Das Shabd kann nicht gesprochen oder geschrieben werden

Das Innere Shabd ist überbewusst und unendlich. Es kann weder von den äußeren Ohren gehört noch gesprochen werden, noch kann Es niedergeschrieben werden. Es ist das ungeschriebene Gesetz und die unausgesprochene Sprache. Es befindet sich jenseits von Sprache und Schrift und existiert in einer nicht offenbarten Sprache. Es ist unabhängig, aber alles wird von Ihm getragen. Es durchdringt alles. Es kann nur von der Seele erfahren werden. Das Bewusstsein oder die Seele geht im Überbewusstsein, Shabd, auf.

Die Gurus in der Linie von Guru Nanak beschreiben Es als das Wahre Wort oder Shabd, welches unvergänglich ist.

Durch das Wahre Wort erkennt man die Wahrheit. Durch das Wahre Wort singt man das Loblied auf den Herrn.

Prabhati M1, 1342-8

Der Gurbani sagt, dass man alle Klugheit aufgeben sollte und sich dem Wahren Wort hingeben und darin aufgehen sollte.

Derjenige, welcher zu den Füßen des Meisters kontempliert, gibt alle Klugheit auf. Er meditiert über das Wahre Wort.

Sri Rag M5, 51-2

O Freund, singe das Loblied des Herrn. Liebe immer das Wahre Wort.

Basant M5, 1192-14

Es kann nicht mit den groben Sinnen erfasst werden.

Es wird ohne Augen gesehen und ohne Ohren gehört.

Majh Var M1, 139-2

Es ist ohne die äußeren Augen zu sehen und ohne die äußeren Ohren zu hören. Über das Shabd schreibend, sagt Maulana Rumi:

Er mag ein Türke, ein Kurde, ein Parsi oder ein Araber sein, jedoch erfährt er diesen Klang ohne Ohren oder Lippen.

Die Rishis (Weisen) haben Es in den Upanishaden als Pranav beschrieben – das, was von der Seele gehört werden kann. Mit anderen Worten, es ist Eines, welches weder Zunge noch Lippen oder Gaumen braucht, um Es zu singen. Es singt von selbst.

Kabir Sahib sagt, dass Shabd formlos ist, dass Es nicht von der Zunge ausgesprochen werden kann und dass Es nur vom Inneren Selbst erkannt werden kann.

Jeder spricht über das Shabd, aber Es ist formlos. Es kann nicht ausgesprochen werden. Allein die Seele kann Es erkennen.

Hazrat Bahu sagt bei der Beschreibung des Shabd auch, dass die Zunge nicht in der Lage ist, über das Kalma (Wort) zu sprechen, was dasselbe ist. Sie kann es nicht ausdrücken.

Einer rezitiert das Wort mündlich; er führt Es nicht mit dem Herzen aus. Wenn Es mit dem Herzen wiedergegeben wird, kann Es die Zunge nicht ausdrücken.

Er sagt erneut, dass der Meister uns eine Lektion erteilt hat, die gelernt wird, ohne gelehrt zu werden, und die gehört wird, ohne die Ohren zu verschließen.

Mein Meister und Führer hat mich die Lektion gelehrt, welche gehört wird, ohne vorgetragen zu werden. Ohne die Ohren zu schließen, wird sie ohne jede Anstrengung gehört.

Maulana Rumi beschreibt Es auf schöne Weise, indem Er sagt:

Oh Herr, führe mich in die Region, in der Dein Wort ohne Worte von selbst ertönt. O Gott, zeige mir die Region, in der das buchstabenlose Wort widerhallt.

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Fußnote: