Die Zehn

Hymne an Kirpal

I

Ich hörte von Dir und mein Durst begann, sah Dein Bildnis, da wusste ich in meinem Herzen, Du bist Der, Dessen Geheimnis ich entschlüsseln muss1.

Früher schon, gestern, heute höre ich die Musik2, die schon immer meiner Seele zuteil war.

II

Schlafen ging ich nachts, wissend, dass, wenn es Dich gibt, Du mir Dein Naam geben musst3. Wissend, dass, wenn ich erwache, ich nicht länger ohne Dieses leben kann. Wissend, dass, wenn so, ich niemals mehr geboren werde4.

Früher schon, gestern, heute höre ich die Musik2, die schon immer meiner Seele zuteil war.

III

Deine Gnade war unendlich, Dein Naam vibriert nun fortwährend in mir5.

Früher schon, gestern, heute höre ich die Musik2, die schon immer meiner Seele zuteil war.

IV

Je näher ich Dir kam6, desto mehr offenbartest Du Dich mir7, gleich ich es nicht wert war8.

Früher schon, gestern, heute höre ich die Musik2, die schon immer meiner Seele zuteil war.

V

Naam ist nun mit mir, jeden Tag und jede Nacht, zu jeder Stunde9. Es ist schön zu sehen, dass jeder Wahrheitssucher durch Dich mit Deinem Naam gesegnet wird10.

Früher schon, gestern, heute höre ich die Musik2, die schon immer meiner Seele zuteil war.

VI

Brüder und Schwestern kamen, alle erhielten Dein Naam11, die Welt hält mich für einen Narren12, doch was kümmert mich die Welt?

Früher schon, gestern, heute höre ich die Musik2, die schon immer meiner Seele zuteil war.

VII

Die Welt ist ohne Skrupel13, die Schüler sehen Dich nicht mehr14, sie hören Deine Sprache ohne Worte nicht15, da sie sich der Welt hingeben und sich selbst lieber hören16, als dass sie Deinem Naam lauschen17.

Früher schon, gestern, heute höre ich die Musik2, die schon immer meiner Seele zuteil war.

VIII

Gurumukhs und auch Khalsas18, alle glauben nur noch sich selbst19. Dieses ist die Zeit ohne Angad und Gobind20! Doch wer glaubt uns21? Du hältst mich sehr an Deiner Seite22, beide sind wir unzertrennlich. Selbst Par Brahm kann uns nicht trennen!

Früher schon, gestern, heute höre ich die Musik2, die schon immer meiner Seele zuteil war.

IX

Du gabst mir aus Deinem Schoß eine Schwester, sie trug Pind als Kind23. Die von Dir geschickt werden, erhalten Dein Naam2. Mein Bruder Kabir kam, Du Kirpal, in Deiner Güte warst gekleidet in Menschengestalt und ein jeder rief Kirpal Singh24! Zeitalter um Zeitalter, doch noch immer hegen Zweifel ihre Herzen25.

Früher schon, gestern, heute höre ich die Musik2,  die schon immer meiner Seele zuteil war.

X

Dein Mansarovar war dazu bestimmt, dass alle Deinen Segen erhalten26. Die Zeit legte einen Dornenmantel um ihn herum27. Anstatt mit Deinem Schiff zu fahren28, sind Vergnügungsfahrten ihr Anliegen29.

Alle lachen, doch niemand bemerkt, wie lang der Weg wird30! Selbst diejenigen, die weinen, verlieren ihr gutes Schicksal31.

Früher schon, gestern, heute höre ich die Musik2, die schon immer meiner Seele zuteil war.

XI

O Kirpal, hab Erbarmen! Die 14 konnten es nicht schaffen32, den Bhagats misslang es gleichwohl33. Du sagtest, es soll sein und es wurde34, die Schüler könnten sagen, es möge sein und es würde, doch die 500 000 sind dabei zu vergessen. Guru Gobind war mein Lehrer, doch Du bist der Erste!

Sach Khand, Alakh, Agam und Anami sind35 die Stufen der Schüler, Nanak weilt darüber.

Nanak sagt: Sat Kartar36. Doch Dein Zuhause ist, bevor es wurde, Du bist jenseits von Naam37. Die Schöpfung mit ihren Aufteilungen, ist zu klein, um Dich zu fassen.

Deine Größe ist jenseits aller Welten, jenseits der neun Segnungen von Amrit, jenseits von Anami und der Wohnstatt Guru Nanaks.

Früher schon, gestern, heute höre ich die Musik2, die schon immer meiner Seele zuteil war.

XII

Die Höchste Offenbarung Deines Wortes ist die Fünf38. Der Ort am weitesten entfernt von Deinem Reich ist die Eins39. Anami hat weder Licht noch Ton und ist die Acht. Nanak kennt die Neun. Doch Dein Zuhause ist, bevor es war. Du lehrtest mich, vor tausend zu bestehen, dieses ist der alleinige Zweck meiner Geburt, als Schüler in dieser Zeit40.

Früher schon, gestern, heute höre ich die Musik2, die schon immer meiner Seele zuteil war.

Du Kirpal bist allein! Warst und wirst sein für alle Zeiten41.

Bhai Jamal

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Erläuterung: 1) Eintauchen im Absoluten. 2) Shabd. 3) Die Innere Initiation erteilen. 4) Für die Schöpfung aufgelöst. 5) Licht und Ton. 6) Die Hingabe. 7) Sehen, dass Kirpal die Seele des Universums ist. 8) Es ist immer nur die Gnade der Meister-Kraft. 9) Es ist keine Trennung mehr vorhanden. 10) Die Initiation in Licht und Ton erhält. 11) Die Initiation. 12) Die Unabhängigkeit wird nicht anerkannt. 13) Manmukhs und Schüler leiten Schüler fehl. 14) Die Schüler sind mit sich selbst beschäftigt. 15) Der Tonstrom. 16) Im Eigennutz verstrickt. 17) Shabd Dhun. 18) Sprachrohr des Meisters und die Reinen. 19) Sind dabei die Einheit zu verlieren. 20) Die Ergebenheit und die Wahrhaftigkeit. 21) Die Schüler-Seele und Kirpal. 22) Schüler und Meister sind Eins. 23) Trug die Last dieser Welt. 24) Der Allmächtige nahm die Form des Barmherzigen an. 25) Kabir kam in allen vier Zeitaltern. 26) Kabir bat um die Gnade, Sach Khand auf Erden zu reflektieren. 27) Kal. 28) Das Satguru-Schiff / Naam. 29) Ahankar oder Name und Ruhm. 30) Wer jetzt zu dieser Zeit nicht freiwillig nach Hause geht, hat einen unendlich langen Weg vor sich (viele Zeitalter), denn die Kraft Kirpals kommt nur Einmal. 31) Wenn der Meister einer Seele den Rücken kehrt, ist dies das Ende der Reise. So viel Hingabe, wie nötig sein wird, um des Meisters Gnade zu erflehen, kann die Seele aus sich selbst heraus nicht aufbringen. 32) Die 14 Meister, von Guru Nanak bis Hazur Baba Sawan Singh. 33) Die Ergebenen. 34) Kirpal war, bevor es wurde. 35) 5., 6., 7. und 8. Spirituelle Ebene. 36) Der Simran Guru Nanaks. 37) Anaam. 38) Sach Khand. 39) Pind. 40) Die Unabhängigkeit im Kali Yuga durch Naam. 41) Es gibt nichts außer Kirpal dem Absoluten und Seine Offenbarung.