Kirpal Singh

Er kam, um uns zu Satsangis zu machen

Wir haben uns heute zum Gedenken an Hazur Sawan Singh Ji Maharaj versammelt. Es wurde festgestellt, dass wir, immer wenn wir in liebevollem Gedenken an Ihn sitzen, eine kühle Brise bekommen. Und heute haben wir eine wunderbare Brise.

O ihr Lieben, sucht euren Geliebten, denn Sawan ist gekommen. Wenn eure Aufmerksamkeit anderswo ist, solltet ihr immer Tränen der Reue weinen.

Hazur kam und gab uns einen Schimmer des Göttlichen Lichtes. Große Seelen kommen mit einer bestimmten Mission und gehen, nachdem Sie diese erfüllt haben. Einmal in einer Winternacht zwischen neun und zehn Uhr waren Dr. Julian P. Johnson, ein amerikanischer Schüler, und ich bei Hazur. Dr. Johnson fragte Hazur, ob es für einen Sikh (Schüler) ratsam sei, zu seinem Meister zu beten. Hazur sagte, dass das bloße Leben eines Schülers vom Gebet abhängt. Da er schwach und hilflos ist, ist das Gebet die einzige Waffe, die ihm als Rüstung bleibt. Einer, der hilflos ist, sucht immer den Schutz eines mächtigen und kompetenten Menschen.

Worum sollte ein Schüler beten? Der Mensch ist eine dreifältige Wesenheit, die Körper, Gemüt oder Intellekt und Seele umfasst. Wir sind alle Mikrogötter. Die Seele ist von Gottes Wesen. Nur die Seele kann Gott erkennen.

Hazur nahm Seinen irdischen Aufenthalt und zeigte uns das Göttliche Licht, bevor Er uns körperlich verließ. Es sieht aus, als sei Er gegangen, doch Er ist immer mit uns. Die Meisterkraft – ihr mögt sie Gotteskraft oder Christuskraft nennen – stirbt niemals. Sie unterliegt nicht Geburt und Tod. Indem Sie sich in verschiedenen menschlichen Polen manifestiert, führt Sie die Menschheit auf einen rechten Pfad. Durch die Offenbarung solch Großer Seelen entwickeln die Menschen Glauben in Gott.

Hazur war die personifizierte Wahrheit. Er kam, um uns zu Satsangis zu machen, zu solchen, die mit der Wahrheit verbunden sind. Die Seele ist die Wahrheit und das Wesen Gottes. Gott ist unsterblich und so auch unsere Seele. Nur durch die ständige Gemeinschaft der Seele mit dem Gemüt und den Sinnen ist sie schwach geworden, denn man wird in einem großen Ausmaß durch den Umgang, den man pflegt, beeinflusst.

Der Herr ist in uns allen gegenwärtig; kein menschliches Herz ist ohne Ihn. Gesegnet ist der menschliche Pol, wo Er offenbart ist.

Gott ist unsere kontrollierende Kraft. Der physische Körper ist solange von Nutzen, wie die Seele in ihm ist. Die Seele kann nicht entkommen, trotz der neun Öffnungen im menschlichen Körper – Augen, Ohren, Nasenlöcher, Mund und zwei im unteren Teil. Wenn wir ausatmen, bleibt der Atem nicht außen. Eine kontrollierende Kraft stößt ihn in den Körper zurück. Wenn sich diese kontrollierende Kraft zurückzieht, wird der Körper leblos. Sie ist Eine unendliche Kraft und die Seele ist Ihre Essenz. Der, welcher sich selbst verwirklicht hat, in dem er seine Seele aus den Krallen des Gemüts und der Materie befreit hat, wird das Sprachrohr Gottes.

Wer sind wir? – Wir haben Gott in uns. Wir sind alle Mikrogötter. Nur durch das Ausfließen unserer Seele auf die Ebene des Gemüts und der Seele sind wir herabgesunken. Wenn wir den sinnlichen Vergnügungen entsagen und unsere Aufmerksamkeit auf die uns kontrollierende Kraft richten, werden wir bestimmt ihr Sprachrohr. So kam Hazur, um uns zu Satsangis zu machen.

Ihr mögt denken, wenn die letzte Wahrheit in uns allein ist, warum zieht sich die Seele nicht hinauf? Das ist ohne Zweifel eine logische Frage.

Wenn ein Stück Eisen mit Rost oder Staub bedeckt ist, wird es von einem Magneten nicht angezogen. In dem Moment, wo das Stück Eisen gereinigt ist, wird es vom Magneten sofort angezogen. Gleichermaßen haben wir uns durch die schlechte Verbindung mit den sinnlichen Vergnügungen verunreinigt, die unsere Seele die ganze Zeit aufrecht erhält.

Wenn wir fähig sind, die Seele von sinnlichen Vergnügungen zu befreien, können wir das Sprachrohr Gottes werden.

Hazur war personifizierte Wahrheit und Er kam, um uns zu befähigen, die Wahrheit zu erkennen. Gott ist das Höchste und der Herr von allem – dharma (Glauben oder Religion), artha (Wohlstand), kaam (Wunsch) und moksha (Erlösung).

Was immer ihr ernsthaft von Ihm erbittet, wird euch gegeben.

Im heiligen Koran steht:

Gott hat gesagt, worum immer ein Mensch bittet, wird ihm gewährt.

Andere große Seelen haben ebenfalls gesagt:

Der Herr, der Wohltäter, befahl, lasst die Kinder bitten, und es wird gegeben werden. Worum wir immer ernsthaft bitten, erhalten wir.

Aber Hazur kam, uns eine einzigartige Gabe zu verleihen.

Der Guru (Meister) ist der größte Wohltäter.

Er gibt uns das Kapital des inneren spirituellen Kontaktes, das niemand anderer geben kann. So war Hazur ein Satguru, eine Verkörperung der Wahrheit. Diese Meisterkraft führt uns weiterhin.

In den USA hielt ich am Weihnachtstag eine Ansprache darüber, dass „Christus vor Jesus lebte.“

Christus ist die Gotteskraft; die Offenbarung in einem menschlichen Pol ist als Jesus bekannt. Die gleiche Kraft offenbart sich zu verschiedenen Zeiten über verschiedene menschliche Pole – wie Guru Nanak, Baba Jaimal Singh, Hazur Sawan Singh Ji. Die Großen Seelen stehen über dem Zyklus der Seelenwanderung.

Wir alle haben einen Göttlichen Funken. Hazur pflegte zu sagen, dass der Meister nichts von außen hinzugibt. Er zeigt uns den Weg zu unserem letzten Ziel. Aber nicht nur das, Er erklärt uns, wie wir Inneren Kontakt durch Zurückziehen von den intellektuellen und sinnlichen Ebenen bekommen können. Diese größte Gabe kann nur ein Heiliger geben. Nur eine solche Seele ist qualifiziert, ein Heiliger genannt zu werden.

Hazur hatte die Fähigkeit, uns aus dem Netz des Gemütes und der Materie zu befreien und unsere Seele nur durch einen Schimmer Seiner Gnade über das Körperbewusstsein zu erheben.

Soami Ji sagt:

Nur der Allmächtige Meister kann die Seele hinaufziehen.

Jeder kann mit ein wenig Übung eine religiöse Ansprache halten oder esoterische Methoden erklären. Aber eine praktische spirituelle Erfahrung zu vermitteln, ist das Werk eines Kompetenten Meisters.

Hazur offenbarte die Wahrheit in uns. Wer war Er wirklich? Nur ein Gottmensch kann einen Gottmenschen wirklich verstehen. Ob Er wohl die Verkörperung Gottes oder Gott selbst war? Oder ob Er einer von beiden oder beide in Einem war? Dies liegt über unserem Fassungsvermögen.

Wir konnten Ihn nur in dem Ausmaß erkennen, wie Er Sich uns offenbarte. Manchmal offenbarte Er Sich den Menschen auf verschiedene Weise. Einige der Begebenheiten sind gut bekannt. Es ist dabei nichts Ungewöhnliches. Die gleiche Gotteskraft ist noch am Werk. Sie ist sehr stark in uns und beschützt uns.

Als ich noch Student war, sah ich einen Mann, der Kunststücke in Hypnose zeigte. Er hypnotisierte einen kleinen Jungen und forderte die Zuschauer auf in irgendeiner Sprache Fragen zu stellen und der Junge beantwortete sie in der gleichen Sprache.

Shri Har Kishan Ji, der achte Guru der Sikhs, war ungefähr neun Jahre alt, als ihn ein Priester fragte:

Wie kommt es, dass dein Name beides beinhaltet, Hari (Gott) und Kishan (Lord Krishna)? Wenn du wirklich so groß bist wie Hari und Kishan waren, fordere ich dich auf, mit mir im Auslegen der Shashtras (Schriften) in Sanskrit zu konkurrieren.

Guru Hari Kishan Ji rief einen ungebildeten Wasserträger, der zufällig des Weges kam.

Der Guru berührte dessen Schulter mit einem Stock und bat ihn, mit dem gelehrten Priester zu debattieren. Der Wasserträger interpretierte die Sanskrit Shashtras mit solch einem grundlegenden Wissen, dass der Priester verblüfft war und den Guru um Vergebung bat.

Diese Ereignisse erscheinen ungewöhnlich, aber sie sind kein Wunder. Sie sind in Übereinstimmung mit den Gesetzen der Natur, die uns nicht bekannt sind. Sie sind im Leben Großer Seelen nichts Außergewöhnliches.

Shamas-i-Tabrez wollte, dass ein toter Körper im Namen Gottes lebendig werden möge. Es hatte keine Wirkung. Aber als Er den Toten in seinem eigenen Namen bat, aufzustehen, wirkte das sofort und in dem toten Körper begann noch einmal das Leben zu pulsieren.

Maulana Rumi sagt:

Ein Gottmensch hat die Kraft, ein Pfeilgeschoss auf halben Wege selbst vom Himmel zurückzuholen.

Maulana Rumi fragte, indem Er über die Großen Seelen sprach:

Beanspruchen sie, Gott ebenbürtig zu sein?

Er Selbst antwortete:

Nein, sie sind die geliebten Kinder Gottes. Alle Handlungen eines liebevollen Kindes werden vom Vater gewürdigt.

Große Seelen sind fähig, alles zu tun, denn es ist tatsächlich die Gotteskraft, die im Gewand eines Meisters über einen menschlichen Pol wirkt.

Hazur kam hierher, um die Menschheit mit der Wahrheit zu vereinen. Um diese Mission zu erfüllen, gewährte Er uns das Kapital des Inneren Kontaktes. Dieses Kapital muss entwickelt und nach und nach vergrößert werden. Man erreicht das Ziel nicht am allerersten Tag der Initiation. Der Zeitfaktor ist notwendig. Wo die weltlichen Philosophen enden, dort beginnt die Religion.

Nach der Initiation sollte ein spiritueller Aspirant sein Leben gemäß den Instruktionen des Meisters formen. Die Grundsätze, die euch in den Satsangs (den Heiligen Versammlungen) erklärt werden, sollten in die Praxis umgesetzt werden. Einer, der Nicht-Verletzen in Gedanken, Worten und Taten beachtet, ist wirklich ein großer Mensch. Denkt daran, dass Taten mehr sagen als Worte. Wenn ihr es euch zur Gewohnheit macht, die Wahrheit zu sagen, werden es die Leute um euch ebenfalls so halten.

Gedanken sind machtvoller als Worte und selbst stärker als Taten. Wir sind eine bewusste Wesenheit und Gott ist überbewusst. Wir sind das Selbst und Gott ist das Überselbst, ein wahrer Ozean allen Bewusstseins und wir sind nur ein Tropfen davon. Gott ist die Höchste Kraft und imstande Millionen Brahmands (spirituelle Regionen) zu schaffen. Wir sind vom Wesen jener mächtigen Kraft und können nicht einmal eine Stadt schaffen? Sicherlich können wir das. Große Seelen mahnen uns immer, dass wir Mikrogötter sind, aber in völliger Unwissenheit über unser eigenes Selbst.

Einer, dessen praktisches Leben beispielhaft ist, ist mein Wahrer Schüler. Er ist wie mein Meister und ich bin bereit, sein Ergebener zu sein.

Das Verhalten eines disziplinierten Initiierten sollte die Größe seines tugendhaften Meisters widerspiegeln. Während der Moslem-Periode in Indien konnte man sicher sein, dass ein Sikh, wann immer er als Zeuge vor Gericht musste, nicht log.

Gleichermaßen war es, wenn irgendeiner von Hazurs Schülern vor einem Gericht zu erscheinen hatte, so wurde seine Aussage nie angezweifelt, nur weil er ein Schüler Hazurs war.

Eure Handlungen sollten beweisen, dass ihr ein Wahrer Ergebener einer Großen Seele seid. Ein unwürdiger Schüler macht seinem Meister einen schlechten Namen. Zu einer Großen Seele zu gehen und nicht Seinen Lehren zu folgen, bedeutet, Ihn zu erniedrigen.

Christus sagte:

Liebet einander, damit die Menschen erkennen, dass ihr meine Jünger seid und einer Heiligen Gemeinschaft angehört.

Wir sind ohne Zweifel stolz auf die Große Seele, die uns initiierte. Aber ist Sie auch stolz auf uns?

Einer, der nach seines Meisters Anweisungen lebt, ist ein Wahrer Schüler. Große Seelen sagen immer, dass eine Unze Praxis mehr ist als Tonnen von Theorien. Bloßes theoretisches Wissen ohne Praxis ist keinem von Nutzen.

Sheikh Saadi hat gesagt, dass ein gelehrter, aber nicht praktizierender Mensch wie ein mit einer Menge Bücher beladenes Tier ist.

Guru Amar Das wurde einmal über das Schicksal solcher nicht praktizierender Menschen gefragt.

Er antwortete:

Sie seien wie ein Löffel, der im Pudding steckt, aber keinen Geschmack davon hat.

Das ist das Schicksal jener, die sich immer mit intellektuellem Streit beschäftigen. Wir wissen, wie man anderen predigt, aber nicht wie uns selbst. Wir hören den Großen Seelen zu, um meistens zu vergessen, was immer Sie uns sagen oder um Wissen zu erlangen, was uns helfen kann, uns wie ein Heiliger zu gebärden.

Was ist rechtes Zuhören? – Es bedeutet, an den Worten des Vollkommenen Meisters festzuhalten.

Ihr werdet von den fünf Pandava-Prinzen des Mahabharata Epos gehört haben. Sie wurden für ihre erste Erziehung zu Guru Dronacharya geschickt. Die erste Lektion, die sie vom Guru bekamen, war, die Wahrheit zu sprechen. Am nächsten Tag fragte der Guru, ob sie ihre Aufgabe gelernt hätten. Alle außer Yudhishtra bejahten. Yudhishtra war überhaupt nicht aufgetaucht. Der Guru wurde informiert, dass Yudhishtra noch seine Lektion zu lernen hatte. Aus dem gleichen Grunde ging Yudhishtra einige Tage nicht zum Guru. Erst nachdem er die Lektion im wahren Sinn gelernt hatte, ging er zu Dronacharya, dem Guru, und erzählte ihm ehrerbietig, dass er die Lektion gelernt habe. Er erklärte feierlich, dass er sein ganzes Leben lang die Wahrheit sagen würde, und er blieb in seinem ganzen Leben wahrhaftig.

Wenn ihr danach handelt, was euch gesagt wird, genügt ein einziger Satsang für eure Erlösung.

Wir wollen das Ziel erreichen, aber wir wissen nicht, wie den rechten Pfad zu beschreiten. Wir wissen nur, wie zu predigen und nicht, wie zu praktizieren.

Hazur war ein strenger Zuchtmeister. Wir haben vollkommenen Glauben in Seine Kompetenz. Ein einziger Gnadenblick von Ihm war ausreichend, einen zu befreien. Alles was wir jetzt hier haben, ist zweifellos Hazurs unermessliche Gnade.

Er pflegte zu sagen:

Der, welcher während des Lebens gelehrt ist, bleibt es auch. Und der, welcher jetzt ein Analphabet ist, wie könnte er ein Gelehrter werden, wenn er tot ist.

Bharat (Indien) ist nach dem König Bharata bekannt. Er selbst war ein Asket.

Er entsagte allem und lebte in der Abgeschiedenheit, um zu meditieren. Dort zog er ein kleines Reh auf, nachdem dessen Mutter gestorben war. Durch die ständige Gesellschaft entwickelte Bharata eine so herzliche Liebe zu seinem Lieblingstier, dass er die ganze Zeit an es dachte. Eines Tages verschwand das junge Reh.

Bharata konnte die Trennungsschmerzen nicht ertragen und starb kurz danach. Folglich musste er als ein Reh inkarniert werden und ist als Jar Bharata bekannt.

Wie ihr denkt, so werdet ihr.

Der Grundgedanke der Selbstprüfung oder des Führens eines Tagebuches ist, unsere eigenen Handlungen zu prüfen. Ich habe es nach reiflicher Überlegung vorgeschrieben. Ich führte in meiner Jugendzeit auch ein Tagebuch.

Ein Bandit mit Namen Udhan Singh kam unter Hazurs spirituellen Einfluss und wurde vollkommen umgewandelt. Manche Banditen werden auch heute noch initiiert. Naam (das Wort) ist ein großer Segen. Bloße intellektuelle Bildung ist, soweit es das Erreichen der Erlösung betrifft, von keinem Nutzen.

Das sagt Kabir in deutlichen Worten.

Lasst euch nicht durch das Aufsagen der Schriften, Singen von heiligen Versen und Hören von Predigten forttragen. Der Weg der Heiligen ist etwas ganz anderes. Er kann nur durch Selbstanalyse gefunden werden.

König Ravana war ein Gelehrter aller Veden und Shashtras. Aber trotz alledem ist er für seine Bosheit bekannt. Und was tun wir? Handeln, sich in Pose werfen und falsche Propaganda bringen uns keineswegs unserem wahren Ziel näher.

Wir können alle täuschen, aber nicht Gott. Er ist allgegenwärtig.

Vom Zeitpunkt der Heiligen Initiation an bleibt der Meister ein ständiger unsichtbarer Begleiter des Initiierten und überwacht alle seine Handlungen. Der Meister weiß alles über Seine Schüler.

Deshalb ist es unnütz, irgendetwas vor dem Meister zu verbergen. Hazur pflegte uns einfache Beispiele zu geben, um uns die verschiedenen Aspekte der Spiritualität verständlich zu machen.

Einmal ging Yusuf zu Königin Zulakhan.

Sie wollte ihr sinnliches Verlangen stillen. Zuerst verhüllte sie die Gottheit, die sie verehrte. Als Yusuf sie nach dem Grunde fragte, antwortete sie, dass sie es nicht gern hätte, wenn die Gottheit ihre unheilige Handlung sähe.

Yusuf rief aus:

Mein Herr ist allgegenwärtig und keine unserer Handlungen bleibt Ihm verborgen.

Hazur pflegte zu sagen:

Wir zögern sogar in der Gegenwart eines Kindes, eine unheilige Handlung zu begehen. Wie können wir es wagen, so etwas jemals zu tun, wenn wir erkennen, dass Gott in uns alle unsere Handlungen sieht.

Wenn ein spiritueller Aspirant von einem Kompetenten Meister initiiert wurde, verlässt ihn der Meister nie mehr, bis er im Reich Gottes ist.

So sind wir in Ehrerbietung von Hazur hier und um die Wahrheit zu erkennen. Er ist immer mit uns und gießt Seine reiche Gnade aus. Um Ihn jedoch zu erkennen, ist es wesentlich, ein reines Herz zu haben. Könnt ihr jemals vom Herrn erwarten, dass Er sich offenbart, solange euer Herz nicht makellos rein ist?

Der Herr kann nicht erkannt werden, solange euer Herz durch Lust, Ärger, Eifersucht, Gegenbeschuldigung usw. in Unordnung ist.

Unsere Seele schläft und ist durch diese Laster befleckt. So wie ein Magnet staubbedecktes Eisen nicht anzieht, wird Gott in uns die Seele auch nicht hinaufziehen, bis sie von allen Unreinheiten frei ist. In einer solch hoffnungslosen Lage kann nur ein Kompetenter Meister zu unserer Errettung kommen. Dies ist in der Tat die Größe einer Meister-Seele.

Zum Beispiel, wenn ein beladener Esel im Schmutz stecken bleibt, kann er aus eigener Kraft nicht wieder herauskommen. Es muss ein anderer aus reinem Mitleid die Lasten entfernen und dann den Esel aus dem Schmutz herausziehen.

Wir sind ebenfalls beladen mit einer großen Menge von Eindrücken aus früheren zahllosen Geburten und sind außerdem im Netz sinnlicher Vergnügungen gefangen. Es besteht kaum irgendein Unterschied zwischen uns, so wie wir sind, und dem beladenen Esel. Wir brauchen ebenfalls eine barmherzige Seele, welche selbst gänzlich frei ist, um uns zu entlasten und uns aus unserer Notlage herauszubringen. Nur dann werden wir fähig sein, die Wirklichkeit zu sehen.

Die Größe einer solchen Meister-Seele ist tatsächlich über jede Beschreibung erhaben. Solch ein Kompetenter Meister befähigt uns, die Wahrheit zu sehen, nachdem Er uns von der Auswirkung früherer Eindrücke befreit hat und indem Er unsere Aufmerksamkeit über das Körperbewusstsein bringt.

Hazur pflegte zu sagen, dass der Meister Seinen Initiierten bestimmt zum letzten Ziel bringt, aber erst, nachdem Er ihn von allen Fehlern gänzlich gereinigt hat; denn niemand will gerne schmutzige Kleider behalten, es sei denn, sie sind gewaschen und gebügelt.

Hazur erwähnte oft ein Beispiel, dass ein Waschmann sich niemals weigern wird, selbst die schmutzigsten Kleider zu waschen, weil er auf seine Fähigkeit im Reinigen derselben vertraut, indem er vielleicht ein bisschen extra Mühe dafür aufwendet.

Die Seele ist im gegenwärtigen Zustand wie reines Gold, das mit Staub bedeckt ist. Entferne den Staub von ihr und sie wird wieder reines Gold sein. Es ist nur eine Sache des Staubentfernens.

Hazur kam, um uns im wahren Sinne in Satsangis umzuwandeln.

Er betonte oft, dass der menschliche Körper der Tempel Gottes sei und das Ewige Licht in ihm leuchtet. Aber wir entweihen diesen Tempel durch alle Arten von Unrat wie schlechte Diät, unehrliche und unehrenhafte Einkünfte, Falschheit, Betrug, Gegenbeschuldigungen, Selbstsucht und Scheinheiligkeit.

Fleisch, Eier und Berauschungsmittel zu verzehren bedeutet diesen Tempel zu verunreinigen.

Solche Ernährungsgewohnheiten sind dem spirituellen Wachstum nicht dienlich. Deshalb sollte unsere Diät rein und vegetarisch sein. Außerdem sollte die an einem sauberen Ort und mit reinem Herzen zubereitet werden.

In Indien gibt es bei orthodoxen Familien noch einen Brauch, dass es keinem außer der Hausfrau, die das Essen zubereitet, gestattet ist, die Küche zu betreten. Das hilft, die Küche rein zu halten.

Heutzutage wird das Essen im allgemeinen von Dienstboten zubereitet, welche allerlei lose Reden führen, während sie die Mahlzeiten zubereiten. Das Gemüt wird durch das Essen, das man zu sich nimmt, beeinflusst.

Ich möchte euch meine eigene Erfahrung erzählen:

1921 war ich in einer Rechnungsführungsabteilung eines indischen Regiments stationiert. Ein Armeebediensteter pflegte mein Essen zu kochen. Ich hatte ihm strikte Anweisung gegeben, keinem zu erlauben, die Küche zu betreten und heilige Verse aufzusagen während er das Essen zubereitet. Regelmäßig pflegte ich täglich mitten in der Nacht zur Meditation zu sitzen. In einer Nacht merkte ich, dass negative Gedanken meine Meditation störten. Ich weckte den Bediensteten auf und fragte ihn, ob irgend jemand an diesem Abend bei ihm in der Küche gewesen war. Er verneinte. Aber er log.

Wo der Schmutz schon tonnenweise da ist, macht ein bisschen mehr nichts aus. Aber auf einer sonst reinen Oberfläche wird selbst ein Stäubchen Schmutz sichtbar.

Ein ethisches Verhalten und reine Diät sind somit Schrittsteine zur Gott-Verwirklichung. Der Hauptgrund, weshalb ich dem Führen des Tagebuches so große Bedeutung zumesse, ist, sich seiner Schwächen bewusst zu werden.

Wir sprechen nur davon, dass Ahimsa (Gewaltlosigkeit) die wahre Religion ist, aber wir beachten es nicht im Geiste. Das Ergebnis ist, dass wir Ihn, Der alles sieht, betrügen. Wie können wir dann Seine Gnade erwarten? Gesegnet sind die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. Ein reines Herz ist deshalb ein Muss, wenn wir Gott erkennen wollen.

Alle Schriften und Große Seelen zeigen nur zwei Wege um das letzte Ziel zu erreichen. Diese sind die Art und Weise des Lebens und der Religion. Nun, was ist Religion? Es ist das gleiche wie die letzte Wahrheit, die Kraft Gottes zu erkennen, welche die ganze Schöpfung hervorgebracht hat und sie erhält. Die Lebensweise ist deshalb unser erster Schritt. Es bedeutet das Einschärfen der Gewohnheit der Wahrhaftigkeit in allen ihren Aspekten. Das Beachten der Keuschheit ist einer von ihnen. Keuschheit ist Leben und sollte in Gedanken, Worten und Taten befolgt werden.

Die wahre Bedeutung der Ehe ist, einen Lebenspartner zu haben, der euch unter allen Umständen beisteht, in Freude und Leid, in Reichtum und Armut. Beide sollten zusammenwirken im Streben, Gott zu verwirklichen.

Wir sollten für alle Liebe haben und für keinen Hass, denn die ganze Schöpfung ist Seine Offenbarung. Ahimsa (Nicht-Verletzen) ist somit das höchste dharma (Religion).

Sheikh Farid sagt:

Wenn du deinen Geliebten finden willst, verletze keines Menschen Gefühle.

Maulana Rumi sagt:

Du magst dir Berauschungsmittel erlauben oder soweit gehen, den heiligen Koran zu verbrennen oder du magst sogar die heilige Kaaba in Brand setzen, aber verletze keines Menschen Gefühle.

Lasst uns das praktische Leben von Hazur nehmen. Er heiratete vor dem 25. Lebensjahr, aber Seine Frau starb vor der Vollziehung der Ehe. Er heiratete wieder nach dem 25. Lebensjahr vollkommenen Zölibats. Er pflegte Selbst zu erzählen, dass Sein Zusammensein mit Seiner Familie während Seines ganzen Lebens insgesamt nicht mehr als 6 Monate war.

Ihr könnt euch vorstellen, was für ein diszipliniertes Leben Er führte. Hazurs praktisches Leben sollte uns die Augen öffnen. Er pflegte, Seinen gesamten Verdienst Baba Jaimal Sing Ji Maharaj zu übergeben. Davon sandte Baba Ji Geld an Hazurs Familie.

Er ging nur zu Seiner Heimatstadt (wo Hazurs Familie lebte), wenn Baba Ji es von Ihm wünschte.

Viele Male wurde Er gefragt, wie es möglich war, dass Er Familie hatte und auch gleichzeitig ein Heiliger sein konnte. Dazu Er immer, dass Er seit dem Zeitpunkt, an dem Ihm das spirituelle Werk übertragen wurde, aufgehört hat, eine Familie zu haben. Alle Heiligen haben gesagt, dass einer, solange er Familie hat, nicht ein Heiliger sein kann. Das Beachten der Keuschheit ist ein großer Segen und Hazur legte immer größten Wert auf die Keuschheit. Selbst im Alter von 90 Jahren pflegte Er so laut wie ein Löwe zu sprechen. Während jener Tage gab es keinen Lautsprecher und Er konnte, wenn Er eine Satsang-Ansprache hielt, aus weiter Entfernung gehört werden. Göttliches Wohlwollen lag auf Seinem liebevollen Gesicht. Das kam hauptsächlich durch Sein striktes Beachten höchsten ethischen und reinen Lebens.

Wir verlieren diese essentielle Tugend. Nur Gott weiß, was die Zukunft sein wird, wenn der gegenwärtige Trend äußerster Gleichgültigkeit gegenüber moralischen Standards anhält.

Hazur hatte viele Tugenden, die wir ganz besonders in unserem gegenwärtigen Zustand der Verblendung und Mutlosigkeit brauchen. Hazur hatte immer ein heiteres und freundliches Wesen. Er hatte alles Lächeln auf Seinem immer-strahlenden Gesicht. Jene, die Ihn gesehen haben, wissen, dass Er in Sich unermessliche Liebe für Seine Kinder, wie wir es sind, hatte. Er blickte so liebevoll und milde, wie Eltern es tun, die ihre Kinder nach einer langen Trennung wiedersehen. Sein Glück und Seine Zuneigung waren vielleicht mehr als die von wirklichen Eltern. Seine Liebe für Seine Kinder war viel größer als die Liebe, die hundert Väter und Mütter für ihre Kinder haben. Ein einziger lebensspendender Blick von Ihm konnte uns auf große Höhen erheben. Die Augen sind die Fenster der Seele.

Soami Ji sagte:

Diese Augen sind die Fenster, die sich zur Wohnstatt Gottes hin öffnen.

Wann immer sich jemand in Verehrung vor Ihm verbeugte, pflegte Er zu sagen:

Es ist nichts, sich vor meine Füße zu legen. Man kann mich durch meine Augen sehen.

Hazur pflegte uns zu erzählen, dass Er keine Spur von Kummer in Sich hatte, als sein Sohn starb, denn Er dachte, dass die abgeschiedene Seele ein heiliges Ihm anvertrautes Gut von Gott war, das Er nach Seinem Willen zurücknehmen konnte.

Diese Dinge sind ganz üblich im Leben Großer Heiliger. Heiterkeit war eine der vielen Tugenden in Hazurs Leben. Das ist eine Sache, die wir aus Seinem Leben zu lernen haben.

Habt ihr je darüber nachgedacht, woher die Sinne ihre Kraft nehmen? Sie nehmen sie von der Seele.

Newton war an einem Straßenrand damit beschäftigt, ein mathematisches Problem zu lösen und nahm eine nahe bei ihm vorbeiziehende Kapelle nicht wahr. Jemand fragte ihn, ob eine Kapelle auf diesem Weg vorbeigekommen sei. Er antwortete, dass er es nicht wisse. Seine Aufmerksamkeit war zu der Zeit mit der Lösung des mathematischen Problems beschäftigt.

Viele Male passiert es, dass wir nicht einen Laut vernehmen, weil unsere Aufmerksamkeit auf einen anderen Punkt gerichtet ist. Unsere Aufmerksamkeit oder Seele ist somit die treibende Kraft unserer äußeren Fähigkeiten.

Einer, dessen Inneres Selbst vor Wonne überfließt, wird fröhlich sein und liebevoll sprechen.

Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.

Immer, wenn Hazur lachte, war es ein wirkliches und herzliches Lachen. Jene, die Ihn Lachen sahen, waren in der Tat begünstigt. Das fröhliche und lebensspendende Lachen von Hazur kann niemals vergessen werden. Die Großen Seelen füllen die ganze Atmosphäre mit Ihrer Ausstrahlung.

Nur durch den Gedanken einer solch Großen Seele fühlen wir uns erhoben. Nach der Teilung Indiens 1947 musste eine große Zahl Menschen von Pakistan auswandern. Einige von ihnen konnten den Schock, alles in Pakistan zurücklassen zu müssen, nicht ertragen und starben kurze Zeit darauf. Es war wirklich schwierig, sie zu trösten. Aber jene, die zu Hazur kamen, spürten sofort eine lindernde Wirkung von Seinen geladenen Worten. Seine einfachen Worte “nun, seid nicht bekümmert”, waren genug, ihnen Trost zu bringen. Wer immer zu Ihm ging, wurde durch Seine liebevollen und milden Worte berührt. Gütige Worte kosten nichts. Gütige Worte, mit Demut gesprochen, sind der Wesenskern aller Tugenden. Er war ein wirklich Kompetenter Meister und von Demut erfüllt. Es ist richtig gesagt, dass Demut die wahre Zierde der Heiligen ist. Dies sollte eine große Lektion für uns sein.

Hafiz sagte:

Güte und Rücksicht für Freunde und Feinde bringen Segen in beiden Welten. Denkt nicht schlecht von irgend jemanden, selbst nicht von euren Feinden.

Hazur schrieb mir einmal:

Lieber,

Unbequemlichkeit im Leben ist der Besitz der Heiligen.

Um den Punkt zu erklären, führte Hazur einen Urdu Vers an:

In dem Moment, als ich zu lieben bestimmt war, wurden Seufzer als Barschaft und die Wüste als Eigentum gegeben.

Er setzte den Brief fort:

Zum Satsang kommen alle Art von Menschen. Es gibt welche, deren Herz vor Liebe und Hingabe überfließen und die bereit sind, alles zu opfern – Körper, Intellekt und Wohlstand. Und es gibt welche, die sich nur in Lippenbekenntnis und Verleumdung ergeben. Sie sind immer bereit, zu kritisieren und zu verleumden.

Und dann fügte Er hinzu:

Aber unsere Pflicht ist es, alle zu lieben. Wenn sie nicht ihre üblen Gewohnheiten aufgeben, weshalb sollten wir unsere edlen aufgeben?

Dieser Brief ist bis jetzt der Notanker in meinem Leben gewesen und wird immer mein leitender Grundsatz bleiben.

Der Zweck unseres Lebens ist, ein Satsangi zu werden – einen Kontakt mit der Wahrheit zu bekommen. Wenn wir diese Stufe erreichen, werden wir immer zufrieden und glücklich angesichts der ganzen Schöpfung sein.

Der Samen ist die Essenz unseres Körpers. Er ist die treibende Kraft, eine lebendige Flüssigkeit. Je mehr wir davon im Körper haben, desto gesünder werden wir sein. Einer, der Keuschheit praktiziert, ist groß und mutig genug, Hunderten von Menschen allein gegenüber zu treten.

Wenn ein solcher Mensch spirituelles Verständnis hat, ist er wirklich eine große Seele.

Jene, denen es an dieser wesentlichen Eigenschaft mangelt, sind unfähig für irgendeinen nennenswerten Fortschritt. In den Shashtras (Hindu-Schriften) steht geschrieben, dass es dem Tode gleichkommt, auch nur einen Tropfen Samen zu vergeuden. Ihn zu behalten, bedeutet Leben.

Guru Nanak hat ebenfalls gesagt:

Wer immer den Samen verliert, verliert alles.

Wir sollten unser Leben nach den Schriften umformen. Wie schon erklärt, ist der Sinn der Ehe, einen Kameraden zu haben, der mit einem im Leben durch Dick und Dünn geht. Beide sollten danach streben, das letzte Ziel zu erreichen. Zeugung ist nur ein unbedeutender Aspekt des ehelichen Lebens.

Von der Zeit der Empfängnis, bis das Kind durch die Milch der Mutter genährt wird, sollte absolute Enthaltsamkeit sein. Somit sollte, wenn einmal die Empfängnis stattgefunden hat, eine Unterbrechung von zwei oder drei Jahren in der sexuellen Beziehung sein. Dies ist, was die Schriften vorschreiben. Wenn einer auf diese Weise zwei oder drei Kinder hat, wird er als keusche Person angesehen.

Die Bibel sagte:

Ehemänner sollten ihre Frauen so lieben wie Christus die Kirche liebt.

Und weiter:

Wenn ihr betet, liebt den Herrn, als ob ihr niemals eine Ehefrau gehabt hättet.

Dies sollte unser höchstes Vorbild sein.

Tulsi Sahib ist noch weiter gegangen, wenn Er sagte:

Wenn ihr Wahrhaftigkeit und Demut verwirklicht habt und alle Frauen als eure eigene Mutter betrachtet, und wenn ihr dann noch nicht Gott erkannt habt, werde ich für euch, als Diener Gottes, Bürge stehen.

Prophet Mohammed sagte ebenfalls:

Wenn ihr die beiden Sinnesorgane, nämlich das eine zwischen den Lippen und das andere zwischen den Schenkeln, unter Kontrolle habt, werde ich für euch Bürge stehen im Reich des Herrn.

Einer Großen Seele zu gedenken heißt, sich Ihre Lehren in unserem praktischen Leben zu eigen zu machen. Bloßes Lippenbekenntnis ist von keinem Nutzen.

Wenn wir praktizieren, wird Segen herabgerufen. Wir sollten eine Lektion aus Hazurs Leben lernen. Wir sind hier zu Seinem Gedächtnis und von diesem Tag an sollten wir uns dafür entscheiden, ein frommes und diszipliniertes Leben zu führen. Wir sollten uns regelmäßiger Selbstprüfung unterziehen durch das Führen eines Tagebuches. Ihr müsst lediglich keusch werden und ihr werdet erleben, dass ihr übernatürliche Kräfte der Wahrnehmung und des Vorherwissens weltlicher Ereignisse entwickelt. Und wenn ein keusches Leben in der Farbe der Spiritualität gefärbt ist, dann kann man sich die großen Fähigkeiten eines Menschen gut vorstellen. Somit sind Reinheit des Herzens und keusches Leben die Hauptverbindung für spirituellen Fortschritt.

Tulsi Sahib sagt:

Reinige dein Herz und entferne alle weltlichen Gedanken, um dem Herrn Innen Platz zu machen.

Wir müssen Gott erkennen durch Reinheit der Diät und des Verhaltens und das Entwickeln der Empfänglichkeit durch ständige Erinnerung an Ihn. Ihr braucht nicht die Welt verleugnen und in den Dschungel gehen, um Gott zu erkennen.

Ein persischer Mystiker sagt:

Ich bitte dich nicht, dich von der Welt fern zu halten. Aber du solltest, was immer du tust, bei Gott sein.
Ihr solltet den Herrn zu keiner Zeit vergessen und Ihm immer dankbar sein. Wenn ihr eine solche Empfänglichkeit entwickelt, seid ihr frei von Bindung.

So ist Reinheit in Gedanken, Reinheit in der Diät und Reinheit im Verhalten am wesentlichsten. Wenn euer Inneres Selbst frei von allem Makel ist, wird das Göttliche Licht und der Himmlische Ton aus der Stille des Herzens hervorgehen. Selbst die Stille wird dann hörbar. Unsere Meditation ist nicht erfolgreich, weil wir uns noch zu der notwendigen Stufe erheben müssen.

Kabir sagt:

Wenn unser Herz verunreinigt ist, werden wir aus dem Königreich Gottes verstoßen.

Tulsi Sahib sagte, dass Er es nicht glauben würde, wenn einer sagen würde, er hätte den Meister erkannt.

So kennen die Menschen Hazur nur soweit, wie Er Sich Selbst offenbarte. Er war der Strahlende Edelstein der Demut und Keuschheit. Er hatte eine Göttliche Anziehungskraft in Sich. Jene, die Gelegenheit hatten, Ihn zum ersten Mal selbst aus einer Entfernung zu sehen, werden die Gottesfurcht und Größe eines Heiligen an Ihm bemerkt haben. Wir sollten heute wenigstens vier Tugenden von Seinem Leben lernen.

Diese sind:

  1. Freundliche Sprache
  2. Heiterkeit
  3. Keuschheit und
  4. Demut.

Wenn wir uns diese Tugenden zu eigen machen, werden wir in unserem Leben die vollkommene Umwandlung erfahren. Führt eure Tagebücher ab heute und seht das Ergebnis.

Es ist Hazurs Gnade, dass ihr praktische Erfahrung zur Zeit der Initiation bekommt. Sie muss weiter entwickelt werden durch Widmen ausreichender und regelmäßiger Zeit für die Meditation.

Gewöhnliche Entschuldigung für das Vernachlässigen der Meditation ist, dass man zu wenig Zeit hat. Vergesst nicht, dass man eines Tages sterben muss. Und ihr müsst eure Meditation ausführen, keiner sonst. Es ist nicht wie das Darbringen von rituellen Gebeten, die ein Priester für euch vornehmen kann. Erfolgreiche Meditation bringt reichen Segen, völlige Zufriedenheit und Konzentration.

Somit müssen wir uns mit der Wahrheit, die bereits in uns ist, verbinden. Um ein Satsangi (einer, der mit der Wahrheit verbunden ist) zu werden, muss man aufhören, ein Mansangi (einer, welcher mit den Sinnen verbunden ist) zu sein.

Also müssen wir unsere Bindung an sinnliche Vergnügungen ablegen, um die letzte Wahrheit zu erreichen.

Wir sind wirklich begünstigt, dass wir bei der allerersten Sitzung zur Zeit der Initiation praktische Erfahrung spiritueller Wonne erhalten. Das ist alles Hazurs Gnade und Segen. Er hat uns nie verlassen. Wir müssen uns Seiner Gnade würdig erweisen. Die Meisterkraft stirbt niemals. Diese Göttliche Kraft ist unsterblich. Nur der Pol, durch welchen Sie Sich offenbart, ändert sich.

Während einer meiner Ansprachen in Amerika, sagte ich, dass Christus vor Jesus lebte.

Sie fragten mich:

Wann kommt Christus wieder?

Ich antwortete:

Hat Er uns je verlassen?

Hat Er nicht gesagt:

Ich werde euch nicht verlassen noch versäumen bis zum Ende der Welt.

Diese Kraft wirkt durch verschiedene menschliche Pole. Sie ist in euch. Jene, die initiiert wurden, müssen ihre Aufmerksamkeit von außen zurückziehen und sich über das Körperbewusstsein erheben.

Um diese Aufgabe auszuführen, mögt ihr die Hilfe von dem menschlichen Pol nehmen, durch den diese Kraft wirkt. So formt euer Leben um, wenn ihr ein Satsangi werden wollt.

Seine reiche Gnade ist schon da, um uns spirituell zu erheben. Wir brauchen einen Kompetenten Führer, Der uns auf den rechten Pfad stellt und ein Fackelträger auf der inneren spirituellen Reise sein kann.

Kabir sagt:

Der, welcher sich selbst einen Satguru oder Sant nennt, möge uns den unsichtbaren Herrn zeigen. Nur ein solcher Meister, Der fähig ist, unser Inneres Auge, das Dritte Auge, zu öffnen, ist kompetent, unser spiritueller Führer zu werden.

Er gibt das Anfangskapital von Naam, um zu beginnen. Wir müssen dann unseren Teil tun durch die regelmäßige Praxis der Selbstprüfung.

Durch Hazurs Gnade erhielten wir das Anfangskapital und beließen es dabei. Wenn wir das letzte Ziel erreichen möchten, müssen wir unsere alten Wege verbessern. Sich einmal im Jahr an Hazur erinnern, ist nicht genug.

Wir sollten jeden Tag in liebevoller Erinnerung an den Meister sitzen. Den Meister zu vergessen bedeutet, Seinen Schutz zu verlieren, wodurch ihr der Negativen Kraft Gelegenheit gebt, euch unten zu halten.

Nichtsdestoweniger wird euch die Meisterkraft in der Strommitte nicht verlassen. Er hat mächtige, schützende Hände. Die Saat der Spiritualität, die durch Ihn zur Zeit der Initiation gesät wurde, muss früher oder später aufgehen.

Keiner kann diese Saat zerstören. Aber wenn ihr den Boden nicht entsprechend bereitet, damit er jetzt fruchtbar wird, werdet ihr ohne Zweifel als menschliche Wesen wiedergeboren werden müssen, um die Aufgabe zu erfüllen, denn die Saat, die durch einen Kompetenten Meister gesät wurde, muss voll sprießen. Aber warum eure Qual hinauszögern und ausdehnen? Ihr habt euch in Gedenken an Hazur versammelt, Der eine Lebendige Verkörperung der Wahrheit war. So fasst heute einen festen Entschluss.

Zum Schluss möchte ich wieder betonen, dass ihr das Fundament stärken müsst. Wenn ihr einen Schritt in der rechten Richtung tut, wird der Meister eine Million Schritte machen, um euch zu führen und zu helfen.

Dies ist eine Garantie, welche ich euch im Namen Hazurs gebe. Die Menschen kommen weinend in die Welt und nach einem Leben des Leides und der Not verlassen sie sie immer noch weinend. Führt ein so diszipliniertes Leben, dass ihr von dieser Welt mit einem zufriedenen Lächeln auf eurem Gesicht scheidet, und die Menschen werden sich an euch erinnern.

Das Tagebuch, das ich nach einer reiflichen Überlegung vorgeschrieben habe, wird euch viel bei eurem spirituellen Fortschritt helfen. Bleibt in euren jeweiligen sozialen Gemeinschaften und Religionen. Alle sind edel in ihrem Ziel.

Wir alle sind Eins als Menschheit und auch auf der Ebene der Seele sind wir alle Eins. Wir sind alle Kinder Gottes.

Die gleiche kontrollierende Kraft überwacht uns alle. Dies ist die Lehre aller Heiligen!

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Möge die Barmherzigkeit des Herrn deiner Seele mit dir sein, möge der Herr deiner Seele dir helfen jetzt und immerdar.