Kirpal Singh

Der Meister über Rassenkarma

Frage: Auf Seite 319 in ‚Spiritual Gems‘ wird festgestellt: Es gibt kein Rassenkarma. Uns wurde gelehrt, dass es Rassenkarma und nationales Karma gibt. Würdet Ihr dies bitte erklären?

Kirpal Singh: Abgesehen davon, dass Karma der Gesellschaft gegenüber, der man zugehört, individuell ist, kann es sowohl rassistisch als auch national sein und mag in diesem Sinne Kollektiv-Karma genannt werden. Rassen haben, genau wie Einzelpersonen, ihren eigenen Stolz und ihre Vorurteile; Stolz auf ihre Farbe, den die Weißen im Allgemeinen gegenüber denen haben, die sich Farbige nennen, und dieses ihr Vorurteil zeigt sich in verschiedener Weise: Durch Errichten aller Arten von Schranken für Farbige zur Verweigerung des zivilen und sozialen Rechts, der politischen Privilegierten und legalen Rechtsmittel, was alles im Laufe der Zeit auf die Täter der sozialen Unwürdigkeiten und Ungleichheiten zurückfällt und zu Unruhen führt und zeitweilig zu blutigen Rassenkriegen. Ferner prahlen manche Rassen mit der Überlegenheit ihres Blutes in ihren Adern und glauben daher, dass sie eine von Gott bevorzugte Klasse bilden, um über andere zu herrschen und sie auszubeuten; aber wie es gewöhnlich in solchen Fällen ist, werden sie früher oder später von der ‚Nemesis‚ ereilt – denn die durch das Schwert regieren, kommen sehr oft durch das Schwert um.

Gleicherweise werden manche Nationen, wenn sie von nationalen Interessen beeinflusst werden, in unfaire Handelswettbewerbe verwickelt, bauen hohe Tarifmauern gegenüber anderen Nationen auf und versuchen zeitweilig sogar, den Verkauf ihrer unerwünschten Produkte mit der Waffe zu beleben, mit der natürlichen Folge von Repressalien, Beschlagnahmungen und anderen Wiedervergeltungsmaßnahmen seitens jener, die unter ihren gesetzwidrigen Handlungen und Taten leiden.

Als nächstes kommt, was im Allgemeinen als Naturkatastrophen bezeichnet und gewöhnlich dafür gehalten wird, wie Überschwemmungen, Hungersnöte, Erdbeben und Epidemien usw. Auch diese sind, wie alle anderen Übel, mehr oder weniger die Folge von des Menschen Unkenntnis der Naturgesetze und von seiner Unfähigkeit, die Dinge vorauszusehen und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die drohenden Katastrophen zu verhindern. Mit zunehmendem Fortschritt in der wissenschaftlichen Erkenntnis und technischen Fertigkeit kommt der Mensch allmählich zu sich, indem er sich die Kräfte der Natur mehr und mehr auf seine Art zu Diensten macht und das Beste aus der vorhandenen Energie herausholt, die noch verborgen liegt und unentdeckt ist. Auf diese Weise wirkt das Gesetz des Karma still und unbemerkt, aber unausweichlich zum Guten oder Üblen, wie der Fall gerade liegt. In diesem Zusammenhang sei auf das Buch ‚Das Gesetz des Karma‘ verwiesen.