Gurumukh und Manmukh

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Der Guru zeigt uns die Wahrheit.

Die direkte Erfahrung zählt. Es ist Aham Brahm oder hier ist Brahm. Im Allgemeinen wird uns geraten, den Pfad Schritt für Schritt zu gehen; dann gelangen wir dorthin. Aber auf welchem Pfad bewegen wir uns in Wirklichkeit? Da wir uns auf der Sinnesebene befinden, führt er über die Sinne. Die Wahrheit liegt weit über den Sinnen und dem Gemüt. Wir mögen unser ganzes Leben lang rechtschaffene Taten vollbringen, deren Früchte wir ernten werden. Auch gute Taten reichen gleich den schlechten aus, die Jivas zu binden. Wir müssen uns deshalb über den Bereich der Karmas erheben. Dieser Aufstieg wird in der Gemeinschaft eines Heiligen möglich, denn Er gibt eine Erfahrung davon. Durch die Weisungen des Gurus beginnen wir mit dem Wort in Verbindung zu kommen. Diese Erfahrung bildet die Grundlage oder das Stammkapital, mit welchem wir fortschreiten müssen. Es ist gewissermaßen unser eingetragenes Vermögen, um in der Welt praktisch voranzukommen. Ohne ein solches Anfangskapital kann nichts unternommen werden. Es ist nicht genug, nur die Formel zu kennen, ohne dass man den einleitenden Versuch macht, sie in die Praxis umzusetzen. Die Worte, die zur Wiederholung gegeben wurden, sind einzig dazu da, beim Zurückziehen der Sinnesströme zu helfen, aber darüber hinaus können sie nicht dazu beitragen, das Innere Auge zu öffnen. Dies wird durch die Übermittlung des Lebensimpulses vom Lebenden Meister erreicht.

Darum ist gesagt:

Suche dich nicht ohne die Hilfe eines Gurus mit dem Wort zu verbinden.

Ähnlich steht in den Evangelien:

Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.

Nur der Sohn Gottes kann Gott und Seine Kraft im Menschen enthüllen

[…] Niemand kennet den Vater denn nur der Sohn und wem es der Sohn will offenbaren.

So ist es eine Frage der Offenbarung und nicht der bloßen Unterweisung.

Nanak sagt uns im Jap Ji:

Du hast nicht die Kraft, zu sprechen oder stille zu sein, keine Kraft, zu verlangen oder zu geben. Du hast nicht die Macht über Leben und Tod, keine Macht über Reichtum oder Stand, wofür du immer rastlos bist. Du hast keine Macht über spirituelles Erwachen, keine Kraft, die Wahrheit zu erkennen oder deine eigene Erlösung zu erlangen. Möge der, welcher die Kraft zu haben glaubt, es versuchen.

Jap Ji, Strophe 33

Daraus sehen wir, dass die Erlösung allein von Seinem Willen abhängt. Man muss sie Seinem Willen unterwerfen und dann warten und wachsam sein.

Nur jene, denen es bestimmt ist, können mit dem Wort in Verbindung kommen.

Ebenso ist in der Offenbarung gesagt, dass

Jene, die des Vaters Namen an ihre Stirn geschrieben haben, werden die Gotteskraft sehen.

Das Innere Licht macht einen zum Khalsa oder dem Reinen. Wann wird ein Mensch rein?

Die Schriften sagen uns in diesem Zusammenhang:

Wenn man mit dem Inneren Licht in seiner Fülle in Berührung kommt, dann allein, auf keine andere Weise, wird man rein.

Guru Gobind Singh sagt von Sich:

Der Khalsa ist meine eigene Form, und ich wohne im Khalsa; mein Satguru ist ebenfalls ein Khalsa.

Wahre Ergebung besteht in der Offenbarung des Inneren Lichts und der Inneren Musik. Und wer auch immer bei diesem Prozess Erfolg hat, ist wahr zu sich selbst, ob er nun ein Hindu, ein Moslem, ein Christ, ein Sikh oder irgendetwas anderes ist. Das Geheimnis liegt darin, ein Gurumukh zu werden oder ein vom Meister auserwähltes Gefäß, in das Seine Gnade herabkommen kann.