Aber die Verbindung mit Naam wird durch die irdischen Wünsche, die unsere Herzen bewegen, behindert; sie führen uns von der subjektiven Wahrheit weg in die äußere Welt. Wie kann man diese Wünsche überwinden, ist die Frage. Nanak prägt uns ein, dass das Mittel im Simran oder dem beständigen Denken an Gott liegt. Andere Heilige und Weise haben dasselbe gesagt. Über Simran wurde bereits in der Einführung ausführlich gesprochen.

Es sind zwei Kräfte im Menschen am Werk: die Pranas oder motorischen und die Spirituellen oder sensorischen Strömungen. Viele Yogis haben in ihrem Forschen nach dem Höchsten versucht, diese beiden Ströme zurückzuziehen. Aber die Meister – unter Ihnen Guru Nanak – haben gelehrt, dass es unnötig sei, die Pranas unter Kontrolle zu bringen. Man kann die sensorischen Ströme, ohne dass man die Pranas berührt, durch Simran zurückziehen, durch Konzentration der Aufmerksamkeit hinter den Augen am Sitz der Seele. Wenn man einmal alle Sinnesströme an dieser Stelle zurückgezogen hat – der Körper setzt normalerweise seine Funktionen der Atmung, Verdauung, Kreislauf usw. fort –, kann die Seele auf dem Spirituellen Pfad weitergehen. Dies ist ein leichter und natürlicher Weg.

Der Meister sagt:

O Nanak, lerne den Lebensstrom zurückzuziehen, solange du lebst; lerne einen solchen Yoga zu üben.

Dadu Ji

Und nochmals:

Lerne zu sterben, damit du zu leben beginnen kannst.

Bibel

Auf diese Technik des Zurückziehens nimmt Nanak in der folgenden Strophe Bezug, wenn Er auch nicht im Einzelnen darauf eingeht, wie Er es an anderer Stelle in Seinen Lehren getan hat. Und noch einmal sagt Er, dass es, um Erlösung durch Naam zu erlangen, nicht nur der Bemühung, sondern auch Seiner Gnade und Seines Willens bedarf.

Strophe XXXII

Möge eine Zunge sich in hunderttausende vermehren, nein, selbst zwanzigmal mehr, und jede von ihnen endlos Seinen Heiligen Namen preisen. Auf diesem Weg liegen die Stufen, die zu Gott1 führen, und wenn man sie emporsteigt, wird man Eins mit Ihm. Wenn sie vom Himmel hören, trachten selbst die Würmer danach, Ihn zu erreichen, ohne zu wissen, dass Erlösung nur durch Seine Gnade2 kommt. Und jene, die etwas anderes sagen, sind eitle Schwätzer und Lügner.

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Erläuterung: 1) Ekis: Der im Original gebrauchte Begriff ist Ekis oder Ek-Ish. Ek bedeutet „eins“ und Ish heißt „Gott“, d.h. Einssein mit Gott oder Vereinigung mit Gott. 2) Auch hier betont Nanak, dass es zur Erlösung nicht nur unserer Anstrengung bedarf, sondern auch Seiner Gnade und Seinem Willen.