Sein Wohlgefallen erlangen

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Als ich in den Westen ging, wurde vielen Menschen geholfen, und ich sagte ihnen, der Dank für die Segnung komme meinem Meister zu. Erlaubt, aber so viele Sucher nach der Wahrheit haben sich ihr ganzes Leben lang gemüht, sie zu finden – und erhielten nicht einmal einen Lichtschimmer. Hier erhält jeder Licht. Es ist etwas anderes, wenn sie sich weigern, die Übungen durchzuführen, nachdem sie die Gabe bekommen haben, und sie dadurch verlieren. Bei der Initiation erlangen beinahe alle etwas, ist es nicht so? Jene, die die Anweisungen befolgen, vergrößern ihren Fortschritt täglich – hundertprozentig. Wen gibt es, der seine Hand aufs Herz legen und eine solche Zusicherung machen kann? Ashtavakra gab dieses Wissen an König Janaka, und noch heute wird Sein Name genannt. Wie groß ist die Gnade des Meisters, Der diese unschätzbare Gabe verleiht! Die Zeiten haben sich geändert und mit ihr die Umstände. Wenn diese Erfahrung heute nicht so leicht gegeben würde, käme niemand auf den Pfad.

Im Westen sind viele Gemeinschaften entstanden, die Suggestion, Hypnose, Mesmerismus und andere Lehren ausüben, welche nichts mit Spiritualität zu tun haben. Spiritualität ist ausschließlich eine Sache der Selbstanalyse, Selbsterkenntnis und Gotterkenntnis – wovon der Beweis zur Zeit der Initiation gegeben wird. Viele sind am Anfang skeptisch, was diese Wissenschaft betrifft, aber ich bedeute ihnen, mit eigenen Augen zu sehen, denn es gibt keinen besseren Beweis. In der Vergangenheit war dies ein sehr unsicheres Thema, da die Meister erst nach vielen Jahren des Studiums, wenn man gründlich vorbereitet war, eine praktische Erfahrung gaben. Heute kann man unmittelbar sehen, was Spiritualität ist. Was für ein Großer Segen!

„Brüder, dies ist der Hof des Gurus – esst, trinkt und seid fröhlich, Er verteilt diese Gabe!“

Ihr solltet essen, trinken und euch freuen, weil ihr diese Gabe umsonst bekommt – sie kostet nichts. Selbst wenn ihr euer ganzes Leben Buße tut, werdet ihr dies nicht so erlangen. Zu Lebzeiten von König Janaka gab es nur einen einzigen Menschen, der Gott verwirklicht hatte; es war Ashtavakra. Könnt ihr heute Tausende finden? In der Vergangenheit gab es Wenige, und auch jetzt gibt es Wenige, aber die Welt ist nicht ohne Sie. Nutzt dieses günstige Geschick aufs Beste; denn gesegnet sind, die diese seltene Gabe bekommen haben.

„Ich bin der Herr dieser physischen Gestalt geworden und habe die fünf Teufel unschädlich gemacht.“

Meister sind frei von Ichsucht. Sie bekennen immer demütig, dass alles durch die Gnade des Gurus erreicht wurde. Warum sollte der nicht die volle Kontrolle über Gemüt und Sinne erlangen, dessen ganze Liebe nur seinem Guru gilt? Er sagt, dass er Herr des Hauses geworden sei und die fünf Diebe, nämlich Lust, Ärger, Habgier, Verhaftetsein und Ichsucht, gefangen genommen hat. Wer kann eine solche Erklärung abgeben? Nur mit der Kraft des Gurus kann das jemand so mutig behaupten.

„O Satguru, als ich zu Deinen Füßen kam, gelangten diese fünf merkwürdigen Fremden unter meine Aufsicht. Er war erfreut, und ich wurde mit Seiner Gnade gesegnet, nun können sie nicht rebellieren oder ihre Köpfe erheben.“

Die fünf Sinne des Handelns und Wissens sind unserer Natur fremd. Sie müssen überwältigt werden und wir über sie verfügen, anstatt umgekehrt. Wenn das geschieht, haben sie nicht den Mut, sich zu behaupten und uns zu trotzen. Sie werden den Gehorsam nicht verweigern. Kann irgendjemand einen so verblüffenden Erfolg bestätigen? Man sagt, dass Sich Heilige und Mahatmas nicht in den Vordergrund drängen, aber Sie sprechen frei heraus. Wo sollten wir mit der Suche nach der Wahrheit beginnen, wenn Sie uns nicht mit dem, was man bekommen kann und wie man es bekommt, bekannt machen? Sie sagen uns, dass es im Innern einen wunderbaren, die Seele berauschenden Nektar gibt. Sie selbst sind berauscht; Ihr Gemüt und Ihre Sinne sind völlig unter Kontrolle. Ihre Augen sind offen, aber Sie sehen nicht; Ihre Ohren sind offen, aber Sie hören nicht, wenn Sie es nicht wollen. Sie halten alle Sinne in Zaum. Mit wessen Macht wird das erreicht? Durch die Gnade Ihres jeweiligen Gurus! Wenn man den Inneren Nektar von Naam erhält, erscheinen dagegen alle weltlichen Rauschmittel lachhaft, und wenn die Saat von Naam aufgeht, sind die äußeren Dinge gänzlich bedeutungslos. Alle Glorie und Schönheit liegen in euch. Ihr werdet das Äußere mit seinem trügerischen Zauber vergessen. Die fünf Teufel befinden sich völlig in unserer Gewalt und werden nicht mehr den Mut haben, euch zu verhöhnen. Es gibt so viel Nektar im Innern, dass selbst sie davon berauscht werden!

„O Satguru, immer wieder rühme ich Dich, bei jedem Atemzug gedenke ich Deiner!“

Es gab einen gewissen Liebenden, der trunken war aus Liebe zu Bheek Sahib und ständig wiederholte: O Bheek, o Bheek, denn er sah deutlich Gott in seinem Guru.

Seine Zeitgenossen verurteilten ihn als Atheisten und verhängten die Todesstrafe. Sie konnten ihn jedoch nicht hinrichten ohne die Einwilligung des Königs, vor den sie ihn brachten. Es ist möglich, dass dieser König Akbar der Große war, der wegen seines großen Gerechtigkeitssinns in hohem Ansehen stand. Als der König den Angeklagten sah, sagte er: Ich glaube, er ist ein berauschter, frommer Mann. Und er fragte ihn: Wer ist dein Gott? Der Mann antwortete: Bheek. Dann wollte der König wissen, welches seine Religion sei, und er entgegnete: Bheek. Daraufhin ordnete der König seine Freilassung an. Die Ankläger protestierten, dass er weglaufen würde, aber der König sprach: Es macht nichts.

Er schaute dann den Heiligen Mann sehr interessiert an und sagte ihm: Seit längerer Zeit sind wir ohne Regen und wenn er nicht bald kommt, gibt es eine Hungersnot im Land. Könntest du somit deinen Bheek bitten, Regen zu schicken? Der Mann antwortete: O ja, ich werde Ihn darum bitten. Nur völliger Glaube an den Guru konnte diese ruhige Überzeugung an den Tag legen. Wer nicht die Wahre Innere Verbindung mit seinem Guru erfahren hat, wird keinen so starken Glauben haben, denn Glaube gründet sich auf Wissen. Als sich der Gottesfürchtige Mann anschickte zu gehen, fragte ihn der König, wann er zurückkehre, und er gab zur Antwort: Am dritten Tag werde ich wiederkommen. Am darauf folgenden Tag regnete es so sehr, dass das ganze Land überflutet wurde. Am dritten Tag kam der fromme Mann zum Palast des Königs zurück. Der König lächelte ihn an und sagte: Dein Guru war sehr gnädig mit uns, dass Er den dringend benötigten Regen sandte. Ich gebe dir diese kostbaren Geschenke – lege sie bitte deinem Bheek Sahib als meine dankbare Spende zu Füßen. Der Ergebene entrüstete sich sehr und sagte: Diese vergänglichen Dinge für meinen Guru? Ganz bestimmt nicht!

Solche Menschen machen sich nichts aus der Welt und ihren Gütern.

„Du hast diesem herrenlosen Haus (Körper) Leben gebracht, ich könnte mich aufopfern in Dankbarkeit.“

Dankbarkeit ist eine sehr seltene Tugend. Wegen Freunden und Verwandten riskieren wir sogar das Missfallen unseres Gurus. Dies rührt von einem Mangel an Dankbarkeit und Vertrauen her. Wir halten manchmal den Guru für weniger fähig als einen gewöhnlichen Menschen. Was für einen Fortschritt können wir bei einer solchen Auffassung erhoffen? Das Weltliche wird mehr geliebt. Den Guru und Gott lässt man bisweilen um der materiellen Dinge willen, die man durch Sie haben kann, gelten. Es ist eine Haltung toleranter Pflichterfüllung, in herablassender Art seine Achtung zu bezeigen. Der Mensch denkt immer, er sei der größte von allen. Würde er aber wirklich groß werden, dann wäre er nicht in diesem blinden, egoistischen Zustand.