Zusammenfassung und Resolutionen

Eine Zusammenfassung der von der Konferenz geleisteten Arbeit von A. J. Srivastava

Herr Srivastava, ein Elektronik-Ingenieur und im Ruhestand befindlicher Beamter, als Schirmherr der Künste bekannt, betätigte sich als Sekretär der Konferenz und war einer ihrer Hauptinitiatoren.

Verehrter Sant Kirpal Singh Ji, ehrenwertere Sri Swaran Singh Ji, ehrwürdige Boten des Glaubens, Delegierte der Konferenz, meine Damen und Herren!

Ich wurde durch den Präsidenten der Konferenz gebeten, ihnen eine kurze Zusammenfassung über die Arbeit zu geben, die währen der Konferenz geleistet wurde. Bevor ich das tue, möchte ich Ihnen für Ihr Kommen heute Abend danken, um dieser Schlussversammlung beizuwohnen ungeachtet Ihrer sonstigen Verpflichtungen. Ihre Anwesenheit in so großer Zahl weist auf das Bewusstsein hin, das bei den Menschen im Hinblick auf die Probleme erwacht, die dem Weltfrieden und der Einheit heute im Wege stehen. Es deutet darauf hin, dass man entschlossen ist, irgend etwas dafür zu tun, und es stärkt die Hoffnung auf einen letztendlichen Erfolg.

Besucher: Über 400 Delegierte aus allen Teilen der Welt, von allen sechs Kontinenten, und 2000 aus ganz Indien nahmen an den Beratungen teil. Die Besucherzahl bei den öffentlichen Versammlungen lag durchschnittlich bei 50 000.

Aufsatzwettbewerb: Im Hinblick auf das wachsende Bewusstsein unter der Jugend der Welt wurden Aufsätze über die Einheit des Menschen in Englisch, Französisch, Hindi und Urdu sowohl in Prosa als durch in Gedichtform ausgeschrieben. Wir erhielten rund 300 Aufsätze. Dabei wurde ein hohes Niveau erreicht, und viele Schriften forderten zum Nachdenken heraus. Die Ergebnisse des Wettbewerbes lauteten:

1. Preis: Sri J. J. Karam, Neu-Delhi, für seinen in englisch geschriebenen Aufsatz. Der Autor hat versucht, die verschiedenen Probleme von unterschiedlichen Gesichtspunkten aus zu analysieren.

2. Preis: Dr. John Haywood Lovelace, San Jose, USA, für ein vortreffliches, bewegendes Gedicht in Englisch.

3. Preis: Kumari Saroj Kumari, Delhi, für ihren sehr umfassenden und zum Nachdenken anregenden Aufsatz in Hindi.

Zwei Trostpreise wurden verliehen, einer für den besten Aufsatz in Urdu und der andere für einen weiteren guten Aufsatz in English /(beide in Prosa).

Prozession: Mehr als 100 000 Menschen aller Altersklassen, geführt vom stellvertretenden Bürgermeister von Delhi, marschierten in der Prozession vom Gandhi-Platz über Chandni Chowk, Red Fort, Darya Ganj und die Asaf-Ali-Straße zum Ramlila-Platz mit, um die Eröffnung der Konferenz anzuzeigen. Die Begeisterung und Disziplin dieser Soldaten des Friedens und der Einheit waren lobenswert; es war unglaublich, dass die Idee der Einheit des Menschen einen solchen Enthusiasmus und solch eine gewaltige Anteilnahme bei der Bevölkerung erwecken konnte. Solche Konferenzen, auf der Ebene des Menschen veranstaltet, würden sicher auch in anderen Teilen der Welt helfen, die öffentliche Meinung für die Notwendigkeit des Bewusstseins von ‚Einer Welt‘ zu erwecken.

(An diesem Punkt fasste Herr Srivastava die grundlegenden Ansprachen der Konferenz zusammen und analysierte sie einschließlich der von Dr. G. S. Pathak, Sant Kirpal Singh Ji, Sri Jagjivan Ram und Frau Indira Gandhi, die alle auf den vorhergehenden Seiten abgedruckt sind.)

Die Gesprächsrunden: Sie beleuchteten nicht nur die Möglichkeiten, sondern auch die Notwendigkeiten der Zusammenarbeit der verschiedenen Religionen, um die Einheit des Menschen zu fördern. Lange Beratungen und Überlegungen wurden angestellt über die verschiedensten Probleme, die diese Einheit erschweren, wobei auch die Übel unseres Zeitalters zutage traten. Was diese Diskussionen ergeben haben, in denen zahlreiche gelehrte Sprecher ihre Ansichten darlegten und Besserungsvorschläge unterbreiteten, wurde in den vier Resolutionen zusammengefasst, die ich gleich vorlesen werde.

Bevor ich zum Schluss komme, würde ich gerne Sant Kirpal Singh Ji meinen Dank aussprechen, Der die Erfordernisse der Zeit sah und die Idee für die Einberufung dieser Konferenz hatte.

Ich möchte ferner gerne an die enorme Arbeit, die durch die große Zahl der Ergebenen getan wurde, erinnern, die für einige Wochen nahezu rund um die Uhr gearbeitet haben und zwar unter großen persönlichen Unbequemlichkeiten und unter Bedingungen, die weit davon entfernt waren, ideal zu sein. Sie haben es sicher verdient, dass ihnen für das Ausmaß des Erfolges gedankt wird, den diese Konferenz hatte. Das wäre nicht möglich gewesen ohne die harte Arbeit und das Zusammenwirken aller, die sie so uneingeschränkt geleistet haben.

(Dann las Herr Srivastava die Resolutionen vor, die durch das Sachkomitee formuliert waren entsprechend den Empfehlungen der Gesprächsrunden:)

Resolution Nr. 1

Die Weltkonferenz zur Einheit des Menschen stellte mit Befriedigung das außerordentliche Echo der Öffentlichkeit in allen Teilen der Welt auf den Ruf zur Einheit fest. Das Verlangen nach Frieden und Einigkeit erkennend, stellt die Konferenz abschließend fest, dass in unserer Zeit eine äußerst dringende Notwendigkeit besteht, in Gedanken, Worten und Taten die Ewigen Werte der Liebe, des Nichtverletzens, der Wahrheit, der Toleranz und des selbstlosen Dienstes an der Menschheit in den Herzen der Menschen zu fördern. Die Konferenz ersucht Heilige Menschen um Führung, um die Menschheit von Furcht und Unwissenheit zu befreien und um den modernen Menschen zu einem vollständigen Menschen zu formen, der mit sich und seinen Mitmenschen in Frieden lebt. Die Konferenz kam zu dem Ergebnis, dass alle Religionen im Wesentlichen Eins sind und dass es ihre Hauptaufgabe ist, die Menschheit auf den Pfad der Liebe und des selbstlosen Dienens zu führen.

Resolution Nr. 2

Die von Sant Kirpal Singh Ji Maharaj im Februar 1974 einberufene Weltkonferenz zur Einheit des Menschen, die sich zusammensetzt aus bedeutenden religiösen und politischen Führern Indiens und des Auslandes, demonstriert den überwältigenden öffentlichen Ruf nach Einheit. Gleichzeitig wurde auch die Notwendigkeit deutlich, praktische Wege zu finden, um diesen Wunsch zu verwirklichen, der in unserer Zeit, nach Auffassung der Konferenz, einheitlich in der gesamten Menschheit empfunden wird.

Man beschloss:

1. Dass die Weltkonferenz zur Einheit des Menschen die öffentliche Meinung wecken sollte, um ein Bewusstsein für die Notwendigkeit der ‚Einen Welt‘ zu schaffen.

2. Dass die Weltkonferenz zur Einheit des Menschen den Wunsch zum Ausdruck bringt, zu einem späteren Zeitpunkt bei den Vereinten Nationen und bei der UNESCO um Akkreditierung als offizielle Vertretung nachzusuchen.

3. Dass die Weltkonferenz zur Einheit des Menschen Verbindung zu den Organisationen aufnehmen sollte, die auf der ganzen Welt ähnliche Ziele verfolgen, um eine bessere Koordination der Aktivitäten zu erreichen.

4. Dass die Weltkonferenz zur Einheit des Menschen regionale und nationale Vertreter in den verschiedenen Ländern ernennen sollte, die ähnliche Treffen organisieren, mit dem Ziel, den gemeinsamen Nenner der verschiedenen Glaubensrichtungen aufzuzeigen.

5. Dass die oben beschriebenen Repräsentanten, die zuständigen Abgeordneten ersuchen sollten, in ihrer jeweiligen Amtsperiode für die Förderung eines unvoreingenommenen vergleichenden Studiums der Religionen in den Schulen und in der Erwachsenenbildung einzutreten.

6. Dass die Weltkonferenz zur Einheit des Menschen Oberhäupter der Religionen und Meditationslehrer einschließlich ihrer Schüler zu großen Treffen einladen sollte, um ihre Methoden zu vergleichen.

Resolution Nr. 3

Die Weltkonferenz zur Einheit des Menschen beschloss, sich an die UNESCO zu wenden, um die Jugend der Welt aufzufordern, mehr Verständnis für die gemeinsamen ethischen Wurzeln aller Glaubensbekenntnisse aufzubringen durch ein organisiertes, alle Nationen umfassendes Studium der anderen Religionen, um deren Beitrag zur maßgeblichen moralischen Grundlage der Menschheit anzuerkennen; und zweitens sollten diese Erkenntnisse durch die Massenmedien unterstützt werden, die den Menschen allgemein zugänglich sind.

Resolution Nr. 4

Die Weltkonferenz zur Einheit des Menschen verleiht ihrer festen Überzeugung Ausdruck, dass die Menschheit als Teil des Universums im Wesentlichen Eins ist und dass es die ganze Menschheit berührt, wenn es dem einzelnen gut oder schlecht geht. Die Konferenz erklärt ihre Überzeugung, dass Spirituelles Erwachen auf dem Boden der Liebe das Fundament für die Einheit des Menschen darstellt.

Gezeichnet:

Kirpal Singh

Gezeichnet in Folge:

Pir Vilayat Inayat Khan, Suren Goyal, A.J. Srivastava, V. Dharamwara, Reno H. Sirrine, Shanker Dev, M.P., D.P. Pandey, Darshan Singh Duggal, Russel Perkins, H.L. Sharma, B. Shamsukha, Michael Grayson