Kirpal Singh

Geburtstagsbotschaft von Kirpal Singh

Gründer des Ruhani Satsang und Manav Kendra

Die ganze Welt ist das Haus unseres Vaters und die verschiedenen Länder sind die vielen Räume darin. Der Mensch ist das Höchste in der ganzen Schöpfung. Wir gehören alle der Familie Gottes an. Die Tiere, Vögel und Reptilien usw., sind auch die jüngeren Glieder der Familie Gottes. Es gibt hier keinen Osten oder Westen. Wir sind Kinder Gottes auf dieselbe Weise geboren und von Gott mit den gleichen Vorrechten ausgestattet. Die Seele ist vom selben Wesen wie Gott und die Eine Kraft, Die wir verehren, wird mit verschiedenen Namen bezeichnet.

Der menschliche Körper ist die goldene Gelegenheit, um Gott darin zu erkennen. Er kann nicht durch die nach außen gehenden Kräfte, das Gemüt oder den Verstand erkannt werden. Nur die Seele, da sie vom selben Wesen ist wie Gott, kann Gott erkennen. Daher müssen wir zuerst uns selbst erkennen, denn nur Gleiches kann Gleiches erkennen.

Deshalb haben alle Philosophen und Weisen des Ostens und des Westens in ihrer jeweiligen Zeit und in der ihnen eigenen Sprache verkündet: „Mensch, erkenne dich selbst.“ Die Griechen sagten: „Gnothi Seauton“, die Römer: „Nosce te ipsum“. Alle anderen haben dasselbe gesagt. „Die Selbsterkenntnis geht der Gotteskenntnis voraus.“

Selbsterkenntnis kann weder auf der Ebene der Gefühle oder Empfindungen noch durch Schlussfolgerungen gewonnen werden. All dies ist dem Irrtum unterworfen. Sehen steht über allem. Sehen heißt glauben.

Wahre Selbsterkenntnis wird durch Selbstanalyse erreicht, indem man sich über das Körperbewusstsein erhebt, wovon man eine Erfahrung zu den Füßen eines Meisters bekommt.

Aus diesem Grunde haben alle Rishis der alten Zeit vorgeschrieben, dass die Kinder zweimal geboren werden, wobei die eine Geburt die im menschlichen Körper, die andere das Erheben ins Jenseits ist. Für die zweite Geburt gaben sie den Kindern das Gayatri Mantra, welches bedeutet: „sich über die Ebenen erheben und eins zu werden mit der Sonne“. Die Kinder erhielten eine Erfahrung davon, indem ihnen das „Divya Chakshu“ oder Dritte Auge geöffnet wurde, um das Licht der Sonne zu sehen. Die Hindus haben noch immer diesen Brauch. Die Kinder werden zweimal geboren und erhalten das Gayatri Mantra; aber da es an Menschen der Praxis fehlt, bekommen sie keine Erfahrungen mehr davon. Auch Christus hat gesagt: „Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.“

Der menschliche Körper ist das wundervolle Haus, indem wir wohnen. Der Körper wirkt, solange wir in ihm sind. Er hat neun Öffnungen, und doch können wir nicht daraus entkommen. Durch eine bestimmte Kraft werden wir im Körper kontrolliert. Wenn diese Kraft zurückgezogen wird, müssen wir ihn verlassen. Wir wohnen im Körper, wie auch die Gotteskraft in ihm wohnt. Der Körper ist der Wahre Tempel Gottes.

Die äußeren Hindu-Tempel, die Kirchen und andere heilige Stätten wurden nach dem Vorbild des menschlichen Körpers geschaffen. In ihnen werden die zwei Symbole Gottes aufbewahrt, nämlich Gott ist Licht und Gott ist Nad oder die Sphärenmusik. Wir wohnen im Körper und auch Gott wohnt darin, aber der eine spricht nicht mit dem anderen. Es ist das Gemüt, das uns den Weg zu Gott versperrt. Unser erster Schritt muss es sein, das Gemüt unter Kontrolle zu bringen, ganz gleich, welcher Gemeinschaft wir angehören. Man kann das Gemüt nicht durch Praktiken kennen, die mit dem Verstand und den Sinnesorganen ausgeführt werden. Es gibt nur ein einziges Mittel, das Gemüt unter Kontrolle zu bringen, und das ist in euch. Dieses Heilmittel ist der Wahre Nektar von Naam, das „Wasser des Lebens“, welches in euch ist. Wenn ihr dieses Elixier kostet, wird das Gemüt von allen äußeren Bindungen ablassen.

Ihr müsst, ein Gurmukh werden. Tut genau das, was euch der Meister zu tun heißt. Lebt hundertprozentig nach Seinen Geboten, dann würdet ihr schnell Fortschritte machen. Seid Ihm dankbar; ihr werdet zu dem, was Er ist.

Paulus hat gesagt:

Ich lebe; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.

Um eine solche Verwirklichung zu erreichen, ist eine Wahre Lebensweise notwendig. „Die Wahrheit steht über allem, aber die Wahre Lebensweise steht noch über der Wahrheit.“ Löst euch von allen weltlichen Dingen, die euren Weg versperren.

Lebt nach dem, was der Meister sagt, und betet:

O Gott, führe uns in unsere Heimat – mit welcher Rechtfertigung es Dir auch immer möglich sei! Wir haben es nicht verdient, sind nicht reif dafür; Deine Gnade allein kann uns in Deine Heimat führen.“

Geburtstagsbotschaft
an meinem Lebenden Erlöser

von Nadina Detherow

O, Sohn der Liebe, geformt in einem Strahl aus Licht. Heruntergekommen in die niedrige Vibration – hast Du einen Körper aus Erde angenommen – meine Seele möchte sich anschließen in vereinigter Liebe. Preisen – mit demütigen Dank, für den Tag, der Deine Geburt meldete auf dieser Ebene des Staubes und der Täuschung! Dies sei eine Widmung des Gehorsams – der Liebe und des Vertrauens – eine verbundene Einigkeit von Liebe zu Dir!

Der gesegnete Tag – 6. Februar 1894

von Darshan

Gesegnet war der Tag, als das Ewige Licht Sich Selbst manifestierte in der glorreich Strahlenden Gestalt des Meisters – in dieser vergänglichen Welt.

Gesegnet war der Tag, als die Pracht und die Gnade des Himmels sich selbst verdichtete in der Gestalt des Geliebten des Universums.

Gesegnet war der Tag, als die köstlich beladenen Wolken der Göttlichen Gnade, dieses ausgedörrte Universum in Schauern reinigte.

Gesegnet war der Tag, als bei der Ankunft des Universalen Kelch-Trägers der Becher in Verzückung war und der Kelch im Traumzustand.

Es war Kirpals erhabene Ankunft oder die grenzenlose Gnade Gottes, dass die Schenke gefüllt wurde mit dem Elixier des Lebens und der Quintessenz der Spiritualität.

Er ist der Universale Kelchträger. Er ist der Nektar der Unsterblichkeit. Er ist das Licht Gottes – nein, Er ist der personifizierte Gott, Der dieses vergängliche Universum erhellt und ihn durch Seine Verzückung – erzeugenden Augen Ewigen Segen gibt.

Es ist durch Seine unendliche Gnade, dass das menschliche Herz immerwährendes Licht und Himmlische Musik hervorbringt.

Zum Geburtstag des Großen Lebenden Meisters

von Dr. Ann Martin

Er ist gekommen, der Heilige Eine, direkt von Gottes Thron! Jedoch die Welt ist von dem Gepränge der Fanfaren begeistert und sah Ihn nicht, als Er Sich in die Menge mischte.

Gleich einem leuchtenden Licht in der dunklen Nacht erschien Er für jene, die Ihn erwarteten: Aber soviele schreiten im wilden Wettlauf der Welt einher und so wenige waren da, die Ihn fanden.

Gleich einer Statue, aus Gottes erstem Morgen geboren, aufrecht und groß, rein und heilig: Er stand im Innern, ruhig die erwartend von denen Er wusste, dass sie Ihn finden würden.

Er ist Gottes eigener Sohn, Der endlich kam, um der verwirrten Welt Hoffnung zu bringen; aber die Welt, völlig im Vergnügen lebend, konnte Ihn im Inneren Bereich nicht sehen.

Er betrat die Erde als ein sterblicher Mensch, gleich einem milden Wind, der über die Wiese zieht. Er fand einen Erdenkloß und zeigt ihn Gott und Er brachte meine Seele in Ekstase!

Nun singt mein Herz alle Tage – anbetend – den schönsten Gesang, Er setzte meine Füße auf den Pfad, hin zu Gott und gab Ihn mir zurück.

Mein Herz singt immer sein anbetendes Lied, bis es einem Vogel gleicht, es erhebt und trägt mich zu den Gestaden der Ewigkeit als wenn ich eine leichte Feder wäre.

Dort sitze ich auf dem Thron im großen Unbekannten, meine Augen auf den hellsten Stern gerichtet und Glocken hör‘ ich klingen in meinem Ohr, die mich von weither nach Hause rufen!

O, Gesegneter, Der mein Lied erzwingt, mit Deiner Gnade und Freude hast du Licht in meine dunkle Nacht gebracht und meine irrenden Füße, wenn auch rauh, direkt zu Gott zurück gelenkt – wo alles Ruhe ist – und ich sitze allein vor Gottes Thron wartend, dass ich sehen darf.

Du, so wie Du bist, geliebt von meinem Herzen in Deinem Kleid so weiß und rein – demütig, ganz vollendet – ich weiß, Du wartest dort auf mich.