Liebe ist der Weg

Ein Vortrag, der an des Meisters Geburtstag von Reverend Emil J. Christesen gehalten wurde.

Den Geburtstag von Sant Satguru Kirpal Singh Ji Maharaj zu feiern, ist ein anderer Weg, unsere Ergebenheit Ihm und Seiner Heiligen Sache gegenüber auszudrücken. Aber in Seiner Geburtstagsbotschaft von 1970 sagte der Große Meister:

Es ist mein Wunsch, dass der Geburtstag des Meisters von euch allen so begangen wird, wie es dem Anlass entspricht; dies ist, nach meinen Worten zu leben ...

Nur auf diese Weise habt ihr den Geburtstag des Meisters so gefeiert, wie Er es wünscht.

Der Meister erinnert uns so oft an: Gott ist Liebe und deshalb ist Liebe der einzige Weg, der zurück zu Gott führt. Und da der Meister Personifizierte Liebe ist, haben wir großen Nutzen, wenn wir zu Seinen Heiligen Lotosfüßen sitzen, wann und wo immer dies möglich ist. Er will nicht eine neue Religion gründen, sondern uns die Göttliche Liebe einflößen, die uns in die Heimat des Höchsten Vaters führt. Er hat auf die Ähnlichkeiten in den verschiedenen Religionen hingewiesen. Die anscheinenden Verschiedenheiten sind des Öfteren das Ergebnis menschlichen Irrtums in Bezug auf die Auslegung und Übersetzung der Schriften. Diese Verschiedenheiten können durch den Großen Meister aufgelöst werden, Der fähig ist, Sich nach Belieben über das Körperbewusstsein zu erheben. In der Tat, Er ist Tag und Nacht Eins mit dem Vater.

Wir müssen wiedergeboren werden – was bedeutet, dass wir das Körperbewusstsein während des Lebens zu übersteigen haben, sodass wir beginnen können, in Ihm zu leben, das Licht Gottes im Innern zu sehen und die Stimme Gottes im Innern zu hören. Dies ist wahrhaftig eine Spirituelle Wissenschaft – die der Große Meister die ‚Wissenschaft der Seele‘ nennt, der Surat Shabd Yoga, der Yoga des Tonstroms.

Bevor wir einen Erfolg selbst bei unseren aufrichtigsten, andächtigen Meditationen haben können, ist es jedoch absolut notwendig, das weltliche Streben den Spirituellen Bedürfnissen unterzuordnen – was bedeutet, dass wir zuerst das Reich Gottes im Innern suchen müssen, das Niedere für das Höhere, das Geringere für das Größere aufgeben müssen. Je eher wir dies tun, desto schneller können wir in unseren Meditationen in das Jenseits gelangen. Wir müssen in unserem Herzen und Gemüt unbedingt rein und so unschuldig werden wie ein kleines Kind. Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.

Es wird uns gesagt, dass es seliger ist zu geben als zu nehmen. Warum? Weil wir beim Empfangen nur materiell gesegnet sind, aber wenn wir geben, ohne verhaftet zu sein, sind wir spirituell gesegnet – insbesondere, wenn wir lieben – liebt den so Großen Meister und all seine Kinder ohne Vorbehalt und ohne Belohnung zu erwarten.

Materielle Dinge zu geben – wie unseren selbstlosen Dienst, Geld usw. – ist natürlich gut und wird sicher unser Vorratslager an gutem Karma vermehren. Aber Liebe und guter Wille für alle ist ebenso erforderlich, um das Tor oder das Einzelauge zum Inneren Reich Gottes zu öffnen. Wie können wir erwarten, Gott näher zu kommen, während wir Groll hegen gegen nur eines Seiner Kinder? Wir müssen vergangene Fehler und gegenwärtige Meinungsverschiedenheiten vergeben und vergessen. Gott hat keinen von uns beauftragt, den anderen zu richten.

Nicht nur ist was wir sagen und tun wichtig, sondern auch, was wir denken. Wie ein Mensch denkt, so ist er! Liebevolle Gedanken verleihen der Seele Flügel, um sich gottwärts zu erheben. Wohingegen unfreundliche, unheilige Gedanken und Gefühle der Kritik daraufhin abzielen, den Menschen erdgebunden zu halten, unfähig, richtig zu meditieren, und somit wird der Spirituelle Fortschritt behindert.

Ich glaube, wir alle wissen, dass es viel leichter ist zu predigen, als zu praktizieren und nach den Lehren der Meister zu leben. Wie der Meister gesagt hat:

Wir wissen so viel und tun so wenig.

Lasst uns dann, an diesem glorreichen Jahrestag der Geburt des Großen Meisters, unser Leben von Neuem weihen, um Seiner Heiligen Sache zu dienen – die Heilige Sache aller Großen Meister – indem wir empfänglicher, liebevoller, andächtiger, toleranter und versöhnlicher sind, indem wir nur Gott in allen sehen – sodass wir die Kinder des Vaters genannt werden können. Dies wird unserem geliebten Meister sehr gefallen und es wird den Weg bahnen für unseren eigenen Fortschritt auf dem Heiligen Spirituellen Pfad.

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So haben wir den menschlichen Körper; wir sind glücklich. Ich wünsche euch eine frohe Weihnacht. Aber mit dieser Kraft, von der die Bibel sagt:

Viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr sehet, und haben's nicht gesehen, und zu hören, was ihr höret, und haben's nicht gehört.

Ihr seid begünstigt, nicht wahr, auf den Weg gestellt worden zu sein? Ihr könnt etwas Licht sehen, etwas die Stimme Gottes hören. Dann entwickelt es. Ihr seid Mikrogötter. Entwickelt es und ihr könnt wiederum dazu berufen werden, andere Kinder zu führen. Es gibt nichts, wovor man Angst zu haben braucht. Jeder Heilige hat eine Vergangenheit und jeder Sünder eine Zukunft.

Aus ‚Das Wort ward Fleisch‘
(erschien im letzten Heft) von Kirpal Singh