Das Zentrum, in welchem der Name oder Naam gehört wird

Wenn die Seele ihre Aufmerksamkeit vom Körper zurückzieht, steigt sie auf und erreicht den achtblättrigen Lotos hinter den Augen, sie hört den Namen.

O Yogi, bitte um das Almosen1 in der körperlichen Wohnstätte2, dann wirst du mit dem Namen gesegnet sein.

Ramkali M3, 908-15

Es gibt eine sehr süße und fesselnde Melodie im Namen, welche beim Hören auf sie die Seele in die Spirituellen Regionen zieht, so wie eine Nadel von einem Magneten angezogen wird, denn unsere Seelen, der Name und der Herr haben dieselbe gemeinsame Substanz. Durch die Anziehungskraft des Namens verlässt die Seele das Grab des Körpers und erhebt sich aus ihm heraus.

Maulana Rumi sagt:

Würde ich auch nur ein wenig über die Göttlichen Melodien erzählen, würden sich die Toten aus ihren Gräbern erheben.

Dieser Name ist selbst-offenbarend. Im ersten Stadium wird ein Name Gottes wiederholt und die Aufmerksamkeit wird von den äußeren Sinnen abgezogen und nach Innen gelenkt. Dann wird Seine Melodie hörbar und man wird von Seiner Süße und Reinheit berauscht.

Man vertieft sich Tag und Nacht in den Namen; man ist berauscht und glücklich.

Ramkali M1, 946-12

Weltliche Berauschung ist von kurzer Dauer, doch wenn man sich in den Namen vertieft, verbleibt die Seele Tag und Nacht ohne Unterbrechung in Ekstase.

Die Ekstase des Namens bleibt dauerhaft bestehen Tag und Nacht.

Janam M1, Sakhi

Der Mensch lebt durch den Namen, und ohne Ihn stirbt er. Indem ich mich an Ihn erinnere, lebe ich, wenn ich ihn vergesse, sterbe ich.

Asa M1, 9-15

O mein Herr, ich lebe, indem ich Deinen Namen preise; ohne Naam gibt es kein Leben. O Meister, stärke mein Vertrauen in den Namen.

Sri Rag M4, 40-5

Solange sich die Seele nicht mit diesem Unaussprechlichen Namen vereint, erlangt man keine vollständige Erlösung.

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Fußnote:

1) Hier wird darauf Bezug genommen, dass in Indien viele Yogis nicht auf eigenen Beinen stehen, sondern von (äußeren) Almosen leben –  z. B. Lebensmittelspenden, welche sie erhalten.

Statt im Äußeren um weltliche Almosen zu betteln (und sich damit in die Schuld von anderen Menschen zu begeben), ist es besser, um die Gnadengabe zu bitten, welche nur erhalten werden kann, während man im menschlichen Körper lebt – Naam, das Heilige Wort.

2) Solange das physische Leben währt, ist der Körper die Wohnstätte für die Seele.