Lieben und Dienen

Die Ansprache seiner Exzellenz Ali Akbar Khan, des Gouverneurs von Uttar Pradesh

Param Sant Kirpal Singh Ji Maharaj, hochverehrte Anwesende und Freunde!

Ich besuche viele Institutionen – Hochschulen, Forschungszentren und andere Organisationen. Wenn ich sehe, dass sie für den Fortschritt des Landes notwendig sind, bin ich sehr daran interessiert. Denn soweit ich es beurteilen kann, kümmert der Mensch sich nur um sein Äußeres, spricht nur von seiner eigenen Religion; er hat das vergessen, was sich unter der Etikette befindet – die Seele und ihre menschliche Natur.

Ganz gleich, welcher Religion oder Glaubensgemeinschaft man angehört – dem Hinduismus, Islam, Christentum, Sikhismus oder einer anderen -, was ist ihr Wahres Leben und ihre Wahre Botschaft? Welche Botschaft brachten uns die Propheten und Meister? Wir vergessen all das. Wie Sant Ji Maharaj gerade sagte, kamen Sie, um aus dem Menschen einen Menschen zu machen. Das kann nur geschehen, wenn man wirklich erkennt, dass Gott existiert – nennt Ihn, bei welchem Namen ihr wollt – und dass wir alle Seine Kinder sind. Es ist unsere Pflicht und Schuldigkeit, wenn wir Menschen glauben – unabhängig von der Religion oder Glaubensgemeinschaft – dass wir alle Leute als Brüder und Schwestern betrachten. Wir sollten einander lieben und dienen. Das ist es, wonach ich immer suche, wenn ich die verschiedenen Einrichtungen besuche.

Es war mein gutes Geschick, dass ich seit meiner Kindheit viel Gelegenheit hatte, Heiligen und frommen Männern zu begegnen und ihnen zu dienen. Param Sant Maharaj Ji hat sehr richtig gesagt, dass, wenn es ein Leben in der Religion gibt, es das Lieben und Dienen ist. Ich zitiere die Worte von Amir Khusro:

Meine Knechtschaft ist, zu lieben, ich bedarf des Muselmanen nicht (seiner Moslem-Etikette); In jeder Ader Seine Liebe fließt. Ich brauche keinen heiligen Faden; mein heiliger Faden sind diese Adern voller Liebe.

Das heißt, dass er nicht seine Moslemkennzeichen tragen braucht, um nur eine Äußerlichkeit der Religion zu zeigen.

So suche ich jemanden, der Liebe für Gott und die ganze Schöpfung empfindet – das ist der Wahre Ausdruck der Religion und nicht etwas Äußerliches. Dies ist das wahre Wesen der Ideale und der Kultur meines Landes, das durch die großen Inkarnationen, die kamen, gestärkt wurde – wie Rama, Krishna, Buddha, Khawaja Moinuddin Chisti, Kabir und Guru Nanak – Die alle wohlreichende Blüten im Blumenstrauß Indiens darstellen. Ihre Lehre oder Botschaft ist eine gewesen; nämlich wie Brüder zu leben, Glauben an den Einen Gott zu haben und allen zu dienen. Der Mensch wurde erschaffen, damit er Barmherzigkeit übe. Kann man jemanden menschlich nennen, der kein Mitgefühl für seine Brüder hat und sich nicht um ihr Leid kümmert? Es ist eine Sünde, wenn man den Schmerz und die Schwierigkeiten anderer nicht teilt. Und wenn im Herzen der Gedanke sich erhebt: Dieser Mensch gehört einer anderen Religion an, warum sollte ich ihm helfen?, dann ist das eine noch größere Sünde. Wenn man nach unseren Religionen geht, gibt es wirklich keine größere Sünde als diese. Jede Religion lehrt uns, einander zu lieben und zu dienen; es heißt, dass man vielleicht sogar sein Leben opfern muss, um einem Menschen zu dienen.

Param Sant Ji Maharaj, ich empfinde es als eine große Ehre, hier zu sein, und ich danke Ihnen sowohl als Mensch als auch im Namen meines Amtes. Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet; denn Sie haben etwas errichtet, was benötigt wird – nicht nur in diesem Land, sondern überall in der Welt: die Schule für die Kinder, die Leute, welche sich nicht mehr selbst versorgen können, welches ich, mit Ihrer liebenswürdigen Erlaubnis, einweihen durfte. Es gibt keinen größeren Dienst als den, ein Haus für jene alten Leute zu bauen, die niemanden haben, der sich um sie kümmert. Ich betrachte es als Glück für mich, dass ich kommen konnte und Ihren Anweisungen Folge leisten durfte. Ich wünsche, dass die unglücklichen Menschen hierher kommen und glücklich werden. Die Anerkennung für alle diese Arbeit gebührt Param Sant Ji Maharaj.

Ich wäre sehr glücklich, viele Stunden hier zu verbringen, Ihren Worten zu lauschen und mit Ihnen zu sprechen; aber mein Reiseprogramm ist schon fertig, und zu einer bereits festgesetzten Zeit muss ich mit dem Zug an einem anderen Ort sein. Nachdem ich Ihre große Liebe und Ihren selbstlosen Dienst kennen gelernt habe, bedaure ich, nicht genug Zeit zu haben, jene Gedanken guter Wünsche auszudrücken, wie ich es gerne täte. Glauben Sie mir jedoch, Param Sant Ji Maharaj, dass ich bereit bin, Ihren Anweisungen Folge zu leisten, wann immer Sie mich für dieses Werk an der Menschheit brauchen: die Liebe und Zuneigung zu vergrößern, die Unterschiede zwischen den Religionen zu beseitigen und sie alle zusammenzubringen, Freude in das Leben der Unglücklichen zu bringen und der Öffentlichkeit auf verschiedene Weise zu dienen. Ich bin wirklich glücklich und dankbar.

Seht nur, es sitzen hier so viele Leute – werden irgendwelche Erfrischungen gereicht? – Sie sind aus Liebe und Verehrung von nah und fern gekommen, denn das Ziel dieses Zentrums ist Liebe, Zuneigung und Dienst an der Menschheit. Daher wünsche ich aufrichtig, dass dieses Zentrum Erfolg haben und sich durch Ihre Führung alles Gute daraus ergeben möge; dass es ein Ort in meinem Land sein wird, zu dem alle leidenden Menschen kommen sollten, um Glück zu finden.

Mit diesen wenigen Worten danke ich Ihnen noch einmal für Ihre Liebe und Güte und für die edle Arbeit, die Sie und Ihre Ergebenen in diesem Zentrum leisten. Aus meinem Herzen heraus danke ich Ihnen und bete inbrünstig für seinen Erfolg. Möge dieses große Unternehmen erfolgreich sein und Tag für Tag voranschreiten, damit es meinem Lande nütze und den Dienst an der Menschheit fördere. ‚Jai Hind.‘