Ravi Das – Auszüge aus Seinem Leben

15. Jahrhundert

Übersetzung aus englischen Vorlagen durch Schüler Kirpal Singhs

Ravi Das – Meister von Mira Bai

 

Ravi Das wurde in eine Schusterfamilie von niederer Kaste geboren; doch als Schüler von Ramanand erreichte Er die Spirituelle Vollendung.

Wie Sein Gurubhai, Bruder im Guru, Kabir, litt auch Ravi Das unter den Beschimpfungen der Priester von hohem Stand. Doch wie bei Kabir überwand Seine von Gott inspirierte Weisheit die Buchgelehrtheit Seiner Peiniger und zog Menschen aus allen Lebensbereichen in ihren Bann; so wie Jhati, die Königin von Chitaur; König Pipa und Prinzessin Mira Bai

Demgemäß besingt Er die verwandelte Kraft von Naam:

Niederen Standes, ein Schuster von Beruf, zog ich in Benares den toten Rindern das Fell ab; doch seit der Sklave Ravi Das Zuflucht bei Deinem Naam gefunden hat, verneigen sich die Edlen und Brahmanen vor mir.

Mira Bai sah die Armut, in der Er lebte, und brachte Ihm einen großen Rubin. Der Heilige lehnte ihn ab, aber da sie darauf bestand, bat Er sie, ihn in eine bestimmte Ecke Seiner Hütte zu legen. Ganz zufrieden, dass ihr Meister nun ein besseres Leben in dieser Welt führen könne, kehrte Mira in ihren Palast zurück und setze ihre Hingabe fort. Nach ein paar Monaten besuchte sie Ihn wieder und sah, dass sich Sein Leben nicht verändert hatte. Überrascht fragte sie Ihn nach dem Edelstein, den sie zurückgelassen hatte.

O, er liegt wahrscheinlich noch in der Ecke, wo du ihn hingelegt hast.

Da Er den Reichtum von Gottes Namen besaß, sorgte Er Sich um nichts anderes. Und obwohl Er über diesen Reichtum verfügte, sah Er Sich nur als demütigen Diener und Bittsteller am Hofe des Herrn.

Der Tag und die Nacht sehen meine üble Gemeinschaft; meine Handlungen sind verderbt, und ich bin von niedriger Geburt. O mein Herr, Du Leben meines Lebens, vergiss mich, Deinen Diener, nicht! Auch wenn mein Körper vergeht, verweile ich zu Deinen Lotosfüßen. Ravi Das bittet: ich suche bei Dir Zuflucht, gewähre mir Deinen Schutz ohne Verzug.

Gauri, Ravi Das

Zwischen Dir und mir und mir und Dir – wo ist da der Unterschied? Wie beim Armreif und dem Gold, wie bei der Welle und dem Wasser, so bin ich in Dir. Wenn ich kein Sünder wäre, o Herr, wie könnte ich bitten, von Dir gereinigt zu werden?

Sri Rag, Ravi Das