalten, ist sie in Gemüt und Sinne verstrickt und gibt diese anscheinend nur widerwillig auf.

Die gleichen Funken

Wenn man zwei schwarze Steine zusammenschlägt, sind die dadurch entstehenden Funken die gleichen, wie wenn man zwei weiße Steine zusammenschlägt. Religiöse Kennzeichen sind nur für den Körper, weil die Seele eine erwachte Wesenheit ist, ein Tropfen vom Meer aller Bewusstheit. Die Meister kommen, um die Seele mit der Überseele zu verbinden und der Welt rechtes Verstehen zu geben.

Furchtlos

Im Schoß der Mutter verliert das Kind alle Furcht, es sorgt sich nicht einmal, wenn ein Löwe kommt. Ähnlich befindet sich der Schüler immer im Schoße seines Meisters und wird äußerlich und innerlich völlig beschützt. Alle, die einen anderen Weg als den des Gurus wählen, mühen sich im Sumpf der Welt ab.