Kirpal Singh

Rundschreiben 1973

Dehli, 12. November 1973

Übersetzung aus englischen Vorlagen durch Schüler Kirpal Singhs

Lieber Reno Ji,

ich habe Ihren lieben Brief vom 21. Oktober zusammen mit dem Durchschlag Ihres Schreibens an Herrn Lipsky erhalten und den Inhalt zur Kenntnis genommen.

Es scheint leider, dass die grundlegende Vorstellung bezüglich der Führung der Tagebücher durch die Lieben, wie ich es in meinen beiden Rundschreiben deutlich gemacht habe, von den Gruppenbeauftragten und Repräsentanten nicht richtig verstanden worden ist.

Der Hauptzweck meiner Rundschreiben war, die schnell wachsende Korrespondenz von den Lieben einzudämmen, wenn sie die Hilfe der Gruppenbeauftragten und Repräsentanten für die richtige Führung der Tagebücher zum Zwecke der Selbstprüfung erhalten können; letztere gehören zu den bedeutsamsten Aspekten, um stetigen Fortschritt auf dem Heiligen Pfad zu sichern.

Sie werden zugeben, dass die Lieben zum Zeitpunkt der Initiation eine innere Ersthand-Erfahrung des Licht- und Tonprinzips erhalten, die durch eine weitere rechtschaffene Lebensweise bewahrt und entwickelt werden kann, wofür die Führung des Tagebuches vorgeschrieben wurde. Vor meiner dritten Weltreise pflegten die lieben Initiierten ihre Tagebücher alle vier Monate einzusenden und schon damals ist die Korrespondenz enorm angewachsen, was aber auf Kosten meiner Gesundheit bewältigt werden konnte, indem ich rund um die Uhr arbeitete. Während meiner letzten Reise ist die Zahl der Initiierten um weitere zweieinhalbtausend angestiegen. Wenn alle Initiierten weiterhin ihre Tagebücher alle vier Monate einsenden würden, würde sich die Zahl der eintreffenden Briefe vervielfältigen.

Um mit dieser Situation fertig zu werden, wurde es als hilfreich angesehen, den Gruppenbeauftragten und Repräsentanten anzuraten, dass sie den Initiierten alle mögliche Hilfe gewähren, damit jene ihre Tagebücher richtig ausfüllen. Die Initiierten sollen aber ihre Tagebücher nicht den Gruppenbeauftragten vorlegen, noch sollten letztere ihnen irgendeine spirituelle Führung anbieten, da viele nicht dazu kompetent sind.

Die lieben Initiierten sollten ihre Tagebuchblätter richtig weiterführen, nach Rücksprache mit den Gruppenbeauftragten, sofern es notwendig ist und ihre inneren Erfahrungen jeden Monat in die dafür vorgesehenen Spalten eintragen. Wenn sie mit der beständigen inneren, bewussten Verbindung des Licht- und Tonprinzips gesegnet sind, so sollten sie liebevoll weiterarbeiten, ohne ein weiteres Eingreifen von irgendjemand – sei es ein Gruppenbeauftragter oder Repräsentant. In dem Falle jedoch, dass sie trotz bester Bemühungen, wie sie in meinen beiden Rundschreiben, insbesondere dem letzten vom 17. August 1973, erörtert wurden, keine angemessenen Fortschritte erzielen, nur dann sollten die Gruppenbeauftragten und Repräsentanten ihnen die mögliche Hilfe anbieten, indem sie ihre Aufmerksamkeit auf die verschiedenen Spalten des Tagebuchs lenken, wo sie versagt haben und mit ihnen die richtige Art der Meditation besprechen, und schließlich können sie ihnen die auf Tonband aufgenommenen Meditationsanweisungen vorspielen.

All dies ist so einfach, vernünftig und verständlich.

Ich hoffe, dass es nach dem oben Gesagten nun ganz klar ist, dass die riesige Last der Korrespondenz beträchtlich vermindert werden soll und dass ich mehr Zeit finden kann, um mich sehr wichtigen Angelegenheiten in Verbindung mit dem Satsang zu widmen.

Den lieben Initiierten ist es nicht untersagt, an mich zu schreiben, wenn sie irgendeine spezielle Führung für den inneren, spirituellen Fortschritt benötigen. Dies möge allen Lieben zur Kenntnis gebracht werden mit Hilfe des Sat Sandesh zu ihrer Information und Führung.

Herzlich Euer

Kirpal Singh


Fußnote: