I

Den Wahrheitssuchern wird eingeprägt

a) die Wahren Werte des Lebens; die ewige und unwandelbare Natur der Seele im ständig wechselnden Panorama des Lebens, die wie ein "stiller Punkt" in der sich drehenden Welt ist, der feststeht und dennoch in Bewegung zu sein scheint.

Ohne den Punkt, den stillen Punkt, würde es keinen Tanz geben; doch es gibt nur den Tanz.

T. S. Eliot

Hier lernt man die Wahre Bedeutung von:

Was vom Fleisch geboren wird, das ist Fleisch und was vom Geist geboren wird, das ist Geist.

Johannes 3:6

Das Leben ist mehr denn die Speise, und der Leib ist mehr denn die Kleidung.

Lukas 12:23

Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele löse?

Markus 8:36-37

b) die höheren Werte des Lebens. Die Größe Gottes und die Notwendigkeit der Demut, die zu einem reinen und rechtschaffenen Leben der Wahrheit, Keuschheit, Enthaltsamkeit, Mäßigkeit und zu liebevollem, selbstlosen Dienst an der Menschheit führt.

Die Wahrung der Tugenden ist immer durch alle Spirituellen Lehrer eingeprägt worden, da allein ein ethisches Leben den Weg zu einem Spirituellen Leben bahnt. Christus versprach den "Armen im Geiste das Himmelreich und den Demütigen das Erdreich; Barmherzigkeit den Barmherzigen und das Schauen Gottes den im Herzen Reinen". Vor Ihm gab Moses den Israeliten seinen Dekalog oder die Zehn Gebote, und Buddha lehrte auf Seine eigene unnachahmliche Weise den "Achtfachen Pfad der Rechtschaffenheit" jenen, die sich dem Mönchsorden weihen wollten. Somit ist es für die Wahrheitssucher nötig, die moralischen Mängel allmählich auszurotten und dafür die moralischen Tugenden zu entwickeln, und dabei kann nichts hilfreicher sein, als ein regelrechtes Tagebuch darüber zu führen, wie es der Meister nahegelegt hat; denn nur das Erkennen unserer Fehler lässt uns in die rechte Richtung streben.

c) das Selbst auszudehnen. In diesem Zusammenhang lesen wir im Evangelium:

Wer nicht liebt, kennt Gott nicht, denn Gott ist Liebe.

Es ist darum notwendig, dass wir alle lebenden Geschöpfe zu lieben lernen und noch mehr unsere Mitmenschen als Kinder desselben Höchsten Vaters. Dadurch werden wir nicht nur uns selbst gegenüber wahr, sondern auch gegenüber der Gemeinschaft, der Nation und dem Land, zu dem wir gehören und vor allem gegenüber den Menschen in ihrer Gesamtheit.

Dies führt zur Ausdehnung des Selbst, bis es das ganze Universum umfasst und macht uns zum Weltbürger mit kosmopolitischem Ausblick im wahrsten Sinne, der sich um Gottes Gnade verdient macht.

Das Evangelium lehrt uns nicht nur:

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst,

sondern auch:

Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen.

Matthäus 5:43-44

Das Ergebnis ist zusammengefasst:

Liebe und alle Dinge werden dir zufallen.