Die dritte Weltreise, 3. Teil: Die Amerikareise beginnt

B.S. Gyani Ji berichtet über die Tätigkeit des Meisters an der Ostküste der Vereinigten Staaten und in Kanada.

Der Meister verließ London am 19. September 1972 vom Flughafen Heathrow. Eine große Anzahl Ergebener kam zum Flughafen, um Abschied zu nehmen. Viele waren in Tränen. Die Repräsentantin aus Westdeutschland, die mit dem Meister durch Europa gereist war, nahm ebenfalls Abschied, um nach Hause zurückzukehren. Sechs Initiierte flogen mit Ihm im selben Flugzeug.

Gebiet Virginia

Die Maschine erreichte den Flughafen von Dulles in Virginia, außerhalb Washington D. C., am 19. September ungefähr um 3 Uhr nachmittags. Herr T.S. Khanna und Herr Reno Sirrine, des Meisters amerikanische Korepräsentanten, empfingen Ihn herzlich mit Girlanden und geleiteten Ihn zu der wartenden Menge, wo Yogi Bhajan und seine Gefolgsleute ergebungsvolle Hymnen sangen. Fast eintausend der Lieben, die aus allen Teilen der Vereinigten Staaten und Kanadas kamen, warteten hier, um den Meister für einen Augenblick zu sehen. Für den weit größeren Teil war es das erste Mal, dass sie Ihm begegneten.

Sofort bei der Ankunft am Haus von Herrn Khanna, wo Er die ersten dreizehn Tage Seines Aufenthaltes in Amerika verweilte, begannen die Leute hineinzugehen, um des Meisters Darshan zu erhalten und mit Ihm zu sprechen. Er empfing jeden einzelnen, der kam, sehr liebevoll und erkundigte Sich nach seinem Spirituellen als auch weltlichen Wohlergehen. An diesem Abend wandte Sich der Meister an eine sehr große Versammlung von ungefähr 1000 Menschen, die im großen Community Center Vienna, Va., zusammengedrängt waren, und sagte ihnen, dass Er glücklich sei, wieder einmal hier zu sein. Er erinnerte daran, dass sie zusammen mit ihren weltlichen Verpflichtungen ihren Meditationen ganz ergeben nachkommen und strikt ihre Fehler herausfinden müssten, um sie allmählich auszumerzen. Weiterhin sagte Er, dass Gott Liebe und der Weg zu Ihm zurück ebenfalls Liebe sei und unterstrich, dass sich ein jeder die Angewohnheit einschärfen sollte, alle zu lieben, so wie es die Meister der Vergangenheit empfohlen haben. Er schloss mit den Worten, dass es ein Teil des Göttlichen Planes wäre, dass Er in die USA gekommen sei, und Er Sich freuen würde, einen jeden einzelnen zu sehen, bevor Er wieder ginge.

Am folgenden Morgen, dem 20. September, wurde die erste Meditation während der Amerikareise in der amerikanischen ‚Legion Hall‘, Fairfax, Va., abgehalten, die voll besetzt war. Der Meister gab vollständige Anweisungen für eine genaue Meditation und von ungefähr 850 Anwesenden hatten alle, außer dreien, Erfahrungen des einen oder anderen Grades.

Unmittelbar nach der Meditation trafen sich die anwesenden Gruppenbeauftragten in einer angrenzenden Halle. Als Willkommensgruß dankte Herr Reno Sirrine dem Meister für die wunderbare Offenbarung Seiner Kraft, die jeder einzelne erfahren hatte. Er und Herr T.S. Khanna erbaten von den Gruppenbeauftragten Vorschläge bezüglich Vereinbarungen für die Reise, sodass die Höchstmenge von Menschen davon profitieren könne. Man kam überein, dass man keine Änderungen an dem ursprünglich veröffentlichten Programm durch die Vereinigten Staaten und Kanada vornehmen wolle, da dies zu viele Schwierigkeiten mit sich bringen würde. Im Allgemeinen hielt man sich daran; eine Ausnahme wurde für die Yale University, New Haven, Conn., gemacht, die eine offizielle Einladung an den Meister für den 12. Oktober sandte, welche angenommen wurde.

Der Meister hielt eine kurze Ansprache, in welcher Er hervorhob, dass, während Seine letzte Reise weitgehend sozialen und politischen Körperschaften gegolten habe, diese Reise vorgesehen war, damit die Initiierten erstarkten, um das Fundament der Liebe untereinander zu festigen und ihnen einen Auftrieb für die Meditationen zu geben. Er sagte, dass Gruppenbeauftragte, denen eine große Verantwortung in ihren Bezirken auferlegt sei, sich als begünstigt wegen dieser seltenen Gelegenheit betrachten und sich mehr bemühen sollten hinsichtlich Liebe, Ergebenheit und Demut. Er sagte, sie sollten die Ansichten anderer respektieren, und in Fällen, wo Sein Rat erforderlich sei, würde Er diesen gern erteilen. Er riet ihnen, die Heiligen Bücher nicht nur zu lesen, sondern die Lehren zu beherzigen und nach ihnen zu leben.

Frau Khanna bat den Meister, zwei große Kuchen, die sie vorbereitet hatte, aufzuschneiden – sie waren von Frau Helen Mc Daniel gebacken worden – und sie als Parshad zu verteilen, was Er zur Freude aller Anwesenden tat.

An diesem Nachmittag gab der Meister erstmals Darshan und beantwortete Fragen in der amerikanischen Legion Hall, und am Abend fand ein Vortrag in der Amerikanischen Universität, Washington D.C., statt, der von vielen Studenten und Initiierten besucht wurde. Der große Lehrsaal der Universität war brechend voll und viele Leute saßen auf dem Boden und in den Gängen, weitere standen ganz hinten, da alle Sitze besetzt waren. Der Meister sprach ein und eine halbe Stunde lang und beantwortete dann eine Anzahl von Fragen.

Jene ersten dreizehn Tage in Amerika waren eine zauberhafte Zeit für die Lieben, von denen viele von weither gekommen waren und beträchtliche Mühen auf sich genommen hatten, um dort zu sein. Der Meister war sehr erfreut, Seine lieben Kinder zu sehen und gab im Übermaß von Sich zu ihrem Vorteil. Es wurden täglich morgens um 9 Uhr Meditationen abgehalten und nachmittags um 4 Uhr Darshan in der amerikanischen Legion Hall in Fairfax gegeben. Abendansprachen fanden an der George Mason Universität, Fairfax, der George Washington und Howard Universität und in der Allerseelen Unitarian Church, Washington, sowie an der Oakton High School, Oakton, Va., statt. Außerdem empfing der Meister viele der Lieben einzeln und in kleinen Gruppen bisweilen nach den Ansprachen oder in Herrn Khannas Haus, wo Er Sich in der Tat bis ein Uhr nachts mit den Schwierigkeiten Seiner Kinder beschäftigte.

Am Morgen des 22. September wurde der Meister für ungefähr 20 Minuten im Fernsehen interviewt. Man fragte Ihn, wie man den Frieden in der Welt zustande bringen könnte, und Er erwiderte, dass es möglich sei, wenn wir uns über die ‚Ismen‘ erheben und wenn sich die Könige, Präsidenten und Regierungen über ihre Länder erheben und sich mit der ganzen Menschheit in Liebe verbinden würden. Das Programm wurde in Farbe gezeigt und der Anblick des Meisters, Der auf dem Podium saß, während die Kamera in Aktion trat, war tatsächlich erhebend und wurde von allen Initiierten begeistert aufgenommen, die es in ihren Hotelräumen oder in der Legion Hall beobachten konnten.

Sharmas Farm

Um 7 Uhr abends sprach der Meister in der Legion Hall und fuhr unmittelbar danach nach Bowling Green, Va., ungefähr 130 km südlich von Washington. Dort hatten Herr und Frau Amar Nath Sharma, zwei sehr ergebene Initiierte, eine Farm gekauft. Sie hatten den Meister gebeten, diese mit Seiner Anwesenheit für eine Nacht und einen Tag zu segnen, und Er hatte gnädig zugesagt. Es folgte Ihm eine große Menge Ergebener – ungefähr 80 Wagen – und viele kamen noch am nächsten Morgen. Die Nacht war mondhell und schön und des Meisters Anwesenheit unterstrich und belebte ihre Schönheit noch mehr. Die Lieben schliefen, wo immer Platz war – einige in ihren Wagen, andere zelteten draußen und die Mehrheit schlief in der Scheune.

Fünf oder sechs Mädchen vom Kirpal Ashram übernahmen die Küche und jeder Anwesende wurde am Morgen mit Tee und Toast begrüßt. Freiwillige arbeiteten sogar die ganze Nacht hindurch, um das Essen für die Hauptmahlzeit, die später gereicht wurde, vorzubereiten. Es gab Chapatis und fünf oder sechs verschiedene Gerichte. Der Meister fühlte sich dort sehr wohl und bewegte Sich zwanglos zwischen Seinen Kindern. Die Leute fühlten, dass sie sich im liebenden Schoß ihres Vaters befanden und genossen jede Minute.

Um 11 Uhr morgens setzte der Meister alle in Meditation, nach der Er eine kurze Ansprache hielt und dann mit jedem einzeln sprach, der Ihn sprechen wollte.

Das Mittagessen wurde gereicht, wobei alle in Reihen auf indische Art dasaßen, und die Mahlzeit vom Langar (freie Küche) wurde jedem gereicht.

Niemand wollte gehen; die Liebe, die vom Meister ausstrahlte, durchdrang alles. Der Meister blieb gnädig bis 2.30 nachmittags, dann musste Er weg. Sein Wagen war von Lieben umgeben, die mit flehenden Augen noch mehr Zeit zu erbitten schienen, aber es war nicht möglich. Doch der Friede und die Liebe, die dort offenbar wurden, waren so groß, dass das Licht allen zeitlebens im Gedächtnis bleiben wird.

Am folgenden Morgen, Sonntag, dem 24. September, initiierte der Meister 100 Personen in die Mysterien des Jenseits. Zur gleichen Zeit setzte Er die alten Initiierten in der Legion Hall in Meditation. Ungefähr 800 Personen saßen dort drei Stunden lang.

Am Nachmittag sprach der Meister im Sylvan-Theater, einem schönen im Freien befindlichen Amphitheater am Fuße des Washington-Denkmals. Es war für Ihn ein schöner Rahmen und zum Schluss gab Er eine Reihe von Interviews auf der Bühne. Viele der Lieben hatten die erste Gelegenheit, mit dem Meister zu sprechen und waren überglücklich.

Am 26. September hielt der Meister um 12 Uhr mittags eine Rede im Ministerium für Gesundheit, Erziehung und Wohlfahrt. Sie war speziell an die dortigen Mitarbeiter, die Ihn eingeladen hatten, gerichtet. Am gleichen Abend, zum Schluss der Rede in der George Washington Universität, sagte ein Besucher, dass die Einhaltung der Keuschheit unmöglich sei. Der Meister antwortete, dass nichts unmöglich sei und wo ein Wille sei, da sei auch ein Weg. Er wies darauf hin, dass Keuschheit dem Menschen Innere Kraft verleihe und führte Mahatma Gandhi an, der gesagt habe, wenn er den Wert der Keuschheit eher erkannt und befolgt, er eher ungeheuren Vorteil daraus gezogen hätte. Ein anderer Herr fragte, wie lange es dauere, ‚Ojas‘ zu entwickeln, jene besondere Kraft, die das Ergebnis der Keuschheit sei. Der Meister sagte, es gäbe da keine strenge und feste Regel. Je mehr man die Keuschheit befolgte, um so näher wäre man ihr.

Am nächsten Morgen, dem 27. September, nach der Morgenmeditation in der Legion Hall gab der Meister einen kurzen Bericht über den äußeren Aspekt Seiner Arbeit im Westen. Er sagte, dass wir alle ohne Unterschied Brüder und Schwestern in Gott seien; nicht hoch oder niedrig. Wir seien Glieder des gleichen Körpers. Er erklärte, dass bis jetzt die Arbeit von zwei Körperschaften geführt worden wäre, die von Herrn Khanna und Herrn Reno Sirrine geleitet worden seien. Er betonte, dass beide ein Teil derselben Maschinerie seien und dass, wenn einer von ihnen in Schwierigkeiten geraten würde, der andere nicht glücklich sein könne. Dann fügte Er hinzu, dass beide Lieben beschlossen hätten, in engster Verbindung miteinander zu arbeiten und das sei gut. Dann bat der Meister sowohl Herrn Sirrine als auch Herrn Khanna über dieses Thema zu sprechen, was sie auch taten. Sie sagten, dass sie Liebe und Achtung füreinander hätten und miteinander für des Meisters Heilige Sache arbeiten wollten. Sie erwähnten, dass Kopien eines vom Meister über dieses Thema geschriebenen Briefes wie auch Kopien eines anderen Briefes, den sie beide geschrieben hätten, am nächsten Tage erhältlich sein würden.

Am Abend sprach der Meister in der Havard-Universität in Washington D.C., wo Er von Dr. Gandy, dem Vorstand der Religionsschule, herzlich empfangen wurde. Er sprach in einer überfüllten Halle. Danach wurde der Meister von einem Reporter der Washington Post interviewt.

Am Samstag, dem 30. September, hielt der Meister das zweite Mal eine Initiation im Gebiet von Washington. Dieses Mal gab Er 24 Lieben Naam, während Er gleichzeitig die alten Initiierten in der Nähe in Meditation setzte.

Der folgende Tag, der 1. Oktober, war des Meisters letzter Tag in Virginia. In Seiner Abschiedsrede erwähnte Er, dass sich die Anzahl derer, welche die Strahlende Form des Meisters im Innern sahen, seit der ersten Meditation dreizehn Tage zuvor verdoppelt habe, was als ein Beweis für Fortschritt anzusehen wäre. Dann fuhr Er in Form einer wunderbaren Rede fort, die, so Gott will, in einer späteren Ausgabe des Sat Sandesh veröffentlicht werden wird.

Am Nachmittag war kein Programm angesetzt, aber viele Leute kamen einzeln und in kleinen Gruppen, um Ihn ein letztes Mal vor Seiner Abreise zu sehen. Viele von ihnen versammelten sich auf dem Rasen vor dem Hause und der Meister kam heraus, um Seinen Darshan zu geben.

Viele der Lieben waren ebenfalls auf dem National-Flugplatz in Washington, während der Meister Vorbereitungen traf, den 9 Uhr-Abendflug nach Charlotte, North Carolina, Seinem nächsten Aufenthalt, anzutreten. Der Meister tröstete jeden einzelnen der Lieben, bevor Er abflog.

Charlotte

Am 1. Oktober 1972, abends gegen 10 Uhr, erreichte der Meister mit Seiner Begleitung Charlotte, die größte Stadt in North Carolina. Er wurde von einigen hundert Lieben im Flughafen willkommen geheißen, von denen viele am Tag vorher von Washington herübergefahren waren. Der Meister begrüßte sie alle und wurde zum Haus von Herrn Charles Fulcher, dem örtlichen Gruppenbeauftragten, gefahren, wo Er die vier Tage in Charlotte wohnte.

Jeden Morgen wurden Meditationen durchgeführt, Darshan-Sitzungen jeden Nachmittag und öffentliche Vorträge jeden Abend im South-Park-Auditorium und der Meyers Park Baptist Church gehalten.

Am Nachmittag des 3. Oktober versammelten sich viele Initiierte, welche mit dem Meister gereist waren, außerhalb Seines Hauses, sangen ergebene Hymnen und saßen in Meditation. Der Meister war damit beschäftigt, die auswärtige Korrespondenz zu erledigen, aber als Er sie dort versammelt sah, verließ Er Seine Arbeit und ging zu ihrer größten Freude zu ihnen hinaus. Er beantwortete einige Fragen und sprach über die Liebe. Er sagte, dass Liebe angeboren sei und dass jedermann lieben und geliebt werden sollte. Wenn wir, fuhr Er fort, Liebe zum Meister entwickeln, wird Er uns in viel größerem Ausmaß wieder lieben. In Wirklichkeit lehrt uns der Meister, wie wir lieben sollen, so wie eine Mutter ihren Sohn lehrt. Die Liebe sollte aus den tiefsten Tiefen des Herzens kommen.

Sodann erzählte der Meister eine wunderbare Geschichte aus Seinem eigenen Leben: Einst begab Sich der Große Meister Baba Sawan Singh – Sein Meister – nach Daramshala, einer Bergstation in Indien, für die Zeit von drei Monaten. Jeder wartete ungeduldig auf Seine Rückkehr, als Er beschloss, weitere drei Monate zu bleiben. Niemand konnte es ändern. Dann schrieb Er – Kirpal Singh – einen kurzen Brief an Seinen Meister mit den Worten:

Wir hofften, unseren Meister bei Einzug des ‚Basant‘ (Frühlings) wiederzusehen. Nun ist es 'Bas-ant' (Frühlingsende) und Ihr seid nicht gekommen.

In dem Schreiben war eine so dringliche, von Herzen kommende Bitte, dass der Große Meister den Brief an Sich drückte, Sein Programm aufgab und zurückkehrte.

Für den 4. Oktober war der Meister eingeladen, in der Universität von North Carolina zu sprechen. Von 12 bis 1 Uhr mittags wandte Er Sich an die Studenten und andere Zuhörer. Die sehr große Halle war überfüllt. Er sprach über die Unvermeidbarkeit des Todes und die Notwendigkeit Universaler Liebe.

Am gleichen Nachmittag, um 5 Uhr, versammelten sich die Lieben wiederum in großer Zahl vor dem vom Meister bewohnten Haus. Die Wiedergabe dieser herrlichen Versammlung wird gesondert veröffentlicht.

Am folgenden Morgen, dem 5. Oktober, gab der Meister um 9 Uhr morgens 22 Personen Naam. Zuvor hatte Er die Initiierten im South-Park-Auditorium in Meditation gesetzt. Am Nachmittag um 2 Uhr verabschiedete Er Sich von den Lieben und betonte die Wichtigkeit, die örtlichen Satsangs zu besuchen, da Er, wenn mehr als einer im Gedenken an Ihn zusammensitzen, in ihrer Mitte weilt. Er ermahnte sie dringend, ihren Körper rein zu halten und regelmäßige Meditationen durchzuführen. Ein wenig später brach Er zum Flughafen auf, wo ein besonderer Raum für Ihn und Seine Kinder reserviert worden war, sodass sie noch zusammen sein konnten. Um 6 Uhr nachmittags ging Sein Flugzeug nach Philadelphia.

Philadelphia

Der Meister kam um 7 Uhr abends an und wurde im Flughafen von Herrn David Diamond, dem Gruppenbeauftragten von Philadelphia, und vielen anderen Lieben begrüßt, die Ihn sehnsüchtig erwarteten. Nachdem Er dort jedem einen sehr liebevollen Darshan gegeben hatte, wurde Er zum Warwick-Hotel gefahren, wo das ganze Programm für die zwei Tage Seines Aufenthaltes vor sich gehen sollte. Später an diesem Abend versammelten sich in des Meisters Hotelräumen ungefähr 80 Personen, Seinen Darshan zu empfangen, und erhielten ein köstliches Mahl, welches von den Satsangis von Philadelphia mit großer Ergebenheit und Liebe zubereitet worden war.

Das übliche Programm, bestehend aus Morgenmeditation, Nachmittagsdarshan und öffentlicher Abendansprache, wurde durchweg im Ballraum des Warwick-Hotels durchgeführt. Die große Menge lauschte den Reden mit gespannter Aufmerksamkeit. Der Meister strahlte Schönheit, Freude und Frieden aus, was jedem zum Segen gereichte.

Am Morgen des 7. Oktober wurden 26 Personen vom Meister in Seinen Hotelräumen initiiert.

Er verließ Philadelphia ungefähr um 5 Uhr nachmittags mit dem Wagen, und die Hotelhalle wie auch die Straße auf die Länge eines halben Häuserblocks war von Leuten gesäumt, die Seinen Darshan erwarteten. Er verließ das Hotel so liebevoll langsam und hielt an, um mit einigen zu sprechen, anderen zuzulächeln. Als Er in den Wagen stieg und abfuhr, lief die Mehrzahl der Satsangis zu ihren Wagen, um so schnell wie möglich nach New York zu gelangen, um nicht eine Minute der Gegenwart des Meisters zu versäumen.

New York

Der Meister verbrachte Seine erste Nacht in New York als eine Geste tiefer Liebe im Hause einer lieben Satsangi-Familie in Weehawken, N. Y., über dem Hudson gegenüber der City. Am folgenden Morgen um 9 Uhr kam Er im Hilton-Hotel an, wo Er den Rest der Zeit verbringen sollte. Er wurde sofort zum Hunter College-Playhouse gefahren, wo Er eine kurze Ansprache hielt, auf die von 10 bis 11 Uhr eine Meditation folgte. Nachher gab Er viele Interviews.

Die öffentlichen Reden in New York wurden alle im selben Playhouse gehalten, einer sehr großen, bis auf den letzten Platz besetzten Halle. Viele Leute mussten sogar stehen. Auch die Meditationen wurden dort abgehalten, während die Darshans im Hotel gegeben wurden. Bei einer der letzten Versammlungen sprach der Meister ganz wunderbar über den Darshan, wesentlich wie folgt:

Mit dem Wort Darshan ist gemeint, wenn nichts zwischen Ihm und euch verbleibt. Wenn Meister in die Welt kommen, erscheinen Untere, um Sie anzusehen. Nicht jeder zieht daraus Gewinn. Die Augen sind die Fenster der Seele. Wenn nichts zwischen euch und Ihm verbleibt, könnt ihr den Wahren Gewinn daraus ziehen. Darum sagte Christus: Esst und trinkt mich. Nicht Sein Fleisch und Blut, sondern Seine Ausstrahlung. Volle Aufmerksamkeit sollte auf die Augen des Meisters und nicht auf Seinen Körper gerichtet sein. Je größer eure Aufmerksamkeit ist, umso größer ist euer Gewinn. Empfänglichkeit ist erforderlich. Wenn ihr sie ganz habt, werdet ihr euren Körper vergessen. Wenn ihr auf diese Weise mit voller Aufmerksamkeit vor dem Meister sitzt, werden viele Sünden weggewaschen. Das ist mit Darshan gemeint, nicht etwa nur das Ansehen des Meisters.

Wenn ihr an einem brennenden Feuer sitzt, empfindet ihr Wärme. Wenn sich nichts zwischen euch und Ihm befindet, werdet ihr den vollen Nutzen Seiner Ausstrahlung erhalten. Darum sagte Christus: Ich bin das Brot des Lebens, vom Himmel gekommen. Wer von diesem Brot essen wird, der wird leben in Ewigkeit. Dieses ,Essen‘ wird durch völlige Empfänglichkeit erreicht. Ihr versteht nun, was Darshan heißt? Völlige Hingabe, wobei auch nicht ein Gedanke aufkommt. Diese Worte stehen in den Schriften. Dies ist der wirksamste Weg, das Gemüt zu reinigen. Darshan ist eine sehr tiefe Bedeutung: Wenn zwei Eins werden. Das ist das Schicksal derer, die Wahre Hingabe haben. Doch wird dies nicht erreicht, wenn man nur so tut, als ob man sie habe, sondern erst, wenn es für euch keine äußere Welt mehr gibt.

Am Morgen des 11. Oktober initiierte der Meister 86 Personen in die Innere Wissenschaft und gab ihnen eine Verbindung mit dem Inneren Licht und dem Tonstrom.

Der Meister verließ New York mit dem Wagen am 12. Oktober um 11 Uhr morgens und kam in New Haven, Conn., um 1 Uhr mittags an. Dort war Er von der Yale University eingeladen worden, eine Rede zu halten. Er sprach großartig und eindrucksvoll über Erziehung und hob die Notwendigkeit eines Lebenszieles hervor und die Wichtigkeit und Unumgänglichkeit, ein höheres Bewusstsein zu erfahren.

Boston

Der Meister verließ New Haven mit dem Wagen und kam am 12. Oktober um 8 Uhr abends in Boston an. Er segnete die Stadt und ihre Bevölkerung mit Seiner unendlichen Liebe.

Während Seiner drei Tage dort wohnte Er in Brooklyn im Haus Seiner Repräsentantin Frau Mildred Prendergast. Die Morgenmeditationen wurden im Motor-Hotel in der Beacon Street, nur wenige Minuten Weges von dort, abgehalten. Am Nachmittag wurden im Brooklyn Motor-Hotel gegenüber der Straße Gespräche von Herz zu Herz geführt. Die abendlichen öffentlichen Reden wurden in der Lowell Lecture Hall, Harvard University Cambridge, gehalten und waren sehr gut besucht.

Eine Aufsichtsstelle für Kinder wurde eingerichtet. Sie funktionierte ausgezeichnet zum größten Beifall der Eltern. Sie befand sich im Brookline Motor-Hotel und die Mütter überwachten nach einem Plan abwechselnd die Kinder, sodass sie auf diese Weise während des Meisters Reden in bester Obhut und an einer Stelle für des Meisters Segen versammelt waren.

Der Meister sprach, wie so oft an erster Stelle, von dem Grundsatz des Lebens, der darin besteht, sich selbst zu erkennen und zu wissen, wie man das erreicht: durch Meditation, Erheben über das Körperbewusstsein und Selbstprüfung mit der Hilfe eines Lebenden Meisters. Er ermutigte die Lieben, sich zu beeilen, indem Er sagte:

Eure Atemzüge sind gezählt. Missbrauch derselben wird euer Leben verkürzen. Was ihr aus eurem Herzen heraus betet, mit eurem Verstand überdenkt und durch euren Mund aussprecht, ist ein echtes Gebet und wird durch die Gnade Gottes erhört. Betet: Ich wünsche mir nichts für diese oder eine andere Welt, doch führe mich zu dem Fleischgewordenen Wort, sodass Er mich zu dem mache, was Er ist. Betet: Lass mich der bescheidene Sklave Deines Dieners bis zum letzten Atemzug werden. Das ist das Gebet des Wahren Ergebenen.

Am 14. Oktober wurde der Meister von Jay Richard Turner von der Siddharta-Stiftung, Waltham, Mass., wegen eines Programms mit dem Titel ‚Auf dem Pfad zu höherem Bewusstsein‘ über die Radiostation WBUR interviewt. Es war ein tiefgreifendes Interview, wobei der Meister eine detaillierte Darlegung der Inneren Wissenschaft gab und auf des Interviewers Bitte hin mit Meditationsanweisungen schloss. Es erschien noch eine Reihe anderer Personen, wie zum Beispiel Dr. Michio Kushi, bekannt als Lehrer für Makrobiotik und der Herausgeber des Ost-West-Magazins, und Baron Frary von Blomberg, Kopräsident der Weltgemeinschaft der Religionen, die viele Themen mit Ihm erörterten und Seine Führung suchten.

Am Samstagmorgen, dem 15. Oktober, gab der Meister 63 gesegneten Seelen Naam im Brookline Motor-Hotel. Welch ein Segen für Boston.

Sant Bani Ashram

Der Meister begab Sich am 15. Oktober um 9 Uhr abends sofort nach dem Abendvortrag in der Harvard University mit dem Wagen zum Sant Bani Ashram, Sanbornton, New Hampshire. Einige Ergebene begleiteten Ihn; die Mehrheit erschien am nächsten Tag, als das offizielle Programm begann.

Der Sant Bani Ashram besteht aus ungefähr 200 Morgen Land einer vorwiegend waldigen Gegend des Vorgebirges der White Mountains. Er wurde vom Meister Selbst während Seines früheren Besuches im Oktober 1963 als Ashram gegründet, also genau vor neun Jahren. In der Zwischenzeit hatte sich vieles verändert, da sich die Arbeit gewaltig erweitert hatte. Eine große Satsanghalle und verschiedene Gebäude waren errichtet worden. In Vorbereitung Seines Kommens hatten die Lieben dort mit eigenen Händen und großer Ergebenheit ein Haus errichtet, in dem der Meister wohnen sollte. Der Meister wurde zu diesem Haus, das neben einem Weiher liegt, geleitet. Eine große Gruppe örtlicher Initiierter erwartete Ihn davor mit tiefer Freude. Er saß mit ihnen so liebevoll im Wohnzimmer Seines Hauses und tauschte Erinnerungen über Seinen früheren Besuch und andere damalige Begebenheiten aus. Das Wetter war kalt, aber lächelnd sagte Er:

Liebe kennt keine Kälte!

Am nächsten Morgen begannen die Leute, aus allen Richtungen einzutreffen. Die Satsanghalle und das Hauptgästehaus zusammen mit allen anderen Häusern auf dem Ashramgelände waren hergerichtet worden, um es den Ergebenen bequem zu machen. Zusätzlich waren zwei große Zelte besonders für diesen Besuch aufgestellt worden. Durch die liebevolle Mitarbeit der örtlichen Initiierten, welche sowohl vor als auch während des Besuches schwer arbeiteten, wurde ein Langar (freie Küche) unterhalten, und mit Seiner Gnade wurden während Seines ganzen Aufenthaltes täglich zwei Mahlzeiten ausgegeben. Die Atmosphäre dort ist ruhig und dementsprechend für Meditationen geeignet, so wie es ein orientalisches Sprichwort ausdrückt: ‚Mungle in the jungle‘ oder ‚Glückseligkeit im Walde‘. Viele Leute wollten dort in des Meisters Gemeinschaft sein und ungefähr 500 Personen wurden während Seines Aufenthaltes betreut und verpflegt. Viele andere aus der dortigen Gegend nahmen an den öffentlichen Ansprachen teil oder kamen, um den Meister zu sehen.

Am 16. Oktober, 9 Uhr morgens, setzte der Meister die anwesenden Initiierten – viele waren noch nicht angekommen – in Meditation, nachdem Er kurz zu ihnen gesprochen hatte, wobei Er auf die umfassende Veränderung hinwies, die im Ashram stattgefunden hatte, seitdem Er zuletzt dort war. Er erwähnte, dass damals nur einige wenige Leute dort waren und es lediglich ein Hauptgebäude gab und dass ein schnelles Wachstum stattgefunden habe. Er ermahnte die anwesenden Lieben dringend, die fünf Tage, die sie hier zur Meditation zur Verfügung hätten, zu nutzen, und bat sie, nicht zu schwätzen oder die Zeit mit nebensächlichen Unternehmungen zu vergeuden.

Einige der öffentlichen Reden wurden draußen beim Weiher, beim Haus des Meisters, gehalten, andere in der Satsanghalle, die jedoch bei Weitem nicht groß genug war, um die Lieben aufzunehmen, die hineingeströmt waren. Um so viele Menschen wie möglich unterzubringen, mussten die Lieben mit hochgezogenen Knien auf dem Boden sitzen. Auf diese Weise wurden ungefähr 700 Menschen zusammengedrängt. Aber das genügte nicht. Ungenutzter Raum in dem Hauptgebäude wurde zur Verfügung gestellt und des Meisters Rede durch einen Lautsprecher übertragen. Nach der Rede ging der Meister gnädig nach hinten und gab jenen Lieben Darshan. Ungefähr weitere 100 Personen wurden auf diese Weise untergebracht; doch auch das genügte nicht. So blieben einige der Lieben während der Rede außerhalb der Halle und hörten Ihn über einen draußen aufgestellten Lautsprecher. Aber als der Meister aus dem Fenster schaute und sie draußen erblickte, bat Er jeden einzelnen drinnen, noch enger zusammenzurücken, sodass ihre Brüder und Schwestern hereinkommen könnten. Alle hatten geglaubt, dass sie so eng wie möglich zusammengerückt wären, aber irgendwie wurde noch Platz für die anderen geschaffen.

Zuweilen jedoch mussten einige Leute draußen bleiben, sie konnten beim besten Willen nicht mehr hineingezwängt werden. Einmal, nach allem vergeblichen Mühen, sagte der Meister über die draußen so geduldig Verharrenden:

Gott segne sie – ein Teil meiner Aufmerksamkeit wird draußen bei ihnen sein.

Wenn es das Wetter erlaubte, hielt der Große Meister selbst bei dem kalten, ständigen Wind den Satsang im Freien. Hier konnte jeder auf seinem Platz Seine Segen bringende Ausstrahlung genießen.

Eine Anzahl von Darshans wurde in des Meisters Haus abgehalten; dort hinein konnten natürlich nur wenige, aber die Organisatoren bemühten sich, jedem einzelnen die Möglichkeit zu geben, wenigstens einmal während Seines Aufenthaltes mit dem Meister zusammen in Seinem Wohnraum zu sein. Einige von diesen Versammlungen waren sehr tiefgründig, andere heiter und fröhlich. Einmal fragte ein Gruppenbeauftragter, wie er sich vor der ‚Krankheit der Gruppenbeauftragten‘ bewahren könne. Der Meister erwiderte sehr streng, er müsse daran denken, dass er für Gott arbeite. Er sagte ihm, dass ihm niemand etwas zuleide tun würde, wenn er ein Schild der Demut habe. Er fügte hinzu, dass er sich niemals etwas, das er tat, als Verdienst anrechnen, sondern sich dessen bewusst sein sollte, dass er nichts weiter als ein Leitungsrohr sei.

Bei einer anderen Gelegenheit war ein sehr alter pensionierter christlicher Priester anwesend. Er war der Großvater eines Initiierten. Der Meister begegnete ihm mit großer Achtung und zog ihn für eine Weile in eine Unterhaltung.

Der alte Mann sagte:

Ich empfinde Frieden in Eurer Gegenwart, Herr, aber ich kann Euch nicht Meister nennen.

Der Meister lächelte ihn an und fragte:

Wie alt sind Sie, Herr, wenn ich fragen darf?

Der alte Mann entgegnete, dass er 87 wäre. Darauf der Meister:

Wohlan, dann betrachten Sie mich als Ihren jüngeren Bruder.

Die Satsangis von Clinton, Maine, welche dort die Kirpal-Farm bewirtschafteten, trafen sich mit dem Meister, weil sie auf ihrer Farm ein Projekt nach dem Vorbild des Manav Kendra errichten wollten. Der Meister riet ihnen, den Plan ruhig zu überdenken und meinte, dass es nicht schwierig sei, eine Sache zu beginnen, aber sehr schwierig, sie aufrechtzuerhalten. Später gab Er Seine Zustimmung zu dieser Idee.

Bei einer der im Freien abgehaltenen Nachmittagszusammenkünfte kamen geschlossen die Studentenschaft und der Lehrkörper der Horizon’s Edge School, einer in der Nähe befindlichen Privatschule, um den Meister zu hören. Er wandte Sich mit einer Ansprache an sie und unterhielt Sich später mit ihnen in Seinem Haus in heiterer Stimmung und gab ihnen Parshad. Er riet ihnen, ergeben und gehorsam ihren Lehrern gegenüber zu sein, da nur ein Drittel durch das Lesen usw. vermittelt würde, der Rest durch Empfangsbereitschaft erlangt würde. Er empfahl ihnen weiterhin, Biografien großer Männer zu lesen.

Am Dienstag, dem 17. Oktober, stattete der Meister der Sant Bani-Druckerei in Tilton, N.H., einen Besuch ab, wo das Sat Sandesh und einige Seiner Bücher gedruckt werden. Somit segnete Er gnädig den Ort zur Freude des Mitarbeiterstabes der Druckerei.

Am Abend des 19. Oktober sprach der Meister in einer bis zum letzten Platz besetzten Halle über die Bedeutung und Wesen der Meister – eine außergewöhnliche Rede, die, so Gott will, in einer künftigen Ausgabe des Sat Sandesh veröffentlicht wird. Die von Liebe und Freude erfüllte Atmosphäre, die die ganze Woche hindurch geschaffen worden war, erreichte einen Höhepunkt in diesem denkwürdigen Satsang, welcher in der Erinnerung all derer fortleben wird, die ihn erlebten.

Am Freitagmorgen, dem 20. Oktober, initiierte der Meister 53 Personen und verband sie mit dem Ton und dem Licht im Inneren.

Am Nachmittag, nach einem sehr liebevollen Abschieds-Darshan im Freien, fuhr der Meister mit dem Wagen weiter, um Seine nicht enden wollende Liebe dem Kirpal Ashram in Vermont zu bringen.

Kirpal Ashram, Burlington

Dieser Ashram, der älteste in der westlichen Welt, liegt 20 km von Montpelier, Vt., entfernt in der Stadt Calais. Das Ashram-Gebäude findet man in einem dichten Wald, zu dem man über einen Weg am Ufer eines kleinen Baches kommt. Es ist ein sehr stiller, ruhiger Ort. Einige Ergebene wohnen dort und es gibt ein tägliches Programm für Meditation und Satsang wie in Sant Bani. Einige Leute besuchen den Ashram und verbringen ein paar Tage dort in Zurückgezogenheit und ziehen Segen aus seiner strahlenden und geladenen Atmosphäre.

Dem Meister wurde ein sehr einfaches Bett aus Holzbohlen angeboten. Statt der Stühle befanden sich große Holzbalken als Sitzgelegenheit in den Räumen. Sie wurden durch Kerzenlicht beleuchtet und die Beheizung war wie aus alten Zeiten: brennendes Holz in Öfen. Vielen Lieben wurde im Ashram selbst Unterkunft geboten; andere wurden in einem Haus in der Nähe untergebracht. Zusätzlich wurde ein großes Zelt auf freiem Feld errichtet, um Schlafgelegenheiten zu schaffen. Alle erhielten Verpflegung, welche in liebevoller Weise von den Organisatoren vorbereitet war. Es war sehr kalt, aber des Meisters Kinder berührte das nicht, solange sie bei Ihm sein konnten.

Am folgenden Morgen, dem 21. Oktober, kamen noch sehr viel mehr Leute an. Der Meister ließ sie im Zelt meditieren und hielt dann eine kurze Ansprache.

Um 1 Uhr mittags fuhr der Meister nach Burlington, 65 km von dort entfernt. Er war einer Einladung der Universität Vermont gefolgt, wo Er für zwei Tage Gast der Theologischen Fakultät sein sollte. Sofort bei der Ankunft an der Universität wurde der Meister herzlich empfangen, was Er mit einer kurzen Ansprache beantwortete. Dann wurde Er zum East O’Lake-Hotel gebracht, wo Er für die Dauer Seines Aufenthaltes in Vermont blieb.

Der Meister hielt eine Reihe von Vorträgen in verschiedenen Sälen der Universität, die ausnahmslos von den Studenten besucht waren. Die Säle waren so voll, dass die anwesenden Initiierten gebeten wurden, den Studenten die Möglichkeit zu geben, bevorzugt die vorderen Plätze einzunehmen usw., sodass sie eine Gelegenheit hatten, Ihn aus nächster Nähe zu sehen und zu hören. Zusätzlich zu den Vorträgen empfing der Meister viele Studenten und auch andere in kleinen Gruppen und einzeln in Seinem Hotelzimmer. Bei einer dieser Zusammenkünfte kamen zwei Priester, die das Buch ‚Naam oder das Wort‘ gelesen hatten, um Ihn zu sprechen. Das Buch hatte großen Eindruck auf sie gemacht und sie stellten an den Meister tiefschürfende Fragen über die Art der Inneren Erfahrung.

Unter den anderen zu dieser Zeit Anwesenden war ein Student, der sagte, dass sich seine Eltern weigerten, ihm die Erlaubnis für die Initiation zu geben. Der Meister meinte, dass er gehorsamer und liebevoller sein sollte und sie würden schon übereinkommen. Aber der junge Mann entgegnete, dass sie, ganz gleich wie er sich verhielte, unerbittlich wären.

Zuletzt sah ihm der Meister gerade in die Augen und sagte:

Sieh, es ist eine Frage zwischen dir und Gott, nicht zwischen dir und deinen Eltern.

Auch der Lehrkörper der Theologischen Fakultät, begleitet von vielen Studenten, besuchte den Meister in Seinem Hotelzimmer und stellte viele Fragen. Einer wollte wissen, ob die amerikanischen Schüler in ihren Meditationen Schwierigkeiten hätten. Der Meister antwortete, dass er sie fragen sollte, um das festzustellen.

Er sagte ihnen auch, dass Sein Werk rein spirituell sei und kulturelle und soziale Probleme sich von selbst lösen würden, wenn die Spirituelle Arbeit zuvor getan worden sei. Er erklärte ihnen auch die Hintergründe der vegetarischen Diät. Einer der Professoren brachte zum Ausdruck, wie sehr sie über die Gegenwart des Meisters dankbar seien, und lud ihn ein, Seinen Besuch in der Universität zu wiederholen.

Der Höhepunkt der zwei Tage in Vermont wurde am 22. Oktober erreicht, als der Meister 74 Personen, in der Mehrzahl Studenten der Universität, in die Wissenschaft des Surat Shabd Yoga einweihte. Es wurde bekannt gegeben, dass in der Universität regelmäßig Satsang gehalten werden würde.

Montreal

Der Meister verließ Burlington am 23. Oktober morgens mit dem Wagen und kam in Montreal, der größten Stadt in Kanada und einer der größten in Nordamerika, um 12 Uhr mittags an, nachdem es einen kurzen Aufenthalt an der Grenze zwischen USA und Kanada wegen Zollformalitäten gegeben hatte. Nach Seiner Ankunft wurde Er zum Windsor-Hotel geleitet, wo viele liebevolle Seelen den Großen Meister begrüßten.

Während Seiner zwei Tage in Montreal – Sein erster Besuch dort – gab der Meister im Konferenzraum Seines Hotels Darshan, hielt Meditationen ab und sprach auch an der Sir George Williams University aus Anlass der Einladung von Professor Rossner, dem Leiter der Theologischen Fakultät.

Es fand auch eine Pressekonferenz im Hotel statt, die von den Initiierten wie auch von der Presse besucht wurde. Dr. Roger Foisy, der örtliche Gruppenbeauftragte, stellte den Meister den Reportern vor.

Bei einer der Zusammenkünfte befragte man den Meister über Bluttransfusionen. Er sagte:

Wenn sie einen Menschen am Leben erhält, sodass er Gott erkennen kann, dann ist es in Ordnung. Aber die Übertragung des Blutes eines anderen kann die ganze Denkweise ändern.

Reno Sirrine fragte:

Meister, könnt Ihr eine Transfusion erübrigen?

Der Meister antwortete:

Warum wollen Sie mein Blut? Ich schenke Ihnen mein Leben.

Ein anderer stellte die Frage:

Indem wir dem Meister folgen, verlassen wir mehr oder weniger unsere frühere Religion und das hat Auswirkungen auf unsere Familie und verletzt sie, weil wir nicht ihrer Tradition folgen.

Der Meister antwortete:

Die jetzt herrschenden Sitten sind vom Menschen, nicht von Gott oder dem Meister geschaffen. Kritisiert andere nicht, liebt sie, seid freundlich und liebevoll. Seid zuvorkommend, doch erkennt die Innere Wahrheit. Die grundlegenden Lehren sind überall die gleichen. Die Wahre Auslegung kann nur von Dem gegeben werden, Der sieht.

Eine andere Frage lautete:

Können alle Initiierten in einem Leben bis Sach Khand gelangen?

Der Meister antwortete:

Man kann nicht in einem Tage ein Doktor in Philosophie werden, nicht in einem Tage kann man ein Ringer werden. Wenn man völlige Ergebenheit zeigt und den Weg, auf den man gestellt ist, weiterentwickelt, kommt es auf einen selbst an, wie lange es dauern wird. Es gibt alle Möglichkeiten auf dem Wege. Diejenigen mit einem Hintergrund gehen ohne Umschweife nach oben.

Eine andere Frage war folgende:

Es ist sehr leicht, für den Meister Liebe zu entwickeln, wenn man sich in Seiner physischen Gegenwart befindet, aber was tut man, wenn Er nicht gegenwärtig ist?

Der Meister antwortete:

Entwickelt Empfänglichkeit. Schickt die Tagebuchblätter ein. Wendet mehr Zeit für eure Meditationen auf. Mein Meister riet mir, mindestens fünf bis sechs Stunden zu meditieren, je mehr, desto besser.

Eine weitere Frage:

Befindet Ihr Euch im Augenblick im Zustand des Samadhi?

Der Meister antwortete:

Wenn man den Doktor der Philosophie besitzt, benutzt man nicht jede Minute dieses Wissen und doch hat man den Grad.

Wiederum:

Meditiert Ihr, um den Samadhi aufrechtzuerhalten?

Wenn man den Doktor der Philosophie hat, wiederholt man dann das ABC? Wenn man in die Welt gestellt ist, muss man seine nach außen gehenden Fähigkeiten anwenden; aber das heißt nicht, dass man sie nicht jederzeit aufgeben könnte.

Am Morgen des 24. Oktober wurde 59 Personen Naam gegeben. Später an diesem Tag gebot Er den alten sowie den neuen Initiierten von Montreal, liebevoll und herzlich zu sein, in welcher Sprache auch immer, doch stets mit Liebe zu sprechen.

Am 24. Oktober um 6 Uhr abends wurde ein Interview mit dem Meister für eine Radiostation in Montreal aufgenommen. Der Meister gab auf die Fragen des Reporters sehr ausführliche Antworten und sagte ihm, dass Sein Hauptziel sei, die schon bestehende Einheit wiederzubeleben und uns zu helfen, das Mysterium des Menschen zu enträtseln, wer wir sind und was wir sind; dass der Meister das Fleischgewordene Wort sei und dass immer Meister da gewesen wären, zuweilen gleichzeitig mehr als einer; und, wenn ein ernsthafter Sucher aus ganzem Herzen zu Gott betet, Dieser Vorkehrungen treffen wird, um ihn zum Meister der Zeit zu führen; dass der Zustand allen Bewusstseins nicht beschrieben oder erklärt werden kann und dass eine Innere Erfahrung fraglos gegeben werden könne.

Der Meister und Seine Begleitung verließen Montreal am folgenden Morgen, dem 25. Oktober, in Richtung Toronto mit dem Flugzeug und kamen dort um 10.30 an.

Toronto

Am Flughafen von Toronto warteten viele, um den Meister zu sehen, einschließlich Stanley und Edna Shinerock, Seine dortigen Gruppenbeauftragten, die sechs Jahre beim Meister in Indien gelebt hatten. Sie waren seit Juni 1970 von Seiner physischen Form getrennt. Sie bereiteten Ihm einen sehr herzlichen Empfang und waren voller Freude und Dankbarkeit anlässlich Seines Besuches. Sie brachten den Meister zum Mont Sondan-Hotel, wo Er die eine Nacht in Toronto verbrachte. Dann ging Er zur Manor Road United-Kirche, wo viele Leute auf Ihn warteten, um einen Blick von Ihm zu haben. Er setzte sie in Meditation und hielt eine kurze Rede. Später am Nachmittag war eine große Anzahl von Leuten in Seinem Hotel.

Die öffentliche Rede an diesem Abend fand um 8 Uhr in der Theosophischen Gesellschaft statt. Als der Meister erschien, war die Halle völlig besetzt und viele Leute mussten entweder in den Korridoren oder Gängen sitzen oder an den Seiten stehen. Es wurde verkündet, dass der allererste Satsang in des Meisters Namen in der westlichen Welt an der gleichen Stelle vor ungefähr 22 Jahren von Herrn T.S. Khanna gehalten worden war und nur vier oder fünf Leute kamen, um des Meisters Botschaft der Liebe zu hören. Wie war doch des Meisters Werk in der Zwischenzeit gewachsen!

Am folgenden Tag initiierte der Meister 24 Personen in die Mysterien des Jenseits. Um 3 Uhr nachmittags flog Er nach Chicago.