Kirpal Singh

Zur Entgegennahme der Abhinandan Patra

Dies ist der Schluss der Rede, die vom Meister am 7. Februar gehalten wurde, als Er die Abhinandan Patra überreicht bekam.

Dies sind ein paar Dinge, die ich zu Füßen der Meister lernte: Heranbildung zum Menschen, Dienst am Menschen und Dienst am Land. Sie waren mein Steckenpferd von allem Anfang an. Um diesen Hobbys weiterhin nachzugehen, bewarb ich mich um die Zulassung an einer medizinischen und einer landwirtschaftlichen Hochschule. Familiäre Umstände gestatteten es mir jedoch nicht, meine Ausbildung fortzusetzen. Das wenige, was ich weiß, erhielt ich durch die Gnade Gottes und vermittle es euch. Dies sind die Grundlehren aller Meister. Die beste Schule ist die, in der eine große Anzahl von Schülern die Prüfung bestehen. Ähnlich ist die beste soziale Gemeinschaft die, welche die meisten Vollendeten Menschen hervorbringt. Man sollte denen gegenüber dankbar sein, die einen heranbildeten und sich ihrer immer erinnern. Aber untereinander sind wir alle Brüder und Schwestern in Gott. Wahre Einheit ist nur auf der Ebene des Menschen möglich. Bei all dem gibt es nichts Neues. Es sind die gleichen alten Lehren, die uns seit undenklichen Zeiten überliefert sind. Irren ist menschlich – wir vergessen. Doch die Meister kommen von Zeit zu Zeit, um uns aufzuwecken und die Lehren weiterzubeleben.

Für alles, was bisher getan wurde, erwarte ich keine Anerkennung. Ich weiß, dass es Gottes Gnade ist, die wirkt. Das Verstehen, welches ich durch das vergleichende Studium der Religionen oder durch das Studium des Lebens großer Menschen erlangte, lege ich euch dar. Das fand Anklang bei den Menschen. Ihr liebt mich, ich liebe euch auch. Im Manav Kendra mühten sich unaufhörlich Hunderte von Männern und Frauen, die verschiedenen sozialen Körperschaften angehören und unterschiedlichen Lebensstandard haben, erfüllt vom Geist des selbstlosen Dienens. Sie arbeiteten bei großer Kälte im Winter bis lange in die Nacht hinein, manchmal bis zwei Uhr morgens. Richter, Rechtsanwälte, Ingenieure, Hochschulrektoren und hohe Beamte arbeiteten Seite an Seite mit gewöhnlichen Arbeitern und ließen ihre getrennte Persönlichkeit im gemeinsamen Ziel aufgehen. Wenn man sie arbeiten sah, war es schwierig herauszufinden, wer wer war. Sie alle saßen zusammen an einem Platz, um ihre Mahlzeiten einzunehmen. Dies ist die Grundlage in den Lehren aller Meister.

Bleibt in der sozialen Gemeinschaft, der ihr angehört. Erreicht das Ziel, wegen dem ihr euch ihr angeschlossen habt, während ihr in ihr verbleibt. Es ist ein Segen, in einer sozialen Gemeinschaft zu sein. Während man darin ist, sollte man den Zweck erfüllen, weshalb man in ihr ist. Er ist, Gott zu erkennen. 'Wissen' bedeutet Dienen, Nächstenliebe und Kultur, welche zum Menschsein führen. Ihr habt mir diese Ehre erwiesen – ich bin darüber beschämt, weil sie nicht mir gebührt. Ich versuche mein Bestes und hoffe, eines Tages ein Mensch zu werden ... Gott ist bereits im Menschen, aber wir haben es vergessen. Wenn wir nicht spirituell weiterkommen, können wir das Ziel nicht erreichen. Diese wenigen Worte, die ich gesprochen habe, rühren aus dem Verstehen her, welches ich durch die Gnade Gottes, da ich zu Füßen der Meister saß, erhielt. Die Ehre, die ihr mir dafür erwiesen habt, gebührt dem Allmächtigen und dem Meister, zu Dessen Füßen zu sitzen und zu lernen ich das Glück hatte. Mit diesen Worten danke ich euch allen.