X

Vor und nach Guru Nanak

Es gibt immer Nahrung für die Hungrigen und Wasser für die Durstigen. Die Natur hat ein vor hundert Jahren geborenes Kind ebenso mit Milch von der Mutterbrust ernährt wie eines, das vor tausend Jahren zur Welt kam. Die in der heutigen Zeit Geborenen werden auf die gleiche Weise versorgt.

Das Gesetz von Bedarf und Versorgung ist in der Natur unveränderlich. Genauso wirkt dieses Gesetz überall im spirituellen Bereich.

Sei es für Sucher vor Guru Nanak, solche der Gegenwart oder jene der Zukunft, die Natur kann nicht anders, als die Mittel für die Befriedigung ihres Verlangens bereitzustellen.

Die Zeit der Gurus auf eine bestimmte Epoche von ein oder zwei Jahrzehnten zu beschränken und zu sagen, dass es vor und nach dieser Zeit keine Meister-Seele gegeben habe, widerspricht dem fundamentalen Gesetz von Bedarf und Versorgung und ist deshalb unrichtig.

Die Lehren der Meister sind für alle Zeiten gedacht, nicht nur für eine besondere Epoche. Sie vermitteln ewige Wahrheiten von unwandelbarer Gütigkeit und sind das gemeinsame Erbe der ganzen Menschheit. Der Kern ihrer Aussagen ist zum Beispiel, dass Gott Einer ist und das Geschenk eines Gottmenschen ist. Dies ist eine unumstößliche, sich selbst bezeugende Wahrheit, die kaum einer Erläuterung bedarf.

Im 'Anurag Sagar' lässt uns Kabir Sahib wissen, dass Er in allen vier yugas oder Zeitaltern in die Welt kam.

Den Bhagat Bani gab es lange vor dem Gurbani. Aus dem 'Guru Granth Sahib' und den Versen von Bhai Gurdas erfahren wir, dass Shabd oder Bani den Menschen aller Zeiten Nutzen brachte.

Krishna und Balbhadra neigten sich beide vor einem Guru. Namdev, der Kattundrucker, und Kabir, der Weber, lernten die esoterische Wissenschaft von einem Guru. Bani existiert in allen vier Zeitaltern und bringt die Botschaft der Wahrheit. Shabd ist wahr, und Bani ist wahr. Die Gottmenschen haben es zu allen Zeiten erklärt.

*In der Biographie über Guru Nanak von Bhai Bala wird von Guru Nanak gesagt, dass Er dargelegt hat, dass in diesem Kali Yuga – Eisernes Zeitalter –, manch ein Heiliger komme, um die Menschen gottwärts zu führen.

Siebzig Bhagats und vierzehn Heilige kämen während dieser Zeit. Die Heiligen würden Schiffsladungen von Menschen heimwärts bringen. Jene, die nicht glauben würden, würden sich abquälen, und jene, die Sklaven ihrer niederen Selbst sind, würden nicht angenommen werden.

* (Die Übersetzung dieses Abschnitts ist an die
englischsprachige Erstedition von 1967 angeglichen;
Anm. d. Redaktion 2011.)

Aus dem Gesagten wird deutlich, dass der Guru und Gurbani immer zusammen da waren. Stets ist der Guru der Mittler gewesen, um den Wahrheitssuchern zu helfen.

O Gott, Deine Heiligen waren zu allen Zeiten in der Welt!

Wieder:

O Gott, zu allen Zeiten sind die Gurus einander nachgefolgt! Die Reihe der Satgurus setzt sich weiterhin fort, und immer haben Sie die Lehre von Naam verkündet.