Hingabe an den Meister ist der Pfad der Preisgabe des Selbstes oder Egos

Da der Pfad der Hingabe viele Vorzüge hat, ist ein Wahrheitssucher immer glücklich und bereit, ihm zu folgen. Aber solange ein Mensch nicht in der Lage ist, sein Gemüt von all den niederen Begierden der Sinne zu reinigen, kann er nicht seine Früchte genießen. Wenn ein Mensch eine äußere Schau von Ergebenheit vortäuscht, ist es von keinem Nutzen. Wenn Dienst aus irgendeinem selbstsüchtigen Beweggrund verrichtet wird, kann man keinen wirklichen Gewinn erhalten.

Es stellt sich die Frage, wie können wir Gott erreichen, Welcher selbstlos und frei von allen Wünschen ist? In dieser Welt wünschen die Menschen Ergebene zu werden, weil sie andere sehen, welche diesem Pfad folgen und zur Befriedigung ihrer eigenen arroganten Gemüter. Wenn ein Mensch, der unter dem Einfluss von weltlichen Wünschen steht, irgendetwas findet, was in seiner Hingabe oder in der Befriedigung seiner Wünsche fehlt, beschuldigt er, in seiner Unwissenheit, seinen Meister.

Kabir sagt:

O Kabir! Hingabe an einen Guru bringt grenzenlose Glückseligkeit in das Gemüt eines Ergebenen, aber wenn man sein Gemüt nicht von den niederen Begierden reinigt, kann er seine Seligkeit nicht genießen. Solange Hingabe nicht wunschlos ist, ist jeder Dienst, der verrichtet wird, nutzlos. O Kabir, wie kann man Gott erreichen, Der selbstlos und wunschlos ist? Die Menschen der Welt folgen dem Pfad der Hingabe, weil sie andere sehen, die es tun und für die Befriedigung ihres eigenen Egos. Menschen dieser Art beschuldigen das Objekt ihrer Hingabe, wann immer sie, in ihrer Unwissenheit, irgendwelche Mängel finden.

Kabir

Hingabe ist ein anderer Name für das Opfer des eigenen Lebens – sich selbst hinzugeben. Sie hat einen starken und einzigartigen Einfluss. Nur ein Blick auf die Größe des Gurus vor den Augen eines Ergebenen wird ihn vor Freude um den Guru tanzen lassen.

Dies ist der Pfad, sein Leben zu geben, denn nur indem man sein Selbst hingibt, kann man Hingabe erlangen. Dieser Pfad ist offen für alle. Jemand, der bereit ist, sich selbst zu opfern, wird ihn erhalten.

Mansur rief, während er das Schafott bestieg, allen Ergebenen zu:

Leben, welches aus intensiver Liebe geschaffen wurde, gibt es hier. Komme, wer auch immer es erhalten möchte.

Es ist schwierig, Wahre Hingabe zu verstehen, da sie ohne selbstsüchtige Motive erlangt wird und dadurch, dass man sein Selbst von allem Ehrgeiz befreit. Es ist etwas, das in keinem Geschäft oder Laden erhältlich ist. Es ist etwas, für das man, unter dem Einfluss der Liebe, alles opfern muss – Körper, Gemüt, Leben und alle Überzeugungen – und nichts im Gegenzug dafür verlangt.

Kabir sagt:

Der Begriff der Hingabe ist schwer zu verstehen. Man sollte seinen Gemüt und sein Leben geben, und von der Welt losgelöst bleiben. Bhakti (Hingabe) entspringt aus dem Gemüt, und wenn man sie verstehen will, sollte man sein Gemüt opfern. Wenn man auf der Suche nach ihr seinen eigenen Körper hingeben muss, sollte man nicht zögern, dies zu tun.

Im Gemüt eines Ergebenen gibt es einen unermesslichen Ozean der Liebe, und er ist in der Lage, alles, was ihm in dieser Welt und der nächsten gehört, hinzugeben.

Hafiz sagt:

Wenn mein Meister mich annimmt, dann bin ich bereit, diese Welt und die nächste zu opfern, selbst für das kleine schwarze Mal auf Seinem Gesicht.

In dieser Welt ist das Gemüt jedes Einzelnen mit Tausenden von Ideen gefüllt, aber in der Hingabe gibt es so etwas nicht, denn dann ist das Gemüt auf eine Sache allein fixiert und wird von ihr unter keinen Umständen abgelenkt.

Die Sicht eines Wahren Ergebenen ist so fein, dass er seinen Geliebten an jedem Ort und in allem sieht. Seine Gedanken, seine Kontemplation und der Rausch seiner Liebe beschäftigen sein Gemüt zu allen Zeiten, und seine Sehnsucht wird stark. Er verliert jede Verbindung mit dieser Welt und der nächsten, da er sich ganz seinem Geliebten hingegeben hat. Wie kann er auf etwas anderes schauen, und welches Interesse kann er für Rituale, Zeremonie, Wochentage und Dinge dieser Art haben?

Soll ich mich in Meditation verneigen oder dich betrachten? Ich habe alle Erinnerung für mein Idol verloren.

Kabir sagt:

Wo Hingabe ist, gibt es keine Rituale oder intellektuelle Diskussionen oder Zeremonien, denn wo das Gemüt einmal in Liebe für den Geliebten versunken ist, ist keine Zeit, um den Überblick über Tage oder Nächte zu behalten.

_______________

Fußnote: