Das bezahlte Priestertum

Frage: Es gibt eine Menge Dinge, über die wir nichts wissen. Wird das in einem Bericht veröffentlicht? Es wäre eine gute Information.

Kirpal Singh: Die Berichte erzählen manchmal, was ich in Verbindung mit der Weltgemeinschaft der Religionen tue.

Das gehört auch zum spirituellen Leben. Wenn wir den auf Erden wandelnden, hungrigen und nackten Gott nicht lieben, was kann unser Gott, Der im Himmel ist, dann tun? Ist es nicht so? Das ist es, was Jesus Christus sagte: „Wenn du nicht deinen Bruder liebst, den du siehst, wie kannst du Gott lieben, Den du nicht siehst?“ Wir ergründen nicht den Geist der Lehren. Das ist bedauerlich. Wir kleben am Buchstaben: „Wir sind Christen; wir sind Hindu. Oh, der Himmel ist für uns reserviert!“ Wer sagt das? Ein Christ ist einer, der das Licht Gottes sieht. Ein Sikh ist einer, der das Licht Gottes sieht. Wer es nicht sieht, kann nicht in den Himmel gehen. Wer behauptet, dass sie in den Himmel kommen? Ich muss sehr freimütig sein, sage ich euch. Dies sind Wahrheiten. Wir wollen nur die Wahrheit, versteht ihr?

Ich sage euch, nehmt den Priestern aller Religionen ihre Stellung, zahlt ihnen nichts mehr! Dann möchte ich sehen, wie viele davon im Amt bleiben! Sie erhalten reichlich Geld für den Lebensunterhalt, für ihr Vergnügen, für Essen und Trinken. Und dafür reden sie dann etwa eine Stunde lauthals. Was soll das? Ich habe nichts gegen Gebete. Ich spreche einfach über die Haltung, die sie eingenommen haben. Es läuft wie ein Geschäft. Jesus Christus sagte, als er die Geldwechsler verjagte: „Verlasst die Synagoge! Ihr habt das Haus meines Vaters zu einer Wechselstube gemacht!“

Ich sah die Zeremonie für den Präsidenten (Beerdigung von Präsident Kennedy) im Fernsehen. Der Diakon trank selbst Wein und verteile auch Wein an alle. Ist das Gottberauschung? Bei allem Respekt vor den Bräuchen, aber diese Berauschung hat eine andere Form erhalten. Aus diesem Grund ändern die Meister, wenn Sie kommen, höflich den Blickwinkel Ihrer Zuhörer. Sie zwingen es den Menschen nicht auf, sondern sie öffnen ihnen die Augen für das, was sie tun. Könnt ihr in dem, was ich sage, eine Wahrheit sehen?

Schüler: Ich sehe sie sehr deutlich.