XXI

Sein Leben und Verhalten

*Das Leben und Verhalten eines Vollendeten Meisters heben Ihn als einzigartige Persönlichkeit unter dem Rest der Menschheit hervor.

1. Er ist immer ein Gewährer von Gaben und niemals ein Empfänger. Er erhofft Sich nie den geringsten Dienst von Seinen Anhängern. Er verdient Seinen eigenen Lebensunterhalt und ist niemals eine Last für irgendjemanden. All Seine persönlichen Ersparnisse, wenn überhaupt vorhanden, verwendet Er für die Hilfe der Notleidenden.

Berührt nicht die Füße von einem, der seinen Lebensunterhalt durch die Spenden der Leute bestreitet; o Nanak! Er, Der Sein eigenes Brot verdient und den Notleidenden hilft, kennt den Pfad.

2. Er berechnet keine Gebühren für das Übermitteln Spiritueller Anweisungen. Im Gegenteil, Er gewährt die Spiritualität als ein kostenloses Geschenk, wie jedes andere Geschenk von Gott, das heißt, Licht, Luft, Wasser und so weiter.

3. Er ist eine Lebendige Verkörperung der Demut. Mit all Seinen Kräften und Seiner Größe gleichrangig mit Gott, erhebt Er niemals Anspruch auf Ansehen für irgendetwas, sondern schreibt alles Gott oder Seinem eigenen Meister zu. Wie ein fruchtbeladener Zweig eines Baumes beugt Er Sich vor dem Geringsten und wandert umher mit einfacher Würde, die Ihm allein eigen ist.

Er, Der Sich Selbst als den Geringsten betrachtet, ist in der Tat der Höchste.

4. Er lebt mit allen in Frieden und ist zu niemandem grob. Lächelnd vergibt Er allen, die schlecht von Ihm sprechen und sucht nicht nach Fehlern in anderen. Seine Liebe umfasst die ganze Menschheit. Wie Christus verkündet und praktiziert Er die grundlegende Wahrheit:

Liebet eure Feinde!

5. Reinheit, Gottesfurcht und Spiritualität fließen von Ihm wie strahlende Quellen von kühlen und erfrischenden Wassern, welche den ausgetrockneten und ausgedörrten Herzen der Aspiranten Leben bringen, die fröhlich den Spirituellen Pfad unter Seiner kundigen Führung gehen.

6. Er trägt keine auffallende Art der Kleidung. Er wendet nur den einfachen Mittelweg an. Seine erhabende Hauptstraße führt auf der einen Seite an Entbehrungen vorbei, auf der anderen Seite an Formen und Förmlichkeiten. Seine Lehren bestehen aus der Verkündigung natürlicher Wahrheiten, welche tief in die Seele dringen, und jeder, ungeachtet des Geschlechts und Alters, kann die Spirituelle Disziplin, die Er anordnet, praktizieren.

7. Weder glaubt Er jemals an Wunder, noch vollbringt Er welche, um die Menschen anzuziehen und ihren Glauben zu gewinnen, so wie es ein Gaukler tun würde. Er hält Seine Schätze in den tiefsten Winkeln in Ihm gut verschlossen. Er kann, wenn die Notwendigkeit es verlangt, von Seinen Kräften bei einem speziellen Anlass Gebrauch machen. Die Schüler spüren natürlich täglich die unsichtbare Hand des Meisters, die für ihr Wohlergehen und ihren Fortschritt arbeitet.

* (Die Übersetzung dieses Abschnitts ist an die
englischsprachige Erstedition von 1967 angeglichen;
Anm. d. Redaktion 2011.)