Kirpal Singh

 Guru, Guru Dev und Satguru

Ich habe gehört, dass viele Dich gesehen haben, doch in der Tat hat keiner erkannt, was Du wirklich bist.

O Satguru, Tausende und Abertausende von Menschen grüßen Dich und neigen sich in Ehrerbietung zu Deinen Füßen, aber wenige erkennen Deine Größe in dem Ausmaß, wie es Dir gefällt, sie zu enthüllen.

Niemand kennt den Vater denn nur der Sohn und wem es der Sohn will offenbaren.

Er ist eine lebendige Verkörperung des Vaters des Lichts, und allein durch Seine Gnade offenbart Er in anderen dieses Licht Gottes. Ich werde euch nun sagen, was der Guru ist. Es ist am besten, von einem Gurumukh über Ihn zu hören, nämlich von Einem, Der ein Sprachrohr des Guru geworden ist, denn es heißt:

Nur ein Prophet kann den Propheten erkennen.

Alle Großen Meister der ganzen Welt haben die gleiche ewige Wahrheit dargelegt, natürlich jeder auf Seine eigene, unnachahmliche Weise. Sie sagen, dass die Gotteskraft in jedem menschlichen Herzen wohnt, das Herz aber, worin Sie Sich am meisten offenbart, der höchsten Verehrung würdig sei. Ein Vollendeter Lebender Meister ist eine Verkörperung der Kraft Gottes und somit viel mehr, als Er zu sein scheint. Er lebt in dieser Welt, ist aber nicht von dieser Welt, da Seine Seele in Einklang mit dem Unendlichen ist.

O Lalo,

sagt Nanak,

ich spreche nichts aus mir selber, sondern was immer ich äußere, ist durch Ihn eingegeben.

Obwohl Er, physisch gesehen, gleich uns als Bewohner dieser Welt betrachtet werden kann, ist Seine Seele doch innerlich frei von den Fesseln des Gemüts und der Materie und in vollkommener Harmonie mit dem Universalen Lebensprinzip. Alle Großen Meister geben Zeugnis von dieser erhabenen Wahrheit. Wer kann uns Botschaften von Gott bringen? Wer kann uns mit der lebendigen Rettungsschnur nach Seinem Willen verbinden? Da Er ohnegleichen, Selbsterschaffen und der grundlose Urgrund ist, wie können wir so dahin gelangen, Ihn zu erkennen und zu verwirklichen und mit wessen Hilfe?

Es kann deshalb als sicher gelten, dass wir Ihm durch unsere eigenen vielfältigen Anstrengungen allein nicht nahe kommen. Wenn es Gott gibt, muss es auch einen Weg zu Ihm geben, was wiederum den unweigerlichen Schluss zulässt, dass es einen Gottmenschen geben muss, Der Gott verwirklicht hat und voll kompetent ist, uns auf dem Gottespfad zu führen. Ohne einen solchen menschlichen Polarstern können wir vom Pol nichts wissen. Das ist eine ganz einfache Feststellung. Sie erfordert keinen Denkvorgang, noch ist sie in irgendeiner Hinsicht zweideutig. Weise und Seher haben zu unserer Führung immer in der dritten Person gesprochen.

Kabir sagt, dass Er mit den Mysterien des Jenseits vertraut ist und eine Botschaft vom Allerhöchsten gebracht hat.

Mein Meister, Hazur Sawan Singh Ji, war ebenfalls ein Wahrer Botschafter Gottes. Würden wir solche Meister-Seelen direkt hören, ließen Sie uns erhabene Wahrheiten wissen, die von Ihrer Inneren Größe künden.

Einmal bemerkte Er:

Wenn immer wir auf diese physische Ebene kommen, bringen wir unseren eigenen Arbeitsstab mit. Ist unser Werk auf der einen Seite beendet, werden wir zur anderen gesandt.

Ihr werdet gut verstehen, was dies bedeutet. Dasselbe haben alle anderen Meister der Vergangenheit zum Ausdruck gebracht.

Der zehnte Guru (Guru Gobind Singh) sagt:

Nachdem ich Eins mit Ihm geworden war, hatte ich nicht die geringste Absicht, auf diese Welt zurückzukehren, aber wohl oder übel musste ich es tun, um dem Göttlichen Plan zu genügen.

Auch Christus sagte dies:

Ich und der Vater sind Eins. Wer mich sieht, der sieht den Vater. Der Vater kennet den Sohn, und der Sohn kennet den Vater.

Guru Arjan sagt:

Der Vater und der Sohn sind in der gleichen Farbe gefärbt. Der Vater und der Sohn sind eine Göttliche Partnerschaft eingegangen.

Alle Meister haben Ihre eigene Darstellung darüber gegeben.

Shamas-i-Tabrez sagt:

O ihr Menschen der Welt, seht nicht auf meine zerrissenen Kleider, aber versucht, in die innersten Tiefen meines Geistes zu blicken, dann werdet ihr das unermessliche Reich Gottes erkennen, dem ich angehöre. Haltet mich nicht für einen armen Bettler oder für ein hilfloses Wesen, wie ihr es seid. Ich bin viel mehr, als ich scheine, und bin mit unvorstellbaren Schätzen Spirituellen Reichtums gesegnet.

Er fügt hinzu:

Wir können mit einem erfahrenen Arzt verglichen werden. Wir brauchen nicht den Puls zu fühlen oder den Urin der leidenden Patienten zu prüfen, sondern sehen durch ihre Augen die tief sitzenden Krankheiten des Gemüts. Wir haben ein Heilmittel für alles Übel des Lebens und geben es kostenlos.

Während meiner zweiten Reise in die USA ergab es sich, dass ich am Weihnachtstag eine Ansprache hielt. Ich sagte der Versammlung, dass Christus lange vor Jesus lebte. Es ist nun zweitausend Jahre her, dass Jesus in die Welt kam, aber die Christuskraft war immer da, um für das Spirituelle Wohl der Menschheit im Allgemeinen zu wirken.

Sinnreich genug bemerkte Christus:

Ich bin, der ich bin.

Die Eine Seele stirbt niemals. Sie ist ewig gegenwärtig, vom Anfang bis zum Ende. Wenn sich die Große Göttliche Kraft durch einen physischen Pol offenbart, ist Sie als der Lebende Meister bekannt. Sucht zu verstehen, dass die Gurukraft nichts anderes ist als die Gotteskraft.

Im Gurbani heißt es:

Er, Der die immer währende Gotteskraft ist, wird Guru genannt, wenn Sie einen menschlichen Pol annimmt, um in dieser Welt zu wirken. Der Satguru ist die Große Makellose Kraft, verwechselt Ihn nicht mit dem menschlichen Pol, durch welchen Er sein Werk tut. Der Diener von Hari (Gott) ist gleich Hari selbst. Bitte, lasse dich nicht durch das physische Kleid des Dieners beirren.

Wie schon so oft erwähnt, war Hazur die Sonne der Spiritualität. Er ist immer bei mir und lebt mit mir.

Die spirituell Starken kommen, wenn immer die Welt Sie braucht. Guru Nanak kam, als es eine gewaltige Kluft zwischen Hindus und Moslems gab. Kabir kam ebenfalls zu dieser Zeit. Beide verkündeten: Gott ist der Eine, und die ganze Menschheit ist Eins. Alle Menschen sind beseelte Körper. Die Seele ist wesensgleich mit Gott. Die verschiedenen religiösen Richtungen wurden für den alleinigen Zweck der Spirituellen Befreiung gegründet. Aber leider sind sie zu starken Fesseln geworden, die uns an Händen und Füßen behindern.

Wir hatten uns auf den Weg zu Gott begeben, sind aber unglückseligerweise nicht weitergekommen.

Wir sind zum Zweck der Gotterkenntnis und Gottverwirklichung in den Religionsgemeinschaften, gaben uns aber mit den äußeren Zeichen der Zugehörigkeit gesellschaftlich-religiöser Riten und Rituale zufrieden. Als Folge davon haben wir in unserer Suche nach Gott hoffnungslos versagt. Wir hatten uns den verschiedenen Glaubensrichtungen angeschlossen, um uns auf die Gottverwirklichung vorzubereiten, wandten uns jedoch von Gott ab und verstrickten uns im heiligen Namen der Religion in unheilvolle Auseinandersetzungen. Millionen von Menschen sind auf dem Altar des religiösen Fanatismus geopfert worden. Auch Hazur kam zu einer kritischen Zeit, in der viele Gemeinschaften uneins und zerstritten waren.

Als Guru Nanak gefragt wurde, was Er sei, antwortete Er:

Wenn ich sage, dass ich ein Hindu bin, was ich mit allen äußeren Merkmalen der Hindus zu sein scheine, werdet ihr mich sicher töten; aber ebenso wenig bin ich ein Moslem in dem Sinn, wie ihr es rein äußerlich gesehen versteht. In Wirklichkeit besteht mein körperliches Sein aus fünf Elementen der Natur, wohingegen in mir die erhabene Kraft Gottes wirkt.

Da wir gewöhnlich dazu neigen, diese große Lektion zu vergessen, kommen die Meister, um sie entsprechend den Erfordernissen neu zu beleben. Das erste Problem, das die Meister in Angriff nehmen, ist, die Kinder Gottes in den seidenen Banden der Liebe, des Opferns und Dienens für alle zu verbinden. Sie müssen alle Kinder Gottes auf einer gemeinsamen Plattform zusammenbringen. Mein Meister kam auf die Erde, als es eine Menge verschiedener Richtungen im Christentum, Sikhismus, Hinduismus, Islam und manch anderen Religionsgemeinschaften gab. Er brachte den Menschen Seine Botschaft – zu lernen, in Liebe zusammenzusitzen und die grundlegenden Begriffe der Einen Gottheit, Die in der ganzen Schöpfung wirkt, zu verstehen.

Im Gurbani steht,

Die Weisheit der Seher ist immer dieselbe.

Jene, Die Sich selbst erkannt haben, sehen die ganze Menschheit als Eins an. Die verschiedenen religiösen Gruppen, Glaubensbekenntnisse und Religionen sind vielen Geistesschulen vergleichbar; und die äußeren Formen den zahlreichen Erkennungszeichen, die wir angenommen haben. Aber trotz dieser scheinbaren Abweichungen sind wir in erster Linie Menschen, und die Seele des Menschen hat im Miniaturausmaß dieselben Eigenschaften wie Gott. Von dieser erhabenen Warte aus sind wir alle gleich. Es war Hazurs großer Wunsch, dass es eine allgemeine Plattform geben sollte, damit die Wissenschaft der Seele allen gelehrt werden könne, unabhängig von ihrer Hautfarbe, Weltanschauung oder Glaubenszugehörigkeit. Ruhani Satsang war der Name, den Hazur für ein solches Forum vorschlug. Er war ein Jivan Mukti, eine befreite Meister-Seele, und kam, um auch die Menschen freizumachen.

Einmal wurde Hazur nahe gelegt, eine eigene Gemeinschaft oder religiöse Vereinigung zu gründen, die sich ausschließlich mit der Spiritualität befasste. Ihr werdet erstaunt sein zu erfahren, wie liebenswürdig Er darauf reagierte:

Würde es Gutes bringen, weitere Brunnen zu graben, wo es schon so viele gibt?

Alles, worauf es im Augenblick ankam, war, das Wasser des Lebens zu finden, auf welches die verschiedenen heiligen Schriften bereits hinweisen. Die Wahrheit oder Gottheit ist ja schon im Menschen, und die Aussagen Derer, die sie erkannten, stimmen überein. Aber jene, welche die Wirklichkeit nicht gesehen haben, befassen sich unnütz damit, die sich wandelnden Theorien und Grundsätze zu vertreten. Der Hauptaspekt Seiner Lehren war, dass wir in der Lage sein sollten, in Liebe zusammenzusitzen, um die Gottheit, das gemeinsame Fundament der gesamten Menschheit, zu verstehen.

Wir sind schon Eins und müssen uns bemühen, das Eine in uns zu erfahren. Wir sind mit den gleichen Augen, Ohren, Händen, Füßen usw. gesegnet, und von der Ebene der Seele aus sind wir genauso Eins. Gott, Den wir anbeten, ist auch Einer für das ganze Menschengeschlecht. Er ist unser aller Herr. Da wir diese grundlegende Wahrheit leicht aus den Augen verlieren, kommen die Meister von Zeit zu Zeit, um sie wieder zu beleben. So lehrt uns der Meister als Erstes, danach zu streben, unser Wahres Selbst, dann das Selbst des Universums und schließlich die große Wahrheit, die in der Tat das Leben der ganzen Schöpfung ist, zu erkennen, während wir in unserer jeweiligen Religionsgemeinschaft bleiben. Um sie zu finden, ist es notwendig zu wissen, was Wahres Leben bedeutet.

Guru Nanak sagt:

Die Wahre Lebensweise ist höher als das Wissen um die Wahrheit.

Ein wirklich segensreiches Leben, durchdrungen von Göttlicher Liebe, übertrifft alles andere; es ist der Spirituellen Erhebung förderlich. Wie eine elektrische Birne helles Licht verbreitet, wenn sie rein und sauber ist, so auch ein von allen Mängeln freies Leben. Die Reinheit des Lebens oder die Heranbildung zum Menschen, wie es auch genannt wird, war die äußere Arbeit, die mein Meister zu leisten hatte, und es ist anerkanntermaßen der einzige Weg, der zum Besten der Menschheit dient und der Spirituellen Entwicklung den Weg bereitet. Es ist allein die Spiritualität, die dem Menschen jede Hoffnung auf Sicherheit bietet.

Bei einer Gelegenheit sprach ich mit Pandit Jawaharlal Nehru, dem indischen Premierminister. Er hörte mir etwa fünfzig Minuten mit gespannter Aufmerksamkeit zu. Seitdem pflegte er in seinen Ansprachen hervorzuheben, dass ein Leben des Geistes die einzige allgemeine Grundlage für Frieden und Freundschaft unter den Menschen sei. Spiritualität ist somit das alleinige Heilmittel für alles Übel der Menschheit, und Führer aller sozialen, politischen oder religiösen Richtungen könnten von ihr inspiriert werden. Wir beten alle zu dem Einen Gott. Als Menschen sind wir alle gleich.

Dies ist das gemeinsame Fundament, auf dem wir uns begegnen können, ohne Beeinträchtigung der unterschiedlichen religiösen Bekenntnisse und Glaubensrichtungen, sozialen Sitten und Lebensgewohnheiten, die von geringer Bedeutung sind. Der Rig Veda legt uns nahe, an gemeinschaftlichen Gebeten teilzunehmen, wo sich Tausende vereinen, um den Herrn zu rühmen. Diese große Lektion der Veden wurde durch den Großen Meister (Hazur) wiederbelebt. Es ist nicht etwas Neues, vielmehr die uralte Wissenschaft. Da wir sie vergessen hatten, kam Er, um sie uns in Erinnerung zu rufen. Geschichtlich gesehen sind die Veden, welche die Weisheit der Zeitalter zum Inhalt haben, die ältesten aller heiligen Schriften, wohingegen der Guru Granth Sahib das jüngste Kompendium ist; es umfasst die Lehren so vieler Großer Seelen verschiedener Epochen und Länder, soweit sie zu jener Zeit gesammelt werden konnten. Wir erweisen allen große Achtung, Die unser Spirituelles Erbe vermehrten und uns zur Führung einen wertvollen Bericht Ihrer persönlichen Erfahrungen mit dem Großen Selbst im Innern hinterlassen haben.

Alle Großen Meister kündeten in der Tat dasselbe, natürlich in Ihrer eigenen Sprache. Im Koran steht, dass Gott Seine Propheten in viele Teile der Welt entsandte. Ein Wahrer Moslem ist, wer an alle Gottgesandten glaubt. Ebenso ist der ein echter Sikh, der die Lehren aller Meister, wie sie im Guru Granth Sahib, einem Wahren Schatzhaus der Spiritualität, niedergelegt sind, annimmt. Wenn diese Göttliche Botschaft jedermann erreicht, wird in allen Familien, Gemeinschaften und Ländern Friede und Harmonie walten.

Auf meiner zweiten Reise in den Westen hatte ich Gelegenheit, mit politischen Führern unterschiedlicher Überzeugung zu sprechen, und hielt immer an dem Grundsatz von Leben und leben lassen fest. Gott habe so viele Seiner Kinder in ihre fürsorgliche Obhut gegeben, und es sei ihre Pflicht, ihnen so gut als nur irgend möglich zu dienen. Wenn sich ein Land aus dem einen oder anderen Grund nicht ausreichend um das Wohl seiner Bevölkerung kümmern und ihre rechtmäßigen Bedürfnisse decken kann, sollten andere ihnen ihre helfende Hand reichen. Warum Gewalt anwenden und das Blut von Millionen Seiner Geschöpfe vergießen?

Durch die Gnade Gottes half das rechtzeitige Erkennen dieser grundlegenden Wahrheit tatsächlich in zwei verschiedenen Fällen, eine Krise zu verhindern, wo sonst die Dinge außer Kontrolle geraten wären. Von einer dritten Stelle erhielt ich einen weiteren Hilferuf. Ich lege euch diese Dinge nur deshalb dar, um die Bedeutung einer geistigen Einheit hervorzuheben, die der einzige Ausweg aus unserem gegenwärtigen Dilemma ist, da sie uns befähigen wird, einander näher zu kommen und unsere Probleme gemeinsam zu lösen. Dem steht freilich ein Hindernis entgegen: die sich widerstreitenden Ansichten und gegensätzlichen Ziele.

Guru Arjan hat deshalb folgende Abhilfe vorgeschlagen:

Lasst uns beraten und jegliche Uneinigkeit zwischen uns in einem freundschaftlichen Geist und mit festem Entschluss auf dem Fundament eines glühenden Gottesglaubens ausräumen.

Lernt, in Liebe zusammenzusitzen und jeden Gedanken der Dualität beiseite zu lassen, denn wir sind alle Kinder Gottes. Beten wir nicht zu dem Einen Gott, dem Gott aller, wenn auch die Art und Weise der Anbetung verschieden sein mag, gemäß den Lebensbedingungen, in die wir hineingeboren wurden und unter denen wir aufwachsen? Wenn wir bereits Eins sind auf der allgemeinen Grundlage der Spiritualität, gleich den Rosenkranzperlen verschiedener Ausführung und Farbe, welchen Sinn hat dann der Streit?

Im Gurbani wird uns gesagt:

Lasst uns im Namen des Herrn verbunden sein, denn wir sind nicht getrennt von Ihm.

So ist dies der Weg, der zur Einheit in der Vielheit führt, denn die Vielheit kreist um die Mitte, das unwandelbare Sein

Guru Arjan hat ebenfalls angeraten:

Sitzt Schulter an Schulter zusammen in der Gemeinschaft von Einem, Der ein Gurumukh geworden ist.

Gurumukh bedeutet Sprachrohr des Guru, Der der menschliche Pol ist, durch Den die Gotteskraft wirkt. Ich möchte die Wichtigkeit Spirituellen Verstehens nachdrücklich betonen.

Kabir sagt:

Auf dieser Welt ist niemand großzügiger als der Guru. Er allein ist in der Tat der Geber aller Gaben.

Die Segnungen des Meisters sind wirklich von hohem Wert. Lasst uns sehen, was Er nun dem Schüler zuteil werden lässt.

Im Gurbani wird gesagt:

Der Satguru hat mich mit einer unschätzbaren Gabe (dem Heiligen Naam) beschenkt und mir die Geheimnisse des Jenseits erklärt.

Dies ist etwas, das über dem Bereich der Sinne, des Gemüts und des Verstandes liegt. Er allein und kein anderer ist in der Lage, eine solche Gnade zu gewähren; denn niemand kann etwas geben, was er nicht selbst besitzt. Es ist etwas, das man nicht durch bloßes Wissen und Klugheit oder durch das Studium der Schriften erwirbt. Von wem sonst könnte man das wunderbare Geschenk der Gotteskraft erhalten?

Auch finden wir im Gurbani:

Er gibt uns Seinen eigenen Lebensimpuls und macht die rettende Lebensschnur im Innern offenbar. Wer vermag dies? Niemand als der auf Erden polarisierte Gott.

Guru Arjan sagt gleichfalls:

Nachdem Er Sich im Meister offenbart hat, verteilt Er Selbst den Heiligen Shabd.

Einerseits gibt es den Absoluten Gott und andererseits die Gotteskraft oder den Waltenden Gott; und wenn nicht die Gotteskraft in uns offenbart wird, können wir unmöglich eine Verbindung mit Gott haben. Da es der Lebende Meister ist, Der Sie uns geben kann, übersteigt Seine Bedeutung zunächst die von Gott Selbst. Obwohl beide Ein und Derselbe sind, müssen wir doch in endlichen Begriffen zwischen Ihnen unterscheiden

Kabir sagt:

Wenn der Meister und der Herr vor mir stehen, wem soll ich meine Ehrerbietung erweisen? Bestimmt werde ich mich vor dem Meister verneigen, dem Mittler, Der mich mit dem Herrn vereint.

Der Absolute Gott ist eine Abstraktion, die niemand erkannt hat und keiner erkennen kann; und darum können wir uns nur vor dem Personifizierten Gott beugen, in Dem Gottes Kraft wirkt. Es ist wie bei einem Kraftwerk, das ihr nicht gesehen habt; aber ihr seht in eurem Haus einen kleinen Schalter, der eurem Zweck dient. Gleichermaßen ist der Lebende Meister im Besitz aller Göttlichen Tugenden und Kräfte, die Ihm der Absolute Gott für das Spirituelle Wohl der Menschheit verliehen hat. So ist es ganz klar, dass wir einen Lebenden Meister verehren müssen, denn der physische Körper des Meisters ist in höchstem Maße Göttlich, von unsichtbarer Hand für einen besonderen Zweck geschaffen, um durch ihn die menschlichen Seelen mit Gott zu vereinigen. Wenn wir dennoch glauben, der Guru gleiche einem von uns auf der menschlichen Ebene, ist es unser Missgeschick. Kabir sagt, dass jene, die im Meister nicht mehr als einen bloßen Menschen sehen, immer wieder von neuem in niedrigere Schöpfungsformen kommen werden.

Weiterhin sagt Er:

Kabirs Gemüt ist so subtil und lauter geworden, dass nun selbst der Herr ihm allenthalben folgt.

Wer reinen Gemüts ist und den Verstand zur Ruhe brachte, wird gewiss das Licht Gottes widerspiegeln. Wir müssen Verehrer des Lebenslichts sein, ganz gleich, welcher Religionsgemeinschaft wir Treue schulden. Eine jede spricht von dieser Wahrheit.

Guru Gobind Singh sagt uns:

In Wem das Licht Gottes in Seiner Fülle erstrahlt, Der allein ist ein Khalsa (rein im Herzen). Der Khalsa ist meine eigene Form, und ich wohne in Ihm. Der Khalsa ist der Wahre, Allmächtige Meister.

Wenn solche Großen Seelen kommen, besteht ihre Lebensmission darin, die ganze Menschheit in einer großen Familie Gottes zu vereinen. Wer alle Wesen von der Ebene der Seele aus betrachtet, ist in der Tat ein Großer Meister, denn Gott wirkt durch Ihn.

Was gibt Er letztlich? Er gibt etwas, das die Sinne nicht erfassen können. Wir müssen einen solchen Guru finden, Der dazu in der Lage ist.

Diese Suche ist für uns alle, ungeachtet des Geschlechts, von höchster Wichtigkeit. Die physische Verbindung zwischen Mann und Frau endet mit der Heiligen Ehe. Als Nächstes folgt die geistige Verbindung: die Ehe der Seele – ob männlich oder weiblich – mit der Überseele. Die Schriften erzählen uns, dass Parvati, die Gemahlin Shivas, Narada als ihren Guru annahm. Sita, die Gattin Ramas, wählte Anasuiya zu ihrem Guru. Wer meint, es sei für Frauen nicht nötig, einen Guru zu haben, irrt sich. Männer wie Frauen brauchen Ihn zu Befreiung ihrer Seele aus dem Netz des Gemüts und der Materie. Der Geist eines jeden von uns hat das Verlangen nach Freiheit, unabhängig davon, welches physische Gewand er trägt.

Die Ehegemeinschaft gibt uns nur einen Partner an die Seite, der uns auf der Lebensreise in Wohl und Weh beisteht. Diese Stufe, einen Hausstand zu führen (Grihastha Ashrama), ist ein bedeutender Lebensabschnitt und muss darum freudig akzeptiert werden. Die Ehe ist kein Hindernis für die Spiritualität. Vielmehr trägt sie zum Spirituellen Fortschritt bei, wenn sich beide dem Spirituellen Sadhan (Praxis) hingeben. Die Zeugung ist nur ein Aspekt des ehelichen Lebens. In früheren Zeiten begnügten sich die Eheleute mit ein oder zwei Kindern, danach entsagten sie der Welt und zogen sich in die Einsamkeit zur Meditation und Gotterkenntnis zurück. Paulus ermahnte die Ehemänner, ihre Frauen zu lieben, gleichwie Christus geliebt hat die Gemeinde. Es ist gut, verheiratet zu sein, aber wenn man ein oder zwei Kinder hat, sollte man die übrige Lebensspanne dem höchsten Zweck des Lebens – der Gottverwirklichung – weihen. Es ist bedauerlich, dass wir das Eheleben als ein Mittel der Sinnesfreude ansehen. Manche der Früheren Meister hatten einen Hausstand und Kinder.

In der Vergangenheit gab es verschiedene Stufen von Brahmacharya – Zeit der Enthaltsamkeit, die mindestens 25 Jahre dauerte. Heutzutage finden wir kaum jemanden, der vollständige Keuschheit – in Gedanken, Worten und Taten – auch nur für ein Jahr beachtet. Wie können wir bei diesem traurigen Stand der Dinge ein wirklich Spirituelles Leben anstreben?

Die eine große Lektion, die wir aus dem Leben Hazurs lernen, ist die Seiner Enthaltsamkeit. Als Er heiratete, war Er noch nicht 25 Jahre alt. Seine Frau starb jedoch, bevor die Ehe vollzogen war. Nach dem 25. Lebensjahr heiratete Er ein zweites Mal, was Beachtung vollkommenen Brahmacharyas für all diese Jahre bedeutete. Seine Frau lebte nur zeitweilig mit Ihm zusammen, was insgesamt kaum sechs Monate ausmachte. Überdies hatte Er alle Göttlichen Tugenden in Sich. Gott ist unsterblich und so auch unsere Seele. Er ist alle Wahrheit, alle Weisheit und alle Glückseligkeit, und unser Selbst ist ebenfalls mit diesen Eigenschaften ausgestattet. Aber das Selbst in uns, von Gemüt und Materie umgeben, hat seine wirkliche, ursprüngliche Natur vergessen und sich mit dem Körper und dem körperlichen Beiwerk so sehr identifiziert, dass wir nichts außer dieser physischen Welt sehen können. Wenn immer Große Seelen kommen, berichten Sie uns vom rechten Pfad, geben uns rechtes Verstehen und genaue Führung.

Wo liegt nun der Pfad heimwärts? Es gibt so viele Yoga-Systeme; einige haben die physische Entwicklung zum Ziel, andere bieten Mittel und Wege, um die Lebensspanne zu verlängern. Es gibt den Bhakti-Yoga, der uns lehrt, wie man Liebe und Hingabe entwickelt. Solange der Mensch beständig nach Spiritueller Erleuchtung sucht, sinkt er nicht zu den niedrigeren Stufen der Schöpfung ab. Paramhansa Ramakrishna verehrte Gott als göttliche Mutter, und er sah sie in allem Geschaffenen. So blieb er in einem Zustand der Dualität und konnte nicht darüber hinausgelangen. Als er zu Guru Totapuri ging, gab ihm dieser das Geheimnis des Brennpunktes hinter und zwischen den Augen, stieß ihn mit einem Stück Glas fest gegen die Stirn und wies ihn an, an dieser Stelle zu meditieren. Dadurch wurde es ihm möglich, das Körperbewusstsein zu überschreiten und von der Dualität zur Einheit zu gelangen.

Dann gibt es den Pfad des Gyan-Yoga, des logischen Denkens und Schlussfolgerns, der nur für solche geeignet ist, denen große intellektuelle Kräfte eigen sind. Er kann nicht von jedem praktiziert werden. Wie können die jungen, alten und geistig schwachen Menschen daraus Nutzen ziehen?

Der große Weise Patanjali hat Yoga als yogish chittavriti nirodha bezeichnet, was bedeutet, die Vibrationen des Gemüts zur Ruhe zu bringen. In Wirklichkeit ist auch dies nur eine Vorstufe, die den Weg zur Gottverwirklichung bahnt. Der Weise Yagyavalkya nannte den Yoga: yogish atma Paramatma sanyog (die Vereinigung der Seele mit der Überseele). Aber es gibt noch etwas Weiteres, nämlich Selbstverwirklichung oder ständiges Gewahrsein des Selbst, das man erreicht, wenn man sich über das Körperbewusstsein erhebt, allmählich die physische, astrale und kausale Hülle ablegt und Kosmisches und Überkosmisches Bewusstsein entwickelt. Zuletzt ist man eine Welle vom Meer aller Bewusstheit. Wie kann dies verwirklicht werden?

Guru Nanak sagt:

Ohne Selbstanalyse vergeht der Giftschleier der Täuschung nicht.

Solange man sich nicht über das Körperbewusstsein erhebt, kann man nicht einmal eine Ahnung vom Inneren Selbst haben. Ihr müsst euch von den verschiedenen physischen, astralen und kausalen Umhüllungen, die alle der Täuschung unterworfen sind, befreien. Selbst der große Shankara wies auf etwas hin, das weit darüber und jenseits davon liegt, wenn er sagte:

O Herr, ich weiß, dass es keinerlei Unterschied zwischen dir und mir gibt. Ich bin Dein. Doch Du bist nicht mein; denn der Fluss hat seine Wellen, aber die Wellen haben nicht den Fluss.

Zum einen gibt es Selbstbewusstsein, zum anderen Kosmisches Bewusstsein, und dieses wird noch vom Zustand des Überkosmischen Bewusstseins übertroffen. Die Heiligen haben immer auf diesen Zustand des Überkosmischen Bewusstseins Bezug genommen. Alle Großen Meister taten das Gleiche, und Sie sind für Ihre Universalität bekannt. Hazur sagte uns immer, dass Er für alle da sei und alle annehme, und dass es oberste Pflicht eines Wahren Meisters sei, die Kinder Gottes zu vereinen.

Alle Menschen, alle Religionen, alle Nationen und Länder sind Sein, trotz der scheinbaren Unterschiede infolge der geographischen und klimatischen Bedingungen; denn sie leben auf der gleichen Erde, unter dem gleichen blauen Himmelszelt, und derselbe Lebensimpuls ist in ihnen. Die Heiligen geben allen ausnahmslos die gleiche Innere Verbindung mit dem überfließenden Meer Göttlicher Trunkenheit, das in jeder Seele verborgen liegt und seit langem durch die schwere Last des Alltagslebens vergessen wurde. Der Meister hilft uns, Zugang zum Göttlichen Nektar zu gewinnen, indem Er uns ein wenig über das Körperbewusstsein hebt. Ein Großer Meister hat Seine Seelenströme ganz unter Kontrolle, während unsere über die Sinnesorgane nach außen fließen. Die Sonnenstrahlen brennen gewöhnlich nicht, doch wenn man sie durch eine Konvexlinse leitet, werden sie gesammelt und verbrennen alles auf der anderen Seite der Linse. Es ist unsere eigene Aufmerksamkeit, die Gemüt und Verstand Leben gibt. Wenn sie, anstatt durch die Sinne nach außen zu gehen, am Zentrum der Seele konzentriert würde, könnte man sich ihre Leistungsfähigkeit gut vorstellen. Es ist eine Sache der tatsächlichen Erfahrung, nicht nur theoretischen Wissens. Der Lebende Meister ist somit ein großes Meer Göttlicher Wonne und Harmonie:

Ein Gottmensch ist immer in einem Zustand Göttlicher Trunkenheit.

Jene, die wirklich Menschen Gottes werden, benötigen keine äußeren Hilfen, um sich in sich selbst zu verlieren. Aus diesem Grund erklärte Mira Bai, dass sie sich ohne jeden Wein in einem Zustand ständiger Berauschung befinde.

Christus sagt uns:

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.

Guru Ram Das sagt uns:

Das Gemüt ist völlig in die Musik der Seele vertieft.

Der Lebende Meister ist wie ein blühender Baum voll duftender Blumen und süßer Früchte. Wahrhaft gesegnet ist, wer einem solchen Meister begegnet. Bedenkt bitte, dass die Augen die Fenster der Seele sind. Die Kraft, die ein Heiliger in Sich birgt, wird durch die Augen übermittelt. Seine Seele ist mit der Gottheit aufgeladen. Diese Verwirklichung kann man durch Ihn erhalten.

Jeder Meister hatte Seinen eigenen Bola (eine vom Ihm gewählte Form des Gottgedenkens); und welcher Bola es auch immer sei, er ist mit der ganzen magnetischen Kraft des Heiligen geladen. Guru Nanak rief sehr oft Sat Kartar aus, was bedeutet, dass der Schöpfer alles durchdringt. Ebenso ging Chaitanya Mahaprabhu umher mit den Worten: Hari Bol (nehmt den Namen des Herrn).

Einmal kam er zufällig an einem Weiher vorbei, wo Waschmänner bei der Arbeit waren. Er forderte einen von ihnen auf, Hari Bol zu sagen, doch dieser beachtete ihn nicht, weil er annahm, er sei ein Bettler. Als aber Chaitanya den Waschmann nachdrücklich dazu anhielt, konnte dieser nicht anders, als die Worte Hari Bol zu wiederholen, und bei dieser Wiederholung begann er in Ekstase zu tanzen. Unversehens wurden andere Waschmänner aus der Nähe vom Rhythmus der geladenen Worte angesteckt, und bald hallte der ganze Platz in rhythmischem Einklang vom fröhlichen Gesang des Hari Bol wider.

Mein Hinweis geht dahin, dass die Worte einer Meister-Seele, welcherart sie auch immer sind, wegen der persönlichen Verbindung, die Sie mit der Gottheit im Innern hat, hoch geladen sind und deshalb nicht anders können, als die Hörer tief zu berühren und ihnen beim Spirituellen Vorwärtskommen zu helfen. Die Augen sind die Fenster der Seele, und ein einziger von Liebe erfüllter Blick Seiner Gottberauschten Augen ist genug, den Geist zu unermesslichen Höhen zu erheben.

Shamas-i-Tabrez betet:

O Göttlicher Meister, gib mir nur einen Schluck von dem Heiligen Wein, der meinem gequälten Herzen Frieden bringen kann. O Meister, gib mir das Lebenselixier, welches nicht einmal im Paradies zu haben ist.

Bhai Nand Lal sagt:

Ein einziger Becher vom Wasser des Lebens ist erheiternder als zweitausend Fässer Wein.

Und von Guru Gobind Singh lernen wir:

Es ist keine Sache verstandesmäßiger Erörterungen, sondern eine des eigenen Sehens.

Bhikna erklärt:

Wer weiß, spricht nicht darüber, da es nicht im menschlichen Vorstellungsbereich liegt. Es ist einzig eine Sache des Sehens. Jene, die aussprechen, dass sie wissen, wissen in Wirklichkeit nicht.

Maulana Rumi sagt uns:

Wollte ich etwas von diesem Zustand erzählen, würden sich alle Ungläubigen der Welt augenblicklich in Gottmenschen verwandeln.

Was geben nun die Meister? Es ist etwas äußerst Erhabenes, das sich jeder Beschreibung entzieht. Der große Maulana Rumi fährt dann fort:

Wenn nach meinem Tod aus meinem Körper Dünger gemacht würde und man diesen Dünger auf ein Weizenfeld streute, würden der Koch und der Überbringer des Brotes, das davon gebacken wird, in Ekstase tanzen; und sogar der Ofen würde beginnen, Flammen der Liebe von sich zu geben.

So viel hat uns der Maulana wissen lassen, ohne etwas über den Zustand desjenigen zu sagen, der an der so zubereiteten Speise teilhätte, denn dies ist unbeschreiblich.

Der Pfad der Meister ist ein gerader, der keine körperlichen Yoga-Praktiken in sich schließt. Er gibt eine direkte Verbindung mit der Inneren Lebensschnur. Sie besteht darin, die Seelenströme an die Gotteskraft anzuschließen, in der wir tatsächlich leben, uns bewegen und wahrlich unser Sein haben. Es ist eine Sache direkter Innerer Wahrnehmung, völlig unabhängig von allen Arten des Denkens, Fühlens, Empfindens und gefolgerten Wissens, die alle dem Irrtum unterworfen sind. Wirkliches Sehen ist Glauben, der keinen Raum für Zweifel lässt.

Guru Amar Das kam im ziemlich vorgerückten Alter von siebzig Jahren zu diesem reichen Erbe, und als Er Gott erfuhr, sagte Er:

Wenn man Glück hat, kann man mit einem Meister der Wahrheit, einem Satguru, in Berührung kommen und von Ihm die Verbindung mit dem Heiligen Wort oder den Kontakt mit dem Inneren Tonprinzip, dem Licht des Lebens, erhalten.

Während sich philosophische Abhandlungen mit theoretischen Aspekten der Religionen befassen, bringt einen die Mystik von Angesicht zu Angesicht mit der Kraft Gottes.

Selbst kleine Kinder können auf das Licht Gottes abgestimmt werden. Nichts wird als selbstverständlich vorausgesetzt, und kein Scheinglaube ist erforderlich. Es ist einfach ein direkter und bewusster Kontakt mit der zum Ausdruck kommenden Gotteskraft im Innern, den ersten Offenbarungen des Licht- und Tonprinzips. Hazur war ein Adept in der Theorie und Praxis des Surat Shabd Yoga. In der Neuzeit ging diese Wissenschaft von Kabir und den Sikh-Gurus aus und kam im Weiteren zu Tulsi Sahib von Hathras und zu Soami Ji, Baba Jaimal Singh Ji, Hazur Sawan Singh Ji; und dieselbe Kraft wirkt nun durch den Lebenden Meister. Es ist Hazurs Göttliche Gnade, dass jeder ohne Ausnahme mit der Inneren Erfahrung von Licht und Ton gesegnet wird. Es ist tatsächlich ein unschätzbares Geschenk.

Guru Nanak sagte, wenn Er davon sprach:

Nanak ist allezeit in einem Zustand ununterbrochener Trunkenheit.

Ich sprach zu euch über Meditation, und die natürliche Frage, die ihr wohl gerne stellen möchtet, ist, worüber man meditieren sollte. Man kann nicht über etwas meditieren, das man nicht gesehen hat. Mit anderen Worten, wie können wir über den abstrakten und Absoluten Gott meditieren? Kontemplation ist eine gefährliche Sache. Wenn man so begünstigt ist, mit einem Vollendeten Meister in Verbindung zu kommen, mag es gut sein. Doch falls euer Lehrer, was Gott verhüten möge, nicht fähig ist, sein Versprechen einzulösen, und ihr über seine Form meditiert, werdet ihr verloren sein. In den ersten Tagen meiner Schülerschaft fragte ich Hazur einmal, worauf man Seine Aufmerksamkeit nach dem Zurückziehen der Sinnesströme richten solle.

Lächelnd antwortete Er:

Gewöhnlich denken wir dauernd an unsere Kinder, Freunde und anderen weltlichen Besitz. Was könnte es dann schaden, einige Zeit über die Gestalt eines Sadh (Meisters) zu meditieren?

Im Gurbani steht:

Gott Selbst kommt in Gestalt eines Sadh.

Nach einiger Zeit, als ich wieder einmal Hazur über Dhyan (Meditation) befragte, erklärte Er einleuchtend:

Wenn der Meister jemanden initiiert, wird Er in Seiner Strahlenden Form ein ständiger Begleiter des Schülers. Du magst, wenn du zur Meditation sitzt, an Seine Gestalt denken oder auch nicht, aber wenn du Innen fortschreitest, begegnest du Ihm dort sicherlich. Der Guru ist schließlich kein Mensch, für den man Ihn gewöhnlich halten mag, sondern viel mehr, denn in Ihm wirkt die Gotteskraft in Fülle, zum Segen der Menschheit. Er wird die von Ihm erwählten Seelen nicht verlassen noch versäumen, bis Er sie heil zur Wahren Heimat Seines Vaters gebracht hat.

Begünstigt sind jene, die den Vorzug hatten, von Hazur Maharaj Ji die Heilige Verbindung oder den Inneren Kontakt zu bekommen. Die Kontemplation über Seine Heilige Form ist alles, was gebraucht wird.

Doch hier stellt sich ein weiteres großes Hindernis ein. Wir können leicht irgendeine menschliche Gestalt wie die unsere betrachten, aber es ist nicht möglich, sich die Gestalt einer voll entwickelten Seele wie der des Meisters vorzustellen, die mit dem Göttlichen Eins ist. Wir mögen versuchen, uns Seine Form innerlich vor Augen zu führen, indem wir an Seinen schneeweißen, wallenden Bart, Sein strahlendes Angesicht, Seinen Turban, Seine hohe stattliche Erscheinung, Seine majestätische Haltung oder irgendetwas anderes denken, was mit Ihm zusammenhängt; es wird jedoch unser eigenes Machwerk sein, nicht die Wahre Form, und ist darum von keinem großen Nutzen. Deshalb empfehle ich niemandem, über irgendeine Gestalt zu meditieren, auch nicht über die des Meisters, sondern geradeaus in den Augenbrennpunkt zu schauen, ganz aufmerksam das zu sehen, was immer ins Blickfeld kommt – Licht oder Dunkelheit – , und geistig die Geladenen Namen sehr, sehr langsam zu wiederholen, es mag in Abständen sein, so dass der Innere Blick nicht gestört wird. Wenn der liebevolle Blick stetig an Stärke zunimmt, wird die Göttliche Gestalt des Meisters (der strahlende Pol, durch den Gott wirkt) von selbst Innen erscheinen und zu bleiben beginnen, zuerst kurz und dann, mit der Entwicklung der Inneren Wahrnehmungskraft, für eine längere Weile.

Bei der Initiation hier in Indien ist es im Allgemeinen so, dass ungefähr 25 bis 30 Prozent der Initiierten die Strahlende Form des Meisters und die von Hazur Maharaj Innen sehen, auch solche, die Ihm niemals zuvor begegnet waren. Das Innere Erscheinen des Meisters möge man deshalb Ihm überlassen. Es ist Seine Sache. Er ist Gott im Menschen und kennt am besten die Ebene, von der aus Er zu wirken hat und wie. Er kann allein kommen oder zusammen mit Seinem Meister oder irgendeiner anderen gütigen Seele, denn Sie alle sind Kinder des Lichts Gottes.

Guru Arjan sagt:

Der Guru Dev (die Strahlende Form des Meisters) hat meine Augen (das Innere Auge) geöffnet, damit ich Sein Licht sehen kann. Ich bin nun nicht länger der Täuschung unterworfen, und all mein Mühen hat ein Ende.

Mit dem Erscheinen der Strahlenden Form des Meisters ist die Hälfte von Bhakti (Hingabe) getan. Wir müssen darum unaufhörlich zu Gott beten, uns zum Göttlichen Pol oder dem lebenden Schalter zu bringen, wo Seine Kraft völlig offenbart ist. Das unwandelbare Gesetz von Bedarf und Versorgung wirkt gleichermaßen auf allen Ebenen. Es ist immer Nahrung für die Hungrigen und Wasser für die Durstigen da. Es gibt Beispiele liebevoll ergebener Seelen, die lange bevor sie tatsächlich mit Ihm auf der physischen Ebene in Verbindung kamen, Innere Erfahrung von der Gestalt des Meisters hatten. In Pakistan sind noch viele Menschen, die gewöhnlich die Strahlende Form von Hazur sahen, obwohl sie Ihm niemals vorher begegnet waren. In meinem Fall besuchte mich oft Hazurs Leuchtende Gestalt im Innern, sieben Jahre, ehe ich Ihn schließlich persönlich traf und meine Initiation erhielt.

Ich habe euch dargelegt, dass unsere Gebete aus unserem tiefsten Herzen kommen müssen. Der Gedanke, einen Guru zu haben, gefiel mir ehrlich gesagt nicht, obwohl ich wusste, dass man in der Spiritualität ohne einen Kompetenten Guru nicht vorwärtskommen kann. Ich scheute jedoch die falschen Gurus, von denen die Welt übervoll ist. Aber wie sollte ich einen Wahren Meister finden, wenn es jene in Scharen gab und jeder große Hoffnungen machte und bereit war, einen gegen einen kleinen Betrag zu segnen.

So pflegte ich inständig zu beten:

O Gott, gewähre mir bei meiner Suche Innere Führung.

Meine demütige Bitte wurde erhört; Hazur begann Sich mir zu offenbaren und tat es im Weiteren sieben Jahre lang, bevor ich die eigentliche Initiation erhielt. Ich wusste damals nicht, wer Er war, und glaubte immer, Er sei Guru Nanak. Ich verfasste auch einige Verse zu Seinem Lobpreis.

Ganz besonders liebte ich Flüsse. Wo ich auch immer hinkam, suchte ich einen nahe gelegenen Fluss, um dort einen einsamen Platz für meine Meditation zu finden. Als ich nach Labore ging, war es der Ravi-Fluss; dasselbe war in Jehlum der Fall. Ich saß stundenlang in Gedanken vertieft am Ufer. Bei meinem Aufenthalt in Lahore kam mir die Idee, zum Beas-Fluss zu gehen. So führte mich die Vorliebe für das fließende Wasser nach Beas. Es war ein schöner Sonntagmorgen, als ich einen Zug dorthin nahm. Beim Bahnhofsvorsteher in Beas erkundigte ich mich nach der Lage des Flusses. Zu meiner Verwunderung fragte er mich, ob ich gekommen sei, den Weisen von Beas zu besuchen. Überrascht fragte ich, ob es denn hier einen Weisen gäbe. Er erzählte mir sodann von Hazur. Damit war der Besuch von Beas reichlich belohnt. Es gab mir Gelegenheit, den Beas-Fluss zu sehen und meinem künftigen Meister zu begegnen.

Als ich die Dera, Ansiedlung, erreichte, kannte mein Erstaunen keine Grenzen, in Hazur das Abbild der Strahlenden Gestalt zu erkennen, Die mich all die Jahre in meinen Meditationen besucht hatte. Ich erkundigte mich eindringlich, aus welchem Grund Er unser Zusammentreffen so lange Zeit hinausgezögert habe. Mit einem gütigen Lächeln antwortete Er, dass dies der günstigste Augenblick dafür sei.

Ein Kompetenter Meister offenbart Sich selbst vor der Initiation. Es besteht kaum eine Notwendigkeit, irgendwelche Vorstellungen heraufzubeschwören, während man den Spirituellen Übungen nachgeht. Zur Zeit der Initiation prägt der Meister Sein Bild ein, und Seine Strahlende Form erscheint von selbst, wenn wir völlig in den Augenbrennpunkt hineingelangen. Das Geheimnis des Erfolgs liegt darin, sich ständig im Brennpunkt zu sammeln, und die Wahre Gestalt des Meisters erscheint, ohne dass man darum bittet. Dies ist ein vergleichsweise einfacher Weg und der natürlichste für die Gottverwirklichung. Gurubhakti ist der sicherste Rückweg heim zu Gott, aber er ist gleichzeitig sehr schlüpfrig.

Als Maulana Rumis Ende nahte, sagte Er:

Wenig wisst ihr von dem großen König in mir; seht den strahlenden Glanz in diesem Haus aus Fleisch und Gebein.

Wenn sich ein Schüler zu dieser Ebene erhebt und ein Mensch des Guru wird, ist er wirklich gesegnet. Ich habe euch nun zwei Dinge genannt, die der Guru tut: Erstens lehrt Er, dass alle Kinder Gottes zusammensitzen sollten, weil dies der einzige Ausweg für das ganze Menschengeschlecht ist, den Prüfungen und Drangsalen der Welt zu entkommen. Zweitens erhalten wir von Ihm solch Göttlichen Reichtum, wie es ihn nirgendwo anders gibt. Es ist darum von höchster Wichtigkeit, dass man sich, während man auf die physische Gestalt des Meisters schaut, gleichermaßen der von ihr ausgehenden Spirituellen Strahlung bewusst ist.

Maulana Rumi sagt:

O Shamas-i-Tabrez, wenn ich einen anderen als Gott im Spiegel deines Angesichts sähe, wäre ich schlimmer als ein Ungläubiger.

Einem Wahren Meister zu begegnen heißt, Gott näher zu kommen, wohingegen Ihm fern zu sein bedeutet, Gott fern zu sein. Wenn immer die Meister in die Welt kommen, tun Sie es, um uns mit dem Nektar des Lebens zu versorgen.

Man sagt:

Die Schriften sind dem Guru nützlich, um die Massen zu lehren. Ohne einen Lebenden Meister können wir nicht den eigentlichen Sinn der Heiligen Bücher verstehen.

Es ist Gott allein, Der uns zu Ihm führen kann. Der Meister ist der Wahre Gottliebende, dazu berufen, die Geschichte Seines Geliebten zu erzählen.

Bhai Nand Lal sagt:

Finde einen Vollendeten Meister und folge Seinen Instruktionen ganz genau, dann wirst du, selbst wenn du den weltlichen Pflichten nachgehst, erlöst werden. Gott ist von Ewigkeit an bei dir, du brauchst Ihm nur dein Gesicht zuwenden.

Für Guru Arjan war Ram Das (sein Guru) nicht bloß ein Mensch, sondern eine Verkörperung von Gott Selbst, und Gott wohnte wahrlich in der Gestalt von Ram Das.

Ein Schüler, der nicht die Gotteskraft in Seinem Meister sieht, ist noch kein Wahrer Schüler. Er befindet sich noch in der Probezeit und bleibt darin, bis er die Glorie Gottes in Ihm schaut. Dies geschieht in Wirklichkeit erst dann, wenn der Meister seine Strahlende Gestalt im Schüler offenbart. Es ist die Strahlend-Leuchtende Form, Welche die Seele auf der Spirituellen Heimreise von Ebene zu Ebene leitet. Wenn diese Lichtvolle Gestalt sichtbar wird, kann man mit Ihr sprechen, und dadurch lösen sich von selbst viele Probleme. Der Guru, Der als menschlicher Führer auf der physischen Ebene wirkt, ist, sobald Er Sich in Seinem astralen Glanz enthüllt, als Guru Dev bekannt; und Dieselbe Kraft wird Satguru (personifizierte Wahrheit oder Meister der Wahrheit) genannt, wenn Sie die Seele zur höchsten Region ungetrübter Glückseligkeit und Harmonie geleitet. Jene, die Gurubhaktas sind, sehen im Lebenden Meister etwas Erhabenes.

Ein Sikh (Schüler) lebt wahrhaftig in der liebevollen Erinnerung an den Guru. Wie die Existenz eines Säuglings von der Milch seiner Mutter abhängt, so der Schüler vom Wasser des Lebens oder dem Brot des Lebens, mit dem ihn der Meister ständig nährt. Er liebt den Schüler mit jedem Atemzug seines Lebens und sorgt unermüdlich auf verschiedene Weise für sein Wohlergehen, wovon das arme Kind nichts weiß. Wie zärtlich behütet die Mutter ihr Kind, um es ihm bequem zu machen, indem sie selbst allerlei Entbehrungen auf sich nimmt. Ein Meister tut noch weit mehr. Es ist bedauerlich, dass wir die Größe des Gurus nicht erkennen. Wir wissen nur so viel, als Er uns in Seiner Gnade offenbart.

Wenn eine Mutter ihr Kind fragen würde, ob es sie kennt, würde es ja sagen, aber wie kann es das? Desgleichen können wir, Seine Schüler, die Größe des Gurus unmöglich ergründen.

Warum aber nun diese ganze Verehrung? Was geben uns die Meister, dass Sie eine solche Hochschätzung verdienen? Sie geben uns Ihren eigenen Lebensimpuls und übertragen uns die Göttliche Trunkenheit, von der wir schon so viel aus den heiligen Schriften wissen. Das alles geschieht durch Ihre faszinierenden Augen, aus welchen uns stark geladene Spirituelle Ströme zufließen. Leben kommt von Leben, wie Licht von Licht kommt. Ein wirklich lebendiger Brunnen des Lebens kann uns helfen, den Lebensquell zu finden, niemand sonst vermag es. Dies ist das unwandelbare Gesetz der Natur, das keine Ausnahme kennt, welcherart auch immer. Unser Hazur war ein grenzenloses Meer des lebensspendenden Wassers.

Im Gurbani finden wir:

Die Lehren der Großen Meister sind für alle gleich. Höre auf das klare Zeugnis der Heiligen, denn Sie sprechen von dem, was sie tatsächlich mit Ihren Inneren Augen sehen.

Das Zeugnis der Heiligen ist folglich genau und unvermittelt; es beruht nicht auf Hörensagen oder dem Einfluss biblischer Texte. In kurzen und bündigen Worten berichten Sie uns von Ihren Inneren Erfahrungen mit dem eigenen Selbst und mit Gott. Da Sie eine direkte Innere Verbindung mit der Gotteskraft haben, ist es Ihnen möglich, eine genaue Erläuterung der verschiedenen Schriften zu geben, die scheinbaren Unterschiede zu beseitigen und uns ein vollständiges Bild von der Wirklichkeit aufzuzeigen, wie sie Weise und Seher aller Zeiten erlebt haben.

Es heißt:

Jene, Die Gott von Angesicht zu Angesicht sehen, werden alle dasselbe kundtun.

Die Unterschiede ergeben sich nur aus der jeweiligen Art der Annäherung der zu einer bestimmten Zeit gebrauchten Sprache, der gerade üblichen Ausdrucksweise und dem intellektuellen Entwicklungsstand der Epoche. Aber diese Abweichungen berühren keine wesentlichen Dinge, sondern nur unwesentliche Einzelheiten.

'Zusammenzusitzen' ist eine Hilfe gegen alles Übel der Menschheit. Die Meister geben das kostbare Geschenk der reinen Spiritualität, die nicht gelehrt, jedoch wie eine Infektion durch die radioaktiven Strahlen, die von Ihnen ausgehen, aufgefangen werden kann.

Ich sage euch, dass die Spiritualität ebenfalls eine Art Wissenschaft und von anderen Wissenschaften nicht verschieden ist. Sie ist eine Wissenschaft metaphysischer Erfahrungen, deren Ergebnisse genau und exakt nachzuweisen sind. Das Verdienst, sie als reguläre Wissenschaft bekannt zu machen und das schwer verständliche und tiefgründige Thema, welches die Menschheit seit jeher verwirrt hat, wissenschaftlich anzugehen, gebührt Hazur. Er war es, Der aufgrund der veränderten Wesensart des Menschen dieser wissenschaftlichen Ära erklärte, dass die Spiritualität nur dann den größten Anklang finden könne, wenn man sie in Übereinstimmung mit dem Geist der heutigen Zeit darlege. Sie ist ein uraltes Forschungsgebiet, das älteste seit Menschengedenken. Und Hazur hat es zu unserem Vorteil als Wissenschaft der Seele neu erschlossen. Spirituelles Erwachen wird von gar manchen gegeben, doch die Göttliche Offenbarung nur von wenigen gewährt. Durch Seine Gunst erhalten so viele die Innere Erfahrung des Heiligen Licht- und Tonprinzips, die natürlich durch Übung mit liebevoller Konzentration weiterentwickelt werden kann.

Lasst uns danach streben, würdige Kinder unseres Vaters zu sein. Sucht die Tatsachen des Göttlichen Lebens zu verstehen. Hazur ist nicht von uns gegangen. Seine Göttliche Kraft ist trotz des anscheinenden Wechsels der äußeren Hülle immer bei uns; auch in der jetzigen Zeit wirkt dieselbe Göttliche Gnade in Fülle.