Nahrung für geistiges Leben

von Dr. Dona G. Kelley

Bevor wir über eine Diskussion über Ernährung eintreten, wollen wir bedenken, dass der menschliche Körper die wundervollste, schöpferischste und komplizierteste Maschinerie ist, die die Zivilisation je gekannt hat. Kein Wunderwerk der Technik kann oder will das Schöpfungswerk, genannt Mensch, übertreffen, denn es wurde erdacht und erschaffen von dem größten aller Wissenschaftler – Gott – nach Seinem eigenen Bilde.

Dieser Körper ist ein System von kompletten Teilen einer Maschinerie, von denen jedes einzelne seine eigene Funktion hat und alle füreinander notwendig sind. Nicht ein einziger kleiner Teil des Körpers kann weggenommen werden, ohne dass das harmonische Werk des Körpers als Ganzes verletzt oder zerbrochen würde. Um als Ganzes zu funktionieren, muss der Mensch mit vitalem Leben, herrlich und erhebend, erfüllt sein. Gemüt, Körper und Seele müssen eine ausgeglichene rhythmische Verbindung sein.

Im Anfang war jedes menschliche Wesen als Ganzes geschaffen; doch als das Gemüt des Menschen

Herrschaft über die Seele bekam und den Kräften des Adam zu regieren erlaubte, entarteten Gemüt und Körper, bis das Gemüt mehr und mehr verwirrt und der Körper krank und zum Instrument der Befriedigung von Lüsten und Leidenschaften des Menschen wurde.

Wenn diese drei Teile des Menschen getrennt werden und Gemüt, Körper und Seele aus dem Gleichgewicht kommen, verliert der Mensch sein schöpferisches Geburtsrecht.

Als erstes muss der Geist das Gemüt überwachen, zum zweiten muss das Gemüt den Körper überwachen. Dann sind wir fähig, das Körperbewusstsein zu übersteigen und ins Innere einzutreten, um uns selbst zu erkennen, wer wir sind und was wir sind. Dann werden wir daran arbeiten, unseren physischen Körper zur tauglichen Wohnung für den Geist zu machen.

Dies ist in keinem Fall leicht, nachdem wir einmal in den Seinszustand des Adam herabgesunken sind. Aber es ist der Zweck des Lebens, uns zu zwingen, den Weg zu dieser vollkommenen Dreiheit des Lebens zurückzufinden. Indem wir den Körper als Kanal für den lebendigen Gott oder Geist betrachten, tun wir den ersten Schritt, diesen Zweck zu erfüllen. Wenn wir dies aufrichtig glauben, werden wir nicht mehr den Körper mit unreiner Nahrung beschmutzen wollen, die im Körper verfault, ihn vergiftete und ihn mit leidenschaftlichen Wünschen und Gier erfüllt. Wir wollen lernen, über unsere Wünsche Kontrolle zu üben und den Körper mit lebender Speise ernähren, die aufbaut, reinigt und säubert, die uns nicht nur körperlich, sondern auch in Gemüt und Gedanken säubert.

Je größer die Nahrung – tote Nahrung, zusammen mit den Giften, die verkleidet als zur Erhaltung notwendig‘ unter der Etikette Nahrung‘ sich anbieten – umso lasterhafter, tierischer wird die menschliche Natur. Darum: Wer ein Spirituelles Leben führen will, muss seine grundlegenden Ernährungsgewohnheiten überdenken und überwachen.

Wenn wir aus der Schatzkammer der Natur leben, die uns reine, lebende, gewachsene Früchte, Gemüse und Nüsse schenkt, werden wir verfeinert, gütiger und einfacher. Wir beginnen, in höhere Erkenntnisse des Lebens hineinzuwachsen. Wir werden dann anfangen, unser Gemüt zu überwachen; denn es ist das Gemüt, durch das die Kräfte Adams überwacht werden, der Geist eindringen und alle Kräfte des Lebendigen Gottes in all Seiner Majestät und Glorie erwecken kann.

Die Natur hat uns mit allem, was die menschliche Familie braucht, versorgt, Früchte und Gemüse, Nüsse und Kräuter zum Heilen und Würzen.

Der menschliche Körper ist nicht geschaffen, tierisches Fleisch zu essen und zu verdauen, das fault und Gifte im Körper erzeugt. Tierisches Fleisch ist schon tot und mit den Giften erfüllt, die das Wesen des Tieres überflutet, wenn es ins Schlachthaus geführt oder vom Menschen, der es töten will, verfolgt wird. Die Tiere sind so geschaffen, dass sie ebenso wie die menschliche Familie auf den Impuls der Furcht reagieren. Furcht erzeugt eines der schlimmsten Gifte.

So, von diesem Standpunkt allein (ohne die karmischen Folgen zu betrachten), sollte der Mensch aufhören, das Fleisch von Tieren zu essen. Unverdaut wird es faul und zu einer Masse von Keimen und verfällt im Körper des Menschen. Tierisches Fleisch ist nicht nötig für das Wohlbefinden des Körpers, wie viele Vegetarier bezeugen können.

Indessen ist da noch ein Gesichtspunkt, der betont werden muss. Selbst bei der vegetarischen Ernährungsweise müssen wir lernen das Gleichgewicht zu halten. Alles in der Natur ist ausgewogen. Der ganze Zweck des menschlichen Lebens ist, sich selbst zu erkennen und Gleichgewicht zu halten, damit Körper, Gemüt und Seele in Harmonie kommen.

Der Mensch muss lernen, seine Nahrung genau auszugleichen, um die verschiedenen Organe und Funktionen des Körpers mit dem richtigen Aufbau- und Brennstoff zu versorgen. Viele Vegetarier verfehlen, ihrem Körper ausgeglichene Nahrung zuzuführen.

Wenn wir uns in diese eine Tatsache vertiefen und darüber nachdenken, indem wir unser Bewusstsein für die volle Bedeutung dieser einen großen Wahrheit der Natur erwecken (die Gleichgewicht ist), werden wir bereit, das wirkende Prinzip der geistigen Gesetze zu suchen, zu studieren und aufrecht zu erhalten.