Die Praxis von Naam ist leicht

Naam kann ohne jegliche Formalitäten und ohne den Gebrauch der Zunge wiederholt werden. Kinder, alte Menschen, junge Männer und Frauen aller Religionen können Es unter allen Umständen praktizieren, denn dieser Name ist ewig.

Die Wahrheit wird nie alt und der Name wird nie beschmutzt.

Sarang Var M3, 1248-9

Niemand wird krank, wenn er Es praktiziert, und es gibt auch keine Furcht, irgendwelche anderen Schwierigkeiten zu erleben. Die Praxis, der Göttlichen Melodie zu lauschen, ist in der Tat eine freudvolle. Sie erfordert ein wenig Anstrengung, aber die Belohnung ist mannigfaltig. Ohne einen Heller auszugeben, wird man tief in der Farbe des Herrn gefärbt. Was von den alten Rishis und Munis nur nach strengen, sich über Hunderte von Jahren erstreckenden Bußübungen erreicht wurde, wird durch die Praxis des Shabd in kurzer Zeit und ohne das Erdulden körperlicher Unannehmlichkeiten erlangt. Am Anfang muss man sich jedoch an einen abgeschiedenen Ort in seinem Domizil zurückziehen, um die Praxis täglich auszuführen und die Gesellschaft von Heiligen pflegen. Aber wenn man Zugang zu den Inneren Regionen erhält, erklingt die Melodie von Naam fortwährend und unter allen Umständen.

Während ich schlafe, sitze, stehe oder liege, verbleibe ich in demselben Zustand, sagt Kabir.

Durch die Praxis, auf Naam zu hören, vergisst die Seele niemals den Herrn. Man erlangt den Nutzen der Ausgeglichenheit. Man sieht den Herrn überall gegenwärtig. All seine Handlungen sind Teil der Verehrung des Herrn.

Kabir Sahib sagt in diesem Zusammenhang:

O Heilige, die Ausgeglichenheit ist glückselig. Seitdem der Meister Gnade über mich walten ließ, ist meine Seele nicht gewandert. Wohin ich auch gehe, sie geht mit Ihm. Was auch immer ich tue, es ist Seine Anbetung. Zuhause und draußen sind gleich, und das Gefühl des Andersseins ist verschwunden. Das Shabd ist jederzeit im Herzen zu hören, und mein Gemüt hat seine Begierden aufgegeben. Beim Gehen, Schlafen, Sitzen und Stehen bin ich tief in Spiritueller Trance. Ich schließe weder meine Augen noch meine Ohren, noch füge ich meinem Körper Schmerzen zu. Dennoch sehe ich meinen Herrn mit offenen Augen und betrachte Seine schöne Gestalt. O Kabir, dies ist das Summum Bonum1 des Lebens; jenseits von Schmerz und Vergnügen ist dieser Zustand der Glückseligkeit.

Kabir

Jenseits des Wissens der Veden und der Schrifttexte; ja, der Meister von Nanak ist überall offenbar.

Asa M5, 397-7

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Fußnote: 1) Der Begriff summum bonum hat seinen sprachlichen Ursprung im Lateinischen und bedeutet höchstes Gut.