Auszüge aus ‚Spirituelles Elixier‘

Fragen, die durch den Meister beantwortet werden

Frage an Kirpal Singh:

Im Satsang wurde uns gesagt, dass alle Gedanken, die während der Meditation aufkommen, sich im Astralen einprägen und die Form von Karma für uns annehmen. Würdet Ihr dies bitte erläutern?

Antwort von Kirpal Singh:

Gedanken nähren das Gemüt und prägen Eindrücke in den ‚Chitta’, das unterbewusste Reservoir des Gemüts und dienen so als Saat-Karma, um in einem späteren Stadium Frucht zu tragen. Gedanken jedoch, die während der Meditation aufkommen, werden verstärkt, um bei nächstbester Gelegenheit Frucht zu tragen und somit werden sie für viel schädlicher gehalten, als solche, die in normalen wachen Stunden aufkommen. Es sollte der Inneren Konzentration während der Meditation zugeschrieben werden, weil dann das Gemüt im Vergleich schärfer und zielstrebiger wird. Das Hören auf den Heiligen Tonstrom, so Er von der rechten Seite kommt, mit gespannter Aufmerksamkeit und Vertieftsein in Ihn, brennt diese Karma-Saaten nieder und macht sie unfähig, Frucht zu tragen.

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Frage an Kirpal Singh:

In der Meditation höre ich den Ton von Grillen und Geräusche, die man mit draußen in Verbindung bringt. Was ist das?

Antwort von Kirpal Singh:

Der Ton von Grillen ist der niedrigste Ton und die gehörten äußeren Geräusche zeigen, dass du dich nicht gänzlich auf den Tonstrom abstimmst, Du solltest nichts Widriges befürchten, da es die Verwicklungen deines eigenen Gemüts sind, die solche Gedanken aufkommen lassen, um deine Aufmerksamkeit innerlich zu zerstreuen.

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Frage an Kirpal Singh:

Kann ein Sünder wie ich die Gottheit in diesem jetzigen Leben erreichen?

Antwort von Kirpal Singh:

Ja, du kannst die Gottheit während dieser Lebenszeit erlangen, wenn du dafür genau nach dem Geheiß des Meisters arbeitest. Lass Seine Worte in dir sein und bleibe du in Ihm. Es wurde dir die Gabe der Heiligen Initiation gewährt, die ein gültiges Visum bis nach ‚Sach Khand’ darstellt und es liegt an deinen ernsthaften Bemühungen und deiner Beharrlichkeit, was dir zu gegebener Zeit den Vollgenuss deines Wunsches einbringt.

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Frage an Kirpal Singh:

Da das dunkle Purpur mit einem Teil der Astralebene gleichgesetzt wird, so, wenn man diese Farbe in der Meditation sieht, kann man dann annehmen, dass man diese Ebene in der Meditation erreicht hat?

Antwort von Kirpal Singh:

Die Erscheinung des Heiligen Lichtes Innen in verschiedenen Schattierungen bedeutet durchaus nicht, dass man eine bestimmte Ebene erreicht hat, da es nur eine Widerspiegelung jener Regionen ist, die auf der Anfangsstufe offenbart werden. Es deutet bestenfalls auf den Inneren Spirituellen Hintergrund des Aspiranten hin, der einem folgt wie dahinziehende Wolken des Ruhmes von Gott, wo unsere Heimat ist.

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Frage an Kirpal Singh:

Ist es in Ordnung, wenn ich sichtbare Innere Erfahrungen habe, während ich Bhajan übe?

Antwort von Kirpal Singh:

Nur eine Sache sollte zu einer Zeit getan werden. Du solltest deine Aufmerksamkeit vollständig entweder in das Göttliche Licht versenken, indem du in seine Mitte siehst, oder aber indem du mit gespannter Aufmerksamkeit auf den Heiligen Tonstrom hörst, der von der rechten Seite kommt. Wenn du beide Übungen zusammen machst, ist die Aufmerksamkeit geteilt.

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Frage an Kirpal Singh:

Als ich einmal in Bhajan saß, hatte ich die Vision Eurer Strahlenden Form, die sich in die Formen zahlloser anderer Meister und wieder zurück verwandelte. Ergebene drängten sich um den Meister. Das alles erschien nahe und doch weit weg zu sein. Ich konnte mich aus meiner Gebundenheit befreien, um mich dieser Heiligen Gesellschaft anzuschließen, was ich auch wollte. Ich empfand Trauer und Innere Glückseligkeit zu gleicher Zeit.

Antwort von Kirpal Singh:

Solche seltene Visionen zeigen Seine gnädige Liebe und Seinen Schutz dir gegenüber und ferner, dass die Meisterkraft, die über dem Menschlichen Pol des lebenden Meisters wirkt, auch durch andere Pole am Werk war. Er ist eine in allen und alle sind eins mit Ihm. Es wird angeraten, während solcher Offenbarungen die geladenen Namen zu wiederholen, wodurch die Inneren Erscheinungen mit der Gnade des Meisters stetiger werden. Die heitere Glückseligkeit, die man von diesen Göttlichen Offenbarungen ableitet, verheißt Gutes und sollte dankbar aufgenommen werden.

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Frage an Kirpal Singh:

Was ist diese Wissenschaft der Seele?

Antwort von Kirpal Singh:

Es gibt einen Gott und nur einen Weg zu Ihm und darum brauchen wir eine vollkommene und bestimmte Wissenschaft, die älteste, die es gibt, eine uralte und natürliche, welche die praktische Seite aller Religionen der Welt ist, wie alle Heiligen Schriften bestätigen. Die subtile aller Wissenschaften wird Para Vidya genannt; sie hat einen praktischen Aspekt und ist der Weg zurück zu Gott während der Lebenszeit. Heutzutage wird diese Wissenschaft Sant Mat genannt. Es ist wahr, dass keiner Gott kennen kann. Die früheren Meister können nicht von Hilfe sein, weil der Mensch einen Lebenden Gottmenschen braucht, um die Dinge zu verstehen, denen man durch bloße Theorie nicht folgen kann. Aus dem Grunde ist ein Lebender Meister notwendig, um an die praktische Seite dieser Wissenschaft heranzukommen. Solange die Erfahrung der früheren Meister nicht unsere eigene wird, erreichen wir nichts. Tatsache ist, dass die Gotteskraft über einen auserwählten Menschlichen Pol wirkt. Darum ist ein Lebender Meister Gott plus Mensch, ein Gottmensch, oder das Sprachrohr Gottes. Das oft gebrauchte Wort Guru ist ein entsprechendes Wort in Sanskrit. Ein Guru ist einer, der den dunklen Schleier im Innern entfernen und uns das wirkliche Licht Gottes zeigen kann.

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Frage an Kirpal Singh:

Welche Rolle spielt der Intellekt auf dem Pfad?

Antwort von Kirpal Singh:

Eine sehr kleine, soweit es die praktische Seite betrifft. Aber das bedeutet nicht, dass der Intellekt für die Spiritualität schädlich ist. Wenn ein intellektueller Mensch auf diesen Pfad kommt und sich selbst wirklich dem Willen des Meisters übergibt und tut, was ihm gesagt wurde, dann gibt es keinen besseren Schüler auf diesem Pfad als ihn, denn er ist gegenüber dem gewöhnlichen praktischen Menschen im Vorteil. Dieser Vorteil ist, dass er in der Lage ist, die Wahrheit auf vielerlei Art zu erklären und in einer Sprache mit wohl bedachten Worten, welche den Intellektuellen leichter überzeugen als einfache Worte, die der praktische Mensch zum Ausdruck bringt.

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Frage an Kirpal Singh:

Praktizierte oder schrieb Buddha denselben Pfad vor wie ihn die Meister durch Sant Mat  wiederbelebt haben?

Antwort von Kirpal Singh:

Die Meister teilen ihre Schüler im allgemeinen in zwei Kategorien ein:

1. Die gewöhnlichen Schüler oder Novizen, die noch auf der Stufe des Werdens sind und eine Menge Disziplin nötig haben; ihnen werden disziplinarische Übungen oder Sadhans gegeben. Und

2. Die Schüler mit einer Grundlage als Ergebnis ausgeübter Disziplin in der Vergangenheit; vielleicht in den vorhergehenden Geburten. Sie bilden das Innere Corps der Anhängerschaft. Sie sind die Auserwählten oder Ausgesuchten, die für einen höheren Teil der Lehren der Meister geeignet sind. Schüler dieser Art gab Buddha die Praxis des Licht- und Tonprinzips, wie durch die Meister gelehrt. Zu dieser erwählten Klasse gehörten die Boddhisatvas, Mahasatvas und Arhats, wie Mahakashyana, Sariputra, Sammantbhadra, Metaluniputra, Mandgalyayana, Akshobya, Vejuria, Maitrya, Avolokiteshvara, Ananda und dergleichen, die alle den Diamantenen Samadhi des transzendenten Bewusstseins durch Konzentration auf das transzendente Gehör erlangt haben und dem Ton des Inneren Dharma lauschten, der dem Brüllen eines Löwen usw. ähnlich ist. Für weitere Einzelheiten sie auf das Buch ‚Naam oder das Wort’ verwiesen. 

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Frage an Kirpal Singh: 

Können wir mit dem Intellekt ins Jenseits eindringen?

Antwort von Kirpal Singh:

Nein. Der Intellekt ist nur eine der Fähigkeiten des Gemüts, nämlich die Schlussfolgerung. Er ist erdgebunden und so ist auch die Schlussfolgerung auf dem Intellekt begründet.

Wie kann das Geringere das Größere begreifen, oder das begrenzte Denken das Unbegrenzte erreichen? Denn, was Gott ergründen kann, wäre mehr als Er.