Die Wichtigkeit des Satsangs

von Bhadra Sena

Die Wichtigkeit des Satsangs kann nicht nachdrücklich genug betont werden.

Satsang,

sagte Hazur, 

ist ein schützender Zaun für die Schüler, die mit Spirituellen Sadhans oder Praktiken beschäftigt sind und beschützt sie in seiner Herde.

Satsang ist ein Muss in jedermanns Leben. Man kann nicht ohne ihn sein. Seine Notwendigkeit wird auf der einen oder anderen Stufe empfunden, wenn der Mensch älter wird und dem Auf und Ab des Lebens gegenübersteht. Je eher man das versteht, umso besser ist es, nicht nur für einen selbst, sondern auch für alle seiner Umgebung.

Ein Leben ohne Satsang ist ein unechter Flitter, eine falsche Münze, wie glänzend sie auch scheinen mag. Es hat keinen Wert im Reich Gottes.

Die meisten von uns haben jedoch eine sehr begrenzte Ansicht über den Satsang. Wir wissen im allgemeinen nicht, was das Wort Satsang wirklich bedeutet. Wir betrachten jeden Vortrag eines religiösen Lehrers oder Predigers als Satsang. Ein gemeinschaftlicher Kirtan oder das Singen des Namen Gottes und das Singen von Hymnen zu Seinem Ruhme gelten in der allgemeinen Umgangssprache als Satsang. Das Beiwohnen des üblichen Gottesdienstes in einer Kirche, einem Gurudwara, einem Tempel oder in einer Moschee, wird als ausreichend angesehen. Alle diese Praktiken sind zweifellos Schritte in der rechten Richtung, aber sie sind nicht genug. Sie bereiten mehr oder weniger den Boden zum Verständnis der höheren Werte des Lebens; das höchste ist der Satsang oder die Gemeinschaft mit Gott im Innern. Satsang hat in der Terminologie der Meister-Heiligen eine viel tiefere Bedeutung als es gewöhnlich bekannt ist und verstanden wird. ‚Sat‘ bedeutet ‚Wahrheit‘‚ die unveränderliche Dauer in dem ständig wechselnden Panorama des Lebens. In Sat, von Sat und durch Sat existiert das Universum und alles, was in ihm Dasein hat. Seltsam genug, ohne Sat ist Nichts und wo Nichts ist, da ist Sat. Sat ist der Nährboden des Lebens, nein, es ist das Leben selbst, welches das Leben eines jeden, der mit Sat in Einklang steht, erleuchtet. Im Einklang mit Sat sein bedeutet Satsang im wahrsten Sinne des Wortes. Wie kommt man in Verbindung mit Sat, ist die Frage? Das ist nicht allein eine Abstraktion. Wenn es so wäre, dann gäbe es keinen Satsang, weil die Worte ‚Sat‘ und ‚Sang‘ sich widersprechen würden, während alle Schriften die Notwendigkeit des Satsangs nachdrücklich betonen.

‚Sat‘ ist alles durchdringend. In der menschlichen Welt jedoch wirkt  Es durch einen auserwählten Pol zum Zwecke der Erneuerung der Menschheit. Der Mensch muss der Lehrer des Menschen sein in Aparavidya (der Erfahrungswissenschaft) und Paravidya (der Wissenschaft des Jenseits). Einer, in Dem die Gotteskraft in Fülle wirksam ist, kann uns auf dem Gottesweg zu der Kraft und dem Geist Gottes führen.

Wir alle leben, bewegen und haben unser Sein in Ihm und, so seltsam es scheinen mag, wir wissen es nicht und sind uns noch viel weniger dessen bewusst. Ein Gottmensch (Satpurush) kann uns bewusst zur Inneren Wirklichkeit erwecken und wir können, wie Er, jubeln in unserer angeborenen Göttlichkeit, wenn wir für eine zeitlang hören was Er lehrt und den Inneren Sadhan praktizieren, den Er empfiehlt. Der erstere wird der äußere Satsang genannt, während der letztere der Innere Satsang genannt wird, oder die Erfahrung der Gotteskraft in unserem Innern.

Solche Gottmenschen sind sehr selten, aber die Welt ist nicht ohne einen Solchen. Der Gottmensch ist ein Geschenk Gottes, wie Gott das Geschenk des Gottmenschen ist. Und derjenige ist begünstigt, der den Wert des Satsangs erkennt und sich bemüht, ein Satsangi zu sein.