Die Wahre Wirklichkeit

II

Unsere Nöte beginnen mit unseren Wünschen, und die Wünsche wiederum führen zu all den anderen üblen Gewohnheiten, wie bereits aufgezählt. Sie sind zum Bestandteil unseres Lebens geworden, und wir leben und sterben für sie. Wenn ihr beiseite treten würdet, könntet ihr euch selbst überzeugen und sehen, wie hilflos die Menschen allein durch die Macht der Gewohnheit dahintreiben. Wirklich Erwachte Menschen betrachten die Welt von einem sicheren, überlegenen Stand aus – von der Ebene der Seele. Sie haben Mitleid mit uns und wollen uns mit liebevollen Worten die Nutzlosigkeit des von uns geführten Lebens einprägen. Sie sagen: Wir haben viele menschliche Gestalten unter der Erde verwesen sehen. Wenn dies auch beim menschlichen Körper der Fall ist, was gibt es daran, worauf wir stolz sein können?

Es heißt zu Recht:

Du bist Staub und wirst wieder zu Staub werden.

Dies ist der Gesichtspunkt, den uns die Gottmenschen darlegen. Guru Nanak setzt Seine Erklärung fort:

Hört auf unseren weisen Rat, ihr müsst darauf hören, nur Gottergebene Handlungen werden euch vor dem Kreislauf der Geburten bewahren.

Mit wie viel Erbarmen kamen diese Worte aus dem Herzen Guru Nanaks. Der Körper und alles, was zu ihm gehört, wurde uns als Hilfe für die Selbsterkenntnis und Gotterkenntnis gegeben. Aber wir schlagen den anderen Weg ein. Wenn uns Gottmenschen in dieser traurigen Lage sehen, sind Sie aufs Äußerste bewegt und können nicht umhin, uns Ihre Ansicht zu sagen. Sie Selbst haben das Rätsel des Lebens gelöst und berichten uns von dem Weg, auf dem wir es Ihnen gleichtun können. Es sind die Gottgefälligen Handlungen, welche uns in dieser Hinsicht helfen. Das menschliche Leben ist ein großer Segen. Es verschafft uns die günstige Gelegenheit und die Mittel, aus diesem gewaltigen Labyrinth der Welt, in dem wir uns wie Kinder im Wald verirrt haben, herauszukommen. Gottergebene Handlungen können von guten Handlungen unterschieden werden. Gute und mildtätige Werke, welches auch immer ihr Verdienst sei, halten uns genauso in der Knechtschaft wie ihr Gegenteil, die üblen. Wie uns die letzteren zu den niederen Regionen führen, so die erstgenannten zu den höheren. Aber in jedem Fall müssen wir, nachdem die für die Bestrafung oder Freude festgesetzte Zeitspanne zu Ende ist, wieder auf die irdische Ebene zurückgehen. So sehen wir, dass die guten Taten dabei von keinem großen Nutzen sind, um von Gemüt und Materie frei zu werden. Die Heiligen sprechen deshalb von Gottgefälligen Taten, solchen, die uns zu Gott bringen. Sie werden mit Sukrat bezeichnet.

Auch Kabir hebt hervor:

Übe Sukrat-Handlungen aus, verbinde dich mit dem Wort – wer weiß, was morgen sein wird?

Und sehr bedeutsam fügt Er hinzu:

Warum von morgen sprechen, man weiß nicht, was im nächsten Augenblick geschieht.

Auf der Liste der Gottgefälligen Handlungen ist das Wichtigste die Rechtschaffenheit. Man muss wahr zu sich selbst sein. Wenn einer wahr zu sich selber ist, kann er niemandem gegenüber falsch sein. Er versucht nicht, andere zu täuschen und zu betrügen. Er ist wahrhaftig in Gedanken, Worten und Taten.

Wir haben sehr verschwommene Vorstellungen von der Wahrhaftigkeit. Wir geben uns klug, indem wir die Wahrheit unterdrücken und unter dem Deckmantel der Wahrheit falsche Ratschläge geben. Beides ist verächtlich. Suppressio veri et suggestio falsi (das Wahre zu unterdrücken und das Falsche einzugeben) ist gleicherweise verwerflich, denn es ist weit von der Wahrheit entfernt. Manche von uns haben die Gewohnheit, Halbwahrheiten zu sagen – so viel von der Wahrheit, wie es unserem Zweck dient. Einige glauben, man könne im Geschäftsleben keinen Erfolg haben, ohne eine solche Taktik anzuwenden. Doch wohlgemerkt, das ist nicht der Fall. Ihr mögt hier und da einen Kunden verlieren, aber wenn die Leute von eurer Unbescholtenheit und Ehrlichkeit hören, werdet ihr ein gut gehendes Geschäft haben.

Das Zweitwichtigste sind Reinheit (ein Leben der Redlichkeit) und Gewaltlosigkeit; universale Liebe, selbstloses Dienen und Opfern. Es genügt nicht, jedem Gutes zu wünschen, wir müssen auch so denken und handeln. Dies sind einige Beispiele der Sukrat Karmas oder Gottesfürchtigen Handlungen.

Als die fünf Pandavas zur Schule geschickt wurden, war das Erste, was ihnen der Lehrer beibrachte, die Wahrheit zu sagen, die Wahrheit anzunehmen und die Wahrheit zu leben. Bei der traditionellen Lehrweise wurde das Schwergewicht auf die Praxis gelegt, nicht nur auf das verstandesmäßige Begreifen einer Sache. Nach einiger Zeit erkundigte sich der Lehrer, ob sie ihre Lektion auswendig gelernt hätten. Alle Brüder außer dem ältesten, Yudishtra, bejahten es. Als er an der Reihe war, sagte er: Ich will die Lektion von Grund auf lernen, und es wird einige Zeit dauern, bis ich sie mir zu eigen gemacht habe. Einige Zeit später wiederholte der Lehrer seine Frage. Yudishtra antwortete, dass er die Wahrheit dessen, was ihm gelehrt worden sei, noch nicht völlig verstanden und praktiziert habe.

Dies heißt eine Lektion von Grund auf lernen, nicht nur mechanisch. Yudishtra studierte seine Lektion durch und durch und praktizierte sie sein ganzes Leben lang, mit dem Ergebnis, dass er als Dharmaputra (echter Apostel der Wahrheit) bekannt wurde.

Jene, die dem Meister ergeben sind und Seinen Geboten folgen, leben sorgenfrei in allen drei Welten, so sagt Kabir.

Rechtschaffenheit ist die größte Tugend. Sie wäscht zahllose üble Eindrücke weg. Wenn wir gezwungen sind, unsere Taten zu verbergen oder sie mit Lügen oder Ausflüchten zu beschönigen, müssen wir als sicher annehmen, dass daran etwas nicht in Ordnung ist. Der Rechtschaffenheit am nächsten ist die Keuschheit. Die Wahrheit ist groß, aber noch größer die wahre Lebensweise. Keuschheit ist Leben und Sichgehenlassen ist der Tod. Als Familienvater gemäß den Anweisungen der heiligen Schriften zu leben ist keine Sünde. Die Ehe ist kein Hindernis für die Spiritualität. Sie ist ein Sakrament und muss als solches beachtet und gelebt werden. Wenn wir in ihr der Geschlechtsfreude nachgeben, ist das sündhaft. Denn der Sünde Sold ist der Tod. Wir müssen ein Leben der Enthaltsamkeit in Gedanken, Worten und Taten führen. Ferner sei gesagt: Gott wohnt in allen von uns. Wir sind Kinder Gottes und beten denselben Gott an. Da dies so ist, gibt es keinen Grund, weshalb wir jemanden hassen sollten. Der eine mag eine angesehene Stellung haben und ein anderer in seinen Diensten stehen.

Es ist alles ein Spiel des Karmas. Wenn dazu die gleiche Gotteskraft in jedem von uns wohnt, ist es nur natürlich, dass man einander dienen sollte. Indem wir einem anderen dienen, dienen wir Fürwahr uns selbst in einer anderen Form. Als Nächstes kommt Ahimsa oder Gewaltlosigkeit. Von ihr wird gesagt, sie sei das größte Dharma (Pflicht). Wenn ihr Gott sucht, seid bestrebt, Ihn in euch und in anderen zu sehen. Sobald ihr das versteht, werdet ihr keinem Unrecht tun. Das alles sind Gottesfürchtige Handlungen, die bei der Selbstverwirklichung und Gottverwirklichung helfen. Wir müssen sie uns sogleich aneignen; denn das Leben ist unsicher, wir haben keine Gewähr für den nächsten Augenblick. Indem wir dies praktizieren, müssen wir uns mit dem Wort verbinden.

Die nächste Frage betrifft die Natur des Heiligen Wortes. Der Absolute Gott ist Namenlos. Als Er zum Ausdruck kam, wurde Er ein Name (das Wort). Durch diese Kraft Gottes kam die Welt ins Sein. Warum Er diese Kraft gebraucht, wissen wir nicht. Wir sind alle in das Blindekuhspiel vertieft: dem einen werden durch den Spielleiter die Augen verbunden, und die anderen verstecken sich. Wer immer den Spielleiter berührt, ist, wie man sagt, in Sicherheit, während das Spiel mit den Übrigen weitergeht.

Genau das ist der Fall bei uns. Blindlings suchen wir Gott, jeder auf seine Weise. Wer so begünstigt ist, seinen Weg zu Ihm zu finden, wird gerettet und entkommt den Fängen des Gemüts und der Materie. Wir müssen schließlich unser Inneres Auge entwickeln, wodurch wir die Kraft Gottes in uns wahrnehmen. Zu diesem Zweck müssen wir uns Gottgefällige Handlungen aneignen, sie praktizieren und eine Verbindung mit dem Heiligen Wort herstellen.

Das sind die Dinge, die der Seele bleiben und ihr bei der Befreiung vom Rad des Lebens und des Todes helfen. Wenn wir die zwei Vorbedingungen für den Ausweg gemeistert haben, brauchen wir noch die Hilfe von Einem, Der bereits mit der Gotteskraft Eins geworden ist. In Seiner Gemeinschaft und unter Seiner Leitung können wir den spirituellen Pfad, der voller Gefahren und Fallgruben ist, unversehrt überqueren. Der Guru kennt die Windungen und Krümmungen des Weges; ohne Seine kundige Anweisung kann man auf dem Pfad keinen Fortschritt machen. Wir müssen Seine Führung ohne jedweden Vorbehalt annehmen, und einer, der das tut, wird das Geheimnis der Gotteskraft erkennen, denn Sie wirkt in Fülle durch den Menschlichen Pol.

Guru Nanak sagt weiter:

An sich selbst gewandt, legt Nanak großes Gewicht auf die Instruktionen des Meisters. Warum redest du müßig über andere und sprichst schlecht von ihnen?

Andere zu verleumden ist etwas Gemeines. Es ist ein zweischneidiges Schwert. Es verletzt beide, den Verleumder und den Verleumdeten. Das Rechte von einem Menschen oder einer Sache zu sagen, ist sehr schwierig.

Darum heißt es:

Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet und durch den großen Richter zu leicht befunden werdet.

Wir aber erlauben uns unbekümmert, ohne Bedenken über andere zu reden, und finden Freude daran.

Mein Meister, Hazur Baba Sawan Singh Ji, pflegte zu sagen:

Unbestreitbar hat das, was wir essen, einen süßen, sauren oder bitteren Geschmack. Aber sagt mir, welchen Geschmack euch das Verleumden gibt? Ist es nicht etwas Geschmackloses? Warum sollten wir uns dann auf etwas einlassen, das überhaupt keinen Geschmack hat?

Trotz alldem vergeuden wir die meiste Zeit, indem wir von dem einen oder anderen schlecht sprechen. Die ganze Zeit versuchen wir, des anderen Gedanken, Worte und Taten, Geld- und Familienangelegenheiten zu erwägen. Was ist das Ergebnis all dessen? Wenn wir dieses Geschwätz über unsere Freunde und Verwandten ringsum hören, verlieren wir natürlich in jeden das Vertrauen. So werden wir, anstatt für Gott zu arbeiten, unbezahlte Gehilfen des C.I.D1. Wenn ein Mensch gut ist, sollten wir ihm nacheifern. Ist einer auf dem Gottespfad, sollten wir uns bemühen, ihm zu folgen. Soweit ist es in Ordnung. Aber auf andere eifersüchtig zu sein, zahlt sich nicht aus. Eifersucht erzeugt Argwohn und macht einen unnötig nervös und ängstlich. Der Gottesweg ist für die Starken, nicht für die Schwachen. Dauernde Ängste beeinträchtigen das Gemüt. Wir müssen das Geschehene vergessen und in der lebendigen Gegenwart an unserer Besserung arbeiten.

Die Großen sagen:

Bis hierher und nicht weiter.

Sie ziehen eine Trennlinie zwischen Vergangenheit und Gegenwart und wollen, dass wir nicht wieder fallen – nicht unter den Augenbrennpunkt fallen.

O ihr, eure Augen sind auf die Belange anderer gerichtet und wie ihr ihnen zuvorkommen könnt; im Augenblick, wo eure Seele scheidet, werdet ihr wie ein im Stich Gelassener zurückbleiben.

Denn die meiste Zeit sind wir mit den Angelegenheiten anderer Leute beschäftigt; mit ihrem Wohlstand und ihren Reichtümern, ihren Kleidern, ihrem Putz, ihren Frauen und ihren Kindern. Den ganzen Tag reden wir von nichts anderem als von diesen Dingen. Nie halten wir auch nur einen Augenblick inne, um nachzudenken, ob es nicht noch irgendetwas anderes gibt. Wir ziehen gehässige Vergleiche, beginnen uns dann zu ärgern und sind über das aufgebracht, was wir unser Pech und Missgeschick nennen. Wir steigern uns in die vermeintlichen Übelstände und Ungerechtigkeiten Gottes hinein. Mit welchem Ergebnis? Für nichts handeln wir uns Herz- und Kopfschmerzen ein.

Dann suchen wir ganz versessen, den Stand der anderen zu erreichen. Wir wissen nicht, dass wir trotz all unserer Geschicklichkeit und Schlauheit nicht mehr bekommen können, als für uns bestimmt ist. Es läuft darauf hinaus, dass wir weiter die Last unseres Karmas vermehren, ohne irgendeinen Nutzen in Form materiellen Profits. Und wenn wir uns überhaupt ein paar Vorteile sichern und hier und da durch unser Manövrieren und unsere Taktik belanglose Gewinne erzielen, welchen Wert haben sie? Für wie lange werden sie uns bleiben? Wie gewonnen, so zerronnen. Die üblen Ziele, die wir verfolgen, und die Mittel, die wir dabei anwenden, hängen uns an, und wir werden für sie zu zahlen haben – für nichts als Plunder und gewiss einen hohen Preis. Alle unsere Untaten verüben wir zur Befriedigung unserer momentanen Wünsche. Das Leben ist nur ein Hauch, und es vergeht im Nu.

Was bleibt, wenn der Geist den Körper verlässt? Nichts als dieser materielle Körper, um den wir so viel Aufhebens machen und uns in alle Arten törichter Tricks und schändlicher Machenschaften einlassen. Welches ist nun das Ende dieses Tabernakels des Fleisches? Niemand in der Familie möchte es auch nur für einen Augenblick behalten. Jeder scheint es loswerden zu wollen und übergibt es entweder den Flammen oder dem Grab. Während der Mensch lebte, waren alle Augen auf ihn gerichtet, und jeder respektierte ihn um der einen oder anderen Gunst willen. Nun, nachdem der Bewohner herausgezogen wurde, kümmert sich niemand mehr um ihn. Das ist also der Körper, für den wir tagein und tagaus so sehr beschäftigt sind.

Warum schlaft ihr im Traumland der Welt und tut nichts von bleibendem Gewinn für euch? Warum versucht ihr andere zu täuschen, und das nur wegen der vergänglichen Freuden eures Gemüts? Was erlangt ihr hier in dieser Welt und in der nächsten, außer dass ihr das Leben für nichts verschleudert?

Das ist eine vernünftige Rede. In allen Einzelheiten wurde uns gesagt, wie wir das kostbare menschliche Leben vergeuden, das uns für einen besondern Zweck gegeben wurde – den Zweck der Selbsterkenntnis und Gotterkenntnis. Aber wenn uns ein Erwachter Mensch wie Nanak den falschen Weg gehen sieht, kann Er nicht anders, als Sich mit einem herzergreifenden Appell an unseren gesunden Menschenverstand zu wenden. Er sagt uns, dass wir eine richtige Auffassung vom Leben haben sollten: das Wichtigste zuerst.

Von der Ebene der Seele aus gesehen, die das Fundament von allem in der Welt ist, einschließlich unseres Gemüts und der Sinne, müssen wir ihr zuerst Aufmerksamkeit schenken. Stattdessen arbeiten wir die ganze Zeit für das Wohlbefinden unseres Körpers und die mentale Entwicklung, zollen aber der Seele, der Antriebskraft in uns, zu wenig Beachtung. Karmas (Handlungen), wie gut und verdienstvoll sie auch sein mögen, können, was das betrifft, an sich von keiner Hilfe sein. Wir müssen den stillen Punkt der Seele erreichen, indem wir uns sowohl über den Körper als auch über das Gemüt erheben. Hier wird man Neh-karma oder tatenlos im Tun. Erst wenn wir mit der Gnade und Führung der Gotteskraft, Die durch einen Menschlichen Pol offenbart wird, alle mentalen Bereiche überqueren, können wir diesen trügerischen Ort hinter uns lassen.

Nur durch die Einfalt des Herzens kann man etwas erreichen. Wir können in der Welt nichts gewinnen, seien es ihre Reichtümer oder Name und Ruhm, ohne dafür zielstrebig zu arbeiten. Die Welt ist bereit, euch zu verehren, wenn ihr euch des Selbst in euch würdig erweist. Wir wissen von Nanak und Kabir und lieben Sie um Ihretwillen. Entschuldigt, aber sehr wenige von uns kennen Ihre Abstammung und andere Einzelheiten über Ihre Familien. Während Sie lebten, gaben Sie den Menschen rechtes Verstehen, und man bringt Ihnen bis auf den heutigen Tag große Wertschätzung und Hochachtung entgegen. Wir kämpfen die verlorene Schlacht des Lebens, und Gott allein weiß, wann wir wieder eine Gelegenheit wie diese erhalten:

O Nanak, kümmere dich um den Bedarf deines Körpers, auf dass du die Gotteskraft in dir offenbaren kannst und dich damit beschäftigst, dem Herrn zu lobsingen.

Es ist notwendig, nach dem Körper zu sehen und für ihn zu sorgen, so dass er uns beim Erreichen unseres Ziels von Hilfe ist. Wir sollten auch unsere Rechnungen mit jenen begleichen, die um uns sind. Die Hauptsache ist daher, das Selbst in uns zu erkennen. Tun wir das nicht, ist alles andere nutzlos.

In diesem Zusammenhang sagt Guru Arjan:

Verflucht sind alle unsere Handlungen: die Nahrung, die wir zu uns nehmen, und gleichermaßen die Bequemlichkeit; verflucht ist aller äußere Putz, in den wir unseren Körper hüllen, auch alle Freunde und Verwandten um uns her, so wir durch all das den Herrn nicht erreichen. Denn wenn wir diese goldene Gelegenheit einmal versäumen und sie uns entgehen lassen, sind wir verloren.

Es ist die gleiche alte Geschichte, die uns alle Weisen von Zeit zu Zeit verkündet haben. Aber denkt selbst nach, inwieweit ihr euch geändert habt. Wir hören etwas, aber handeln nicht danach.

Seid Täter […] und nicht Hörer allein,

sagt Jesus.

Wir hören bloß und geben es an andere weiter, übernehmen es aber nicht in unser eigenes Leben. Wir wollen die Welt verbessern, nicht jedoch uns selbst.

Swami Ram Tirath sagte treffend:

Reformer werden gesucht, aber nicht solche, die andere reformieren, sondern sich selbst.

Was würden wir dann erlangen?

Er antwortete:

Die Gottheit.

Guru Nanak unterrichtet uns nun über die traurige Lage des Körpers und wie er in Todespein klagt.

Wehe mir, o Nanak, was für eine Schande, dass sich jetzt niemand um mich kümmert.

Wenn der Herr des Körpers diesen verlässt, was bleibt? Er hat keinerlei Wert mehr, und niemand ist bereit, ihn auch nur für kurze Zeit zu behalten. Alle sind bestrebt, ihn so schnell wie möglich loszuwerden. Er wird im Haus als ein Gräuel empfunden, und solange er da ist, kann man nichts weiter tun. Dies ist also die Klage des armen Körpers, der unbeachtet und vernachlässigt im Elend liegt. Die Mühe des ganzen Lebens ist in einem einzigen Augenblick zunichte gemacht. Alle religiösen Bekenntnisse, alle Gesellschaftsordnungen und jeder weltliche Besitz bleiben zurück.

Man mag die schönsten Pferde haben, ungeheuren Reichtum und die kostbarsten Gewänder. O Nanak, nichts davon wird mit der scheidenden Seele gehen, alles wird zurückgelassen.

Heutzutage haben wir große Limousinen zu unserer Beförderung. Wir wohnen in zentralgeheizten Häusern mit Klimaanlagen. Wir besitzen Brokat und Chiffon, in die wir unseren Körper hüllen. Wir geben uns all diesem Luxus hin, damit wir es schön und bequem haben.

Schließlich brauchen wir etwas, um den Körper zu bekleiden. Doch warum müssen es teure Stoffe sein, was über unsere Mittel geht? Wir können ein einfaches Dach über dem Kopf haben. Jeder möchte das Rennen machen und andere, die in wohlhabenden Verhältnissen leben, übertreffen. Was ist die Folge davon? Man ist gezwungen zu betteln, zu borgen oder zu stehlen. Offen gesagt kann sich ein ehrlicher Mensch nicht alle diese Dinge leisten. Aber er ist genötigt, unehrliche Methoden anzuwenden, um den steigenden Ansprüchen von Frau und Kindern zu genügen. Gelingt ihm das nicht, wird Tag und Nacht an ihm herumgenörgelt.

Wir sind Sklaven der Mode geworden und wechseln mit jedem Windstoß die Richtung wie eine Wetterfahne. Unsere Frauen können viel tun, um den verdienenden Familienmitgliedern zu helfen; je weniger Ansprüche sie stellen, desto geringer ist die Gefahr, dass die Männer vom Weg abkommen, um sich unrechtmäßige Einnahmen zu verschaffen und zu sichern. Man sagt, dass eine Hausfrau allein mit der Spitze ihrer Nadel ein Haus aufbauen oder niederreißen kann. Wenn der Durchschnittsmensch zwei ordentliche Mahlzeiten am Tag bekommt und für die Nacht ein einfaches Dach über dem Kopf hat, ist das genug. Reiche und Arme gehen gleichermaßen mit leeren Händen.

Wir kennen die Geschicke von Krösus, Alexander dem Großen und Mahmud, dem Bilderstürmer. Sie alle waren große Monarchen, jeder auf seine Weise. Was nahmen sie mit sich, als sie die Welt verließen? Nichts. Sie vergossen bittere Tränen der Reue. Obwohl Reue an sich gut ist, kann sie das Geschehene nicht mehr ändern. Folglich ist es immer besser, sein Geld durch ehrliche Mittel zu verdienen, als viel Geld zu erwerben, indem man andere unterdrückt und ihre Rechte mit Füßen tritt.

Kurz gesagt:

Man kann nicht Reichtümer anhäufen, ohne zu unsauberen und unfairen Mitteln zu greifen; aber o weh, am Ende bleibt alles zurück!

Und die arme Seele nimmt, in die alten mentalen Hüllen gekleidet, ihren einsamen Flug allein.

O Mensch, du hast alle Freuden der Welt gekostet! Aber was du nicht gekostet hast, ist das Elixier von Naam, das Süßeste von allem.

In der Welt haben wir früher oder später alles Angenehme gehabt. Alles war in der einen oder anderen Form Freude:

Kandis, Zucker, Sirup, der Honig und die Milch, alle diese Dinge sind wunderbar süß; aber o Herr, keines erreicht die Süße Deines Namens.

Gott ist Licht in Fülle. Auch unsere Seele ist ein Funken dieses Lichts. Wir sind so geschaffen, dass wir keine Ruhe finden, bis wir in Ihm ruhen. Der Teil ist immer rastlos, bis er im Ganzen ruht. Ist eine bewusste Seele abhängig, bewegt sie sich weiterhin auf dem Rad des Lebens auf und ab. Nur die unabhängige, vollkommen Erwachte Seele kann das Meer des Bewusstseins erreichen. Von Körper und Gemüt beeinflusst, haben wir unsere Umgebung verschönert, nicht aber den innewohnenden Geist. Sorgt euch so viel wie möglich um das Haus, aber vergesst nicht den Bewohner des Hauses. Er braucht ebenfalls Nahrung und Aufmerksamkeit, genau wie der Körper. Der Geist, der von Gott ist, muss durch die Kraft und den Geist Gottes (das Heilige Wort oder Naam) gespeist werden.

Dies alles hat man auch als Familienvater zu tun. Ein echter Reiter ist, wer sicher im Sattel sitzt, die Füße fest in beiden Steigbügeln. Es besteht keine Notwendigkeit, Heim und Herd zu verlassen und in die Einöde zu gehen. Ein Schiff segelt auf der Oberfläche des Wassers gleichmäßig dahin, nicht auf trockenem Land. Man muss mit der Gotteskraft in Verbindung kommen, während man im Körper und in der Welt ist, nicht anders. Ich sage euch dies alles aus eigener Erfahrung. Selbst wenn einer in die Einsamkeit geht, verfolgen ihn noch die Probleme des Lebens. Für seinen bloßen Unterhalt ist er von anderen abhängig. Die Erinnerungen an seine Familie und die Kinder lassen ihn die ganze Zeit nicht los. Auch hier wird man verhaftet an Bäume, entwickelt eine Verwandtschaft zu den Wäldern und Tieren mit seidigem Fell, wie dem gesprenkelten Wild, oder zu Milchvieh wie Ziegen und Kühen. So hat es nicht viel Sinn, das Haus unter dem Druck der Umstände oder aus anderen Gründen zu verlassen, wenn nicht eine wirkliche, innere Loslösung (Vairagya) da ist. Einer, der inmitten der Welt und weltlicher Betriebsamkeit lebt, kann doch losgelöst sein, wenn er rechtes Verstehen entfaltet.

Nehmt zum Beispiel den Fall von Raja Janaka. Er war ein Raj Rishi (ein königlicher Weiser), den der Glanz seines Hofes unberührt ließ und der gut und weise regierte. Es kommt also auf die Änderung des Blickwinkels an. Man kann leben, wo man will, und seinem gewohnten Beruf oder seiner Beschäftigung auf rechtschaffene und ehrliche Weise weiterhin nachgehen, aber gleichzeitig innerlich erwachen, was einen automatisch von allen Gedanken an seine Umgebung freimacht.

Und wie vorher gesagt, kommt dieses innere Erwachen durch die Gnade eines Heiligen, Der das Personifizierte Wort ist und Es in uns offenbart:

O ihr, nehmt es als sicher an, bar des geringsten Zweifels, dass ohne den aktiven Beistand und die Führung eines Vollendeten Meisters niemand aus dem gewaltigen Irrgarten der Welt herauskommen kann.

Die Notwendigkeit des Gurus ist ein Muss, wenn man das Meer des Lebens überqueren will. Selbst einem Entsagenden gelingt es nicht ohne einen Guru. Das Gleiche gilt für einen Familienvater. Aber dieser braucht einen Guru, Der selbst einen Hausstand hatte. Warum? Ein Guru, der nie die Wechselfälle des Lebens erfahren hat, kann kaum die Schwierigkeiten weltlicher Gottsucher verstehen. Wer in der Welt gelebt und Sich über sie erhoben hat, ist imstande, uns die richtige Führung zu Gott zu geben. Er sagt uns, dass es für alle Hoffnung gibt, selbst für die schlimmsten Sünder. Jeder Heilige, sagt Er, hatte Seine Vergangenheit. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Die Dinge können durch tägliche Praxis verbessert und geändert werden, auch während man in der Familie lebt.

Man mag einen palastartigen Bau errichten, aber was ist das? – Ein Haus auf Sand gebaut. Was immer ihr für eure Bequemlichkeit zusammentragt und in Blindheit als das eure betrachtet, ist alles Täuschung.

Wir leben in einem Zustand ununterbrochenen Wechsels. In diesem sich verändernden Panorama des Lebens ändern auch wir uns jeden Augenblick. Darum können wir die wandelbare Natur des physischen Ichs und der Welt um uns herum nicht richtig einschätzen. Wir denken, dass wir beständig in dieser Welt zu leben haben. So bauen wir große und hohe Häuser mit tiefen Fundamenten, damit sie lange erhalten bleiben. Sie mögen uns überdauern, aber sie können nicht ewig bestehen. Wie in einer großen Herberge mögen unsere Söhne und Enkel gleich uns eine Weile darin wohnen, bis sie ebenfalls dahinscheiden. Selbst diese massiven, stattlichen Häuser sind nicht von Dauer. Im Laufe der Zeit verfallen sie zu Schutt. Sehen wir nicht ringsum viele Ruinen als Überreste vergangener Pracht? Eine wirklich Erwachte Seele kümmern weder Hütten noch Paläste, die Ihr lediglich Unterkünfte für die Nacht sind – die einen mögen für die Reichen, die anderen für die Armen sein.

Es ist richtig gesagt worden, dass leichter ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher ins Himmelreich kommt. Weshalb? Weil der Pfad zu Gott für die geistlich Armen ist, nicht für jene mit aufgeblasenem Ego. Ein Reicher ist andererseits zu sehr in die Welt verstrickt. Und darüberhinaus hat er eine schwere Bürde von Karmas zu tragen.

Ein Tier, das mit einer drückenden Last auf dem Rücken im Morast steckengeblieben ist, kann nicht ohne Mühe herausgezogen werden. Was macht man in einem solchen Fall? Zuerst muss man seine Last erleichtern und es dann aus dem Sumpf herausziehen. Genau das ist es, was ein Guru tut. In Seiner Gnade und Barmherzigkeit hebt Er die Seelenströme für einen Augenblick vom Körper, dem zu entfliehen ihnen nicht möglich ist, empor und öffnet den Weg nach oben, um einen kleinen Beweis der Gotteskraft in uns zu geben.

Darin liegt die Größe eines Vollendeten Meisters:

Was nutzt es, Zuflucht bei einem Jagat-Guru (Weltlehrer) zu suchen, wenn Er nicht unsere Karmas abwickeln kann? In der Gegenwart eines Löwen können die Schakale nicht nahe kommen und ihr Geheul beginnen.

Ein Heiliger, Der Selbst alle karmischen Bereiche überschritten hat, weiß, wie unsere Karmas abzuwickeln sind. Besonders bei der Initiation ist Er es, Der uns durch Seine Kraft hochzieht und einen Blick ins Innere gewährt. Diese Erfahrung kann nicht durch die so genannten Lehrer der Welt gegeben werden, wie gebildet sie auch sein mögen. Aber ein Guru vermag es auch ohne Bildung, wenn Er ein Guru im wahren Sinne des Wortes, ein Fackelträger, ist. Es kommt darauf an, eine wirkliche innere Erfahrung zu geben.

Durch die Gnade des Gurus beginnt man sich selbst zu verstehen.

Und dies erreicht man, wenn man sich über den Körper und die körperlichen Sinne erhebt. Es gibt einen Weg, der über den Körper hinausführt. Somit seid ihr der, welcher sich des Körpers bedient, und nicht sein Sklave. Hinter euch ist ein gewaltiges Kraftreservoir, das Gott genannt wird. Wir müssen Gott erkennen, Gott verstehen und Gott erfahren. Dies ist der Sinn und Zweck unserer Geburt – den Willen und die Wege Gottes zu erkennen.

Wir alle sind damit beschäftigt, Reichtum anzuhäufen, und sind stolz darauf. Doch wenn wir aus der Welt scheiden, bleiben unsere ganzen Habseligkeiten zurück. Was nehmen wir mit uns, wenn wir gehen? Nicht den Reichtum, nicht die unrechtmäßig erworbenen Einkünfte, sondern die traurige Erinnerung an die üblen Wege und unmenschliche Handlungsweise, mit denen wir unsere Schätze angesammelt haben. Die Gier nach Besitz ist das größte Übel. Ein Blinder betrachtet sein Hab und Gut als sein Eigentum. Ein erwachter Mensch tut das nicht. Wir leben, es ist traurig genug, im Bereich von mein und dein:

Man mag goldene Paläste bauen und inmitten von Gold leben, doch am Ende geht nichts davon mit, die prachtvollen Paläste und das glitzernde Gold, alles wird zurückgelassen.

Es bedeutet nicht, dass wir keinen Reichtum erwerben und keinen Besitz haben sollten. Daran ist nichts Unrechtes. Alles, dessen es bedarf, ist, diese Dinge auf ehrliche Art und Weise zu erwerben. Außerdem sollten wir Gott dankbar sein, der uns dazu verholfen hat. Sie sollten besser als Seine Gaben betrachtet und als solche verwendet werden, frei von aller Selbstsucht:

Wir müssen im Gemach unseres Herzens an Gott denken; an Gott, durch Dessen Gnade wir im Tempel unseres Körpers glücklich leben.

Erlaubt mir zu sagen, dass die Priesterschaft selbst bei ihren religiösen Amtshandlungen bestimmte Interessen hat. Sie macht ein Geschäft daraus. Sie bringt für andere und im Namen anderer Gebete dar, um davon ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Für einen kleinen Betrag verkaufen sie Ablässe. Sie haben einen leichten Weg des Geldverdienens gefunden. Dies alles ist eine Art Beruf, so wie jeder andere Beruf. Aber Spiritualität ist etwas ganz anderes und ein Erbgut der Heiligen.

Guru Nanak vermittelt nun, indem er sich an Sein Gemüt wendet, eine unumstößliche Wahrheit von außerordentlicher Bedeutung:

Höre, du Tor eines unwissenden Gemüts, was du bekommst, ist von oben bestimmt.

Der Aufruf geht jetzt direkt an das Gemüt. Es ist der Hauptfaktor im Drama des Lebens. Jede Tat hat eine Rückwirkung. Der unsichtbare Finger Gottes bewegt sich in Übereinstimmung mit unseren Handlungen. Was wir säen, das müssen wir ernten. Können wir diesem Netzwerk entkommen? Ja, wir können es. Wenn wir ein allsehendes Auge entwickeln, werden wir der Seher und hören auf, der Handelnde zu sein. Im Heiligen Licht Gottes bleibt nichts, das uns verblenden könnte.

Darum diese Mahnung an das Gemüt:

O Gemüt, du lebst im Licht Gottes, wieso erkennst du deinen Ursprung nicht?

Dies ist ein qualvoller Schrei des Herzens. Weshalb? Weil wir die ganze Zeit mit der Welt und den weltlichen Dingen beschäftigt sind. Wir halten nie auch nur für einen Augenblick inne, um an unser eigenes Selbst zu denken. Wir können unsere Seele unmöglich retten, ohne ein Bewusster Mitarbeiter des Göttlichen Plans zu werden. Dies ist das höchste Gut des Lebens, und die Meister haben großes Gewicht darauf gelegt.

Nanak beschließt nun Sein Lied mit folgenden Worten:

Gott, unser Herr, ist das Höchste Wesen, und wir müssen mit Ihm Verbindung aufnehmen. Unser Gemüt und der Körper sind beide von Ihm; wir leben, sterben und werden Seinetwegen wiedergeboren.

Die größte Wahrheit in Gottes Universum ist Gott. Die höchste Notwendigkeit für das Menschengeschlecht ist, Gott zu erkennen. Und die erhabenste Absicht Gottes ist, Sich dem Menschen zu offenbaren. Wiederum offenbart Sich Gott durch einen Gottmenschen.

Der Gottmensch lädt uns mit lautem Ruf in Seines Vaters Haus:

Ich tue nichts von mir selber. Ich rufe sie nach dem Willen meines Vaters.

Guru Arjan sagt ebenfalls:

Der dich in die Welt sandte, ruft dich zurück; komme erleichtert und freudig mit mir.

So sind wir in die Welt geschickt worden, unser Wahres Selbst zu finden und dann das Selbst des Selbst. Dies ist der alleinige Zweck des Göttlichen Plans. Es ist in der Tat ein Geschäft, das Geschäft mit Naam oder dem Heiligen Wort. Wie kann dies zustande kommen? Durch Satsang und die Suche nach Sat (der Wahrheit). Für Satsang müssen wir den Sat Purush finden, das heißt Einen, Der die Personifizierte Wahrheit ist. Nachdem ein Gottmensch gefunden wurde, haben wir liebevollen Glauben an Ihn zu entwickeln und gewissenhaft zu befolgen, was Er sagt. Er verlangt von uns ein sauberes Leben der Reinheit und Keuschheit. Dann gibt Er Unterweisung und Führung und befähigt uns, eine praktische Erfahrung von Gott in uns zu erlangen. Die Wahrheit steht über allem, aber noch höher die wahre Lebensweise. Wir müssen unser Leben nach dem Vorbild des Gottmenschen gestalten.

Ohne dies kann nichts erreicht werden. Es heißt darum:

Wer wirklich für die Wahrheit lebt, ist mein wahrer Schüler; ein solcher ist mein Herrgott, und auf einen solchen Schüler bin ich stolz.

Wir müssen dem Fleisch um des Geistes willen entsagen. Wir müssen die Welt zugunsten des Wortes aufgeben. Doch was sehen wir? Weinend kommen wir und wehklagend gehen wir. Sind wir nicht Kinder Gottes? Wogt nicht von Kopf bis Fuß die Gotteskraft in uns? Leben und sterben wir nicht nach Seinem Willen? Sein Wille ist fürwahr in die Form unseres Seins eingewirkt. Dann ist es umso nötiger, dass wir in Seinem Lebenslicht zu leben lernen. Bloßes Hören reicht nicht aus. Handelt danach, und übt es jeden Tag. Lasst uns Gott in unserem täglichen Leben praktizieren und für immer frei und glücklich sein.

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Erläuterung: 1) Confidential Investigation Department – das indische Pendant zum amerikanischen F.B.I. (Diese Fußnote ist nicht Bestandteil der original veröffentlichten deutschen Sat Sandesh Ausgabe.)