Die höheren Werte des Lebens

III

Von außen betrachtet, stellen wir fest, dass der Körper so lange lebt, wie die Seele, der Bewohner des Hauses, bei ihm ist. Aber es kommt die Zeit, wo wir den Körper zurücklassen müssen. Das ist der Tag der großen, letzten Umwandlung oder des Todes. Aber fürchtet euch nicht vor dem Tod, er ist kein Schreckgespenst.

Ich habe euch gesagt, dass das größte Studium des Menschen der Mensch ist. Woher kamen alle Schriften? Natürlich vom Menschen – ohne Zweifel einem Menschen der Verwirklichung. Wahrlich groß ist der Mensch. Woher kamen alle Erfindungen? Vom Menschen. Die Gottheit, Die uns eine Ersthand-Erfahrung von Gott gab, indem Sie durch die Menschlichen Pole wirkte, Die Meister genannt werden, wurde ebenfalls durch den Menschen zum Ausdruck gebracht.

Der Mensch ist groß, und das größte Studium für einen Menschen ist der Mensch selbst. Wer seid ihr? Was ist es, das diesen Körper belebt, und was ist es, das ihn verlässt? Solange dieses Innere Selbst oder Spirituelle Selbst im Körper festgehalten wird und durch den Körper wirkt, lebt ihr, bewegt ihr euch. Aber die Zeit kommt, wo ihr den Körper verlassen müsst. Das ist das Schicksal, das jeden von euch erwartet. Von dieser Regel gibt es keine Ausnahme. Alle Könige und Untertanen, die Reichen und die Armen, die Weisen und die Unwissenden und selbst die Meister haben den Körper zu verlassen. Wie könnte es da in eurem Fall eine Ausnahme geben? Wenn das so ist, seid ihr bereit für diese letzte Umwandlung? Wenn nicht, müsst ihr euch vorbereiten. Und dazu müsst ihr das Mysterium des Lebens lösen, solange noch Zeit ist. Ihr müsst euer eigenes Selbst erforschen. Wer ist der wirkliche Mensch im Körper? Bevor ihr das nicht wisst, könnt ihr keinen Frieden haben.

Buddha, Der erst Gautama genannt wurde, war ein Prinz, erzogen wie ein Prinz, inmitten von Luxus und Reichtum. Einmal besuchte er die Stadt, die zu seinem Willkommen geschmackvoll geschmückt war. Als er in einem Wagen durch die Stadt fuhr, sah er einen alten Mann mit hagerem Gesicht, eingefallenen Augen und schwankender Gestalt. Er wankte entlang mit der Hilfe eines Stockes. Auf den alten Mann schauend, fragte der Prinz seinen Wagenlenker: Was war das? – Hohes Alter, mein Herr; der Körper muss alt und gebrechlich werden, erwiderte der Wagenlenker. Das erschütterte ihn sehr.

Als sie weiterfuhren, sah er einen Sterbenden, der nach Atem rang, und fragte wieder, was das sei. Der Wagenlenker antwortete: Nun, Herr, wir müssen sterben und den Körper verlassen. Er stirbt. Er ringt nach Atem. Das machte ihn noch trauriger und nachdenklicher. Der Prinz machte sich Gedanken darüber, ob dies das Los unserer schönen Körper sei. Der Wagenlenker brachte ihn aus der Stadt heraus, um hässliche Anblicke zu umgehen.

Aber außerhalb der Stadt sah der Prinz vier Männer, die einen Leichnam trugen. Er fragte natürlich, was das wäre, und erhielt die Antwort: Nun, Herr, wir müssen den Körper verlassen. Das machte den Prinzen noch bedrückter, und er rief aus: Es ist seltsam, dass wir eines Tages unsere schönen Körper verlassen müssen; aber was ist es, das sie verlässt?

Das war der größte Tag in Gautamas Leben. Er erwachte und fragte sich, was es sei, das den Körper belebt.

Auch wir haben die gleiche Art von Körpern. Wir waren Zeuge so vieler Verbrennungen und Begräbnisse. Wir haben einer großen Anzahl von Bestattungen unserer Freunde und Verwandten beigewohnt, aber das Mysterium des Lebens hat uns nie betroffen, wie es Gautama betroffen hat.

Gautama kehrte heim. Es wurde ihm ein Sohn geboren. Das ist gewöhnlich ein sehr fröhlicher Tag. Aber er war in dieses Geheimnis des Lebens vertieft. Er verließ sein Heim, seine Frau und seinen Sohn, um die Lösung für das Mysterium des Lebens zu suchen – Was bin ich? Wer ist es, der den Körper verlässt?

Solange das Innere Selbst in diesem physischen Körper wirkt, sind wir am Leben, wir sprechen, denken, bewegen uns. Aber wenn es aus dem Körper geht, wird er verbrannt oder begraben. Niemand behält den toten Körper im Haus. Er wird so bald wie möglich weggeschafft.

Dies ist das Problem, das sich uns stellt. Wir müssen ganz in Ruhe darüber nachdenken, mit gebotener Bedächtigkeit. Wir müssen ihm auf den Grund gehen, damit wir entdecken, was es ist: Wer bin ich? Was bin ich?