Gurus kommen von Sach Khand unter dem Befehl des Herrn, um die Seelen zurück zu nehmen

Sie sind frei von den Fesseln von Körper und Gemüt

Unsere Seele ist ein Teilchen Gottes, aber sie ist im Käfig von Körper und Gemüt gefangen. Sants kommen aus der ursprünglichen Heimat, welche die Wahre Heimat aller Seelen ist, damit Sie die Seelen zurückholen und sie mit dem Herrn vereinen können. Der Herr Selbst, auf Dessen Geheiß die Seelen in die Welt kommen, kommt in der Gestalt des Meisters und sagt: ,Komm zu deinem Wohnsitz des Friedens, indem du die drei Gunas überwindest.ʽ

Er, der dich hierher geschickt hat, ruft dich nun zurück. Komm nach Hause in dieses Land der Unbeweglichkeit, welche keine Winde der Leidenschaften aufwühlen können.

Dhanasri M5, 678-2

Die Meister sind Eins mit dem Herrn. Sie kommen nur hierher, um die Seelen zu erlösen. In den Hymnen aller heiligen Menschen wird gesagt, dass die Meister in die Welt kommen mit der Mission, die Seelen zu erlösen.

Shamas-i-Tabrez sagt:

Ihr wisst nicht, was für Vögel1 wir sind oder was wir im Stillen rezitieren. Wir sind scheinbar Bettler in dieser Welt; finde die Wirklichkeit und du wirst sehen, dass wir Könige sind. Wir scheinen arm zu sein, aber wenn du dich um unsere Herzen kümmerst, wirst du sehen, welche Schätze wir haben. Denn wir sind Könige in unserem eigenen Land. Was macht es da schon, wenn wir hier eine Weile im Gefängnis sitzen? Wie können wir für immer in diesem Haus leben? Wir alle sind Gäste in diesem Haus. Wir haben unserem König Versprechen gegeben und wir werden unsere Versprechen nicht brechen. Solange wir diesen Mantel (des menschlichen Körpers) tragen, grämen wir uns nicht und bereiten auch keinem anderen Kummer. Wir sind erfüllt mit Licht und Segen wie im Himmel, essen, feiern und lachen.

Guru Gobind Singh sagt in ähnlicher Weise: "Aus der Dualität (heraus) sind wir in (der) Einheit aufgegangen. Ich hatte keinerlei Wunsch, in diese Welt zu kommen, doch der Herr bestimmte es so und sandte mich hierher."

Aus zweien wurden wir Eins. Ich wollte nicht kommen; der Herr verfügte es und sandte mich in diese Welt.

Bachiter Natak, Adlyai 5

Kabir Sahib sagt ebenfalls:

O Kabir, wir sind die Kenner des Geheimnisses. Wir sind hierher gekommen wie befohlen.

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Fußnote:

1) Die Seele wird in den Schriften der Sants bisweilen mit einem Vogel verglichen, der zurück in seine Wahre Heimat fliegt.

[…] Mit der Gnade des Meisters wird die Jiva Sadhu genannt, und, zum Anul Vogel werdend, geht sie zurück in ihre Ewige Wohnstätte. Dharam Das, verstehe diese Worte: Ich erzähle dir über den Anul Vogel, der im Himmel lebt und von der Luft getragen wird – Tag und Nacht. Sie praktiziert den sexuellen Akt durch die Augen und auf diese Weise wird sie trächtig. Sie legt ihre Eier in den Himmel, wo es keine Abstütze gibt: Das Ei wird gehegt, während es fällt; im Himmel wird es ausgebrütet und der junge Vogel wird geboren; es ist unterwegs, dass er seine Augen öffnet und unterwegs, dass er seine Flügel erhält.

Wenn er endlich die Erde erreicht, begreift er, dass dies nicht sein Zuhause ist – dieses erfassend, fliegt er zurück dorthin, wo seine Eltern leben. Der Anul Vogel kommt nicht herunter, um das Baby zurückzubringen – es selbst geht nach Hause, den Pfad beschreitend. Viele Vögel leben in dieser Welt, doch sehr wenige von ihnen sind Anul Vögel. Vögel wie diese sind rar, und selten sind die Jivas, die sich selbst aufgehen lassen in Naam. Wenn die Jiva diesen Pfad einübt, kann sie zurück nach Sat Lok – Sach Khand – gehen, über Kal triumphierend.

Wie ein Sadhu einem Anul Vogel gleich wird

Hymne

Wenn er nur Zuflucht nimmt beim Satguru und nur ein Verlangen beibehält – Naam selbst; wenn er sich selbst in den Dienst des Satgurus stellt Tag und Nacht und kein Verlangen nach Wohlstand und Besitztum hat; wenn er Sohn, Ehefrau und alle Vergnügungen vergisst und sich selbst fest an des Satgurus Füßen hält. (Dann wird er wie ein Anul Vogel.) […]

Der Anurag Sagar von Kabir in der Edition von Bhai Jamal –
Der Anurag Sagar – Deutsche Fassung, Tod im Leben:
Paradigma des Anul Vogels