Auszüge aus ‚Spirituelles Elixier‘

Fragen, die durch den Meister beantwortet wurden

Frage an Kirpal Singh:

Sind alle Initiierten spirituell miteinander verwandt?

Antwort von Kirpal Singh: 

Ja, mehr als Blutsverwandte, da es ihnen bestimmt ist, ihre Wahre Heimat zu erreichen, um dort zu gegebener Zeit zusammenzutreffen, wo alle mit der ursprünglichen Quelle Eins werden. Dies ist die Wahre Verwandtschaft, die niemals zerbricht.

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Frage an Kirpal Singh:

Gemäß der Heiligen Schrift hat Jesus an Petrus die ‚Schlüssel’ für das Reich Gottes gegeben. Manche Lehrer sagen, diese Schlüssel seien Liebe, Weisheit, Verstehen, Barmherzigkeit, Sympathie und Einsicht. Sind nicht möglicherweise die fünf geladenen Namen die wirklichen Schlüssel? Falls ja, würdet Ihr uns bitte etwas über die ‚Göttlichen Perlen’ sagen?

Antwort von Kirpal Singh: 

Alles das sind Mittel zum Ziel der Spirituellen Vollendung. Die Verbindung mit dem Heiligen Naam in seinen verschiedenen Aspekten sind die Schlüssel zum Reich Gottes, die dem Schüler gegeben wurden, damit das Bewusstsein seines Selbst, das Kosmische und das überkosmische Bewusstsein erweckt wird. Alle diese Göttlichen Tugenden folgen von selbst, wenn man mit dem Licht- und Tonprinzip in Verbindung kommt und ohne eure Bitte. Wenn die Sonne der Spiritualität aufgegangen ist, zeigt sie alles in klarer Form. Die Rechtschaffenheit folgt als eine Selbstverständlichkeit. Wenn das ‚Dharma’ festgesetzt ist, bleibt kein Raum für Wenn und Aber. Ihr sollt euch nicht anstrengen oder in Positur stellen, sondern im tatsächlichen Sinne leben.

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Frage an Kirpal Singh:

Ich habe mir immer eine Wiederverkörperung gewünscht, um der Menschheit auf eine wesentliche Weise zu helfen, z.B. in Biochemie, organischer Gartenarbeit oder Gesundheitsmaßnahmen, im Beschützen der Bäume und natürlicher Quellen. Nun wird uns gelehrt, vom Rad der Wiederverkörperung wegzukommen, aber ich fühle mich so unzulänglich und unvorbereitet.

Antwort von Kirpal Singh: 

Das Höchste Ziel des menschlichen Lebens ist, sich selbst zu erkennen und Gott zu erkennen. Wenn wir das einmal erreicht haben, ist unser Zweck erfüllt. Das Göttliche Phänomen, welches die zukünftigen Geburten der Initiierten bestimmt, ist der Meisterkraft überlassen, in Die wir alle unsere Hoffnungen setzen sollten. Deine gütigen Empfindungen, der Menschheit auf verschiedenen Gebieten deiner Tätigkeit zu helfen, werden dich mit einer aufgeweckten Weltanschauung segnen, die dir wiederum Antrieb gibt, noch eifriger, selbstloser und in einem hingebungsvollen Geiste zu wirken. Es ist Sache der Meisterkraft, zu sehen, wie Er dich am besten gebrauchen kann.

Ein Meister-Heiliger empfiehlt den lieben Initiierten, ein solches diszipliniertes Leben zu führen, wo er sich jede Nacht zurückzieht, in dem er alle Arbeit, die seiner Sorge übertragen wurde, ordnet und alles Hoffen und Verlangen in die gnädige Meisterkraft setzt, Die oben wirkt. Eine solche Zeiteinteilung wird dir Gemütsruhe geben und ungeheuer hilfreich für den Spirituellen Fortschritt sein.

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Frage an Kirpal Singh:

Laut Seite 34 von ‚My Submission’ ist der Surat Shabd Yoga leicht. Ich findet es sehr schwierig, die Aufmerksamkeit völlig auf Shabd zu richten; andere haben dieselbe Mühe. Gibt es eine Methode durch welche diese Schwierigkeit überwunden werden kann?

Antwort von Kirpal Singh: 

Wenn wir sagen, dass der Surat Shabd Yoga leicht ist, so sind diese Worte relativ gemeint. Er ist leichter, wenn man ihn mit anderen Yoga-Formen vergleicht: mit Karma Yoga, Bhakti Yoga, Raja Yoga, die alle eine strenge und harte äußere Schulung verlangen, für welche der gewöhnliche arbeitende Mensch der heutigen Welt weder die Geduld, noch die Zeit, Kraft und Muse hat. Der Surat Shabd Yoga kann auf der anderen Seite von jedem, Mann oder Frau, jung oder alt mit gleicher Einfachheit und Leichtigkeit geübt werden, und aus gerade diesem Grund wird er vielfach Sahaj Yoga genannt. Mit der direkten unmittelbaren Erfahrung des Inneren Sehens und Hörens, die durch einen Kompetenten Meister gegeben wird, kann man mit liebevoller Hingabe unter der inneren und äußeren Führung der Meisterkraft stetig auf dem Pfad fortschreiten, denn Sie erweist sich als ein unfehlbarer Freund und nie irrender Führer.

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Frage an Kirpal Singh:

Sieht der Schüler Gott in seiner Meditation?

Antwort von Kirpal Singh: 

Niemand kann jemals den absoluten Gott sehen. Der sich zum Ausdruck gebrachte Gott, das Wort oder Naam genannt, offenbart sich in Form des Lichts und des Tonprinzips, das mittels der Inneren Augen und der Inneren Ohren gesehen und gehört werden kann durch die Hilfe eines Kompetenten Meisters. Er hat eine zweifältige Funktion, die von Kal und die von Dayal. Die Mohammedaner bezeichnen sie mit den Worten Shaitan und Rahman, während die Anhänger von Zoroaster die Begriffe Aharman und Harmuzd gebrauchen. Sie können die positiven und negativen Kräfte genannt werden; beides sind Aspekte des Einen, Großen und ungeteilten Gottes. Die Negative Kraft, Kal, Shaitan und Aharman stellt die Kraft dar, die zum Ausdruck kommt und die ganze Schöpfung hervorruft, und die andere, Dayal, Rahman und Harmuzd, die positive Kraft, stellt die Kraft der Umkehrung dar, welche die Seele zu ihrem Ursprung zurückbringt. Es sind die zentrifugalen und zentripetalen Kräfte, die in der ganzen Schöpfung am Werk sind.

Das Gemüt ist ein Träger der Negativen Kraft und bringt einen immer in die äußere Welt. Auf der anderen Seite führt die Verbindung mit dem Göttlichen Wort im Innern die Seele zu Gott zurück, Der wortlos und absolut ist. Obwohl das Gemüt von der Seele aktiviert wird, ist es dahin gekommen, dass es die Seele beherrscht. Ferner wird das Gemüt durch die Sinne oder die nach außen gehenden Kräfte stark beeinflusst, die uns dann wieder in die sinnlichen Freuden hineinziehen, was durch unser Anhaften an die äußeren Sinnesobjekte hervorgerufen wird. Der Meister sagt uns, wie wir die Seelenströme mittels der Konzentration an das Zentrum unseres Seins zurückziehen können und gibt uns eine Verbindung mit dem Göttlichen Wort im Innern, das der Weg zurück zu Gott ist. Die Negative Kraft hält die zum Ausdruck gebrachte oder offenbarte Schöpfung unter Kontrolle. Aber wenn die Seele einmal mit dem Göttlichen Wort in Verbindung kommt, wird sie durch die Hilfe und Gnade des Meisters, von der Knechtschaft des Gemüts und der Materie frei und die Negative Kraft hat keine Macht mehr über sie.

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Frage an Kirpal Singh:

Bewegt uns Gott wie eine Schachfigur auf dem Brett hin und her, oder bewegen wir uns selbst durch unseren freien Willen?

Antwort von Kirpal Singh: 

Es ist die Entfaltung unserer früheren Karmas, die uns nach Seinem Göttlichen Willen hin und her bewegen. Wir sind innerhalb gewisser Grenzen durch unser früheres Karma gebunden und innerhalb gewisser Grenzen frei. Wir können von den freien Karmas den besten Gebrauch machen, um unseren Lauf zu ändern und vorwärtszukommen auf unserem Spirituellen Weg. Für erschöpfende Erklärung wird auf das Buch 'Das Rad des Lebens' verwiesen.

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Frage an Kirpal Singh:

Wenn man liebevolle Gedanken und Gebete für die Lieben aussendet, die gestorben sind, erreichen sie dann jene, die diese Welt verlassen haben und helfen sie ihnen, und wissen sie, dass sie geliebt werden und man ihrer gedenkt?

Antwort von Kirpal Singh: 

Ehe man die Antwort auf diese Frage richtig versteht, sollte bedacht werden, dass die Verbindungen und Trennungen dieser physischen Welt von dem unerbittlichen Gesetz des Karma bewirkt werden. Sie haben alle Verbindungen mit dieser physischen Ebene abgerissen und es wird ihnen nach ihrem Verdienst Schutz gewährt. Die Gebete und liebevollen Gedanken, die durch fortgeschrittene Seelen ausgesandt werden, helfen den abgeschiedenen Seelen und sie sind sich ihrer bewusst. Es mag des weiteren verstanden werden, dass den aufrichtig Ergebenen Nahestehenden und lieben Verwandten im Jenseits der mögliche Schutz gewährt wird, auch wenn sie schon früher gestorben waren, bevor diese die Initiation erhalten haben.

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Frage an Kirpal Singh:

Ist die Initiation vorherbestimmt oder erfolgt sie nach Auswahl?

Antwort von Kirpal Singh: 

Ja, es ist vorher bestimmt und erfolgt nach Auswahl im Rahmen des Göttlichen Planes, dass durch jeden Meister während der Zeit, wo Er Sein Spirituelles Amt versieht, gewisse Seelen angenommen und initiiert werden sollen, und es geschieht des öfteren, dass solche angenommen werden, die anscheinend unwürdig sind.