Gesegnete lebende Erinnerungen

von Arran B. Stephens

Am frühen Morgen des 2. April 1967 strömten Tausende von eifrigen Ergebenen und Wahrheitssuchern in den heiligen Bezirk des Sawan Ashram in Delhi, um viele gesegnete lebende Erinnerungen an den letzten Param Sant Hazur Sawan Singh Ji Maharaj (1858-1948) zu feiern und dieselbe eine Meisterkraft, Die durch Seinen Spirituellen Sohn Param Sant Kirpal Singh Ji wirkt, in sich aufzunehmen.

Spirituelle Aspiranten aus allen Teilen Indiens kamen, um diese Heilige Gelegenheit wahrzunehmen. Kein Opfer wurde gescheut, um wieder mit dem geliebten Meister zusammen zu sein. Die Versammlung schwoll schnell auf Zehntausende an, jeden Winkel des schönen Ashram-Geländes füllend. Sie sangen Gedichte höchster Liebe, Bhajans genannt, die ihren ‚Sacha Padshah’ (Wahrer König) anflehten, herauszukommen und ihnen den belebenden Blick Seiner Gnade zu schenken. Diese inspirierenden Hymnen von verschiedenen Meistern höchsten mystischen Ranges verfasst, von überfließenden Herzen gesungen, schwangen sich spontan wie Wogen Göttlich geladener Elektrizität durch die Menge, alle Kasten und Glaubensbekenntnisse, reich und arm, hoch und niedrig, zu einer Essenz Universaler Liebe verschmelzend. Die Atmosphäre war so hoch geladen, dass man sich in eine andere und neue Welt versetzt fühlen konnte, weit ab von dem tollen Jagen und dem Chaos der materialistischen Welt.

In makelloses Weiß gekleidet trat der Satguru um 7.30 Uhr aus dem Bungalow und ging durch die wartende Menge, grüßend, mit gefalteten Händen Seinen Segen gebend. Die Stufen aufsteigend setzte Er Sich mit gekreuzten Beinen auf die erhöhte Plattform und sah mit großem Mitleid minutenlang über das Meer der zu Ihm aufgerichteten Gesichter. Die Gegenwart des Großen Meisters vor Seinen Kindern rief ein hilfloses Seufzen hervor, als ob die riesengroße Versammlung von einem Atem getragen würde. Er begann sehr ruhig und mit liebevoller Eindringlichkeit von der Wichtigkeit des kostbaren menschlichen Lebens zu sprechen, das wir nicht in unnützen äußeren Beschäftigungen verschwenden, sondern unsere Aktivität und Energie auf unsere Selbst- und Gottverwirklichung richten sollen, zu welchem Zweck uns diese menschliche Geburt gewährt wurde. Des Gurudevs spirituell inspirierende Worte, die endlose Ausblicke auf die uralte Liebe und Weisheit enthüllten, flossen aus Seinem Munde wie ein sprudelnder Bach, der die durstigen Herzen seiner Kinder tränkte. Für diejenigen, die eine praktische Erfahrung des Lichtes Gottes suchten und solche, die sich sehnten, dem Inneren Meister in der Strahlenden Form zu begegnen, gab der Geliebte Seine Segnungen und wies den Sangat (Versammlung) an, in Meditation zu sitzen. Nach einer Stunde, in Stille und Schweigen verbracht, rief der Herr der Versammlung alle auf, die Augen zu öffnen und fragte, wie viele die Innere Strahlende Form des Meisters erlebt hatten. Über 200 Männer und Frauen erhoben bescheiden die Hand als Bestätigung dieser sublimen Erfahrung. Für viele war es das erste Mal, dass sich diese Himmlische Vision offenbarte. Viele von ihnen hatten nicht nur den ‚Guru Swaroop’ (Meisters Strahlende Form) gesehen, sondern ebenso die Seines Meisters. Einige waren durch die überfließende Gnade und Gotteskraft, Die durch den Lebenden Meister Sant Kirpal Singh wirkt, sogar zu den Füßen Baba Jaimal Singh Ji, Soami Ji und anderer früherer Großer Heiliger gebracht worden.

Als der Meister fragte, wie viele der versammelten Tausende das im Innern des menschlichen Tempels strahlende Licht Gottes gesehen hatten, erhoben 70% die Hand, und ihre strahlenden Gesichter bewiesen augenfällig ihren Inneren Gemüts- und Seelenzustand. Wie glücklich sind die wenigen Erwählten, die zu den Lotosfüßen des Lebenden Meisters geführt werden!

Den ganzen Vormittag hindurch kamen viele bedeutende religiöse und Spirituelle Führer zur Rednerbühne, um mit dem Großen Meister auf einer allgemeinen Plattform zu diskutieren. Zahlreiche herzbewegende Begebenheiten aus dem berühmten Leben  Hazur Sawan Singh Ji’s wurden von vielen Seiner prominenten Initiierten erzählt. Welches Glück, dass die Gotteskraft, die Sich durch solch Große Meister wie Christus, Guru Nanak, Soami Ji, Hazur Sawan Singh Ji und andere manifestierte, Sich fort und fort in freiem Überfluss durch den Lebenden Meister ergießt, Der der höchste Ausdruck der Gottheit ist, Die im gegenwärtigen Zeitalter für die Spirituelle und moralische Erhebung der Menschheit existiert. Über 24 Jahre saß der Meister zu den Lotosfüßen  Hazurs und erreichte die Höchste Spirituelle Vollendung, welche offensichtlich für jene ist, die mit Innerer Schau gesegnet sind … und wenn wir blind sind, Er kann uns sehend machen!

Bei öffentlichen Satsangs hat Hazur Sawan Singh Ji oftmals betont, dass Kirpal Singh das Heilige Werk der Naam–Initiation nach Ihm fortführen würde, wodurch die Sucher Spirituelle Ersthand-Erfahrungen über die Wahre Heimat des Vaters erhalten würden. Satguru Kirpal Singh war durch Seine unvergleichliche Liebe, Ergebung und Seinen vollkommenen Spirituellen Hintergrund der eine Göttlich erwählte ‚Nadi–Sohn’ Seines Satguru, das heißt Sohn durch Spirituelle Machtübertragung, im Gegensatz zu ‚Bindi–Sohn’ (‚bindi’ bedeutet wörtlich ein Samentropfen oder Sohn durch körperliche Empfängnis). Viele, die nirgendwo vorwärts kamen, haben durch die Begegnung mit Sant Kirpal Singh Ji das Körperbewusstsein überstiegen und erhielten zu ihrer großen Freude und Dankbarkeit einleitende mystische Ersthand-Erfahrungen des Inneren Lichtes und Tones. Für aufrichtige und ernste Sucher hat Gott Wege für eine Begegnung mit einem Wahren Meister, Der die Kompetenz hat, einen auf den Inneren Pfad zu stellen, bis die Seele schließlich zur unwiderruflichen Verschmelzung mit der Absoluten Gottheit geführt wird.

Diese Menschen, vom einfachen schwer arbeitenden Bauern, bis zur großen Masse der gebildeten Oberschicht, haben eine große Liebe für den Meister. Einer nach dem anderen kommt vor, um von Göttlichem Eifer und Inspiration erfüllt, den Meister bis in den Himmel zu loben, nein, bis in jene Himmel, die von Lobpreisungen widerhallen! Diese Männer und Frauen sprachen von ihren eigenen, durch Seine Gnade gewonnenen Erfahrungen, und Er, als ein so großmütiger Meister enthüllte Sich vielen … . Vielleicht wurde ähnliche Gnade niemals vorher so verschwenderisch ausgeteilt in der Geschichte der Meister. Seine Gnade ist in vollem Fluss – an uns ist es, uns Ihm bescheiden zu nähern und Seine Göttliche Hilfe zu erbitten. Der Meister ist wahrhaftig ein Erlöser, ein Christus, ein Messias, ein Satguru. Er hat das Geschenk Seiner Liebe selbst den größten intellektuellen Skeptikern gegeben, wenn sie eine kleine Weile in Seiner Gegenwart verblieben. Sogar falsche und versteckte Sünder wurden durch Seine Gegenwart völlig verwandelt; Er wirkt wie der ‚Stein der Weisen’ aus der Fabel, welcher niedriges Metall in Gold verwandelte.

Er, Der Liebe ist und Personifizierter Gott, erweckt die Liebe Gottes auf verschiedene Weise in allen. Naam oder die Ausdruckskraft Gottes, Licht und Ton der Schöpfung, ist auch ein Strom der Liebe des Allmächtigen, und wenn eine Seele durch die Teilnahme an der Gnade des Lebenden Meisters mit diesem machtvollen Strom verbunden ist, beginnt sie natürlicherweise zur Liebe zu erwachen. Gott, Naam und der Meister – alle sind Eins.

Menschen in aller Welt – solche, die unter einer direkten Führung stehen – erlangen fortschreitende Spirituelle Erfahrungen ebenso wie in Zeiten früherer Meister; aber der Lebende Meister, ein lebendiges Symbol für seine Kinder, lächelt und beugt Sein Göttliches Haupt in Seiner charakteristischen Bescheidenheit und wiederholt:

Einzig durch die Gnade und Güte meines Meisters erhalten die Menschen Trost und Segen aus meiner Gegenwart.

 Er sagt:

Der Kommandeur befiehlt ‚Feuer’ und ich muss feuern.

 All solches Lob von sich weisend spricht der Meister alles Verdienst Seinem Geliebten zu. Er erzählte, wie Sein Meister Ihm eines Tages sagte, dass Er das Spirituelle Werk nach Ihm weiterführen solle, worauf Er (unser Kirpal) antwortete:

Ebenso wie ein Gärtner will ich die Pflanzen gießen, aber es ist Dein Wasser.

In Bestätigung der Einheit der Meister sagte Er:

Die Gurukraft wirkt von einem Menschlichen Pol zu einem anderen, aber die Kraft ist Dieselbe.

Es gibt da keine Frage bezüglich eines Grades des Unterschiedes zwischen Vollendeten Meistern. Von außen betrachtet sind Sie verschieden, aber innerlich sind Sie Eins mit dem Einen. Durch die Vermittlung jedes Meisters tranken die Seelen den Himmlischen Nektar Gottes und für die lebenden Wahrheitssucher ist eine Lebende Meister-Seele notwendig, um in Verbindung mit Gott zu kommen. Man kann Ihn weder allein noch durch unvollkommene Lehrer und Führer erreichen, deren die Welt in dieser Zeit im Überfluss hat. Indessen ist es unmöglich, einen echten Meister zu finden, ohne dass Gott Selbst es will. Durch Seine Barmherzigkeit und Güte sind wir zu Seinen Füßen gebracht.

Selbstverleugnende Bescheidenheit ist das bezeichnende Merkmal eines echten Meisters. Seine liebevollen Worte, Seine leuchtenden Augen, Seine von Güte strahlende Himmlische Schönheit sind voller Spiritualität. Die Großen beziehen Sich selten direkt auf Sich Selbst, obwohl Sie Eins mit Gott sind; aber immer geben Sie die Ehre, die die Welt auf Sie häuft, Ihrem eigenen Meister.

Im Satsang traten viele prominente Persönlichkeiten vor, die von  Hazur Sawan Singh Ji initiiert worden waren und sprachen öffentlich von dem wunderbaren Erscheinen beider Meister in ihren Meditationen und wie sie zu weiterer Führung und Hilfe zum Lebenden Meister geleitet wurden.

Wundervolle Geschichten wurden von den unzähligen Beweisen Göttlichen Schutzes erzählt, die der Meister in Zeiten großer Gefahr den Schülern erweist. Da war ein Schüler von  Hazur Sawan Singh, der ungläubig war und an dem gegenwärtigen Meister zweifelte. Während der letzten Kämpfe zwischen Indien und Pakistan wurde eines Nachts dieses Mannes Dorf durch Feinde besetzt, die blindlings die Häuser plünderten und in Brand steckten. Alle seine Habe hinter sich lassend, begann er um sein Leben zu laufen, den Feind auf den Fersen. Er lief und lief, aber zu seinem scheinbaren Unglück stolperte er und fiel in einen Graben. Er dachte, sein Ende sei gekommen. In diesem Augenblick erschienen beide Meister, der gütige Kirpal und der majestätische Sawan und trugen ihn, an beiden Armen fassend, aus dem Gefahrenbereich heraus in Sicherheit, wonach sie verschwanden. Seitdem war dieser Schüler immer voller Dank und Ergebung für den Wahren Sohn Sawans.

Zahllos sind die Fälle wunderbaren Schutzes der Ergebenen durch den Meister. Die Skeptiker und weltlich Gesinnten spotten darüber, aber was man normalerweise als phantastisch und übernatürlich bezeichnet, sind gewöhnliche tägliche Vorkommnisse im Leben jener seltenen Seelen, die Eins mit Gott geworden sind. Niemals stellt der Meister Seine mystischen Kräfte zur Schau, aber Er hält sie bereit, um Seinen lieben Kindern beizustehen und sie zu belehren. So enthüllt der Meister Sich und Seine Göttlichen Eigenschaften in dem Grade, wie der Schüler wächst und Reinheit, Empfänglichkeit und Demut entwickelt.

Einer der vielen bemerkenswerten Sucher war Sri Raghuvacharya, ein alter Ergebener von Rishikesh, in Uttar Pradesh. Dieser Mann erkannte die Innere Größe Sant Kirpal Singhs, als er sich 1946, nach dem physischen Weggang Seines eigenen Satguru  Hazur Sawan Singh Ji, nach Rishikesh zurückzog. Sri Raghuvacharya erzählte, wie er vor einigen Jahren krank wurde und ‚starb’. Als sein Geist sich vom physischen Körper trennte und zu den Inneren Bereichen aufstieg, wurde er zu den Lotosfüßen der Strahlenden Gestalt ‚Sawans’ ünd ‚Kirpals’ gebracht. Der Strahlende Meister wandte Sich zu ihm und befahl ihm, zu der physischen Ebene zurückzukehren und die ihm zugewiesene Aufgabe zu Ende zu führen. Er sah mit 110 Jahren noch rüstig und gesund aus.

Zahlreiche Ergebene und Dichter besangen in ihren Kompositionen den Herrn, einschließlich vieler schöner Hymnen, die der Lebende Meister in den Tagen seiner Schülerschaft geschrieben hat.

Ein weiterer Satsang wurde von 16 Uhr bis 21 Uhr ohne Unterbrechung gehalten. Das Interesse der Ergebenen erlahmte nie, sondern wuchs und wuchs auf den Schwingen der Liebe, durch den Satguru inspiriert. Viele sprachen vor den Satsangs, einschließlich verschiedener Ergebener und Schüler aus der westlichen Hemisphäre, die durch das Universale Licht des Meisters angezogen waren. Der Schreiber dieses Berichtes, der weit her von Kanada zu den Füßen des Meisters kam, sprach kurz über seine Erfahrungen mit dem Lebenden Meister und über Seine Mission, die suchenden Seelen zu ihrem Schöpfer zurückzubringen. Dies ist eine Mission von unbegreiflicher Größe, die den aufrichtigen Sucher mit dem bewussten Kontakt des Lichtes und Tones Gottes erleuchtet, in allen Ländern, wo die Menschen aus dem Materialismus zur unveränderlichen Spirituellen Wahrheit erwachen, die der Satguru Kirpal Singh verkündet, der lebende Nachfolger der Meister-Heiligen aller Zeiten.

Gegen Ende des wundervollen Satsangs wurde ein weißes Laken von der Decke des Baldachins gespannt, das als ausgezeichnete doppelseitige Leinwand diente, um einen der verfügbaren Filme zu zeigen, die von  Hazur Sawan Singh Ji aufgenommen waren, Seufzer der Begeisterung über die Bilder des herrlichen Sawan gingen durch die Menge. Mehrere Tausend von Hazurs Initiierten waren unter den ungefähr zwanzigtausend Satsangis.

Zu später Nacht gab der Meister private Interviews an Aspiranten, ohne Sich einen Augenblick zu schonen. Seine Botschaft ist eine des Trostes und der Hoffnung, und für den endlosen Menschheitsstrom, der an Seine Tür klopft, hat Er ein sicheres Spirituelles Mittel für jede Krankheit und jedes Übel. Die Namen ‚Sawan’ und ‚Kirpal’ waren im Herzen und auf den Lippen eines jeden, als man sich unter den Sternen auf den geweihten Boden zu friedlichem Schlaf niederlegte. Wirklich, der heilige Bhandara (Jahresfeier) erreichte sein natürliches und vollkommenes Ende, als der Mantel des Friedens und Schweigens sich über den Ashram des Meisters breitete.

Am folgenden Morgen wurde die Naam-Initiation an 215 neu ausgelesene und angenommene Aspiranten gegeben, einschließlich einer amerikanischen Dame, die am Tage zuvor ‚zufällig’ durch Delhi kam. Als sie von dem Großen Kirpal Singh hörte, kam sie zu Ihm und wurde durch eine gewaltige Macht ergriffen, die aus Seinen Augen kam. Viele Jahre hatte sie einen Meister gesucht und, wie es so oft geschieht, begegnete sie unerwartet einem Wahren Meister. Sie entschloss sich, ihre Fahrkarte nach Bombay zurückzugeben und eine Weile im Ashram zu bleiben. Nachdem der Meister jene ausgeschieden hatte, die für Naam noch nicht reif waren, begann Er, die Geheimnisse des Jenseits zu erklären, die Mysterien der Inneren Ebenen der Schöpfung, die zu der Wahren Heimat des Vaters führen – der Pfad, den jede Seele beschreiten muss, um schließlich die Verbindung mit dem Höchsten Vater zu erreichen, der einzige Zweck, zu dem wir als Menschen geboren wurden.

Satguru Ji enthüllte die Heiligen Geheimnisse der verschiedenen Lichter und Töne jeder Region, die die Seele bei ihrem Vorwärtsschreiten erfährt, nachdem sie über das Dritte oder Einzelauge das Körperbewusstsein überschritten hat. Er hieß dann alle, sich zur Meditation hinzusetzen und nach einer Stunde erkundigte Er sich nach ihren Inneren Erfahrungen. Durch Seine Gnade hatte jeder Licht und Ton der Schöpfung Innerlich erfahren, als Wort und Naam bekannt. Die amerikanische Dame war sehr beglückt über ihre Erfahrung wie auch viele andere, und manche vergossen Tränen der Dankbarkeit und Begeisterung, dass sie bei ihrer ersten Meditation die Strahlende Gestalt des Meisters Innen bezeugen konnten. Über hundert der neu Initiierten waren beim Wiederholen der Heiligen Namen mit dieser Himmlischen Vision gesegnet, andere sahen das große Licht der Inneren Sonne, des Mondes und der Sterne; einige sahen die gewaltig rot aufsteigende Sonne. Dann wurden die Initiierten angewiesen, eine halbe Stunde auf das Innere Tonprinzip zu hören. Der Große Meister erkundigte sich nach ihren Erfahrungen. Alle hatten – entsprechend ihrem Spirituellen Hintergrund und ihrer Empfänglichkeit – die sublime Musik des Jenseits gehört: Glocken, Gongs, Muschelhörner, Trompeten, Violinen und Flöten – es war ein wundervoller Start zur Reise zurück zu Gott.

Nachdem Maharaji den mystischen Kontakt mit dem Hörbaren Lebensstrom vermittelt hatte, rief Er Seine neu geborenen Kinder von Naam auf und ermahnte sie eindringlich, in ihren Heiligen Meditationen fortzufahren und die Initiationserfahrungen Tag für Tag durch die Praxis zu entwickeln. Er betonte nachdrücklich die Notwendigkeit, Tagebuch zur Selbstkontrolle zu führen, ein ethisches und rechtschaffenes Leben zu leben und den Kontakt mit dem Meister persönlich oder schriftlich aufrechtzuerhalten, wenn man Spirituelle Fortschritte und das Ziel des Lebens erreichen wolle. Er sprach liebevoll eindringlich von der Strahlenden Form des Meisters als einem ‚unbezahlbaren Ratgeber,’ Der die Schritte des Schülerkindes sowohl in der Welt als auch im Jenseits lenkt; Ihm zu begegnen sollte schon während der Lebenszeit erstrebt werden. Wenn der Schüler eines Vollendeten Meisters stirbt und er die Strahlende Gestalt des Meisters in der Lebenszeit noch nicht erreicht hat, wird Sie ihm zur Zeit des Todes erscheinen, um die Seele des Initiierten ins Jenseits zu geleiten, ihm Schutz gegen die Angriffe der Negativen Kraft gewähren. Diese Seele wird dann in eine ihrer Entwicklung entsprechende Region gebracht, wo sie weiter an ihrer letzten Befreiung arbeiten kann, oder, wenn in des Initiierten Bewusstsein noch weltliche Neigungen überwiegen und keine ernsten Anstrengungen im Leben gemacht wurden, wird der Meister sie in die Welt zurückschicken müssen, in eine günstigere und Spirituell entsprechende Atmosphäre, wo sie besser Inneren Fortschritt erreichen und die notwendige Liebe für den Meister entfalten kann. Der ganze Prozess hängt indessen völlig vom Willen und Wohlgefallen des Satgurus ab, da Er, als Bewusster Mitarbeiter des Göttlichen Plans, die Fäden des Schicksals Seiner Kinder in Seiner Allmächtigen Hand hält. Dies schließt jedoch die persönlichen Anstrengungen vonseiten des Schülerkindes keinesfalls aus, da der geliebte Meister uns ständig ermahnt, uns mehr und mehr zu bemühen, Seiner ganzen Gnade würdig zu werden.

Getrennt von dem Initiationsvorgang erhielten 90 Kinder die Erlaubnis, in einem besonderen Raum den Tonstrom zu hören.

Der Gurudev schritt hinüber zu den Kindern und mit einer Hand auf dem Rücken beugte Er Sich vor und tippte den Kindern, einem nach dem anderen, mit dem Finger oder Seiner anderen Hand auf den Kopf und half ihnen aufzustehen. (Einige waren wirklich spirituell berauscht.) Er fragte dann, was sie gesehen und gehört hatten. Über 60 dieser Knaben und Mädchen hatten den Strahlenden Gurudev Innen gesehen und viele auch Hazur Sawan Singh an der Seite des Lebenden Meisters, Den sie weder früher gesehen noch von Ihm gehört hatten. Nur als ihnen ein Foto gezeigt wurde, erkannten sie den gütigen alten Mann mit dem Bart wieder.

Man kann die Größe und Reichweite solcher Handlungen eines Gottmenschen einfach nicht begreifen. Wahrlich, die Meister- oder Gotteskraft, Die durch den Brennpunkt des Lebenden Meisters wirkt, ist die ‚überwachende und führende Schicksalsmacht der noch in den Kinderschuhen steckenden Menschheit. Diese Kinder werden vielleicht erleuchtete Führer von morgen, und in allen Ländern der Welt, wo erleuchtete Initiierte des Meisters wohnen, wird ein mächtiges Licht in die Dunkelheit scheinen durch den Wert ihrer Verbindung mit dem Lebenden Meister. Diese Große Kraft der Wahrheit ist einzig Hoffnung und Trost gegenüber den materialistischen und degenerierenden Einflüssen, die die Welt heute überwuchern. Dieses Licht, welches jeden Menschen erleuchtet, der in diese Welt kommt, ist unglücklicherweise ungesehen, unbemerkt, vergessen und schmählich vernachlässigt; aber ein Gnadenblick einer Meister-Seele kann das Innere Auge der individuellen Seele öffnen, so dass sie die Mysterien von Gottes Licht zu sehen und so die eingeborene Gottheit in all ihrer Glorie zu enthüllen vermag. Dann erscheint die Strahlende Gestalt des Meisters und führt die gesegnete Seele in Erfahrungen und Reiche jenseits aller irdischen Beschreibung, bis sie den Herrn sieht und sich mit Ihm vereinigt. Bevor dieses Licht wirklich in seinem ursprünglichen Glanz (und nicht unter einem Scheffel) aufleuchten kann, zahllose äußere Sonnen und Monde überschreitet, müssen wir, Seine irrenden Kinder, erst lernen, uns über all unsere kleinlichen Laster, wie Hass, Eifersucht und Selbstsucht zu erheben, denn diese strahlen nicht nur sehr übel in unser eigenes Leben zurück, sondern auch auf den Pfad, den wir gehen. Der Meister und der Pfad sind vollkommen in jeder Beziehung, aber wir Menschen, mit einem Fuß im Göttlichen, mit dem anderen in menschlicher Täuschung, beurteilen den Meister von unserem eigenen begrenzten Standpunkt aus. Es liegt sicher nicht am Meister, wenn einige seiner Kinder ungehorsam sind.

Der Pfad der Meister, der die namenlose und formenlose Gottheit, Seine weite Schöpfung, von den physischen Universen zur Astral-, Kausal- und großen Kausalebene bis hinauf zu Sach Khand, der Wahren Heimat des Vaters, Naam, die Gottes-Ausdruckskraft und die individuelle Seele einschließt, ist der Pfad der Liebe. Gott, Der alle Liebe und Wahrheit ist, Absolutes Bewusstsein, entwarf und schuf alle Schöpfung, vom winzigen Tropfen bis zum grenzenlosen Universum, als Strahl Seiner Liebe. Die Naam-Kraft, Die gesehen und ungesehen die Schöpfung erhält und überwacht, ist eine direkte Emanation des Sat Purush und auch Liebe, und wo Sie Sich voll manifestiert, in einem Meister-Satguru, dieser Ort ist auch Liebe, Personifizierte Liebe. Alles, Gott, Schöpfung, Sach Khand, Naam, Seele und Liebe bleiben unerkannt ohne die Gnade eines Gottmenschen.

Liebe und Unterwerfung zu den Füßen des Meisters, Erfüllung Seiner Heiligen Gebote und Vereinigung mit Seinem Heiligen Naam wird uns sicher und schnell durch das betörende Panorama unserer Existenz hindurchführen und die jubelnde Seele in den Schoß der Höchsten Gottheit bringen. Der Satguru ist die Widerspiegelung von Sat Naam oder Gott in dieser Welt und im Jenseits und gewährt als solche jenen Gotterfahrung, die Sich Ihm in Demut und Aufrichtigkeit nähern. Gott ist unerkennbar. Mit des Satgurus Gnade wird Er als lebende Wirklichkeit im Tempel unseres Innersten Wesens erkannt. Und so sind wir erlöst.