Gott und Mensch

IX

Dies sind die ersten Schritte, die wir machen. Das ist in Ordnung. Aber geht einen Schritt weiter von da, wo ihr seid. Erhebt euch über das Körperbewusstsein, öffnet das Innere Auge und seht das Licht Gottes innen und betretet das Reich Gottes, erreicht eure Wahre Heimat, die Heimat eures Vaters. Dies ist das Letzte Ziel aller Religionen.

Aber es gibt falsche Arten des Predigens, möchte ich euch sagen. Anstatt Mensch mit Mensch zu vereinen, trennen sie Mensch von Mensch. Seitdem die Oberhäupter selbst keine Ersthand-Erfahrung von jener Wirklichkeit haben, müssen sie ihren Leuten sagen, dass Mensch Mensch und Gott Gott ist.

Alle Menschen sind vor Gott gleich und derselbe Gott wird von uns allen angebetet. Natürlich haben wir Liebe füreinander. Aber wir finden, dass Religionsgemeinschaften wie eine goldene Uhr sind, mit Edelsteinen und Juwelen besetzt, die uns aber keinerlei Zeit oder was auch immer angibt. Wir haben unsere Religionsgemeinschaften. Jede Religionsgemeinschaft hat die Arbeit vor sich, vollkommene Menschen hervorzubringen.

Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.

Aber anstatt vollkommene Menschen zu formen, versuchen sie einfach, ihre eigenen Gemeinschaften zu vergrößern. Wenn man natürlich sagt, diese Gemeinschaft sei höher als die andere, gibt es eine Kluft zwischen Klasse und Klasse und wir sehen keinen Wahren Fortschritt.

Mein Standpunkt ist, wir haben einen Gott, denselben Gott. Es hat nicht jede Religion ihren eigenen Gott. Derselbe Gott wird von uns allen angebetet. Lasst uns einander umarmen und in Freundschaft, Liebe und Harmonie zusammensitzen, um das Lob des Herrn wie eine Familie zu singen. Da wir Liebende Gottes sind, müssen wir alle Gottmenschen lieben, die Meister, Die in der Vergangenheit kamen oder Die in der Zukunft kommen mögen. Unsere Achtung geht zu Ihnen allen. Wir haben Liebe für alle Schriften, weil sie vom selben Gott sprechen und von den Erfahrungen berichten, welche die Meister mit Sich Selbst und mit Gott hatten. Und wir haben Liebe für alle heiligen Orte der Verehrung, weil sie zum Lobpreis des Herrn gedacht sind.

So ist die ganze Menschheit Eins und wir sind Verehrer desselben Gottes. Wir haben verschiedene Formen, äußere Formen, wir gehören äußerlich zu verschiedenen Religionen, aber unser Geliebter ist derselbe. Wenn wir nur das im Auge behalten, werden wir in Frieden leben, wir werden Frieden auf Erden haben und guten Willen unter den Menschen. Es wird keine Kriegsgefahr oder etwas ähnliches dieser Art geben.

Das heutige Thema war ‚Gott und der Mensch‘. Ich habe es euch in Kurzem dargelegt. Als nächstes werden wir sehen, dass wir letztendlich Gott erkennen müssen. Aber solange wir uns nicht selbst erkennen, wie können wir Gott erkennen?

Es ist die Seele, die Gott erfahren muss, weil Gott Allbewusstheit ist und unsere Seelen auch bewusste Wesenheiten sind. Es ist die Seele, die Gott erfahren muss und zu diesem Zweck werden wir den Inneren Menschen erkennen müssen, wer wir sind, was wir sind.

Erkenne dich selbst,

war der Leitspruch, der von allen Weisen gegeben wurde. Sie sagten niemals ‚Erkenne andere‘. Erst wenn ihr euch selbst erkennt, dann nur werdet ihr fähig sein, das Überselbst zu erkennen.

Das wird das nächste Thema sein und damit werden wir die höheren Werte des Lebens vergleichen – physisch, intellektuell und spirituell. Als nächstes werden wir uns mit dem Reich Gottes beschäftigen: wo es ist, wie wir dieses Reich erreichen können und wie wir das Innere Auge öffnen, um zu sehen. Die Weisen sagen, dass Gott Licht ist. Wie können wir Gott sehen, das Licht Gottes sehen? Das wird das Thema unseres dritten Gespräches sein. Danach werden wir entscheiden, welches der natürlichste Weg ist, diese Erfahrung zu haben. Was andere Gottmenschen sagten, wie die Schriften von den Gottmenschen sprechen, das wird das Thema unseres letzten Gespräches sein.